Nachhaltigkeitsberichterstattung

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Transkript:

Nachhaltigkeitsberichterstattung Ideensammlung und Diskussionspapier (intern) Berlin, den 28. Januar 2008 0 Nachhaltigkeitsberichterstattung Was ist der Nutzen? Es besteht keine rechtliche Verbindlichkeit zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Dennoch entschließen sich immer mehr Unternehmen dazu. Warum? Unternehmen sehen vielfachen Nutzen in einer Nachhaltigkeitsberichterstattung Erfüllung von Informationsbedürfnissen: Immer mehr Zielgruppen (insbesondere NGOs, Behörden, Nachbarschaft, Finanzmarkt) hinterfragen verstärkt wie die Unternehmen ihrer gesellschaftlich-sozialen und ökologischen Verantwortung nachkommen; Steigerung des Unternehmenswertes: Der Wert eines Unternehmens wird von vielen Rating- Agenturen auch an seiner Nachhaltigkeitsperformance gemessen. Dazu sollte ein geeignetes Instrument zur Berichterstattung eingeführt sein, das den internationalen Standards gerecht wird; Förderung der Mitarbeitermotivation: Als eine wesentliche Zielgruppe ist der (die) Mitarbeiter(in) erkannt worden. Da sich in der Öffentlichkeit die Mitarbeiter(innen) häufig mit dem Unternehmen identifizieren wollen, haben sie ein verstärktes Interesse in einem nachhaltig operierenden Unternehmen zu arbeiten und entsprechend informiert zu werden; Unterstützung des Marketings: Nachhaltigkeitsberichterstattung ist auch als ein geeignetes Marketinginstrument erkannt worden ( Tue Gutes und rede darüber ) und fördert die Reputation; Steigerung der Effizienz und kontinuierliche Verbesserung: Berichterstattung erfordert eine systematische Erfassung relevanter Daten. Damit kann ein effizientes Controlling unterstützt, Benchmarking betrieben und und eine kontinuierliche Verbesserung vorangetrieben werden. 1 Seite 1

Nachhaltigkeitsberichterstattung Allgemeines Umfeld Auch für Unternehmen können politische, wirtschaftliche, ökologische und sozio-ökonomische Anforderungen Risiko und Chance zugleich sein Wirtschaft Umwelt, Sicherheit und Gesundheit Unternehmen Politik und Gesellschaft 2 Nachhaltigkeitsberichterstattung Basis Nachhaltigkeitsleitlinien Ein Unternehmen sollte daher zunächst sein eigenes Verständnis zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsprinzipien bilden und sein Zielverständnis klären Schutz der Umwelt Steigerung des Unternehmenswertes Gesellschaftliche Verantwortung Best-Practice-Benchmark Derzeitige Unternehmensleistung Zielverständnis "Sustainable Development is development that meets the needs of the present without compromising the ability of future generations to meet their own needs." (Definition der WCED- bzw. Brundtland-Kommission, 1987) "Nachhaltiges Wirtschaften von Unternehmen zielt auf die gegenseitige Anpassung und integrale Optimierung von Unternehmenswert, Umweltleistung und gesellschaftlicher Verantwortung in Strategie und Umsetzung gegenwartsbezogen wie zukunftsgerichtet." (Dr. Hardtke Unternehmensberatung GmbH, eigene Definition) Anm.: Die Endpunkte der Achsen repräsentieren die maximale Erreichbarkeit relevanter Kriterien zur "Nachhaltigkeit" 3 Seite 2

Nachhaltigkeitsberichterstattung Generelle Problemstellung Viele Nachhaltigkeitsprojekte scheitern, weil sie die Bedeutung des mit ihrer Umsetzung verbundenen kulturellen Wandels unterschätzen Öffentlicher Auftritt Statement d. Geschäftsführung, Verpflichtungserklärungen Konzeptionen, Modelle und Einführungsprojekte Multiprojektmanagement und -instrumente Nachhaltigkeitsberichte Sichtbare Realität Verborgene Realität "Ungeschriebene Gesetze" Persönlicher Standpunkt: "Nehmen ist hilfreicher als Geben" "Not invented here"; "not needed here" - Syndrom Organisatorische und kulturelle Barrieren Konsequenzen "Technisch" erfolgreiche Einführung "Hochglanzdokumentation" Aufwendige "Lebenshaltung" Keine "Selbstläufer" Abgesehen von "offiziellen" Statements muss "Nachhaltigkeit" wirklich gelebt werden! 4 Nachhaltigkeitsberichterstattung - Rahmenbedingung: Nachhaltigkeitsleitlinien (1) Die Berichterstattung sollte sich an den Leitlinien orientieren. Hierzu existieren eine Vielzahl internationaler Standards, die bei der Gestaltung einer Nachhaltigkeitsleitlinie berücksichtigt werden können (Auszug). Verhaltenskodizes von Unternehmen oder Wirtschaftsverbänden Business Charter for Sustainable Development der International Chamber of Commerce (ICC) Die Unternehmerinitiative World Business Council on Sustainable Development (WBCSD) Responsible Care Programm der Chemieindustrie aus verschiedenen Staaten Initiativen internationaler Organisationen Guidelines for Multinational Enterprises (GME) der OECD Agenda 21 der Vereinten Nationen Global Compact Initiative der Vereinten Nationen International anerkannte Standards und Leitfäden Global Reporting Initiative (GRI) der Coalition for Environmentally Responsible Economies (CERES) (Leitfaden) ISO 26000 Gesellschaftliche Verantwortung von Organisationen (Leitfaden) SA 8000 der SAI (Social Accountability International) (Standard) 5 Seite 3

Nachhaltigkeitsberichterstattung - Diskussionspapier Spezial: ISO 26000 6 7 Seite 4

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Nachhaltigkeitsberichterstattung - Internationale Standards (4) (8) ISO 26000 7 Kernthemen (Prinzipien) gesellschaftlicher Verantwortung der ISO 26000 Verantwortungsbewusste Unternehmensführung (Legal Compliance, Transparenz, Umgang mit Stakeholdern, etc.) Menschenrechte (Gesellschaftliche und politische, soziale, wirtschaftliche und kulturelle Rechte, Randgruppen) Arbeitsbedingungen (Beschäftigungsverhältnisse, Arbeitplatzbedingungen, etc.) Umwelt (nachhaltiger Konsum, nachhaltige Produktion und Produkte, Ressourcenverbrauch, Klimawandel, Ecosysteme, Artenschutz, etc.) Fair Operating Practices (Antikorruption, Antibestechung, politisches Engagement, fairer Wettbewerb, Respektieren von Besitzrechten, etc.) Verbraucherschutz (Marketing und Informationsbereitstellung, Sicherheit und Gesundheitsschutz des Verbrauchers, Produktrückrufe, Zugang zu Gütern der Grundversorgung, Aufklärung und Bewusstseinsbildung, etc.) Soziales Engagement (Corporate Citizenship, Beitrag zur sozialen Entwicklung - demographischer Wandel, Arbeitsplatzsicherheit, Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung) 14 15 Seite 8

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