Der Overball...8. Vorwort: Warum wir ein Buch über den Overball schreiben...9. Handhabung des Overballs A Lernen Sie Ihren Körper kennen!...

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Transkript:

INHALT Inhalt Der Overball.......................................8 Vorwort: Warum wir ein Buch über den Overball schreiben........9 Handhabung des Overballs.........................11 A Lernen Sie Ihren Körper kennen!.................12 1 Die Wirbelsäule............................................13 1.1 Das Iliosakralgelenk.......................................15 2 Ursachen für Wirbelsäulenprobleme..........................16 2.1 Psychische Belastung......................................16 2.2 Schlechte Körperhaltung....................................17 2.3 Einseitige körperliche Belastung.............................17 2.4 Zu wenig Bewegung.......................................18 2.5 Falsche Bewegung.........................................19 2.6 Überbelastung........................................... 20 3 Die Muskulatur............................................21 4 Die Atmung...............................................23 4.1 Atemübungen zum erfahrbaren Atem.........................24 4.1.1 Traumreise/Meditation.................................25 4.1.2 Vorstellungsübung Der Atem ein guter Freund...........27 4.1.3 Körpertastarbeit.......................................27 4.2 Atemübungen zum willkürlichen Atem........................28 4.2.1 Bewusstes Ein- und Ausatmen........................... 28 4.2.2 Atemübungen in verschiedenen Dehnpositionen............ 28 4.2.3 Taijiquan-Grundposition - Atemübungen in der Bewegung.... 29 4.2.4 Was bei den Übungen bezüglich der Atmung zu beachten ist..30 5 Wahrnehmung und Körpergefühl.............................33 5.1 Wahrnehmung und Körpergefühl intensivieren.................34 5.2 Visualisierung............................................38 5.3 Übungsfolge zur Wahrnehmung für die Wirbelsäule.............38 5

RÜCKENGYMNASTIK MIT DEM OVERBALL 6 Der Beckenboden..........................................40 6.1 Wahrnehmungsübungen für den Beckenboden.................41 B Praxis: Übungen für die Wirbelsäule.............43 1 Rückenlage...............................................44 1.1 Übungen für die Halswirbelsäule (HWS-Bereich)...............44 1.2 Übungen für die Brustwirbelsäule (BWS-Bereich)...............52 1.3 Übungen für die Lendenwirbelsäule (LWS-Bereich)..............67 1.4 Übungen zur Verwringung der Wirbelsäule....................81 1.5 Übungen für den Beckenboden..............................89 2 Übungen mit dem großen Overball...........................94 2.1 Übungen für die Halswirbelsäule............................94 2.2 Übungen für die Brustwirbelsäule............................96 3 Richtig Sitzen.............................................99 3.1 Übungen für die gesamte Wirbelsäule.......................100 3.2 Übungen für den Beckenboden.............................103 4 Stehen...................................................105 4.1 Übungen für die Brustwirbelsäule...........................106 4.2 Übungen für die Lendenwirbelsäule.........................111 4.3 Übungen für den Beckenboden.............................113 5 Unterwegs mit dem Overball................................116 5.1 Der Halswirbelsäulenbereich (HWS).........................116 5.2 Der Brustwirbelsäulenbereich (BWS).........................117 5.3 Der Lendenwirbelsäulenbereich (LWS).......................118 5.4 Sitzen auf dem Overball...................................119 6 Probleme/Beschwerden während der Übungen................120 6.1 Probleme/Beschwerden bei Übungen im HWS-Bereich.........122 6.2 Probleme/Beschwerden bei Übungen im BWS-Bereich.........123 6.3 Probleme/Beschwerden bei Übungen im LWS-Bereich..........124 6.4 Was den Overball auszeichnet..............................124 6.5 Was Sie zum Abschluss noch wissen sollten...................125 6

INHALT 7 Stundenbilder für Kursleiter................................126 7.1 Stundenbild 1............................................126 7.2 Stundenbild 2............................................128 7.3 Stundenbild 3...........................................130 7.4 Stundenbild 4...........................................132 7.5 Stundenbild 5...........................................134 7.6 Stundenbild 6...........................................136 8 Zu guter Letzt.............................................138 Literaturverzeichnis............................................139 Bildnachweis..................................................139 7

A Lernen Sie Ihren Körper kennen!

DIE WIRBELSÄULE 1 Die Wirbelsäule Zum besseren Verständnis der Übungen ist es sinnvoll, etwas über den Aufbau und die Funktionsweise der Wirbelsäule zu erfahren. Die Wirbelsäule, als maßgebliches Stützelement des menschlichen Skeletts, besteht aus vollständig getrennten, teilweise getrennten oder miteinander verschmolzenen Wirbeln und besitzt eine große Anzahl von Gelenkverbindungen und Funktionen. Die Wirbelsäule setzt sich aus sieben Halswirbeln (Pars cervicalis columnae vertebralis), 12 Brustwirbeln (Pars thoracica columnae vertebralia) und fünf Lendenwirbeln (Pars lumbalis columnae vertebralis) zusammen. Sie wird durch eine Reihe von Bändern (einschließlich der Intertransversalbänder) zusammengehalten, die längs der Wirbelsäule verlaufen und jeweils am Processus transversus (Querfortsätze der Wirbel) ansetzen. Die einzelnen Wirbelkörper sind durch verschiedene Muskelgruppen verbunden (durch diese besteht zum Beispiel auch ein Zusammenhang zwischen Kopf- und Beckenhaltung). Jeder Wirbelkörper hat in der Mitte ein Loch. Nimmt man alle Wirbelkörper übereinander, erhält man den Wirbelkanal. Durch diesen Wirbelkanal verläuft das Nervensystem. Zwischen den Wirbelkörpern liegen die Bandscheiben, die, ähnlich einem Wasserkissen, dazu dienen, die Erschütterungen der Wirbelsäule zu puffern und sie beweglicher zu machen. Die Wirbelsäule dient auch als Ansatzstelle für die Rippen, die den Brustkorb umschließen. Das Kreuzbein (Pars sacralis columnae vertebralis), ein Verschmelzungsprodukt aus fünf Wirbeln, das den Beckengürtel mit der Wirbelsäule verbindet, und das wenig bewegliche Steißbein (Pars coccygea columnae vertebralis) aus maximal vier miteinander verschmolzenen Wirbeln, das als Schutz für den unteren Abschnitt des Verdauungstraktes dient, werden ebenfalls zur Wirbelsäule gerechnet. 13

RÜCKENGYMNASTIK MIT DEM OVERBALL Frontalansicht Seitenansicht Pars cervicalis columnae vertebralis Pars thoracica columnae vertebralia Pars lumbalis columnae vertebralis Pars sacralis columnae vertebralis Pars coccygea columnae vertebralis 14 Abb. 1

DIE WIRBELSÄULE 1.1 Das Iliosakralgelenk Im Beckenring befindet sich das Iliosakralgelenk (Darm-Kreuzbein-Gelenk). Es hat für die Mechanik des Körpers eine besondere Bedeutung, da die gesamte Last des Rumpfs über das Iliosakralgelenk auf die Beine übertragen wird. Dieses Gelenk besitzt damit entscheidende Bedeutung für die Gesamtkörperhaltung. Das Gelenk verfügt nur über eine geringe Beweglichkeit. 90 % der Erwachsenen haben einen Beckenschiefstand. Durch eine Schiefstellung des Beckens, die sogenannte dreidimensionale Beckenverwringung, die verschiedene Ursachen haben kann, kommt es zur seitenungleichen Belastung der Strukturen. Die Muskulatur einer Körperhälfte verstärkt sich folglich bei einer gleichzeitigen Schwächung der Gegenseite. Wenn die Gesamtspannung der Muskulatur das individuelle Toleranzniveau überschreitet, bedingt durch Stress, umwelt- und ernährungsbedingte Belastungen, treten im Kopf- und Kieferbereich als erste Reaktion Zähneknirschen oder Zähnepressen auf. Die Zähne liegen nicht mehr gleichmäßig aufeinander und die Kiefergelenke werden zusätzlich belastet. Das kann Ohrenschmerzen, Ohrensausen (Tinnitus) und Schwindelgefühle, Migräne und Kopfschmerzen hervorrufen. Bei den Übungen zur Verwringung mit der Wirbelsäule wird manchmal mit dem vom Schmerz am weitesten entfernten Körperteil zuerst gearbeitet. Es ist gut zu wissen, dass dies trotzdem Auswirkungen auf die gesamte Wirbelsäule bzw. auch auf die sehr schmerzhafte Körperzone hervorruft, die nicht beübt wird. Ilium Sacrum Os pubis Foramen obturatum Ischium Abb. 2 15

RÜCKENGYMNASTIK MIT DEM OVERBALL 2 Ursachen für Wirbelsäulenprobleme Es gibt sehr viele Ursachen, die zu Problemen mit der Wirbelsäule führen. Die häufigsten Ursachen sind: Psychische Belastung Schlechte Körperhaltung Einseitige körperliche Belastung Zu wenig Bewegung Falsche Bewegung Überbelastung 2.1 Psychische Belastung Gleichgültig, ob Stress im Büro, Unzufriedenheit in der Partnerschaft, ein Todesfall im Verwandten- oder Bekanntenkreis, die Nachricht über eine schwere Erkrankung oder andere psychische Belastungen der Körper leidet immer mit und speichert schlechte und unangenehme Erfahrungen. Beginnen kann es mit leichten Verspannungen und enden im schlimmeren Fall mit chronischen Beschwerden, je nach Art der Belastung und der persönlichen Belastbarkeit. Da der Körper sich seine Schwachstellen sucht, um Defizite aufzuzeigen, sollte man versuchen, beginnende Warnsignale des Körpers wahrzunehmen. Arbeiten Sie mit Ihrem Körper. Je mehr Sie lernen, Ihren Körper wahrzunehmen, wirklich zu spüren, desto sensibler reagieren Sie auf Alarmsignale des Körpers. Die psychische Belastung führt zu einer schlechten Haltung. Denken Sie an folgende Situationen: Sie fühlen sich beispielsweise traurig, dann lassen Sie den Kopf und die Schultern hängen. Oder Sie haben sich über Ihren Chef geärgert, der Brustkorb engt sich ein, Schulter- und Nackenmuskulatur spannen sich stark an. Ihre Haltung verändert sich automatisch auf Grund Ihres Befindens. Ist der Ärger, die Traurigkeit oder andere psychische Belastungen von längerer Dauer, hat das negative Auswirkungen auf die Wirbelsäule. Der Rücken verliert seine Stabilität. Sie kommen aus dem Gleichgewicht, Sie verlieren die innere wie die äußere Mitte. Es gibt viele Möglichkeiten, wie ein Mensch und sein Körper auf unangenehme Situationen reagiert. Jeder Mensch ist anders, jeder Mensch reagiert anders. Jeder Mensch verarbeitet psychische Belastungen unterschiedlich. So, wie eine psychische Belastung zu einer schlechten Haltung führen kann, so kann der Weg auch andersherum gegangen werden. Versuchen Sie, Ihre Körperhaltung zu 16

URSACHEN FÜR WIRBELSÄULENPROBLEME ändern, dann kann sich mit der Zeit auch Ihre seelische Haltung verändern. Über körperliche Stabilität kann man zu innerer Sicherheit gelangen. 2.2 Schlechte Körperhaltung Durch eine schlechte Körperhaltung (z. B. bedingt durch einen Beckenschiefstand, der unterschiedliche Ursachen haben kann) verschieben sich einzelne Wirbelkörper. Dadurch werden die anliegenden Bandscheiben gestaucht oder die Nervenwurzeln gereizt. Um daraus resultierende Schmerzen zu vermeiden oder zu mindern, begibt man sich automatisch in eine Schonhaltung. Dies kann sich wiederum nachteilig auf den Rücken bzw. auf die dort ansässige Muskulatur auswirken. Einerseits verkürzen sich durch diese Art der schlechten Körperhaltung einige Muskeln, gleichzeitig wird der muskuläre Gegenspieler überdehnt und geschwächt. Die Übungen mit dem Overball beheben diese ungesunde/schmerzhafte Muskelbeanspruchung. Sie gehen insbesondere auf die verkürzte Muskulatur ein und versuchen, dadurch das Bewegungsspiel der Wirbelsäule zu vergrößern. Somit wird eine allgemeine Beweglichkeit der Wirbelsäule angestrebt und wiederhergestellt. 2.3 Einseitige körperliche Belastung Im Zusammenhang mit dem Thema einseitige Belastung wollen wir zunächst auf verschiedene Tätigkeiten eingehen. Folgende Punkte bzw. Ratschläge sollten bei den unterschiedlichen Tätigkeiten beachtet werden. Stehende Tätigkeit Die Knie sollten weder zu weit vorne angewinkelt noch nach hinten durchgedrückt sein. Einfach ganz kurz die Knie nach hinten durchdrücken und dann die Spannung wieder lösen. Die Füße sollten vollständig und fest auf dem Boden stehen: Versuchen Sie, Ihre Körpermitte zu finden, vermeiden Sie zu langes Stehen auf einem Bein. Wechseln Sie lieber ab und versuchen Sie, auch mal auf beiden Beinen gleichzeitig zu stehen. (Gar nicht so einfach! Dies muss oft erst geübt werden, da man das gewohnte Standbein benutzt, so wie ein Rechtshänder seine rechte Hand, siehe Kapitel B 4 Stehen ). Tragen Sie bequemes Schuhwerk, in dem Sie sich auch nach längerer Zeit, nach längerem Stehen oder Laufen noch wohlfühlen. 17