DR. LUDWIG SPÖTL FA FÜR DERMATOLOGIE + V. HALL IN TIROL

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Transkript:

Relevante Hauterkrankungen für den Schularzt/ärztin DR. LUDWIG SPÖTL FA FÜR DERMATOLOGIE + V. HALL IN TIROL

Mögliche Hauterkrankungen im Schulalltag Kinderkrankheiten : Varicellen, Ringelröteln, Masern, Röteln, Scharlach Pediculosis capitis Impetigo contagiosa Verrucae vulgares an den Fingern Mollusca contagiosa Microsporie Atopic winter feet

Turnsaal/Schwimmunterricht Plantarwarzen Atop. Dermatitis, empfindliche Haut Interdigitalmykose

Schulausflug Pollinose Bienen-, Wespengiftallergie Photodermatosen Zecken: ECM, FSME

Landschulwoche Tierhaar-, Schimmelpilzallergie Nahrungsmittelallergie Erysipel Melkerknoten, Orf Trichomykose

Schilager/Sportlager Congelatio Erythema solare Hausstaubmilbenallergie Raynaud-Symptomatik Herpes labialis

Schnupperlehre/Praktikum Atop. Dermatitis Toxische und allergische Kontaktekzeme Akne Skabies

Schulärztliche Untersuchung Dermatologischer Status: Hauttumoren, Pigmentläsionen Akne Atopiker Genodermatosen Psoriasis Haar-Anomalien Dermatologische Anamnese: Pollinose, Tierhaarallergien Insektengiftallergie,NM-Allergien Impfstatus

Kinderkrankheiten Varicellen Erythema infectiosum (Ringelröteln) Masern Röteln Scharlach Ringelröteln

Pediculosis capitis Epidemieartige Ausbreitung in Schulen Therapie: Permethrin 0,5% (Infectopedicul) Nissenkamm Nissengel koordiniertes Vorgehen durch die Schule

Impetigo contagiosa Schmutzflechte Sehr ansteckend Kleine Epidemien Streptokokken Antibitiokasalben ev. system. Antib. DD Staphylokokken-Impetigo

Mollusca contagiosa Dellwarzen Übertragung: Schmierienfektion Bes. bei atop. Dermatitis Therapie: Curette/Pinzette Infectodell

Microsporie Fast reaktionslose, nicht abszedierende tiefe Follikulitis Abbrechen der Haare Präpubertäre Kinder Epidemisches Auftreten Microsporum audounii

Schwimmunterricht Atop. Dermatitis: Kontaktdermatitis auf Badewasser (Chlor) Vorbeugung: rückfettende Duschöle, Körperlotionen

Atop. Dermatitis trockene Haut gestörte Barrierefunktion der Haut gegen Umweltstoffe starker Juckreiz Kratzen Ekzeme

Atop.Dermatitis Therapie: Steroide im akuten Schub Immunmodulatoren (Protopic und Elidel) zur Basistherapie Pflege: Ölbäder, Duschöle Salben-Lotionen Meiden von Staub, Schwitzen, etc.

Sofort-Typ-Allergien Sensibilisierung auf Umweltstoffe mit sofortiger Reaktion zb an den Schleimhäuten der Nase, Augen, Asthma, etc. Heuschnupfen, Tierhaare, Hausstaubmilbe, Schimmelpilze, Lebensmittel, Insektengifte, Medikamente

Typ I Allergien Diagnose: 2.Anamnese 3.Pricktest 4.RAST Therapie: Symptomatisch: Antihistaminika Immuntherapie ( Impfung )

Schulveranstaltungen Nahrungsmittelallergie Erdnüsse, Sellerie, orales Allergiesyndrom Nahrungsmittelintoleranz Laktoseintoleranz, Fruktosemalabsorption, Histaminintoleranz

Schnupperlehre/Praktikum Atop. Dermatitis: Früher Empfehlung des Allergietestung für Friseurlehre Anamnese und Status Risikoabschätzung

Kontaktallergien Allergien vom verzögerten Typ auf direkten Hautkontakt oft Naturstoffe, Pflanzen, Nickel, Chromat, Kosmetika, etc. Epikutantest

Allergische Kontaktekzeme

Urtikaria (Nesselausschlag) Leitsymptom: Urtika (Quaddel: juckende, flüchtige, erythematöse Schwellungen manchmal echte Allergie meist unspezifische Intoleranzreaktion wesentlicher Faktor: Histamin Therapie: Antihistaminika, Steroide p.o./i.v., histaminarme Diät im Schub

Plantarwarzen: Übertragung: barfuß Turnen Therapie: Kryotherapie (N2) Tinktur (zb Verrumal) keratolytische Pflaster (Guttaplast), Keratolytische Cremen (Keratosis Creme Widmer forte) Exkochleation Laserabtragung Softlaser Aldara (Imiquimod)

Interdigitalmykose va männliche Jugendliche Hyperhidrosis/Turnschuhe als Prädisponierende Faktoren meist Lokaltherapie ausreichend Wegbereiter für Tinea pedis

Schulausflug Bienen- und Wespengiftallergie Verpflichtung der Eltern dies mitzuteilen Aufklärung der Lehrperson/Begleitperson über den Gebrauch des Notfallsets: Zyrtec Tropfen, Betnesol Br.Tbl. Pirmatene Mist Spray, Epipen

Schulausflug Photodermatosen außergewöhnliche Reaktion auf Sonnenexposition DD: Schmetterlingserythem: LE Prophyrie photoallergische Reaktion phototoxische Reaktion: Riesenbärenklau

Schulausflug Erkrankungen durch Zecken FSME: sollte durchgeimpft sein (auch in Tirol)

Schulausflug Borreliose: Endemiegebiet Erythema migrans va klinische Diagnose Serologie meist später positiv.

Epidermomykosen oberflächliche Pilzinfektion ohne Befall der Haarfollikel rundliche schuppende Herde oft typ. Randbetonng Tinea incognita

Trichomykosen oberflächliche Trichomykose tiefe Trichomykose meist zoophil Therapie: lokal und systemisch

Pityriasis versicolor Kleienflechte häufig, Schwitzen Malassezia furfur parasitäre Myzelform saprophytäre Sprossform Teil der residenten Flora Therapie: lokal Micetal, Fungoral

Melkerknoten Parapoxvirus Rinder Orf Parapoxvirus Schafe

Erysipel Klinik Akute Infektion der Lymphspalten Streptokokken Eintrittspforte Therapie: systemisch Antibiotika

Schilager Congelatio Erythema solare Raynaud-Symptomatik Hausstaubmilbenallergie

Herpes simplex labialis / HSV I Druchseuchung bis zur Pubertät ca. 80% Ca. 20% mit chron. rezidiv. Herpes-Schüben Reaktivierung: zb UVLicht, Erkrankung

Herpes simplex labialis / HSV I Komplikationen: Eczema herpeticatum Erythema exsudativum muliforme

Herpes simplex labialis / HSV I Komplikationen: Eczema herpeticatum Erythema exsudativum muliforme

Akne vulgaris Frühzeitige Therapie lokal: antibiotisch keratolytisch systemisch: Tetrazykline oder Isotretinoin Antiandrogene (Cyproteronacetat)

Akne - Sonderformen Acne excorièe Acne cosmetica Öl-, Teerakne

Periorale Dermatitis fast epidemisch jüngere Frauen kleine Papeln am Gesicht kleinste Pusteln Cave Steroide lokal bzw. system. Antibiotika

Skabies Diagnostik: Gepflegte Skabies Therapie: Permethrin 5% (Infectoscab, Lyclear): 8 h Einwirkzeit, Antiekzematöse Behandlung

Sonne und Haut unregelmäßige Sonnenexposition: Schule im Haus Freizeit oft massive Sonnenbelastung, bes. bei Sport im Hochgebirge oder am Wasser

Sonnenlicht

Hauttypen Typ Haut Haare Augen I hell rötlich blau, grün II hell blond-hellbraun blau, grau III hellbraun mittelbraun braun IV mittelbraun dunkelbraun braun V braun schwarz braun VI schwarz schwarz braun

Hauttyp und Sonne Typ Sonnenbrand Bräunung I immer nie II immer wenig III selten gut IV fast nie immer

Erythema solare akuter UV-Schaden I Rötung, hitzend, schmerzend II Blasenbildung III Nekrosen

Sommersprossen = Epheliden kleine bräunliche Pigmentflecken an lichtexponierten Arealen bei hellhäutigen Menschen nach Sonnenbränden

Pigment-Nävi sehr zahlreich von hellbraun-braun schwarz flach warzig harmlos durch Sonne/UV-Licht oft nach Sonnenbrand in Kindheit und Jugend entstehend

Pigment-Nävi

Kontrolle der Pigmentflecken harmlose Pigmentläsionen: Nävuszellnävi congenitale Nävi Spitz-Nävi/Reed-Nävi Blaue Nävi Cafe au lait Flecken Nävus spilus dysplastische Nävi Melanom

ABCDE-Regel A Außenwand symmetrisch assymmetr. B Begrenzung scharf unscharf C Color einheitlich verschieden D Durchmesser < 5 mm > 5 mm E Entwicklung unverändert Wachstum

Dermatoskopie Klassische Auflichtmikroskopie mit Handlupe Digitale Dermatoskopie (Fotofinder, MoleMax, o.ä.) Vorteil: Vergrößerungen Dokumtantation Verlaufskontrolle Verständnis bei Patient

Melanom

Melanom SSM NM ALM Clark Level I II III IV V in situ papilläre Dermis gesamte papill. D. retikuläre Dermis Subkutis