GDA Arbeitsprogramm Muskel- Skelett- Erkrankungen Pilotierung Erfahrungen aus sächsischen Unternehmen Dr. Karla Heinicke / Günter Kondla 123rf.com Alexander Raths, auremar, kzenon
GDA Arbeitsprogramm Muskel- Skelett- Erkrankungen Ziel der Pilotierung: Erprobung/ Überprüfung der Arbeitsmaterialien Erhebungsbogen - Basisdaten Erhebungsbogen - Fachdaten Handlungsleitfaden für das Aufsichtspersonal Vorlage Gesprächsnotiz Entsprechen die Arbeitsmaterialien den Anforderungen der betrieblichen Aufsichtssituation und den Bedürfnissen des Aufsichtspersonals? Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr 2
Kriterien der Überprüfung Anwendbarkeit der Arbeitsmaterialien Handhabbarkeit Praxistauglichkeit Fehler in den Arbeitsmaterialien Verbesserungsvorschläge / Hinweise (Feedbackbogen Auswertung) Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr 3
Durchführung der Pilotierung bundesweit jeweils mindestens 50 Besichtigungen durch Unfallversicherungsträger und Landesbehörden Vorgabe für Länderbehörden: 4 Unternehmen je Bundesland (Auswahl der Betriebe entsprechend Ergebnisse Risikoanalyse) Besichtigungszeitraum: 24.04.2014 bis zum 15.05.2014 Abgabe Feedbackbogen: 15.05.2014 Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr 4
Pilotierung in Sachsen Durchführung durch SMWA mit Unterstützung der Landesdirektion Sachsen, Abteilung Arbeitsschutz 4 Unternehmen aus 2 Branchen 2 Gießereien (eine Stahlgießerei und eine Leichtmetallgießerei) 2 Schlachthöfe (Rinder-und Schweineschlachthof, Geflügelschlachthof) Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr 5
Praktische Durchführung der Besichtigung 1. Prüfung der Arbeitsschutzorganisation, z.b.: Verantwortung und Aufgabenübertragung Sicherheitstechnische Betreuung (Fachkraft für Arbeitssicherheit, Unternehmermodell) Arbeitsmedizinische Betreuung Durchführung Gefährdungsbeurteilung allgemein Durchführung und Dokumentation der Unterweisung Bestandteil jeder Arbeitsschutzüberprüfung! Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr 6
Praktische Durchführung der Besichtigung 2. Prüfung der Fachdaten für Muskel-Skelett-Erkrankungen Auftreten physischer Belastungsarten, z.b. schweres Heben und Tragen Arbeiten mit erhöhter Kraftanstrengung Zwangshaltung Vibrationen Berücksichtigung in der Gefährdungsbeurteilung Anwendung spezieller Bewertungsmethoden (z.b. Leitmerkmalmethode) Ergonomische Gestaltung der Arbeitsplätze und Arbeitsabläufe Durchführung arbeitsmedizinischer Vorsorge Berücksichtigung von MSE in der Arbeitsschutzorganisation Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr 7
Erfahrungen aus den Gießereien Belastungsart Schweres Heben / Tragen 15-20 kg Häufigkeit pro Arbeitstag: 30 x Halten/ Tragen ab 5 s Dauer Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr 8
Erfahrungen aus den Gießereien Belastungsart Zwangshaltungen Rumpfvorbeugung ab etwa 20 ab 1 Stunde pro Tag Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr 9
Erfahrungen aus den Gießereien Belastungsart Zwangshaltungen Arbeiten im Knien, Hocken, Fersensitz oder Kriechen ab 1 Stunde pro Arbeitstag Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr 10
Erfahrungen aus den Gießereien Gefährdungsbeurteilung zu physischen Belastungen aktuell physische Gefährdungen sind berücksichtigt, teilweise nur formal und nicht detailliert bewertet spezielle Bewertungsmethoden (z.b. Leitmerkmalmethode) nicht angewendet Schutzmaßnahmen durchgeführt, an einzelnen Arbeitsplätzen z.t. ungenügend Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr 11
Erfahrungen aus den Gießereien Ergonomische Gestaltung der Arbeitsplätze Die überwiegende Anzahl der Arbeitsplätze erfüllt die ergonomischen Mindeststandards. Schweres Heben und Tragen: Einbau und Verwendung arbeitsplatzbezogener Hebezeuge Verwendung von Transporthilfen (Hubwagen, Rollbahnen) Zwangshaltungen Verwendung von Arbeitstischen und Arbeitsböcken in unterschiedlicher Höhe An einzelnen Arbeitsplätzen gibt es Handlungsbedarf! Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr 12
Erfahrungen aus den Gießereien Ergonomische Gestaltung von Arbeitsabläufen Arbeitsabläufe sind vorgegeben und erfüllen meistens ergonomische Mindeststandards Änderungen im Arbeitsablauf schwierig (z.b. Gussputzerei) Arbeitsmedizinische Vorsorge arbeitsmedizinische Vorsorge zu MSE fand nicht statt Grenzwerte für Hand-Arm-Vibrationen nicht überschritten Vorsorge nicht erforderlich Vorsorge bei wesentlich erhöhten körperlichen Belastungen (z.b. Zwangshaltungen) wird als nicht erforderlich angesehen, ggf. Überprüfung im Einzelfall notwendig Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr 13
Erfahrungen aus den Gießereien Berücksichtigung von MSE in der Arbeitsorganisation und Führung selten Thema für Unterweisungen keine Anleitung von MSE- präventivem Verhalten am AP keine betrieblich geförderten Angebote zur Vorbeugung von Muskel- Skelett- Erkrankungen Muskel- Skelett- Erkrankungen werden nicht als Hauptproblem des Arbeitsschutzes gesehen. Schwerpunkte des betrieblichen Arbeitsschutzes in Gießereien Lärm und Staubbelastung Unfallverhütung Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr 14