IT-Kostenoptimierung durch Open Source-Lösungen Dr. Rainer Lischka Linuxwochen 2003 Folie 1
InfoWeek Schweiz 03/2003 Quelle: http://www.infoweek.ch/tools/quickpoll/qp_result.cfm?questionid=117 (Jänner 2003) Folie 2
Studie des OpenForum Quelle: http://www.openforumeurope.org/research.php Feber 2002 in UK Folie 3
IT-Kostenoptimierung Problem Ziel IT-Anforderungen steigen durch neue Möglichkeiten IT-Kosten steigen durch zunehmende Komplexität IT-Kostensenkung unter Beibehaltung oder Verbesserung der Wertschöpfung für das Unternehmen Total Value of Ownership muss beachtet werden Total Cost of Ownership KOSTEN Total Benefit of Ownership NUTZEN Folie 4
Nutzen vs. Kosten Geschäftsabdeckung durch IT Branchendurchschnitt Folie 5 IT-Effektivität (steigender Nutzen) Gut Mittel schlecht Firma E Firma D Firma C Firma A Firma B Optimierung Optimierung Optimierung Optimierung Optimierung 2,5% 2% 1,5% 1% 0,5% hoch Mittel gering IT-Effizienz (sinkende IT-Kosten) IT-Kosten (in % vom Umsatz)
Total Cost of Ownership (TCO) TCO is an attempt to quantify the life-cycle financial impact of deploying information technology in an institution. Quelle: Gartner Group Folie 6
TCO-BETRACHTUNG TCO muss gesenkt werden, nicht nur Lizenzkosten Einzelkosten (z. B. Supportkosten) dürfen steigen, wenn die Gesamtkosten trotzdem geringer sind TCO-Erhebung schwierig Kein allgemeingültiges Modell, IT-Kosten verteilt z.b. Gartner Group TCO Lifecycle Model 3 Bedingungen für TCO-Senkung Mitarbeiter schulen Prozesse optimieren Richtige Technologie einsetzen Mitarbeiter TCO Prozesse Technologien Folie 7
Kostengruppen nach Gartner Direkte Kosten Hard- & Software Operations Hardware f. Geschäftsprozesse Software f. Geschäftsprozesse Hardware f. EDV-Abteilung Software f. EDV-Abteilung Techn. Support Planungs- und Prozessman. DB-Management Service Desk TCO Verwaltung Verwaltungs- u. Finanzaufgaben Schulung (EDV-Mitarbeiter) Schulung (Endanwender) Indirekte Kosten End User Operations Formales Lernen Lernen im Arbeitsalltag Peer-to-Peer-Support Futzing Software-Entwicklung Etc. Folie 8 Downtime Geplant Ungeplant
OS-Auswirkungen auf Kostengruppen Direkte Kosten Hard- & Software Operations Hardware f. Geschäftsprozesse Software f. Geschäftsprozesse Hardware f. EDV-Abteilung Software f. EDV-Abteilung Techn. Support Planungs- und Prozessman. DB-Management Service Desk TCO Verwaltung Verwaltungs- u. Finanzaufgaben Schulung (EDV-Mitarbeiter) Schulung (Endanwender) Indirekte Kosten End User Operations Formales Lernen Lernen im Arbeitsalltag Peer-to-Peer-Support Futzing Software-Entwicklung Etc. Folie 9 Downtime Geplant Ungeplant
Klassische Optimierungsmethodik I Typischer Ablauf bei Optimierungsprojekten TCO-Berechnung Benchmarking Konzepterst. Datenerhebung - Lizenzen - Personal - sonst. Kosten Kennzahlenerm. Vergleiche - versch. Kennzahlen - mit Unternehmen derselben Branche Ursachenermittlung Berechnung - Potential Beschreibung - Vorgehensmodell - Best Practices - Umstellungsplan - Risiken Potentialdefinition u. Projektplan Umsetzung Folie 10
Klassische Optimierungsmeth. II IT-Kennzahlen (KPI; key performance indicator) Maßzahlen für IT-Controlling Gruppen von Kennzahlen Allgemeine (z.b. IT-Kosten im Verhältnis zum Gesamtumsatz) Anwendungsspez. (z.b. Wartungskosten pro SAP-Anwender) Projektspez. (z.b. ext. Entwicklungskosten pro Anwender) Etc. Grundlage für TCO-Berechnungen Benchmarking Beim IT-Benchmarking werden Kennzahlen mit Durchschnittswerten aus der jeweiligen Branche verglichen Es ergeben sich Optimierungspotentiale Folie 11
Klassische Optimierungsmeth. III Vertikale und horizontale Kostenblöcke lt. Helbling Research Anwendung 1 Anwendung 2 Anwendung N... Projekt-/Entwicklungskosten Projekt-/Entwicklungskosten Projekt-/Entwicklungskosten Wartung Wartung Wartung Vertikal Support Support Kennzahlenbildung möglich Support Software-Lizenzen Software-Lizenzen Software-Lizenzen Server Infrastruktur Server Infrastruktur Server Infrastruktur Folie 12 Client-/Desktop-Kosten (Hardware, Software, etc.) Netzwerk-Kosten File-, Print-, Mail-, Server-Kosten Horizontal
Klassische Optimierungsmeth. IV Best Practices Erprobte Richtlinien und Maßnahmen zur Kostensenkung Beispiele Standardisierung Konsolidierung der Server Optimierung der Support- und Problemlösungsprozesse Manageable Desktops System Management Tools Open Source-Lösungen als Best Practice Für viele Kennzahlen maßgebend SW-Lizenzkosten pro Anwendung Server-HW Desktop, Netzwerk etc. Folie 13
Kostensenkung lt. IBM Consulting Folie 14 Funktionalität
Open Source Software (OSS) Kernaussagen der Studien zu OSS Lizenzkostenersparnis (oft kostenlos erhältlich) Verschiedene Lizenzmodelle (GNU GPL etc.) Im Quelltext verfügbar ( Open Source vs. Closed Source ) Offen keine Geheimnisse, glaubwürdiger, sicherer Qualität steigt durch teils massive Verbreitung und Entwickler-Support Flexibilität durch eigene Anpassungen Gute Unterstützung Community Kommerzieller Support Große Firmen (u.a. von IBM, Oracle etc.) Herstellerunabhängigkeit Wechsel ohne weitere Lizenzkosten möglich Folie 15
Linux-Umfrage Deutschland Q3/02 Wie zufrieden sind Sie mit Linux für die verschiedenen Kriterien? Stabilität der Anwendungen (175) Performance (175) TCO-Kriterien (153) Skalierbarkeit (160) Hochverfügbarkeit (153) Integrationsfähigkeit mit anderen Plattformen (171) Java Support (121) Ausnutzung der SMP-Technologie (140) 1 2 3 4 5 + sehr zufrieden unzufrieden Quelle: META Group Deutschland Folie 16
Linux-Umfrage Deutschland Q3/02 Zufriedenheit mit Linux bei der TCO-Senkung 14% 31% 6% 40% 9% Erwartungen voll erfüllt Erwartungen erfüllt Erwartung durchschnittlich erfüllt Erwartungen gerade noch erfüllt Keine Angabe Quelle: META Group Deutschland Folie 17
Linux-Studie Robert Frances Group: TCO for Linux Web Servers in the Enterprise (von IBM in Auftrag gegeben; 2002) TCO pro Processing Unit (Sept. 2002) Robert Frances Group; http://www.rfgonline.com/research/linuxtco.pd $600.000 $500.000 $400.000 $300.000 Jahr 1 Jahr 2 Jahr 3 $200.000 $100.000 Folie 18 $0 Linux Windows Solaris
Weitere Studien I IDC: The Role of Linux in Reducing the Cost of Enterprise Computing (von Red Hat in Auftrag gegeben; 2001) Folie 19
Weitere Studien II IDC: Windows 2000 versus Linux in Enterprise Computing (von Microsoft in Auftrag gegeben; 2002) Siehe dazu auch http://www.linuxworld.com/site-stories/2002/1219.barr.html Folie 20
Glaubwürdigkeit von Studien Windows Server 2003 schlägt Linux Studie von VeriTest (zum Thema File-Server-Performance) Newsmeldung vom 6.5. auf heise online Auszüge:... bleiben einige Merkwürdigkeiten. So haben die Tester keine Updates in ihren Red Hat Advanced Server 2.1 eingespielt, obwohl seit Februar sowohl eine neue Samba-Version als auch ein neuer kswapd bereitstehen, die Performance-Engpässe speziell unter hoher Last beseitigen sollen......auch scheint man auf das Tunen des Windows-Systems mehr Mühe verwandt zu haben: So wurde unter Windows der Registry-Key "Disablelastaccess" gesetzt, auf die entsprechende mount-option "noatime" für das Linux-Dateisystem ext3 wurde verzichtet.... http://www.heise.de/newsticker/data/odi-05.05.03-000/ Folie 21
TCO-Modellrechnung Cybersource: Linux vs. Windows Total Cost of Ownership Comparison (unabhängig; 2002) http://www.cyber.com.au/cyber/about/linux_vs_windows_tco_comparison.pdf Unternehmen mit 250 PCs und typischen Anforderungen (Office, Internet, File/Print-Server etc.) Neuanschaffung der Software Bestehende Hardware & Infrastruktur Neue Hardware & Infrastruktur Microsoft TCO über 3 Jahre Linux/OS TCO über 3 Jahre Linux-Ersparnis über 3 Jahre Ersparnis in Prozent $733.973 $482.580 $251.393 34,26% $1.042.110 $790.717 $251.393 24,69% Folie 22
Soreon-Studie (D/CH) Soreon Research: Kassensturz: Open Source und proprietäre Systeme im Vergleich (unabhängig; 2003) Folie 23
Soreon-Studie II Betriebssystem-Server Mittelunternehmen 14% 20% 6% Supportkosten Lizenzkosten 22% Supportkosten 28% Lizenz- / Beschaffungskosten Administrationskosten Einführungskosten 19% Administrationskosten 44% Schulungskosten Schulungskosten OPEN-SOURCE 38.157 19% 18% PROPRIETÄR 41.072 Einführungskosten 10% Soreon Research Folie 24
Soreon-Studie III Desktop & Office Großunternehmen Einführungskosten 2% 1% Lizenzkosten 33% 14% 2% Einführungskosten Schulungskosten Schulungskosten Administrations kosten Lizenz- / Beschaffungskosten 43% 64% Administrationskosten OPEN-SOURCE 2.058.819 41% PROPRIETÄR 2.583.550 Soreon Research Folie 25
FALLBEISPIEL Oberösterreichischer Energiesparverband Server-Umstellung von Windows auf OS-Lösung Implementierung von Internet-Router inkl. Firewall auf Linux-Basis 2 File-Server, email- und Backup-Server Windows Linux Hardware Firewall-PC 1200 0 2 Server-PCs 5000 5000 Software-Lizenzen 3 x Betriebssystem 480 0 Mail-Server 575 0 Implementierung Setup 3000 4000 Betrieb/Wartung Wartung/3 Jahre 30000 30000 40255 39000 Folie 26
STUDIEN Free/Libre and Open Source Software (EU FLOSS Projekt) Inst. Of Infonomics, Berlekon Research, (Oktober 2002) http://www.infonomics.nl/floss/index.htm Why Open Source Software / Free Software? Look at the Numbers! D.Wheeler (revised May 2003) http://www.dwheeler.com/oss_fs_why.html Using Open Source Software in the South African Government Government Information Officers Council http://www.oss.gov.za/docs/oss_strategy_v3.pdf Free software, big business? Open Source-Programme erobern Wirtschaft und öffentlichen Sektor Deutsche Bank Research (November 2002) http://www.dbresearch.de/prod/prod0000000000047532.pdf Linux is on the move Up! Aberdeen Group (April 2001) http://www-1.ibm.com/linux/linuxinsight.pdf An analysis from a telecommunication operators perspective EURESCOM; February 2001 http://www.eurescom.de/~ftproot/web-deliverables/public/p1000-series/p1044/eurescom_p1044_ Folie 27
Schwachpunkte vieler TCO-Analysen Wer ist der Autor, wer der Auftraggeber? Unterschiedliche Motive und Hebel Woher stammen die Daten (lokal oder US)? Unterschiedliche Preise, Lohnkosten etc, Wird die Unternehmensgröße berücksichtigt? Massive Unterschiede durch Multiplikatoreffekte Werden Rabatte berücksichtigt? MS hat einen besonderen Fond für Preisnachlässe Werden Randfaktoren berücksichtigt? Beschränktes Nutzungsrecht oder Support Werden ROI-Zahlen verwendet? Wie seriös sind Produktivitätskennzahlen? Folie 28
Lizenzfreie Regeln der Optimierung Vertraue niemals einer herstellerfinanzierten Studie Unternehmensbesonderheiten berücksichtigen Spezielle Situation ist wichtiger als allgemeine Studien Veränderungsprozesse müssen durchdacht sein Keine Maßnahmen gegen den Willen der End-User Schrittweiser Umstieg mit definierten Teilzielen TCO-Reduktion bei Umstellungen schwieriger als bei Neuanschaffungen Lf. Kosten müssen Umstieg auf OS rechtfertigen Unabhängigkeit muss gegeben sein Keine Interessen des Beratungsunternehmens außer Optimierung Folie 29
Geschäftsfeld von Bereiche IT Kostenoptimierung durch den Einsatz lizenz(kosten)freier Software... dort, wo es Sinn macht! Server Web-, File-, Druck-, email, Applikationsserver u.a. Security Internet-Router/Firewall, IP-Sec-Tunnel, Spamfilter u.a. Desktop Office-, Entwickler-, Administrator-PC u.a. Konsolidierung, Zentralisierung Linux Terminal Server Project u.a. Folie 30
Potentialanalyse Reduktion der direkten Kosten 21% HW u. SW 20% 2% Hardware SW-Lizenzen 4% 15% HW u. SW 20% Administration Appl. Management Data Man. 15% HW u. SW 0,5% 1% Theoretisches Potential 15% 10,5% HW u. SW SAMPLE Operations 13% Verwaltung Operations 13% Verwaltung 3% 2% 1% 14% Operations 13% Verwaltung Beratung Systemumstellung 15,5% Operations 13% Verwaltung Folie 31
Leistungsportfolio Ganzheitlicher Ansatz Beratung auf verschiedenen Ebenen Zustandserhebung (Interviews, Datenaufnahme) Potentialanalyse (Vergleiche, Systemanalysen) Konzepterstellung (Best Practices, Feasibility Studien) Implementierung Alleine oder mit Partner Schulung Know-How-Transfer Standard-Schulungen über Partner Support und (Fern-)Wartung Verschiedene Support-Modelle Folie 32
Projektplan Beratungsphase max. 1 Woche max. 2 Wochen max. 1 Woche Grobanalyse Detailanalyse Konzepterst. Datenerhebung - Lizenzen - Personal - sonst. Kosten Interviews Interviews System Reviews Datenerhebung - Systeme - Software - Infrastruktur - Rahmenbedingungen Zwischenpräsentationen Berechnung - Potential Beschreibung - Vorgehensmodell - OS-Vorschläge - Best Practices - Umstellungsplan - Risiken Abschlußpräsentation Umsetzung Folie 33
Österreichische OS-Umfrage 1. Umfrage zum Einsatz von Open Source Software in österreichischen Unternehmen Kooperation (Diplomarbeit) mit Universität Linz Inst. f. Wirtschaftsinformatik (Prof. Pomberger) Fragebogen seit 22.5. online unter www..at Zielpublikum Geschäftsführer, IT-Leiter, IT-Mitarbeiter, IT-Berater Auch Unternehmen ohne OS sollen mitmachen! Ziele: Statuserhebung für Österreich Potentialermittlung (auch zu Kostenreduktion) Awareness-Bildung Basis für eine Studie? Folie 34
Open Source Infotag Open Source Infotag Ein Do. im Oktober 2003, Beginn vorauss. 15:00 Uhr Wirtschaftskammer Linz (Europasaal) Vorl. Agenda Open Source-Einführung (Dr. Stefan Schiffer, Uni Linz) IT-Kostenoptimierung mit OS (Dr. Rainer Lischka, ) Linux-Studie in Deutschland (Hr. Huber-Graul, Meta Group Deutschland) OS-Initiativen (Hr. Kofler, SPIN Group Open Source, Wien) OS-Rechtsfragen (Dr. Till Jäger, ifross, München) Anwenderbericht(e) Eintritt vorauss. frei Infos unter www..at Folie 35
it consulting gmbh palais kaufmännischer verein landstraße 49, a-4020 linz www..at (web) office@.at (email) +43 (0) 732 / 777 810 30 (tel) +43 (0) 732 / 777 810 50 (fax) Folie 36