Entwicklung des Kindes aus kindermedizinischer Sicht

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Transkript:

Entwicklung des Kindes aus kindermedizinischer Sicht Frau Dr. med. Barbara Herold Frau Dipl. med. Cornelia Ullmann Kinder- und Jugendärztinnen im JÄD Seite 1

Der Start ins Leben Seite 2

Wachstumskurven Seite 3

Grenzsteine sind Entwicklungsfunktionen, die in einer definierten Population von allen Kindern in einem bekannten Zeitrahmen erreicht werden. D.h. Man kann nicht deutsche Kinder mit beispielsweise afrikanischen Kindern vergleichen, da diese Daten normiert sind. Seite 4

KiTa Gruppe in Sachsen Seite 5

Kindergruppe in Afrika Seite 6

Netzwerk Im Mittelpunkt steht das Wohl des Kindes KiTa Eltern Schule Psychologe Beratungsstelle Kliniken Sozialamt Kinderarzt Jugendamt Seite 7

U-Untersuchungen In Deutschland haben alle Kinder bis kurz nach Vollendung ihres 5. Lebensjahres einen rechtlichen Anspruch auf insgesamt 10 Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung von Krankheiten, die eine normale körperliche und geistige Entwicklung gefährden und dadurch frühzeitig behandelt werden können. Auch im Schulalter werden U-Untersuchungen vom Kinder- und Jugendarzt angeboten ( U 10, U 11, J 1 und J 2). Impfungen werden laut der Empfehlungen der SIKO regelmäßig durchgeführt. Seite 8

Grenzsteine Ende des ersten Lebensjahres (U6) Hochziehen zum Stand Pinzettengriff Erstes Ein- und Ausräumen Suchen nach versteckten Gegenständen Imitation von Sprachlauten Befolgen einfacher Aufforderungen Einfache interaktive Spiele Seite 9

Grenzsteine Ende des zweiten Lebensjahres (U7) Umsteuert Hindernisse beim Laufen Ahmt einfache Abläufe nach Ein- und Zweiwortsätze Erkennt und benennt einfache Bilder Zeigt nach Befragen einzelne Körperteile Einfache darstellende Spiele (Puppe füttern) Kann selbst mit dem Löffel essen Kann Buchseiten umblättern Seite 10

Grenzsteine Ende des dritten Lebensjahres (U7a) Beginnt Dreiradfahren Geht treppab im Wechselschritt Geschickt mit Steckspielen Benutzt 1.und 2. Person Verwendet den Plural Differenzierte Nachahmung von Tätigkeiten Erwachsener Sequentielles Spiel ( Darstellung von Abläufen und Symbolspiel) Seite 11

Grenzsteine Ende des vierten Lebensjahres ( U8) Geschicktes Treten und Steuern eines Dreirades Stifthaltung zwischen drei Fingern 3-4 Wortsätze W Fragen Kennt Farben Mengenbegriff bis 3 Einfaches gegenständliches Malen Versteht einfache Regelspiele Phantasiespiele, längere Spielszenen (z.b.puppenstube) Seite 12

Untersuchungen durch den JÄD KiTa Untersuchungen ( 7 SächsKiTaG) Einschuluntersuchungen Schulärztliche Reihenuntersuchungen ( 26a SchulG) sind Pflichtuntersuchungen Schuluntersuchung werden in der Klassenstufe 2 oder 3 (z.b. LRS-Klasse) und Klassenstufe 6 durchgeführt. In den Förderschulen können zusätzlich Untersuchungen angeboten werden. Die Eltern können die Untersuchungen durch einen Kinder- oder Hausarzt durchführen lassen (kostenpflichtig!) und die ärztliche Bescheinigung muss dem Schulleiter vorgelegt werden. Die Untersuchung muss den Vorgaben des öffentlichen Gesundheitsdienstes entsprechen Gutachten für Eingliederungshilfen für Kinder mit (drohender ) Behinderung Gutachten zum Aufnahmeverfahren für Förderschule Seite 13

KITA-Untersuchung Gemäß 7 SächsKiTaG sind für Kinder, die aufgrund dieses Gesetzes betreut werden (Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege) durch den JÄD der Gesundheitsämter Untersuchungen im 4. Lebensjahr anzubieten. Auf Wunsch der Eltern können auch Hauskinder der entsprechenden Altersgruppe untersucht werden. Die Teilnahme ist freiwillig. Zu untersuchen sind Kinder 2 Jahre vor Schulbeginn Untersuchungszeitraum Geburtsdatum der zu Untersuchenden Schuljahr 2009/2010 1.7.2005 bis 30.6.2006 Schuljahr 2010/2011 1.7.2006 bis 30.6.2007 Seite 14

Teilnahme an der KiTa Untersuchung in Sachsen Seite 15

KITA -Test Sehvermögen Hörvermögen Feinmotorik Grobmotorik Sprachentwicklung Perzeption/ Kognition Entwicklungsaufgabe Altersspezifische Aufgaben bewältigen Alle Kinder, die aus dem Entwicklungsscreening herausfallen, sollten einer ausführlichen Entwicklungsdiagnostik zugeführt werden. Seite 16

Entwicklungsdiagnostik Dies wäre im 1.-3. Lebensjahr die Durchführung einer Münchener funktionellen Entwicklungsdiagnostik. Ab dem Alter von 4 Jahren wäre eine erweiterte Diagnostik durch die komplette Durchführung der BUEVA bzw. einer kompletten entwicklungspsychologischen Untersuchung nötig. Grundsätzlich sollte auch bei einem pathologischen Befund in einem der Bereiche eine umfassende entwicklungsdiagnostische, entwicklungsneurologische bzw. auch Intelligenzdiagnostik durchgeführt werden. Das kann bei entsprechender Spezialisierung in der Praxis, andernfalls bei dafür geeigneten Institutionen (SPZ, Beratungsstellen)durchgeführt werden (Ronald G.Schmid, G.Esser). Seite 17

Motorik Einbeinstand Einbeinhüpfen Seiltänzergang Schlusssprung Frostig Test ( 4 Punkte), Stifthaltung, Händigkeit Stäbchen nachlegen ( auch visuelle Wahrnehmung) Schrauben oder Kreiseln Turmbau aus 8 Bausteinen ( nur für 3-Jährige) Kreis malen nach Vorlage ( nur für 3-Jährige) Seite 18

Sprachentwicklung 12 Monate spricht ein Wort mit Sinn: Mama, Papa 2 Jahre gebraucht 20 Begriffe sinngemäß zeigt oder blickt auf 3 Körperteile erste Zwei-Wort-Sätze 3 Jahre spricht in der Ich-Form spricht erste 4-Wortsätze versteht Fragen mit (was tun mit...) 4 Jahre Sechswortsätze Sprachtest nach Grimm Seite 19

SSV - Sprachscreening für das Vorschulalter von Hannelore Grimm Phonologisches Arbeitgedächtnis für Nichtwörter (PGN) Morphologisches Regelbildung (MR) =Einzahl- Mehrzahlbildung Satzgedächtnis (SG) Als sprachauffällig gelten Kinder, bei denen im SSV mindestens in einem der beiden Untertests der kritische Wert unterschritten wurde. Werden in beiden Untertests die kritischen Werte nicht erreicht, muss von einer Sprachentwicklungsverzögerung ausgegangen werden. Seite 20

Diagnostik bei verzögerter Sprachentwicklung Sprache (Fragebogen, Spontansprache, Tests) Gehör Kognitive Fähigkeiten Emotionaler Bereich Verhalten Motorik Visuelle Wahrnehmung Auditive Teilleistung Ergänzend HNO, EEG Seite 21

Artikulationsstörung = Dyslalie Sprachstörungen Physiologisch: 3.-4.Lebensjahr 20% aller Kinder im 4.-6.Lebensjahr;1% im 7./8.Lebensjahr Partielle Dyslalie (>2Laute) spätestens ab 5. Lebensjahr abklären Multiple Dyslalie (>5 Laute) früher abklären Ziel: Dyslalie bis zur Einschulung beseitigen Eingeschränkter Wortschatz Dysgrammatismus Normal: Grammatik bis Ende 4. Lebensjahr erlernt Eingeschränktes Sprachverständnis Sprachentwicklungsverzögerung (late Talkers in den ersten zwei Lebensjahren) Sprachentwicklungsstörung Komorbidät: ADHS,emotionale Störung,Störung des Sozialverhaltens,LRS, Störung der Motorik Seite 22

Seite 23

Sprechstörung Poltern Schnelles Sprechtempo, undeutliche Artikulation (zentral bedingt) Stottern Physiologisches Entwicklungsstottern (5% aller Kinder) Drohendes echtes Stottern Länger als 6 Monate, Blockierungen, Mitbewegung, Anstrengung Dehnungen mit Lautstärkeanstieg Laut- und Sprechvermeidung 1 Stotterer in der Familie Seite 24

Kommunikationsstörung Totaler Mutismus Elektiver Mutismus Unfähigkeit, in bestimmten Situationen zu sprechen Komorbididäten: z.t. Sprachstörung, Entwicklungsstörung, emotionale / Angststörung, Familienpathologie DD : Aphasie ( hirnorganisch), schwere Hörstörung, Psychose, frühkindlicher Autismus, dissoziative Störung, (Schul)-phobie Verlauf: zum Teil langfristig Seite 25

Soziale bzw. emotionale Kompetenz Kindergartenreife Gruppenfähigkeit Toleranz zeitweiliger Trennung von Bezugspersonen Verständnis für und Einhalten von Spielregeln Abwarten können (Bedürfnisaufschub) Verlieren können ( Frustationstoleranz) Rollenspiel Selbststeuerung (Aufmerksamkeit, motorische Aktivität) Fähigkeit, bei anderen emotionale Signale wahrzunehmen und zu reagieren Freude an den eigenen Fähigkeiten (z.b. An und Ausziehen) Freude am gemeinsamen Spiel Seite 26

Soziale bzw. emotionale Kompetenz Ziele bis zum Einschulalter Unproblematische Trennung von der Mutter Transitorische Objekte nicht mehr nötig Frustationstoleranz und Bedürfnisaufschub Akzeptanz von Regeln Freude am Lernen Seite 27

Soziale bzw. emotionale Kompetenz Ausgeprägte Ängste Anklammern an Bezugspersonen Warnsymptome nach dem 5. Lebensjahr Abhängigkeit von transitorischen Objekten Rückzug in Phantasiewelt Misserfolgserwarten - fehlendes Selbstvertrauen Abnormes Kontaktverhalten (Rückzug, Distanzlosigkeit, Aggressivität) Heftige Stimmungsschwingungen Geringes Einfühlungsvermögen Antriebsstörung (zu viel, zu wenig) Eß- und Schlafstörungen Seite 28

Schulreife Besser Schulbelastungsfähigkeit : ist das Kind den Belastungen der Schule gewachsen? Kind soll mit anhaltender Motivation zur Schule gehen 80% der Einschüler freuen sich auf die Schule, nur noch 20% nach Klasse 1 Wunschdefinition von Schulreife Das Kind ist von seiner Entwicklung her in der Lage, den Anforderungen der Regelschule gewachsen zu sein und sich aus eigener Motivation und Freude am Erwerb neuer Fähigkeiten (z.b. Rechnen, Lesen, Schreiben) mit diesen Anforderungen auseinander zu setzen. Seite 29

Schulreife Spezifisch schulrelevante Entwicklungsaufgaben Erwerb von Kulturtechniken (Lesen, Schreiben, Rechnen, Erreichen schulischer Lernziele) Erwerb von Arbeitstechniken und Arbeitshaltung Angemessene Interaktion mit Gleichaltrigen (Sozialverhalten), Fähigkeit zum Lernen in der Gruppe Stetige Verbesserung von Selbststeuerung und Selbstkontrolle und Eigeninitiative Eigeninitiative ist jedem Kind angeboren, mit der Umwelt zu kommunizieren, neugierig zu sein, auch ein behindertes Kind Aufmerksamkeit ist in der Einzelsituation einfacher als in der Gruppe Seite 30

Schulreife Schulreifekriterien Geschichte: vor 30 Jahren Hand-Ohr-Griff,Zahnwechsel Heute: in erster Linie sozial emotionale Kompetenzen in zweiter Linie kognitiv sprachliche Fähigkeiten Und erst zuletzt körperliche Merkmale wie Größe, Gestaltwandel und körperliche Belastbarkeit Variabilität des Entwicklungsstandes bei Schuleintritt z.b.20 Kinder 7 Jahre alt: Größe, IQ,Lesen,Rechnen,Musizieren, Zeichnen: Entwicklungsstand eines 5,5 bis 8,5 jährigen Kindes = 3 Jahre Abstand Seite 31

Einschuluntersuchung Seite 32

Befundhäufigkeit KiTa- und Einschuluntersuchung 2251 untersuchte KiTa Kinder 2759 untersuchte Einschüler Seite 33

Literaturempfehlungen Entwicklungspädiatrie von G.H. Schlack Babyjahre von Remo H. Largo Kinderjahre von Remo H. Largo Die motorische und perzeptuelle Entwicklung des Kindes von Britta Holle Wie weit ist mein Kind entwickelt? von Ernst J.Kiphard Mein Kind - das Genie von Ken Adams Mein dickes buntes Vorschulbuch vom Tessloff- Verlag Seite 34

Wir bedanken uns für Ihre Aufmerksamkeit Seite 35