Chancen für die Logistik in Brandenburg Einbindung ins Seehafenhinterland und in die europäischen Transportkorridore 3. Brandenburger Wirtschaftstag am 27.05.09 im TZ Hennigsdorf Technische Fachhochschule Wildau Prof. Dr.-Ing. Herbert Sonntag 3. Brandenburger Wirtschaftstag 27.05.2009 Herbert Sonntag Seite 1
Einführung - Sichten auf den Seehafen-Hinterland-Transport Regionale Industrie: Attraktive Verbindungen Regionale Logistikbranche: Mehr Wertschöpfung Politik: Ansiedlungen und Arbeitsplätze Seehäfen und Reedereien: Kapazitäts- und Kostenvorteile 3. Brandenburger Wirtschaftstag 27.05.2009 Herbert Sonntag Seite 2
Transportströme in Europa Quelle: 2005 Mobility Networks Logistics 3. Brandenburger Wirtschaftstag 27.05.2009 Herbert Sonntag Seite 3
Europäische Korridore - Leitschema (Seehäfen und Kombinierter Verkehr) Quelle: 2007/0298 (COD) Draft proposal for a DECISION OF THE EUROPEAN PARLIAMENT AND OF THE COUNCIL on Community guidelines for the development of the trans-european transport,network (Recast) 3. Brandenburger Wirtschaftstag 27.05.2009 Herbert Sonntag Seite 4
Ansiedlung langfristig an Verkehrstrassen - überregional Karte: Wirtschaftsräume in Europa (KLETT-PERTHES) 3. Brandenburger Wirtschaftstag 27.05.2009 Herbert Sonntag Seite 5
Ansiedlung langfristig an Verkehrstrassen regional in Brandenburg Regionaler Wachstumskern, RWK Karte: ZAB 2008 3. Brandenburger Wirtschaftstag 27.05.2009 Herbert Sonntag Seite 6
Seetransportketten mit Hinterlandanbindung Quelle: Pawelleck 2006 3. Brandenburger Wirtschaftstag 27.05.2009 Herbert Sonntag Seite 7
Berlin Brandenburg Kombinierte Verkehre Quelle: Möglichkeiten der Entwicklung Brandenburgs als Hub im Seehafenhinterlandverkehr, MIR, 2008 3. Brandenburger Wirtschaftstag 27.05.2009 Herbert Sonntag Seite 8
Versand und Empfang Brandenburg über Seehäfen Quelle: Möglichkeiten der Entwicklung Brandenburgs als Hub im Seehafenhinterlandverkehr, MIR,2008 3. Brandenburger Wirtschaftstag 27.05.2009 Herbert Sonntag Seite 9
Drehscheibe Berlin-Brandenburg ist ein strategisch perfekter Standort! Durch die Erweiterung der EU rückt Berlin-Brandenburg in die Mitte Europas Berlin-Brandenburg entwickelt sich durch seine gute zentrale Lage in Europa zu einer Drehscheibe Neue Transportkorridore und wirtschaftliche Entwicklungsachsen entstehen Innerhalb eines Tages können per LKW und Bahn mehr als 200 Mio. Konsumenten erreicht werden Die Region selbst hat über 6 Mio. Einwohner 3. Brandenburger Wirtschaftstag 27.05.2009 Herbert Sonntag Seite 10
Verkehrsanbindung Berlin-Brandenburg verfügt über modernste Verkehrsinfrastrukturen Hervorragende Anbindung per Straße, Schiene, Wasser und Luft 12 Autobahnen mit 790 km Streckenlänge, neu ausgebaut Drei internationale Flughäfen, Ausbau des Flughafens Schönefeld zu Berlin Brandenburg I bis 2011 1485 km Eisenbahnhauptstrecken, komplett modernisiert 900 km Bundeswasserstraßen, letzte Engpässe für den doppellagigen Containertransport wurden beseitigt 3. Brandenburger Wirtschaftstag 27.05.2009 Herbert Sonntag Seite 11
Logistikstandorte Ressourcen für Logistikunternehmen aller Größen Ausbau des Westhafens zum Container-Terminal Ausbau der Logistikstandorte um den Flughafen Schönefeld Güterverkehrszentren Berlin Süd und West sind Nummer 3 und 4 in Deutschland Ausgewählte Standorte: 1. City GVZ BEHALA 2. GVZ Berlin West Wustermark 3. GVZ Berlin Süd Großbeeren 4. GVZ Berlin Ost Freienbrink 5. Logistik Park Berlin- Schönefelder Kreuz 6.GVZ ETTC Frankfurt/Oder 7. Magnapark Berlin Werder 3. Brandenburger Wirtschaftstag 27.05.2009 Herbert Sonntag Seite 12
Arbeitsplätze Hervorragend ausgebildete Fachkräfte, hohe Arbeitsbereitschaft Es arbeiten in Berlin-Brandenburg über 180.000 Menschen (7 %) in der Logistikbranche Hohe berufliche Qualifikation Sehr gute Ausbildung in allen Logistikberufen Hohe Verfügbarkeit von Logistikfachkräften Arbeitszeiten sind länger als im Bundesdurchschnitt Löhne und Gehälter liegen bis zu 37 % unter denen vergleichbarer Standorte Erwerbstätige in der Hauptstadtregion 2006 Quelle: Branchenstrategie zur Unterstützung des Branchenkompetenzfeldes Logistik im Land Brandenburg, 2007 3. Brandenburger Wirtschaftstag 27.05.2009 Herbert Sonntag Seite 13
Chancen für Brandenburg als Hub im Seehafenhinterland Hub-Variante 1: Containerterminal/ -depot für Reedereien Reedereivertreter erwarten, dass in den kommenden 5 10 Jahren die Etablierung von Seehafenhinterlandhubs stark vorangetrieben wird. Berlin Brandenburg ist dafür prinzipiell geeignet und interessant. trimodaler HUB-Standort möglichst südlich an der deutsch-polnischen Grenze zusätzliche Wertschöpfungsaktivitäten durch Brechen der Containertransportkette (z.b. Pufferung von Aktionswaren, Kühlhäuser) ab 2010 verstärkt Leercontainerlagerung im Hinterland Quelle: Möglichkeiten der Entwicklung Brandenburgs als Hub im Seehafenhinterlandverkehr, MIR, 2008 Grafik: ICOB 3. Brandenburger Wirtschaftstag 27.05.2009 Herbert Sonntag Seite 14
Chancen für Brandenburg als Hub im Seehafenhinterland Hub-Variante 2: Warenverteilzentren WVZ Die Region Brandenburg bietet sich für die Ansiedlung von WVZ im Seehafenhinterlandverkehr für die Distribution in der Region Berlin Brandenburg und für die Distribution im Raum Ostdeutschland / Westpolen an. erhebliche Investitions- und Betriebskostenvorteile Frachtkostennachteile bei deutschlandweiter Verteilung Vorteile im Segment deutschlandweiter Distribution von kleinteiligen Sendungen per Express- und Paketdienst (Einheitspreise) Quelle: Möglichkeiten der Entwicklung Brandenburgs als Hub im Seehafenhinterlandverkehr, MIR, 2008 Beispiel: Transportkette Jacobs Kaffeetransport 3. Brandenburger Wirtschaftstag 27.05.2009 Herbert Sonntag Seite 15
Chancen für Brandenburg als Hub im Seehafenhinterland Hub-Variante 3: Verkehrsknotenpunkt Aufgrund der Kapazitätsreserven in den häufig trimodalen Umschlagterminals ist die Region in der Lage, wachsende Güterströme problemlos zu bewältigen. Der Standort hat aufgrund seiner Lage und Infrastruktur ein großes Potenzial, sich zur Verkehrsdrehscheibe im Nord-Süd- und im West-Ost- Verkehr zu entwickeln. Bessere Auslastung von Zügen und Schiffen sowie höhere Abfahrtsfrequenz durch Bündelung von Langstreckenverkehren im Hinterland mehrerer Häfen im Nord-Süd- und im Ost-West-Verkehr Einspeisung zusätzlichen regionalen Aufkommens Potenzial bei Handelsunternehmen in der Bündelung von schienenseitigen Transporten aus den Seehäfen (Aktionsware, Non-Food, Fruchtimporte) Quelle: Möglichkeiten der Entwicklung Brandenburgs als Hub im Seehafenhinterlandverkehr, MIR, 2008 3. Brandenburger Wirtschaftstag 27.05.2009 Herbert Sonntag Seite 16
Chancen für die Binnenschifffahrt Stärkere Nutzung der Binnenschifffahrt Richtung Hamburg Der geringe Binnenschiffsanteil im Seehafenhinterlandverkehr und die Kapazitäten der Elbe sind Anlass, verstärkt Verlagerungen von der Straße auf das Binnenschiff anzustreben. Die Häfen Wittenberge und Wustermark sollten sich aktiv in überregionale Kooperationen zum Aufbau von Binnenschiffscontainerlinien einbringen. Quelle: Möglichkeiten der Entwicklung Brandenburgs als Hub im Seehafenhinterlandverkehr, MIR, 2008 3. Brandenburger Wirtschaftstag 27.05.2009 Herbert Sonntag Seite 17
Handlungsfelder und Fazit Ausbau und Stärkung vorhandener Logistikstandorte Für Brandenburg wird keine Mega-Hub-Lösung empfohlen, sondern vielmehr der nachfrageorientierte Ausbau und die Stärkung der vorhandenen Logistikstandorte. Überregionale Bedeutung besitzen die Standorte GVZ Wustermark, GVZ Großbeeren, KV-Terminal Schwarzheide und GVZ Frankfurt / Oder. Diese Standorte besitzen Potenziale zur Entwicklung als Drehscheiben im Seehafenhinterlandverkehr und im Ost-West-Verkehr. Hier sollten schwerpunktmäßig logistikaffine Ansiedlungen erfolgen. Diese Zentren sollten weiter gestärkt werden und bei Bedarf proaktiv, d. h. bei Erreichen von ca. 75% Auslastung, erweitert werden. Weiterhin besitzen regionale Bedeutung für den Seehafenhinterlandverkehr die Region Wittenberge/ Autobahndreieck Wittstock - Dosse sowie die weiteren KV Terminals. Quelle: Möglichkeiten der Entwicklung Brandenburgs als Hub im Seehafenhinterlandverkehr, MIR, 2008 3. Brandenburger Wirtschaftstag 27.05.2009 Herbert Sonntag Seite 18