Müll als Hoffnungsträger

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Transkript:

Story I Abfallwirtschaft 16 Müll als Hoffnungsträger Sie erwirtschaftet allein deutschlandweit rund 50 Milliarden Euro im Jahr und beschäftigt über 200.000 Menschen: Die Abfallwirtschaft ist zu einer umsatzstarken Branche herangewachsen, auf der zudem große Hoffnungen ruhen denn sie hilft, den weltweiten Hunger nach Rohstoffen und Energie zu stillen, und trägt zusätzlich zum Klimaschutz bei.

17 Story I Abfallwirtschaft Die Müllverbrennungsanlage in Spittelau ist etwas für das Auge: Die Fassade des Gebäudes in Wien wurde von Friedensreich Hundertwasser künstlerisch gestaltet. V or einigen Jahrzehnten sah es so aus, als müsse die Menschheit im eigenen Abfall ersticken. Vor allem in den reichen Ländern der westlichen Hemisphäre quollen die Mülldeponien über. Heute hat sich das Bild stark gewandelt: In Deutschland beispielsweise gab es vor dem ersten Abfallgesetz von 1972 in jedem Ort eigene Müllkippen bundesweit etwa 50.000. In den 1980er- und 1990er-Jahren wurde deren Errichtung und Betrieb streng geregelt, die Zahl sank auf unter 2.000. Heute werden für Siedlungsabfälle also für den Müll, der von kommunalen Betrieben bei Privathaushalten eingesammelt wird deutschlandweit lediglich 160 Deponien betrieben. Die Gründe dafür liegen weniger in einem gesunkenen Abfallaufkommen, denn dieses stagniert seit Mitte der 1990er- Jahre. Gestiegen ist aber die Verwertungsquote. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts werden heute rund 70 Prozent der Siedlungsabfälle recycelt oder als Brennmaterial für Kraftwerke genutzt Tendenz weiter steigend. Neue Sortierverfahren erlauben es, Rohstoffe wie Kupfer oder Eisenschredder sortenrein aus dem Müll zu gewinnen. Auf den Deponien kommt also immer weniger Müll an. Diese Entwicklung hat zu einer dynamisch wachsenden Kreislaufwirtschaft geführt.»war früher die Branche rein auf Logistik und Transport ausgelegt Entsorger haben mit ihren Lkws den Abfall abgeholt, aufgeladen und zur nächsten Deponie gebracht, existiert heute eine sehr effiziente und hoch spezialisierte Kreislaufwirtschaft«, sagt Peter Kurth, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE).»Stoffe werden nicht mehr auf Deponien verbracht, sondern sortiert, recycelt, stofflich verwertet oder im letzten Schritt in Verbrennungsanlagen zur Energiegewinnung eingesetzt.«laut dem Anfang 2009 veröffentlichten Müllreport des Statistikamts der Europäischen Union, Eurostat, erzeugt ein Durchschnittseuropäer 522 Kilogramm Abfälle im Jahr allerdings gibt es enorme Unterschiede zwischen den Ländern. So lag etwa Tschechien mit 294 Kilogramm am unteren Ende des Abfallaufkommens, Dänemark mit 801 Kilogramm am oberen. Deutschland belegt mit 564 Kilogramm Platz neun, hat allerdings die höchste Wiederverwertungsrate. In Ländern wie Bulgarien oder Rumänien landet hingegen annähernd der gesamte Müll auf Deponien. Gerade in den mittel- und osteuropäischen EU-Mitgliedsstaaten sehen Experten daher großen Nachholbedarf zumal die Europäische Umweltagentur hier aufgrund steigender Wirtschaftsleistung und mehr privatem Konsum auch mit deutlich mehr Müll pro Einwohner rechnet. Müll-Hierarchie Ende 2008 verabschiedeten das Europäische Parlament und der EU-Rat eine Abfallrahmenrichtlinie. Diese sieht eine fünfstufige Hierarchie der Abfallbehandlung vor (siehe Grafik Seite 18). Wichtigstes Ziel ist die Vermeidung von Abfall, gefolgt von der Wiederverwendung und dem Recycling, also der Wiedergewinnung einzelner Rohstoffe. Verbindliche Quoten

Story I Abfallwirtschaft 18 WELCHEN WEG GEHT UNSER MÜLL? 1. Vermeidung Abfall für Wiederverwendung, Recycling und stoffliche Verwertung legt die EU-Richtlinie ebenfalls fest: Bis 2020 sollen diese für Papier, Metalle, Kunststoffe und Glas bei mindestens 50 Prozent liegen, für Bau- und Abbruchabfälle sogar bei 70 Prozent. Auf Stufe vier folgt mit der»sonstigen Verwertung«das Verbrennen von Abfall in Kraftwerken. Auf der letzten Stufe steht die Beseitigung von Abfällen, beispielsweise in Deponien. Schon in zehn Jahren soll dies nur noch auf zehn Prozent des deutschen Mülls zutreffen. Vor allem Stufe vier beschert der Entsorgungsbranche einen riesigen Wachstumsmarkt. Als Brennstoff für Kraftwerke bekommt der Müll eine höhere Wertigkeit. Damit wird er zum Wirtschaftsgut, das gemäß der europäischen Warenverkehrsfreiheit gehandelt werden darf. Müll-Ex- und -Importe wurden dadurch erleichtert. 2. Wiederverwendung 3. Recycling 4. Sonstige Verwertung z. B. energetische Verwertung 5. Beseitigung Oberste Ziele der EU-Abfallrichtlinie 2008/98/EG sind die Vermeidung, Wiederverwendung und Verwertung von Abfall. Übrig soll nur ein kleiner Rest bleiben, der beispielsweise in Deponien eingelagert wird. Moderne Verbrennung ist Gold wert Moderne Müllverbrennungsanlagen sollen nicht nur Stoffe, die nicht mehr anders verwertet werden können, umweltverträglich beseitigen. Sie erzeugen gleichzeitig Strom und Wärme und sparen damit fossile Brennstoffe wie Kohle oder Erdöl ein.»wir haben die weltweit modernsten und umweltfreundlichsten Anlagen und von daher ist es absolut sinnvoll, den Müll auf vernünftigem Wege etwa per Schiff oder Zug nach Deutschland zu bringen«, so BDE-Präsident Kurth. 69 Verbrennungsanlagen für Siedlungsabfälle gibt es in Deutschland, an acht davon ist das in Europa, Asien und Australien aktive Entsorgungsunternehmen Remondis beteiligt.»der Konflikt zwischen thermischer Verwertung und Recycling ist politisch ungelöst«, sagt Michael Schneider, Unternehmenssprecher bei Remondis. Dabei ist diese Auseinandersetzung nicht zuletzt auch eine zwischen privaten und kommunalen Entsorgern, zwischen Anbietern von Sortier- und Recyclingprozessen und den Betreibern von Verbrennungsanlagen. Etwa 65 bis 70 Prozent der Entsorgungskapazitäten sind in privater, der Rest in kommunaler Hand.»Wir haben in Deutschland Überkapazitäten in den Verbrennungsanlagen, die dazu führen, dass die Preise in den Keller sinken. Dadurch wird diese Art der Verwertung attraktiv. Jedoch erweist man damit dem stofflichen Recycling einen Bärendienst«, so Schneider. Anstatt auf teure und komplizierte technische Anlagen zu setzen, die den Müll aufbereiten und recyceln, wird die günstigere Verbrennung gewählt. Gerade hinsichtlich der Endlichkeit von Rohstoffen, etwa Kup-

19 Story I Abfallwirtschaft fer oder Zink, fordert die Branche einhellig ein stärkeres Bewusstsein für Abfall als wichtige Sekundärrohstoffquelle. Unstillbarer Hunger nach Rohstoffen Michael Schneider nennt das Beispiel Elektrorecycling.»Ein Föhn besteht aus zahlreichen Fraktionen Kupferkabel, PVC-Umwicklung, Plastikgehäuse und verschiedenen Edelmetallen. Diese teilweise hochwertigen Stoffe lassen sich getrennt und aufbereitet eins zu eins an die verarbeitende Industrie zurückgeben.«palladium etwa Bestandteil von Rechnern und Handys erzielt einen Kilopreis von etwa 11.000 Euro.»Angesichts des Hungers aufstrebender Länder wie China oder Indien nach Rohstoffen wird es unerlässlich, möglichst große Mengen an Sekundärrohstoffen aus den Abfällen zu gewinnen«, so der Remondis-Sprecher. Laut einem UNO-Bericht wandern derzeit allein in China pro Jahr vier Tonnen Gold, 28 Tonnen Silber und 6.000 Tonnen Kupfer in den Müll unter anderem in Handys und Computern. Allein das Gold hat einen Wert von über 100 Millionen Euro. Aber auch bei anderen Rohstoffen wie Altpapier lohnt sich das Recycling: Zwar fielen mit Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise die Preise von 80 bis 100 Euro je Tonne auf nur noch fünf Euro.»Mittlerweile sind wir wieder bei 40 bis 60 Euro pro Tonne angelangt«, so Kurth. Urban Mining keine Utopie mehr Die Recyclingbranche habe deutschen Unternehmen 2009 Rohstoffimporte in Höhe von sieben Milliarden Euro gespart, so der BDE-Präsident. Es werde nicht mehr lange dauern, bis alte Deponien als»sekundärrohstoffminen«neu erschlossen werden. Etwa 30 Millionen Tonnen Metalle und Schrotte werden auf ehemaligen Deponien in Deutschland vermutet. Die Müllhalden von gestern könnten die Rohstoffhalden von morgen sein, so Schneider.»Bei entsprechenden Rohstoffpreisen wird es sich lohnen, Deponien wieder aufzubohren.«das sogenannte Urban Mining wird in den kommenden drei Jahren etwa in Mittelhessen wissenschaftlich unter die Lupe genommen. Forscher der Universität Gießen untersuchen derzeit, ob die Deponie Reiskirchen zur Ressourcenrückgewinnung taugt. In einem ersten Schritt soll herausgefunden werden, was in der 2001 geschlossenen Müllkippe liegt und brauchbar sein könnte. Etwa 23 Millionen Tonnen Abfall wurden dort in knapp 30 Jahren abgelagert. Klimaschutz dank Know-how-Export Der Weg scheint nicht zuletzt aufgrund der ehrgeizigen weltweiten Klimaschutzziele vorgezeichnet weg von der Deponierung. Denn während alle Welt vom Problem CO 2 redet, stoßen Müllhalden Methan aus, ein weit gefährlicheres Gas. Das deutsche Umweltbundesamt rechnet vor, dass durch reduzierte Deponierung und die Nutzung des entstandenen Methans zwischen 1990 und 2006 die gewaltige Summe von 26 Millionen Tonnen Kohlendioxid- Äquivalenten eingespart wurde. Das entspricht ungefähr dem CO 2 -Jahresausstoß aller Bewohner Thüringens. In den vergangenen 20 Jahren ist der Methan-Ausstoß deutscher Deponien um 90 Prozent gesunken. Viele Länder sind von Einsparungen in einer solchen Größenordnung aber weit entfernt. Michael Schneider befürwortet daher den Export von deutschem Know-how. Schon heute gilt: Würde das EU-Abfallrecht ordnungsgemäß angewendet, könnten Treibhausgas-Emissionen um bis zu 30 Prozent verringert werden. kontakt Dr. Johann Mandl TÜV SÜD Industrie Service +49-89-5791-1061 +49-89-5791-1174 johann.mandl@tuev-sued.de Das Thema im Internet: www.tuev-sued.de/journal So unterstützt TÜV SÜD die Abfallwirtschaft Unterstützung bei der Konzeptfindung, Vorplanung und Begutachtung von Entsorgungsanlagen Überwachung der Schadstoffemissionen bei Müllverbrennungsanlagen Beratung bei der Optimierung der Verbrennungstechnik Beratung bei der Entwicklung von Strategien zur betrieblichen Abfallvermeidung und -verwertung Unterstützung bei der Zuordnung von Abfällen entsprechend den Rechtsvorschriften Beratung zur Nachweisführung entsprechend Nachweisverordnung (NachwV) Erstellung von Abfallwirtschaftskonzepten und Abfallbilanzen Zertifizierung als Entsorgungsfachbetrieb gemäß Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz (KrW-/AbfG)

impressum Verleger und Herausgeber: TÜV SÜD AG, Westendstraße 199, Inhaber: TÜV SÜD e.v. & TÜV SÜD Stiftung, Westendstraße 199, Chefredakteur, verantwortlich: Jörg Riedle Westendstraße 199 Realisation: medienfabrik Gütersloh GmbH Geisenhausener Str. 17 81379 Gütersloh Fotonachweis