Ziele und Aktivitäten auf Bundesebene zu Gesundheitsförderung und Gesundheitskompetenz als Basis für Gesundheit in der Region

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Transkript:

Ziele und Aktivitäten auf Bundesebene zu Gesundheitsförderung und Gesundheitskompetenz als Basis für Gesundheit in der Region 10. Netzwerkstatt Lernende Region 29.10.2013, Seeham Ulrike Schermann-Richter, Peter Kranner Bundesministerium für Gesundheit www.bmg.gv.at

Gesundheitsförderung in Österreich Das BMG und die Berührungspunkte zu den sechs ELER-Zielen (mündlicher Bericht von Peter Kranner) Gesundheitsförderungsgesetz 1998; orientiert sich an der Ottawa Charta für Gesundheitsförderung der WHO, die sich europaweit als fachliches Rahmenkonzept für Gesundheitsförderung bewährt hat; Einrichtung FGÖ ( Vortrag Peinhaupt) Finanzierung überregional bedeutsamer Vorsorgeprogramme aus den Mitteln für die Spitalsfinanzierung ( Vorsorgemittel ) seit 2006 Rahmen-Gesundheitsziele umreißen, wie in Zukunft ein noch gesünderes Österreich aussehen soll und welche Weichenstellungen dafür notwendig sind seit 2011 Gesundheitsreform ( Zielsteuerung-Gesundheit ) Zielorientierte Restrukturierung des Gesundheitssystems inkl. Finanzzielsteuerung (Gesundheitsausgaben sollen nicht stärker steigen als das Bruttoinlandsprodukt) seit 2012; Einrichtung von Gesundheitsförderungsfonds auf Landesebene (Mittel ab 2013) 2

Gesundheitsausgaben Mittelverwendung (laufende Ausgaben 2010) Prävention & öffentl. Gesundheitsdienst (HC.6) Heilmittel & Heilbehelfe für amb. Pat. (HC.5) Hilfsdienste (HC.4) 3,1% Ambulanter Bereich inkl. Hauskrankenpflege (Teil von HC.1-HC.3) 16,9% 1,8% 3,6% 31,9% 42,7% Verwaltung (HC.7) Stationärer Bereich inkl. Tagesklinik (Teil von HC.1-HC.3) Statistik Austria (2012), System of Health Accounts, Table 4 Current expenditure on health by function of care and source of funding in Austria, 2010 BMG I/B/11, 5/2012 3 3

Vorsorgemittel der Bundesgesundheitsagentur Förderung/Finanzierung von Vorsorge-Projekten, die gleichzeitig in mehreren Bundesländern stattfinden und geeignet sind, österreichweit ausgerollt zu werden 3,5 Mio. Euro/Jahr aus den Mitteln des Bundes für die Spitalsfinanzierung Beispiel (2006-2013): Brustkrebs-Früherkennungsprogramm (qualitätsgesichert nach EU-Standards, Pilotprojekte in 5 Bundesländern (B, S, T, V, W), österreichweite Ausrollung 2014 Seit 2011: Schwerpunktbildung des Mitteleinsatzes ERNÄHRUNG 4

Vorsorgemittel Ernährung Laufzeit 2011-2014 11,5 Millionen Euro Mittelempfänger: Bund, Länder, SV-Träger österreichweit 15 Maßnahmen Schwerpunkte: Ernährungsberatung in der Schwangerschaft inkl. Beikost-Einführung Workshops, flächendeckende Umsetzung durch GKKs, Vernetzung über Hauptverband der österr. Sozialversicherungsträger, Expertise durch REVAN-Expertinnen, einheitliche, qualitätsgesicherte Materialien, bundesweite Evaluation www.richtigessenvonanfangan.at Gemeinschaftsverpflegung Optimierung vorrangig in den Settings Kindergarten und Schule; Verhältnisprävention Veränderung der Rahmenbedingungen in gesundheitsförderliche Richtung die gesündere Wahl soll die leichtere werden gute Möglichkeit, sozial und gesundheitlich Benachteiligte zu erreichen Maßnahmen des BMG im Rahmen des Nationalen Aktionsplans Ernährung (NAP.e) o Unser Schulbuffet o Baby Friendly Hospital Initiative o Wissenschaftliche Aufbereitung von Empfehlungen für Ernährung im Alter in verschiedenen Lebenssituationen 5

Rahmen-Gesundheitsziele Ausgangslage in Österreich Die Lebenserwartung liegt etwa im EU-Durchschnitt ÖsterreicherInnen schätzen ihre Gesundheit selbst (im wesentlichen) als gut ein ÖsterreicherInnen sind mit der Gesundheitsversorgung (im wesentlichen) zufrieden Slogan: Österreich hat eines der besten Gesundheitssysteme der Welt Aber: Die Anzahl der gesund verbrachten Lebensjahre ist unterdurchschnittlich ÖsterreicherInnen weisen überdurchschnittlich viele Arztbesuche und Spitalsaufenthalte auf Österreich weist überdurchschnittliche Gesundheitsausgaben auf, die stärker als die Gesamtwirtschaft steigen Gesundheitsversorgung und Gesundheitsausgaben sind stark auf Krankenbehandlung und (zu) wenig auf Erhaltung der Gesundheit fokussiert Die Gesundheitskompetenz der ÖsterreicherInnen ist unterdurchschnittlich 6

Rahmen-Gesundheitsziele Intention Gesundheitsziele verdeutlichen und vermitteln das übergeordnete Ziel: Die Gesundheit der Bevölkerung unterstützen planmäßiges Handeln ermöglichen verbindliche Vereinbarungen der verantwortlichen mitunter sehr unterschiedlichen - Akteure fördern Transparenz/ Partizipation schaffen eine gemeinsame Wahrnehmung und Verantwortung zur Lösung von Herausforderungen Relevante Beschlüsse: Ministerrat Nationalrat Bundesgesundheitskommision 7

Rahmen-Gesundheitsziele Grundprinzipien und Ziel Determinantenorientierung Health in All Policies Förderung von Chancengerechtigkeit Ressourcenorientierung Public Health-Orientierung Nachhaltigkeit Evidenzbasierung, Wirkungsorientierung + Relevanz Verständlichkeit Steigerung der in Gesundheit verbrachten Lebensjahre um zwei Jahre Gesundheit für alle (Chancengerechtigkeit) 8

Rahmen-Gesundheitsziele Prozess Phase 1 Rahmen- Gesundheitsziele Ministerratsbeschluss 2011 Erarbeitung 2011/2012 Phase 2 Strategie- und Maßnahmenkonzept, Schwerpunktsetzungen, Indikatoren 2012/2013 für vier priorisierte Ziele Phase 3 Umsetzung und begleitendes Monitoring ab 2014 9

Rahmen-Gesundheitsziele Säulen der Phase 1 Bundesgesundheitskonferenz Website www.gesundheits zieleoesterreich.at Online- Konsultation Intersektorales Plenum Bundesgesundheitskonferenz Mai 2011 ~ 4300 Einträge 40 Institutionen Mai 2012 10

Die 10 Rahmen-Gesundheitsziele und Priorisierung von 4 Zielen für Phase 2 Ziel 1 Gesundheitsförderliche Lebens- und Arbeitsbedingungen für alle (alle Politik- und Gesellschaftsbereiche) Ziel 2 Gesundheitliche Chancengerechtigkeit zwischen Geschlechtern, sozioökonomischen Gruppen, unabhängig von Herkunft und Alter Ziel 3 Gesundheitskompetenz der Bevölkerung stärken Ziel 4 Natürliche Lebensgrundlagen (Luft, Wasser, Boden, Lebensräume) nachhaltig gestalten und sichern Ziel 5 Durch sozialen Zusammenhalt die Gesundheit stärken Ziel 6 Gesundes Aufwachsen für Kinder und Jugendliche bestmöglich gestalten und unterstützen Ziel 7 Gesunde Ernährung mit qualitativ hochwertigen Lebens-mitteln für alle zugänglich machen Ziel 8 Gesunde und sichere Bewegung im Alltag durch entsprechende Gestaltung der Lebenswelten fördern Ziel 9 Psychosoziale Gesundheit in allen Bevölkerungsgruppen fördern Ziel 10 Qualitativ hochstehende und effiziente Gesundheitsversorgung für alle nachhaltig sicherstellen Aufgabe der Zielsteuerung-Gesundheit http://www.gesundheitsziele-oesterreich.at/die-10-ziele/ 11

Rahmen-Gesundheitsziel 3 - Gesundheitskompetenz Gesundheitskompetenz der österreichischen Bevölkerung gemäß der ersten europäischen Studie zur Gesundheitskompetenz European health literacy survey (Pelikan et al. 2011) http://www.lbihpr.lbg.ac.at/webfm_send/472 10 % ausgezeichnet, 35 % ausreichend 38% problematisch, 17% unzureichend Österreich an zweitniedrigster Stelle im Ländervergleich Gesundheitskompetenz = wichtige Grundlage für das Gesundheitsverhalten für das Zurechtfinden im Gesundheitssystem und hat damit relevanten Einfluss auf den Gesundheitszustand beeinflusst die Gesundheitsausgaben 11 2

Rahmen-Gesundheitsziel 3 - Gesundheitskompetenz fördert Gesundheit und gesundheitliche Chancengerechtigkeit soll die Menschen dabei unterstützen, im Alltag eigenverantwortliche Entscheidungen zu treffen, die ihre Gesundheit fördern soll bei allen Bevölkerungsgruppen, insbesondere bei benachteiligten Gruppen, die persönlichen Kompetenzen und das Verantwortungsbewusstsein stärken soll den Zugang zu verständlicher, unabhängiger und qualitätsgesicherter Information erleichtern soll das Bewusstsein für Gesundheitsvorsorge fördern soll die Rolle der PatientInnen und NutzerInnen im Gesundheitssystem stärken (Patientensouveränität) soll auf einfache Weise ermöglichen, sich im Gesundheits- und Sozialsystem zurechtzufinden und die Rolle als verantwortliche PartnerInnen im System wahrzunehmen Die Förderung der Gesundheitskompetenz braucht Maßnahmen auf verschiedenen Ebenen wie Kommunikation von relevanten Informationen Förderung der Entwicklung von persönlichen Kompetenzen in einem unterstützenden Umfeld Empowerment von Personen und Gemeinschaften 13

Rahmen-Gesundheitsziel 3 - Gesundheitskompetenz Beitrag verschiedener Akteure in unterschiedlichen Politikfeldern, insbesondere Bildungsbereich besonders relevant! Gesundheitsbereich: Gesundheitsförderungsfachleute, Gesundheitsberufe, soziale Krankenversicherungsträger Die drei Wirkungsziele zum R-GZ Gesundheitskompetenz: WZ 1 WZ 2 Das Gesundheitssystem unter Einbeziehung der Beteiligten und Betroffenen gesundheitskompetenter machen. Die persönliche Gesundheitskompetenz, unter besonderer Berücksichtigung von vulnerablen Gruppen, stärken. WZ 3 Gesundheitskompetenz im Dienstleistungs- und Produktionssektor verankern. 14

Zielsteuerung-Gesundheit Partnerschaft, Prinzipien BUND Gesundheitswesen Grundsatzgesetz Krankenanstalten Partnerschaftliche Zielsteuerung- Gesundheit SOZIAL- VERSICHERUNG Niedergelassener Bereich Arzneimittel Prinzipien Weiterentwicklung von Zielen, Struktur und Organisation der Gesundheitsversorgung im Sinne des Health in all Policies - Ansatzes im Einklang mit den Rahmen- Gesundheitszielen LÄNDER Ausführungsgesetze und Vollziehung Krankenanstalten Pflege (Soziales) Gleichberechtigte Partnerschaft zwischen Bund, Länder und Sozialversicherung bei unverändert gebliebenen Zuständigkeiten 15

Zielsteuerung-Gesundheit Ziele, Inhalte Ziele- und Maßnahmenkatalog zu den Steuerungsbereichen: Versorgungsstrukturen, Versorgungsprozesse, Ergebnisorientierung Strategische Ziele zu den Steuerungsbereichen Operative Ziele zu den jeweiligen strategischen Zielen Maßnahmen inkl. Fristigkeiten für den Zeitraum 2013 bis Ende 2016 Messgrößen und Zielwerte, kontinuierliches Monitoring Inhalte Forcierung der zielgerichteten Gesundheitsförderung und Prävention Verbesserung des Zugangs zu und der Verfügbarkeit von allen notwendigen Leistungen (z.b. auch zu Tagesrand-, Nachtzeiten, Wochenenden) Leistungsangebot am Bedarf der Patienten ausrichten und zwischen den Sektoren abstimmen (Versorgung am Best Point of Service = zum richtigen Zeitpunkt, am richtigen Ort mit optimaler medizinischer und pflegerischer Qualität, gesamtwirt-schaftlich möglichst kostengünstig) Forcierung der Einrichtung von multiprofessionellen und integrativen Versorgungs-formen auf allen Versorgungsebenen Sicherstellung hoher und transparenter Behandlungsqualität Verbesserung der Behandlungsprozesse insbesondere durch die Optimierung von Organisationsabläufen und der Kommunikation Stärkere Ausrichtung der Finanzierungs- und Honorierungssysteme am Versorgungsbedarf 16

Zielsteuerung-Gesundheit Die 12 strategischen Ziele Steuerungsbereich Strategische Ziele Versorgungsstrukturen 1. Versorgungsaufträge und Rollenverteilung für alle Versorgungsstufen (Primärversorgung, ambulante spezialisierte Versorgung und stationäre Versorgung) mit Blick auf Best Point of Service definieren und erste Umsetzungsschritte setzen 2. Versorgungsdichte in allen Versorgungsstufen bedarfsorientiert anpassen, insbesondere durch die Reduktion der Krankenhaushäufigkeit sowie der Verweildauer und dem Abbau bzw. der Verhinderung von Parallelstrukturen 3. Aus- und Fortbildung aller relevanten Berufsgruppen systematisch über das gesamte Berufsleben an den Versorgungserfordernissen orientieren Versorgungsprozesse Ergebnisorientierung Finanzziele 1. Behandlungs- und Versorgungsprozesse inklusive der Versorgung mit Medikamenten sektorenübergreifend am Patientenbedarf und am Best Point of Service orientieren 2. Organisationsentwicklung, Kooperation und Kommunikation durch den Einsatz moderner Informationsund Kommunikationstechnologie unterstützen 1. Zahl der gesunden Lebensjahre erhöhen und Lebensqualität von erkrankten Personen verbessern 2. Behandlungsqualität in allen Versorgungsstufen sicherstellen, routinemäßig messen und transparent machen 3. Patientensicherheit und Gesundheitskompetenz der Bevölkerung insbesondere in Bezug auf Information und Kommunikation stärken und routinemäßig messen 4. Hohe Zufriedenheit der Bevölkerung mit der Gesundheitsversorgung sicherstellen und routinemäßig messen 1. Finanzierbarkeit der öffentlichen Gesundheitsausgaben durch Einhaltung des vereinbarten Ausgabendämpfungspfads gewährleisten (siehe Art. 9) 2. Sektorenübergreifende Finanzierung ermöglichen; und geänderte Finanzbelastungen, die durch im Rahmen der Zielsteuerung-Gesundheit vereinbarte Maßnahmen oder durch einseitig im Sinne des Art. 10 Abs. 4 gesetzte Handlungen für einen der Partner der Zielsteuerung entstehen, ausgleichen (siehe Art. 10) 3. Finanzierungs- und Honorierungssysteme am Best Point of Service ausrichten (ist bei den operativen Zielen und Maßnahmen zu den Steuerungsbereichen Versorgungsstrukturen, Versorgungsprozesse und Ergebnisorientierung mit umfasst) 17

Zielsteuerung-Gesundheit Ausgewählte operative Ziele und Maßnahmen Strategisches Ziel: Zahl der gesunden Lebensjahre erhöhen und Lebensqualität von erkrankten Personen verbessern Operative Ziele: Eine österreichweit abgestimmte, an den Rahmengesundheitszielen orientierte Gesundheitsförderungsstrategie liegt vor und wird schrittweise umgesetzt Regelmäßige, systematische, international vergleichbare und soweit erforderlich regionalisierte Messung der Outcomes im Gesundheitssystem (insb. der Wirkungen von Gesundheitsförderung, Prävention und Kuration) etablieren Evidenzbasierung (HTA, EBM) von Diagnose- und Behandlungsmethoden und Gesundheitsförderungsmaßnahmen sektorenübergreifend und anwendungsorientiert etablieren. Strategisches Ziel: Patientensicherheit und Gesundheitskompetenz der Bevölkerung insbesondere in Bezug auf Information und Kommunikation stärken und routinemäßig messen Ausgewählte operatives Ziel: Die zum Rahmen-Gesundheitsziel 3 "Die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung stärken" erarbeiteten operativen Teilziele umsetzen. Ausgewählte Maßnahmen: o Laufender Ausbau des Gesundheitsportals www.gesundheit.gv.at o Prioritäre Maßnahmen entsprechend dem im Rahmen des R GZ 3 zu erarbeitenden Umsetzungsprogramm bis Ende 2013 festlegen und schrittweise umsetzen Strategisches Ziel: Organisationsentwicklung, Kooperation und Kommunikation durch den Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnologie unterstützen Ausgewähltes operatives Ziel: e-health Projekte Ausgewählte Maßnahme: Konzipierung und Implementierung eines bundesweit einheitlichen Rahmens für ein telefon- und webbasierten Erstkontakt- und Beratungsservice 18

Zielsteuerung-Gesundheit Gesundheitsförderungs-Fonds Einrichtung von Gesundheitsförderungsfonds für zehn Jahre (2013 bis 2022) als Sondervermögen der Landesgesundheitsfonds (insgesamt 150 Mio. Euro) Orientierung bei der Mittel-Verwendung an Rahmen-Gesundheitszielen, sowie Evidenz, Wirksamkeit und Qualitätskriterien für Gesundheitsförderung und Prävention Bundes-Zielsteuerungskommission hat für die Verwendung dieser Gesundheitsförderungsmittel Grundsätze und Ziele zu beschließen Gesundheitsförderungs-Strategie 19