Stadtjugendamt
Gender Budgeting in den Hilfen zur Erziehung Eine gemeinsame Präsentation von IMMA und dem Stadtjugendamt Jutta Döring, Stadtjugendamt Controlling S-II-LC, 2 IMMA e.v. Initiative für Münchner Mädchen
Gender Budgeting ist eine konsequente Maßnahme für die Umsetzung von Gendermainstreaming Schafft Transparenz: wie viele Mittel fließen wem mit welcher Wirkung zu Bezieht sich im folgenden nicht nur auf Hilfen zur Erziehung im klassische Sinne sondern auch auf sonstige Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe 3 IMMA e.v. Initiative für Münchner Mädchen
Schwerpunkte im Input Ursachen und Verhalten von Mädchen und Jungen im Umgang / als Reaktion auf schwierige Situationen im häuslichen oder sozialen Umfeld Konfliktbewältigung von Mädchen u. Jungen Geschlechterverhältnis der Zielgruppen in den 4 Angeboten der JuHi (Statistiken)
Hilfeauslösende Faktoren Mädchen verhalten sich eher autoaggressiv ( Essstörungen, Ritzen, Ängste, mangelndes Selbstwertgefühl, Familienbezogene Ursachen, familiäre Konflikte u. Entwicklungsauffälligkeiten Sexuelle Gewalterfahrungen oder Gewalterfahrung 5
Hilfeauslösende Faktoren Jungen stören stärker in der Schule, in der Kita, fallen durch lautes aggressives nach außen gerichtetes Verhalten auf, Störungen im Sozialverhalten bei Migrationshintergrund, weniger eingrenzende erzieherische Vorgaben der Eltern, weniger einengende Rollenvorgaben 6
Gender Bugdeting in den Hilfen zur Erziehung Hilfeauslösende Faktoren: geschlechtervergleichende Differenz prozentualer Anteile (Mädchen mehr + /weniger - als Jungs) Belastungen durch familiäre Konflikte Gefährdung des Kindeswohls Seelische Entwicklungsauffälligkeiten durch Probleme in der Familie Aufbau von Werten und Normen Unzureichende Förderung / Betreuung / Versorgung Aufbau von altersgerechtem Sozialverhalten Aufbau von Lern- und Leistungsmotivation Schulische / berufliche Probleme Auffälligkeiten im sozialen Verhalten 0tan20a189920 0tan25a189925 0tan30a189930 7 0tan4a19004 0tan9a19009
Mädchen sind in der Erziehungshilfe unter-repräsentiert (Stadtjugendamt München, Controlling, Stand 31.12.2015, ohne uf) HPT 35a 24,3 % Mädchen 75,7 % Jungen teilstat. Hilfen 25,7 % Mädchen 74,3 % Jungen 43,0 % Mädchen 57,0 % Jungen AEH stat. Hilfen 34 49,6 % Mädchen Inobhutnahme 56,5 % Mädchen 50,4 % Jungen 43,5 % Jungen 8
Stationären Erziehungshilfe Bei beiden Geschlechtern liegt der Schwerpunkt des Hilfebeginns im Alterssegment 15 17 Jahre In diesem Alter ist auch die Differenz zwischen Mädchen und Jungen am größten (210 Mädchen / 166 Jungs) Verweildauer 2,2 Jahre Mädchen 3,2 Jahre Jungen 9
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sonstige Hilfen (Controlling, Stand 31.12.15) Streetwork, langfrist. betreut 23 % Mädchen, 77 % Jungs Streetwork, kontaktierte Jgdl 32 % Mädchen, 68 % Jungs Regionale off. Jugendarbeit 44 % Mädchen, 56 % Jungs BBJH (berufsbez. JH) 44 % Mädchen, 56 % Jungs Jugendverbände 45 % Mädchen, 56% Jungs Erziehungsberatung 47 % Mädchen, 53 % Jungs Ferienangebote 49 % Mädchen, 51 % Jungs SPLH (soz.päd. Lernhilfen) 49 % Mädchen, 51 % Jungs 11
Fragen IMMA Der Anteil von Selbstmelderinnen ist bei Mädchen ab 15 Jahre hoch insbesondere wenn sie Migrationshintergrund haben. Welche fachlichen Konsequenzen ziehen wir daraus? Obwohl die Problemlagen bei Mädchen mehr im Bereich oder Vorfeld der Kindeswohlgefährdung liegen sind sie nur 2,2 Jahre in der JuHi? 12 Jede 4.Frau ist sexuell missbraucht und
Fragen Jugendamt Haben Mädchen tatsächlich einen höheren Hilfebedarf, weil sie in bestimmten Hilfen unterrepräsentiert sind? Wo wird der Hilfebedarf nicht erkannt (weil sich z.b. die Aggression nach innen wendet) und wo ist er nicht vorhanden (durch gesellschaftskonformeres Verhalten)? Machen Mädchen weniger Probleme als 13
Forderungen von IMMA Ein Umdenken im pädagogischen Ansatz. Das Hilfesystem reagiert vorrangig auf offensichtliche Defizite, das entspricht dem geschlechtsstereotypen Verhalten von Jungen. Es müssen Angebote geschaffen werden, die dem Verhalten von Mädchen entsprechen. Angebote, in denen Mädchen Kontakt und Beziehung entwickeln können ohne sofort problemorientiert zu sein, so dass Fachkräfte 14
Forderungen von IMMA Die Angebote der JuHi müssen geschlechtsspezifisch ausgewertet werden z.b. WSE; Soja In den Zielen des Sozialreferats/ Stadtjugendamtes müssen jährlich Ziele für Mädchen und junge Frauen festgelegt und überprüft werden. Die finanziellen Fördermittel müssen geschlechtsspezifisch ausgewertet 15
Forderungen Jugendamt Dem Problem Jungs und Schule muss mehr Beachtung geschenkt werden, neue pädagogische Methoden, die ihren Bedürfnissen stärker gerecht werden, müssen gesucht werden. In der Berufsausbildung für den sozialen / erzieherischen / schulischen Bereich müssen Genderaspekte stärker verankert werden. Da Geschlechterparität bei Soz.päd., 16
Herzlichen Dank für Ihr Interesse 17