So verwalten Sie Rohstoffe
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- Minna Schumacher
- vor 3 Jahren
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1 Kaskadennutzung in der stofflichen Verwertung von Abfällen Eric Rehbock Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.v. Hohe Straße 73, Bonn Tel. 0228/ Fax. 0228/
2 Gliederung Stoffliche./. Energetische Verwertung Entwicklungen Warum Rohstoffwirtschaft? Was brauchen wir? Beispiele Kaskadennutzung Fazit
3 Entwicklungen TASi sowie die weltweite Verteuerung primärer Energieträger haben den Ausbau der gesamten Verbrennungskapazitäten in Deutschland forciert. Die Gesamtkapazitäten bei MVA betrug in 2008 rd. 18,5 Mio. Mg/a. Prognosen gehen davon aus, dass diese durch Erweiterungen bis 2015 auf rd. 19,6 Mio. Mg/a ansteigen. Der Ausbau der EBS-Kraftwerke lässt mittelfristig Kapazitäten um ca. 7 Mio. Mg erwarten: EBS-Kraftwerke: genehmigte Anlagenkapazitäten 2010 in Betrieb: Anlagenkapazitäten in Planung/teilweise genehmigt: Gesamt: Mg/a Mg/a Mg/a Der Anteil von sekundären Brennstoffen am Gesamtbrennstoffeinsatz der Zementindustrie in Deutschland betrug 2010 rund 61%. In Summe sind das ca. 2,9 Mio. Mg. Darunter ca. 1,9 Mio. Mg aufbereiteter Fraktionen aus Gewerbeabfällen/Siedlungsabfällen. Insgesamt stehen mittelfristig ca. 29 Mio. Mg. Einsatzkapazitäten zur Verfügung.
4 Entwicklungen Verschiedene Gründe führen andererseits zu einem Rückgang energetisch verwertbarer Abfallmengen: Demographische Entwicklung Flächendeckende getrennte Sammlung von Bioabfällen ab 2015 Nachhaltigere Produktion (Vermeidung von Rohstoffverlusten) Verlagerung industrieller Produktion ins Ausland Strategien zur Ressourcensicherung (ProgRess Deutsches Ressourceneffizienzprogramm)
5 Entwicklungen Gesamtbilanz: Aufkommen und Kapazitäten in Mg/a Gesamtaufkommen an EBS und SBS Aufkommen an Gewerbeabfällen z.v. und Sortierresten für MVA Aufkommen an überlassungspflichtigen Abfällen für die MVA Kapazitätsentwicklung der MVA, EBS-Kraftwerke und SBS-Mitverbrennung Kapazitätsentwicklung der MVA Langfristige Überkapazitäten!? Quelle: Prognos
6 Entwicklungen Die Überkapazitäten der energetischen Verwertung und der damit verbundene verstärkte Bedarf nach Gewerbeabfällen belasten den Markt für das stoffliche Recycling. Es ist davon auszugehen, dass der Wettbewerb zwischen Müllverbrennungsanlagen und EBS-Kraftwerken die Preise zur energetischen Verwertung mittelfristig weiter auf einem insgesamt niedrigen Niveau halten wird. Folge: Sortieren und Aufbereiten lohnt sich nicht mehr! Das stoffliche Recycling verliert an Bedeutung, und dass obwohl eine notwendige Weiterentwicklung zur Rohstoffwirtschaft besteht.
7 Warum Rohstoffwirtschaft? Rohstoffe werden zum Spekulationsobjekt in der Finanzwirtschaft! Der Verbrauch natürlicher Ressourcen wächst weltweit dramatisch. Deutschland ist einer der größten Rohstoffverbraucher weltweit: Durchschnittlicher Rohstoffverbrauch im Lauf eines Lebens (Lebensalter 80 Jahre) und Tonnen. Die Importabhängigkeit ist sehr hoch. Sekundäre Rohstoffe bilden in einigen Bereichen die einzige heimische Rohstoffquelle. Die EU sieht eine Reduzierung der CO 2 -Emissionen in Höhe von insgesamt 780 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente bis 2020 vor. In einer auf Recycling ausgerichteten Abfallwirtschaft kann deren Anteil daran bis zu 31% oder 244 Tonnen betragen. Klimawandel, zunehmende Energiekosten sowie Ressourcenverknappung zwingen zum Weiterdenken!
8 Was brauchen wir? Der abfallpolitisch gesetzte Rahmen ist entscheidend, um den Umbau zur ressourcenoptimierten Kreislaufwirtschaft zu vollziehen. Vorgaben zur Getrennthaltung Ambitionierte Recyclingquoten Keine Ausweitung der ausreichenden Verbrennungskapazitäten Nach dem Abschöpfen des Recyclingpotenzials bessere Nutzung der Energieinhalte durch Steigerungen bei der Energieeffizienz. Günstige Beseitigung verhindern (europaweite einheitliche Umsetzung der EU-Deponierichtlinie) Rückkehr zum Produktkreislauf durch stoffliche Nutzung als Vorrangprinzip (Kaskadennutzung)
9 Was steckt dahinter? Unter Kaskadennutzung versteht man die Verwendung eines Produktes in möglichst vielen Nutzungsphasen durch Recycling. Erst wenn eine stoffliche Verwertung nicht mehr möglich ist, tritt an ihrer Stelle die energetische Nutzung. Diese sollte möglichst energieeffektiv sein und bestmöglich primäre Ressourcen ersetzen. Dieses Vorgehen zielt auf einen geringeren Bedarf an - sich verteuernden - Rohstoffen, Verringerung der Importabhängigkeit seltener Stoffe sowie eine geringere Belastung der Umwelt. Rohstoff Produkte Energie Recycling
10 Beispiele Kaskadennutzung Unbedenkliche Althölzer können vor einer energetischen Nutzung in mehreren Produktzyklen zur Spanplatte zurück gewonnen werden. Doch die politische Förderung der energetischen Verwertung hat zu Überkapazitäten geführt. Der Anteil der stofflichen Verwertung liegt in Deutschland nur bei 20%. Bildnachweis: fr-online.de Folge in der Industrie: Minderung des Rohstoffeinsatzes (Leichte Platten) sowie Verlagerung von Produktionen in das Ausland.
11 Beispiele Kaskadennutzung Altpapier ist weltweit der wichtigste Rohstoff der Papier- und Kartonindustrie. Der Einsatz von Altpapier schont Ressourcen, ist viele Male hintereinander möglich und reduziert Abfallmengen. Altpapier ist in der Regel die preiswertere Alternative zu Primärrohstoffen und reduziert bei den Papierfabriken den Energie- und Frischwasserverbrauch. Bei jedem Auflöseprozess werden unbrauchbar gewordene Fasern ausgeschleust. Die ausgeschleusten Fasern finden als Spuckstoffe den Weg in die energetische Verwertung. Altpapier, das sich nicht mehr eignet für die stoffliche Verwertung in der Paperindustrie, kann anderweitig Verwendung finden. So z.b. in Form des allseits bekannten Eierkartons oder in geshredderter Form als Dämmmaterial im Hausbau.
12 Kunststoffe Beispiele Kaskadennutzung INDUSTRIELLE PRODUKTE Rasengitter Abstandshalter Wartungsschacht Paneele Rohre Gefahrgutpalette
13 Beispiele Kaskadennutzung ENDVERBRAUCHERNAHE PRODUKTE Abfalleimer Wasserpalette Schraubenbox Stuhl Eimer Palisaden Schaukelpferd
14 Beispiele Kaskadennutzung Industrienahe Endprodukte
15 Beispiele Kaskadennutzung Endverbrauchernahe Produkte
16 Beispiele Kaskadennutzung Ersatzbrennstoffe als zweite Stufe
17 Fazit In der Zukunft werden Strategien für ein besseres Ressourcenmanagement sowohl für die Rohstoffmärkte, die in stark zunehmendem Maße Sekundärrohstoffe aus dem Recycling von Abfällen benötigen, als auch für eine effektive energetische Nutzung z.b. als Ersatzbrennstoffe benötigt. Es gilt, vorhandene Möglichkeiten bestmöglich zu verknüpfen. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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