Betriebliche Gesundheitsförderung. industriellen Grossbetrieb



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Transkript:

AGOGIK 2/10 5 Nin Hottinger, Sbine Wiederkehr Betriebliche Gesundheitsförderung und OE im industriellen Grossbetrieb Ds Projekt SWiNG beim Field Service der ALSTOM (Schweiz) AG Ausgngslge Die veränderte Arbeitswelt sowie die stetig steigenden Anforderungen n die Arbeitnehmenden in unserer Zeit zeigen Folgen. Diverse Studien belegen, dss sich Mitrbeitende häufig gestresst fühlen. In der Schweizerischen Gesundheitsbefrgung (2007) gben 41,3 % der Befrgten n, unter strken nervlichen Anspnnungen m Arbeitspltz zu leiden. Die Zunhme der Burnout-Fälle ebenso wie die Anzhl der IV-Renten ufgrund von psychischen Belstungen sprechen eine deutliche Sprche. Die Wirkung hinsichtlich Stress und der ökonomische Nutzen von Interventionen der betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) sind insbesondere in Europ noch nicht hinreichend systemtisch evluiert und nchgewiesen worden; umfssende Studien für die Schweiz sind nicht beknnt. Ebenso gibt es von Unternehmerseite kum publizierte Angben und Zhlen über Art und Erfolg von Interventionen im Bereich der Gesundheitsförderung und des Gesundheitsmngements. Für die Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz und den Schweizerischen Versicherungsverbnd (SVV) sind die Verbreitung betrieblicher Gesundheitsförderung (BGF), die Reduktion negtiver Folgen von Stress und die Förderung von Gesundheit, Motivtion, Leistungsfähigkeit und Leis-

6 AGOGIK 2/10 tungsbereitschft von Erwerbstätigen in der Schweiz strtegisch wichtige Ziele. Um eine rsche und nchhltige Verbreitung von Interventionen betrieblicher Gesundheitsförderung zu gewährleisten, brucht es gute Argumente bezüglich der Wirksmkeit und des ökonomischen Nutzens sowie einschlägige, positive Prxisbeispiele. 2008 wurde ds Projekt SWiNG (Stressmngement, Wirkung und Nutzen betrieblicher Gesundheitsförderung) von der Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz und dem Schweizerischen Versicherungsverbnd (SVV) ins Leben gerufen. Während drei Jhren sollen neun unterschiedliche Betriebe in der Grössenordnung von 300 1200 Mitrbeitenden begleitet werden, um mit gezielten Abklärungen Stressurschen und deren negtive Folgen ufzudecken und geeignete Mssnhmen zu implementieren. Zudem soll die Wirkungsweise und der ökonomische Nutzen von Progrmmen zur Stressprävention und -intervention ufgezeigt werden und ein Progrmm zur Stressprävention sowie Argumente und Empfehlungen für Betriebe, Fchleute und Entscheidungsträger zusmmengestellt und verbreitet werden. Auf Ebene der Betriebe und der Mitrbeitenden werden durch die eingesetzten Instrumente positive Veränderungen uf betrieblicher und individueller Ebene ngestrebt. Ds heisst, die Arbeitsprozesse sollen gesünder und effizienter gestltet werden, die Gesundheit, ds Wohlbefinden, die Leistungsfähigkeit, die Leistungsbereitschft, die Motivtion, die individuellen Bewältigungsfähigkeiten und die Arbeitszufriedenheit der einzelnen Mitrbeitenden gesteigert und die Unternehmenskultur sowie ds Imge des Betriebes verbessert werden. Field Service bei Alstom in der Schweiz ALSTOM (Schweiz) AG ht sich im März 2008 dzu entschieden, m Pilotprojekt SWiNG teilzunehmen. Die Business Unit «Field Service Schweiz» wurde usgewählt, ds Projekt umzusetzen. Field Service Schweiz ist weltweit für den Service n Krftwerksnlgen zuständig. Die Einheit entsendet weltweit erfhrene und qulifizierte Spezilisten in den Bereichen Montge, Inspektion, Inbetriebnhme und Tests. Die Arbeiten uf den Anlgen werden durch eine Innendienstorgnistion unterstützt, um effiziente Prozesse zu gewährleisten und die entsprechende Infrstruk-

AGOGIK 2/10 7 tur und Werkzeuge für die Kunden zur Verfügung zu stellen. Beim Field Service Schweiz sind insgesmt 517 Personen beschäftigt, dvon 365 im Aussendienst. Alstom weltweit führend für Krftwerkstechnik Der frnzösische Konzern ist ein weltweit führender Anbieter im Bereich Energie (Power) von Technologie und Service für die Stromerzeugung (vollständiges Portfolio von Kern- bis Solrenergie). Im Bereich Trnsport gehört Alstom zu den weltweit führenden Anbietern von Bhntechnik (einschliesslich Zügen wie dem TGV). Ds Unternehmen beschäftigt mehr ls 80 000 Mitrbeitende in 70 Ländern, der Umstz beläuft sich uf rund 18,7 Millirden Euro. Die ALSTOM (Schweiz) AG in Bden ist ein führendes Schweizer Industrie- und Hightech-Unternehmen. Hier befindet sich die Huptniederlssung des globlen Unternehmensbereichs Power, mit modernsten Forschungs- und Entwicklungszentren. Eine der wichtigsten Hightech-Fbriken ist im nhen Birr ngesiedelt. Alstom Power ist uf die Produktion von Krftwerkskomponenten spezilisiert insbesondere für Gskombikrftwerke, Genertoren und Krftwerksintegrtion. Der Stndort fungiert ls Technologiezentrum für Gsturbinentechnik und erbringt Serviceleistungen für Gsturbinen und Kombikrftwerke sowie die Wrtung und Wiederufbereitung von Gsturbinenkomponenten. Alstom ist mit über 6 000 Mitrbeitenden der grösste privte Arbeitgeber im Knton Argu und eines der führenden Schweizer Exportunternehmen. Die Mitrbeitenden des Field Service Schweiz sind durch die sehr spezielle Aufgbenstellung im Aussen- wie im Innendienst verschiedensten Stressoren während ihrer Arbeitszeit usgesetzt. Ein Grossteil von ihnen rbeitet unter unterschiedlichsten Bedingungen uf Krftwerksnlgen weltweit. Sie müssen m Ende einer komplexen und lngen Wertschöpfungskette mit entsprechenden Schnittstellen eine Leistung erbringen. Ddurch sind die Mitrbeitenden oftmls hohen Belstungen usgesetzt, die zu Stress und Folgeerscheinungen führen können. Ds Them Gesundheit und betriebliche Gesundheitsförderung ist bei Alstom in den Mngementprozessen vernkert. Alstom ht ein betriebswirtschftliches Interesse n gesunden Mitrbeitenden und dfür eine ethische Verntwortung. Dies zeigt sich in jährlichen Präventionskmpgnen, in der Zusmmenrbeit mit dem Institut für Arbeitsmedizin, in obligtorischen Gesundheitsmngementkursen für Führungskräfte, in der Bertung durch Socil Services. So hilft Alstom beispielsweise Mitrbeitenden, ihre Eigenverntwortung besser whrzunehmen, schfft Arbeitsbedingungen, die der Gesundheit förderlich sind. Die Themen Gesundheit und Sicherheit werden im Personlhndbuch und im Ethikleitfden von Alstom usführlich behndelt.

8 AGOGIK 2/10 Zeitlicher Abluf Projekt SWiNG SWiNG ht zum Ziel, Aussgen über Urschen-Wirkungszusmmenhänge zu mchen. Deswegen sollen die Arbeitsbedingungen in den Betrieben über die Projektduer insgesmt dreiml in einem Zeitintervll von jeweils einem Jhr nlysiert werden. Die Zeitfenster für die Durchführung der drei Anlysephsen (Ausgngs-, Zwischen- und Endnlyse) betrgen jeweils sechs bis cht Wochen. Anlyse 1 Jhr 1 Jhr Interventionen Zwischennlyse Anlyse Evlution von Prozess und Wirkung von ökonomischem Nutzen Wissenschftlich begleitet werden die Pilotbetriebe durch die Gesundheitsförderung Schweiz und Mitrbeitende der Abteilung Gesundheitsforschung und Betriebliches Gesundheitsmngement (UNI/ETH Zürich) sowie des Winterthurer Instituts für Gesundheitsökonomie (ZHAW). Anlysemethoden Methode/Instrument Betriebliche Kennzhlen Interviews mit Schlüsselpersonen Stress-Befrgungsinstrument S-Tool Mngementbefrgung Systemtische Tätigkeitsbeobchtungen Ausgngsnlyse Zwischennlyse Endnlyse

AGOGIK 2/10 9 Im Folgenden werden die verschiedenen Anlysemethoden der einzelnen Anlysephsen näher beschrieben. Stress-Befrgungsinstrument «S-Tool» 1 Als wichtigstes Anlyseinstrument wurde ds Stress-Befrgungsinstrument «S-Tool» vom if (Institut für Arbeitsmedizin) in Zusmmenrbeit mit der Abteilung Arbeits- und Orgnistionspsychologie der Universität Bern entwickelt. Es beinhltet usgewählte, wissenschftlich geprüfte Frgebögen, welche die subjektive Ausprägung von Stressoren, Ressourcen und Einstellungs- sowie Befindensprmetern der Mitrbeitenden uf persönlicher Ebene, ber uch uf Tem- und Unternehmensebene bbilden. Ds «S-Tool» ist druf usgelegt, Längsschnittdten zu erheben und einen Verluf zu dokumentieren. Die Befrgung ist online sowie in Ppierform erhältlich und knn in verschiedenen Sprchen durchgeführt werden. Institut für Arbeitsmedizin Orgnistionsentwicklung und betriebliche Gesundheitsförderung Ds 10-köpfige Tem der if Gesundheitsförderung AG setzt sich us Arbeits- und Orgnistionspsychologen zusmmen und ist spezilisiert uf die Entwicklung und Umsetzung von Konzepten der betrieblichen Gesundheitsförderung. Die if Gesundheitsförderung AG gehört zu den Mrktledern in der Schweiz, verfügt über ein effizientes Netzwerk und zeichnet sich durch hohe Innovtionskrft us. Ds Angebot umfsst die gnzheitliche Bertung, themenspezifische Begleitung und Betreuung in Frgen zur Gesundheit und dies sowohl uf orgnistionler ls uch individueller Ebene. Die Dienstleistungen sind uf die Bedürfnisse der Kunden und Unternehmen bgestimmt und beruhen uf den neusten wissenschftlichen Erkenntnissen. Auszeichnung mit dem Lbel «Friendly Work Spce» für ds if, 2009. Mehr Infos: www.rbeitsmedizin.ch Alle Mitrbeitenden der Pilotbetriebe werden befrgt. Jede/-r erhält direkt nch dem Ausfüllen des Frgebogens ein persönliches Feedbck über die individuelle Ausprägung von Stressoren, Ressourcen und Befindensprmeter. Im Feedbck wird ersichtlich, wie ein Mitrbeitender im Vergleich mit nderen Arbeitnehmenden gentwortet ht. Beim wiederholten Ausfüllen des Frgebogens wird uch die individuelle Entwicklung des Mitrbeitenden bgebildet. Zur Unterstützung erhlten die Teilnehmenden Informtionen, Tipps und Anregungen zu den für sie relevnten Themen. Ds Unternehmen erhält gleichzeitig Auswertungen uf Abteilungs- und Unternehmensebene. In einfch lesbren Grfiken werden die jeweiligen Ergebnisse mit firmeninternen und externen Benchmrks verglichen und

10 AGOGIK 2/10 Hndlungsfelder im Unternehmen identifiziert. Aufgrund dieser utomtisch generierten Auswertungen ist es den Unternehmen möglich mit Unterstützung von Fchexperten der zuständigen Anbieterfirm gezielte Präventions- und Interventionsmssnhmen bzuleiten. Gesundheitsförderung Schweiz Gesundheitsförderung Schweiz ist eine ntionle Stiftung, die den gesetzlichen Auftrg (KVG, Art. 19) ht, Aktivitäten für die Gesundheit ller Menschen in der Schweiz nzuregen, zu koordinieren und zu evluieren. Dbei vereint sie Vertreter von Bund und Kntonen, Versicherern, der Suv, der Ärzteschft, der Wissenschft, der uf dem Gebiet der Krnkheitsverhütung tätigen Fchverbände und weiterer Orgnistionen. Die Stiftung ist mit zwei Büros in der deutschen und frnzösischen Schweiz präsent. Jede Person in der Schweiz leistet einen jährlichen Beitrg von CHF 2.40 zugunsten von Gesundheitsförderung Schweiz. Die Stiftung konzentriert sich in ihren Tätigkeiten uf folgende Themenbereiche: Psychische Gesundheit / Stress mit Fokus uf betriebliche Gesundheitsförderung; gesundes Körpergewicht und Gesundheitsförderung und Prävention stärken. Mehr Infos: www.gesundheitsfoerderung.ch Der Rückluf der «S-Tool»-Befrgung beim Field Service Schweiz wr ermutigend. Bei der ersten Befrgungswelle ntworteten 80 % der Mitrbeitenden, bei der zweiten Befrgungswelle 75 %. Dies vor dem Hintergrund, dss mehr ls die Hälfte der Mitrbeitenden im Aussendienst rbeiten und sie die Befrgung über teilweise lngsme Internetverbindungen usfüllen mussten. Zum guten Resultt hben die grosse Unterstützung der Führungskräfte, eine regelmässige Kommuniktion über ds gnze Projekt und über den Rückluf und die Mobilistion der Mitrbeitenden durch eine eigens gebildete SWiNG-Gruppe mssgeblich beigetrgen. Auch dss sie direkt nch dem Ausfüllen des Frgebogens eine persönliche Auswertung erhlten, ht die Mitrbeitenden zur Teilnhme motiviert. Flls vom Mitrbeiter gewünscht, konnten die persönlichen Ergebnisse mit dem Vorgesetzten, der Personlbteilung, den Mitrbeitenden des Instituts für Arbeitsmedizin oder des Socil Services besprochen werden. Interviews mit Schlüsselpersonen Neben dem «S-Tool» kommen in der Anfngs- sowie der Schlussnlyse hlbstndrdisierte Interviews zur Anwendung, um unternehmensspezifische Rhmenbedingungen us der Sicht zentrler Rollenträger zu erfssen und zu qulifizieren. Der Fokus wird dbei besonders uf die Erfssung der zentrlen betrieblichen Rhmenbedingungen, die Orgnistions- und

AGOGIK 2/10 11 Führungsstrukturen, die wichtigsten Aufgbengebiete und Abläufe bzw. die wichtigsten Koopertionsbeziehungen im Unternehmen gelegt. Weiter werden Informtionen über die Einschätzungen der befrgten Person zum Them Stress im persönlichen Arbeitsbereich und im Unternehmen (Einschätzungen zur Bedeutung von Stress, Stressoren, Ressourcen, Bewältigungsformen usw.) sowie zu relevnten Hndlungsbereichen us Perspektive der befrgten Person erfrgt. Die intensive Auseinndersetzung mit den oben gennnten Themen soll schlussendlich uch dzu führen, dss ds Projekt SWiNG bei Schlüsselpersonen (Personen der Geschäftsleitung, Personen mit Personlführungsfunktion) und Fchexperten (z. B. Humn Resources, Environment, Helth nd Sfety Mnger, Personlvertreter sowie weitere relevnte Informtionsträger) im Betrieb beknnt ist. Die Interviews beim Alstom Field Service hben sowohl im Innendienst wie uch im Aussendienst uf den Anlgen stttgefunden. Dss sich die Projektleiter des Projekts SWiNG vor Ort begeben hben, um die Interviews durchzuführen, wurde von den Aussendienstmitrbeitenden sehr positiv ufgenommen und trug mssgeblich zur Akzeptnz des Projekts bei. Systemtische Tätigkeitsbeobchtungen Neben Interviews wurden, insbesondere bei beobchtungsgeeigneten und speziell exponierten Tätigkeiten, systemtische Tätigkeitsbeobchtungen eingesetzt. Ziele dieser Beobchtungen sind ds Identifizieren von Aufgbenmerkmlen und Ausführungsbedingungen, mit denen ein erhöhtes Stressrisiko verbunden ist sowie die Objektivierung von Arbeitsinhlten und -bedingungen durch einen qulifizierten, unbhängigen Beobchter. Bei Alstom Field Service wurden Aussendienstmitrbeitende uf Krftwerksnlgen in der Türkei und in Spnien beobchtet und interviewt. Die Beobchtungen vor Ort trugen wesentlich zum Verständnis der Projektleiter sowie zur Akzeptnz des Projekts durch die Mitrbeitenden bei. Mngementbefrgung Mithilfe der Mngementbefrgung wird im Projekt SWiNG ein Ressourcen-Belstungs-Profil für ein Unternehmen erstellt, ds sowohl Stärken ls uch verbesserungsbedürftige Schwchstellen hinsichtlich gesundheitsförderlicher Arbeitsbedingungen und dmit uch hinsichtlich Stressprä-

12 AGOGIK 2/10 vention ufzeigt. Die Befrgung ht zum Ziel, Informtionen über die gegenwärtige Arbeitssitution im Unternehmen us Sicht des oberen Mngements zu erfrgen. Auf Seite der Unternehmens- und/oder Personlführung wird ein Prozess der Bewusstwerdung usgelöst. Verntwortliche Personen sind für mögliche Anstzpunkte und Mssnhmen betrieblicher Gesundheitsförderung insbesondere der Stressprävention mobilisiert und sensibilisiert. Zielgruppe beim Field Service von Alstom wr ds gesmte Mngementtem. Betriebliche Kennzhlen Für die Objektivierung der Anlyse und die Evlution eines solchen Projekts ist eine däqute Dtenbsis mit unternehmensspezifischen Eckdten und Kennzhlen von Bedeutung. So können Angben und Dten, die mit den nderen Anlyseinstrumenten erhoben werden, objektiviert und quntifiziert werden. Weiter wird so eine Grundlge für die Kosten- Nutzen-Anlyse der Evlution geschffen und Stressprävention durch die Identifizierung und gezielte Optimierung von Defiziten im betriebsinternen Dtenmngement der Unternehmen nchhltig vernkert. Die SWiNG-Gruppe Die SWiNG-Gruppe von Alstom Field Service besteht us interessierten Mitrbeitenden, die die verschiedenen Abteilungen repräsentieren, und us der Personlvertretung. Die Gruppe begleitet den gesmten SWiNG- Prozess von der Anlysephse bis hin zur Umsetzung. Ihre Aufgbe besteht drin, die betriebsinterne Projektleitung zu unterstützen, ls Anlufstelle bei Frgen zum Projekt zu dienen und die Sicht der Mitrbeitenden einzubringen. Viele wichtige Aspekte und Impulse wurden bereits im Verluf des Projekts von der SWiNG-Gruppe eingebrcht und umgesetzt. Die Mitglieder der Gruppe müssen in den Abteilungen beknnt und gut vernetzt sein, Interesse n der Mitrbeit m Projekt hben und ndere Mitrbeitende motivieren können. Die Gruppe trifft sich regelmässig c. lle drei bis vier Monte zu einem Informtions- und Austusch-Meeting, n dem die Anliegen und Bedürfnisse der Belegschft themtisiert, über den ktuellen Projektstnd informiert und über bevorstehende Anlässe und Aktionen diskutiert wird.

AGOGIK 2/10 13 Erste Anlyseergebnisse Der Alstom Field Service in der Schweiz ht m 12. Juni 2008 mit einem Einstiegsworkshop mit dem gesmten Mngementtem ds Pilotprojekt SWiNG gestrtet. Der Einbezug des Mngements wr von Anfng n ein wichtiger Aspekt, um ds Projekt erfolgreich durchführen zu können. Die Ergebnisse der ersten «S-Tool»-Befrgung, die c. sechs Monte nch Projektbeginn zur Verfügung stnden, zeigten folgendes Bild: Die Mitrbeitenden des Field Service Schweiz rbeiten viel, enggiert und enthusistisch. Sie sind gnz klr grossen Belstungen usgesetzt, verfügen ber uch über Ressourcen zur Stressbewältigung. Diese helfen dbei, dss sich Belstungen wenig uf ds körperliche und psychische Befinden uswirken. Stress im Unternehmen verurschen in erster Linie rbeitsorgnistorische Probleme (Schnittstellen), die dmit verbundene Unsicherheit und ds Gefühl mngelnder Wertschätzung. Zusmmen mit den Ergebnissen der Tätigkeitsnlysen sowie den Interviews konnten folgende erste Schlüsse us den Ergebnissen gezogen werden: Erfolgsfktoren Field Service Schweiz bietet seinen Mitrbeitenden eine spnnende Tätigkeit, oft verbunden mit interntionler Erfhrung. Der Umgng ist generell kollegil und prgmtisch. Die Mitrbeitenden im Innen- wie im Aussendienst des Field Service trgen eine ussergewöhnlich hohe Verntwortung und verrichten ihre Tätigkeit mit grosser Umsicht, sei es uf der Anlge selbst, bei der Plnung der nstehenden Projekte oder beim Personleinstz. Die Temrbeit ht vor llem im Aussendienst einen sehr hohen Stellenwert und wird generell ls entscheidende Vorussetzung für den Umgng mit den hohen Anforderungen gesehen. Diese Ressource ist wichtig, d die Tätigkeiten uf Krftwerksnlgen mit vermehrter zeitlicher und rbeitsorgnistorischer Unsicherheit verbunden sind. Field Service ist ständig in Bewegung und dbei zur regelmässigen Reflexion sowie kontinuierlichen Optimierung bereit. Die Mitrbeitenden im Innendienst kennen die Arbeit uf den Anlgen oft selbst von ihrer früheren Tätigkeit. Dieses Wissen hilft ihnen bei der Plnung und der Unterstützung des Aussendiensts.

14 AGOGIK 2/10 Der Arbeitsenthusismus ist im Innen- wie im Aussendienst gross. Die Identifiktion der Mitrbeitenden mit dem Produkt ist sehr hoch und zeigt sich immer wieder ls wichtige Ressource. Auf die Aus- und Weiterbildung der Mitrbeitenden des Field Service wird grossen Wert gelegt, ws sich uch im eigenen Schulungszentrum zeigt. Der Field Service Schweiz übernimmt jedes Jhr Hochschulbgänger und Berufslernende und bildet sie zu erfhrenen und qulifizierten Spezilisten us. Mit gezielten Krriere und Weiterentwicklungsmöglichkeiten werden Mitrbeitende mit Potenzil gefördert. Der Field Service erfreut sich innerhlb des Alstom Konzerns eines guten Imges und wird uch ls Visitenkrte von Alstom beschrieben. Anknüpfungspunkte und Potenzil Die Zusmmenrbeit der verschiedenen Abteilungen, Business Units und Länderorgnistionen scheint besonders konfliktnfällig. Eine optimierte Projektvorbereitung und eine trnsprente Kommuniktion zwischen den Schnittstellen könnten zu einer Verbesserung der Sitution beitrgen. Dzu gehört uch der Know-how-Trnsfer zwischen Aussen-, Innendienst und Schnittstellen. Die Rückmeldung und Weiterverfolgung von Feedbck us dem Aussendienst muss sichergestellt sein. Die Mitrbeitenden müssen befähigt sein, unter Termindruck die hohen Qulitätsnforderungen zu erfüllen. Die einzelnen Abteilungsergebnisse wurden in einem Bericht ufgerbeitet und mit den einzelnen Führungskräften trnsprent besprochen und diskutiert. Es wurde klr, dss es in jedem Tem einige unveränderliche Stressfktoren gb, ber eben uch einige, die direkt durch die Mitrbeitenden selbst oder durch die Führungskrft verändert werden konnten. Interventionsphse Aufgrund der Anlyseergebnisse und in Anbindung n die Vorgben des Projekts SWiNG erfolgte beim Field Service Schweiz eine schrittweise Konkretisierung und Errbeitung von Zielen und Mssnhmen. In der

AGOGIK 2/10 15 Auseinndersetzung mit den erhobenen Dten entstnd ein Reflexionsprozess, in dem sich die Orgnistion selbst beobchtet und über sich selbst etws lernt. Für die Interventionen wurden dbei folgende Instrumente genutzt: Temreflexion In der Temreflexion geht es drum, mithilfe der Anlyseergebnisse sowie des Expertenwissens der Mitrbeitenden, rbeitspltzbedingte Belstungen sowie verfügbre und fehlende Ressourcen zu diskutieren, zu priorisieren und Lösungen uf individueller, temspezifischer und betrieblicher Ebene zu errbeiten. Als Ergebnis entsteht ein Ktlog mit konkreten Mssnhmen, mit denen gesundheitsbelstende Fktoren m Arbeitspltz behoben werden sollen. Es geht drum, den Mitrbeitenden eine Plttform zu geben, um mit ihrem Expertenwissen die Orgnistion weiterzuentwickeln. Die Temreflexionsworkshops (1 Tg) wurden mit llen Field-Service-Abteilungen durchgeführt. In den Workshops wren die Mitrbeitenden immer wieder bereit, ihr Wissen und ihre Erfhrungen einzubringen, um ihre Arbeitssitutionen zu verbessern. Die Führungskräfte hben sich mutig dem Feedbck ihrer Mitrbeitenden gestellt und so die Bsis für Diskussionen und «Ah»-Erlebnisse gelegt. Zusmmen mit ihren Tems hben sie versucht, Lösungen zu konkretisieren und nschliessend umzusetzen. Führungsschulung Führungspersonen hben in Orgnistionen eine Schlüsselposition inne und können mssgeblich zu einem positiven Arbeitsklim beitrgen. Zudem steht ds Mngement im Fokus des Projekts SWiNG. Die obligtorische Schulung (1 Tg) für lle Führungskräfte vermittelt nhnd von prxisorientierten Instrumenten, wie Führungskräfte uf Leistungsschwnkungen, Krisenmerkmle, häufige Absenzen usw. effizient regieren können und wie sie gnz llgemein die Motivtion und Arbeitsfreude ihrer Mitrbeitenden mit ihrem Führungsverhlten beeinflussen. Zudem ermöglicht die Schulung ds prktische Üben von nspruchsvollen Mitrbeitergesprächen und bietet die Gelegenheit, konkrete Frgen us dem Führungslltg zu stellen.

16 AGOGIK 2/10 Stressmngementkurs Im Berufs- und Privtleben lässt sich Stress nie gnz vermeiden. Diese Schulung für Mitrbeitende und Führungskräfte gibt Einblick in den Stressprozess, mcht die eigenen Stressoren bewusst und zeigt verschiedene Wege uf, wie Stress m besten bewältigt werden knn. In diesem Kurs steht ds Individuum im Vordergrund. Es wird m gnz persönlichen Verhlten gerbeitet. Wichtig dbei ist der Mssnhmenpln. Die Teilnehmenden hben Zeit, sich mit ihrer Sitution useinnderzusetzen und entsprechende Mssnhmen zu definieren. Der Stressmngementkurs (1 Tg) wr für lle Mitrbeitenden offen. Insgesmt fnden zehn Kurse sttt, die Mitrbeitenden konnten ds jeweils für sie pssende Dtum uswählen. Für Mitrbeitende us Abteilungen mit besonders hohem Belstungsgrd wr die Teilnhme obligtorisch. Rückschu und Fzit Wie bei llen Projekten, die Veränderungen in der Orgnistion und im Menschen bewirken sollen, ht ds Projekt SWiNG uch bei den Field-Service-Mitrbeitern zeitweise Skepsis, Ambivlenz und Überdruss usgelöst. In solchen schwierigen Phsen wr und ist es besonders wichtig, dss die Mitrbeitenden ein klres Bekenntnis von der Führungsspitze zum Projekt erhlten. Ds Vorbildverhlten und Bekenntnis der Führungskräfte ht dnn uch dzu beigetrgen, dss die einzelnen Projektphsen gut umgesetzt werden konnten. Die vielen einzelnen Projektschritte wurden von den Mitrbeitenden wie uch Führungskräften sehr prtiziptiv umgesetzt. Gesundheitsförderung Schweiz und der Schweizerische Versicherungsverbnd (SVV) hben die Projektrchitektur gemäss Konzept vorgegeben. Im Lufe des Projekts ht sich ber immer mehr gezeigt, dss die Module den Gegebenheiten des Field Service ngepsst werden müssen, dmit ds Projekt SWiNG erfolgreich sein knn. So wurden beispielsweise die Anlysephsen zeitlich usgedehnt, dmit jede/-r Mitrbeitende im Aussendienst die Chnce htte, den Frgebogen in der Schweiz im Büro uszufüllen. Die Bsisschulungen (Führungsschulung und Stressmngementkurs) wurden gemäss vorgegebenem Konzept durchgeführt. Im Lufe des Projekts ht sich jedoch gezeigt, dss uch Nchfolgeschulungen für Führungskräfte und Mitrbeitende gnz uf die Bedürfnisse des Field Service bgestimmt

AGOGIK 2/10 17 werden müssen. Zum Beispiel muss ds Them «Stressmngement m Arbeitspltz» für Mitrbeitende im Aussendienst n die spezifischen Anforderungen ngepsst werden. Hierbei geht es in diesem Arbeitsumfeld viel mehr drum, sich mit unveränderlichen Stressoren zu rrngieren. Auch sind Führungskräfte, die ihre Mitrbeitenden uf Krftwerksnlgen überll uf der Welt senden, speziellen Führungsfrgen usgesetzt. Wo immer möglich, wurde ds Projekt SWiNG mit nderen Entwicklungsund Optimierungsprozessen und vorhndenen Gefässen innerhlb des Alstom-Konzerns verbunden. Dies steigerte die Akzeptnz des Projekts und zeigte klr die Integrtion von SWiNG in die Orgnistion uf. So wurde im Lufe des ersten Projektjhres festgestellt, dss «Attrktivität im Aussendienst», ein Projekt, ds sich um die Reise- und Projektorgnistion sowie die Bedingungen der Aussendienstmitrbeitenden vor Ort kümmert, in ähnlichen Bereichen Veränderungen erzielen will wie SWiNG. Um Doppelspurigkeiten zu vermeiden und eine Plttform zu nutzen, wurden die Zusmmenrbeit und der Austusch zwischen den beiden Projekten intensiviert. Eine gute und engmschige Kommuniktion ht sich ls essenziell für ds Projekt SWiNG bei Field Service Schweiz herusgestellt. Schon zu Beginn des Projekts wurde im Kreis der Führungskräfte diskutiert, welche Mitrbeitenden in Interviews befrgt werden sollten und welche Krftwerksprojekte sich zu Tätigkeitsnlysen eignen würden. Während der Anlysephse wurden die Mitrbeitenden regelmässig über den Rückluf des «S-Tools» informiert und verschiedene Kommuniktionsmittel wie E-Mils, Broschüren, Flyer und Poster wurden entsprechend eingesetzt. Zudem ist SWiNG in bestehende Gefässe, wie z. B. Mngement-Meetings, Temsitzungen, die Mitrbeiterzeitung und die jährliche interne Field-Service-Konferenz integriert worden. Die Führungskräfte stehen gnz besonders im Zentrum der Aufmerksmkeit des Projekts. Sie bekmen über die «S-Tool»-Resultte sehr detilliertes Feedbck zu ihrer Führungsrbeit. Ds ht uch zu Widerstnd und Ängsten geführt, zuml ds Projekt im zweiten Jhr gnz konkret von der Wirtschftskrise eingeholt wurde eine Sitution, die sich kein Projektverntwortlicher wünscht. So frgten sich Mitrbeitende und Führungskräfte, ob es überhupt noch Sinn mche, ein Stresspräventionsprogrmm in einer Orgnistion durchzuführen, die die Auswirkungen

18 AGOGIK 2/10 der Krise deutlich zu spüren bekommt. Hierbei wr es immer wieder von grosser Wichtigkeit, ds Bekenntnis des Mngements zum Projekt zu spüren und zu hören. Nch der zweiten Anlysephse wurden die Führungskräfte ufgefordert, die Ergebnisse ihrer Abteilungen selbst zu interpretieren und erste Schritte drus bzuleiten. Während eines eintägigen Mngementforums wurden diese Anlysen im Führungsgremium trnsprent diskutiert. Dies ht dzu geführt, dss die einzelnen Führungskräfte viel mehr «ownership» für die Ergebnisse ihrer Abteilung entwickelt hben. Auffllend wr dbei uch, wie norml es in diesem ersten SWiNG-Jhr geworden wr, sich über rbeitspsychologische Themen zu unterhlten und dbei Ursche- Wirkung-Beziehungen zu diskutieren. Zudem wurde in diesem Workshop uch ds Them des Umgngs mit Veränderungen in einer Orgnistion ngesprochen und mit der jetzigen Sitution bei Field Service in Verbindung gebrcht. Jetzt, ein gutes hlbes Jhr vor Projektende, merken wir Projektverntwortlichen wie SWiNG zur «Normlität» wird. Die Reflektion des eigenen Führungsverhltens gehört immer mehr zum Arbeitslltg. Mitrbeitende uf Veränderungen nzusprechen und sie prtiziptiv in Lösungsfindungen einzubeziehen wurde norml. In Temsitzungen Stressoren zu nlysieren und Lösungen zu suchen, gehört einfch dzu. Dmit dies so bleibt, soll mit einem Führungsforum für lle Führungskräfte noch einml uf Führungsbedürfnisse der Mitrbeitenden eingegngen werden. Dnch soll regelmässig lle zwei Monte ein Forum (2 3 Stunden) mit Input zu Führungsfrgen orgnisiert werden, wobei ds Mngement Zeit hben soll, sich mit verschiedenen Aspekten ihres Arbeitslltgs useinnderzusetzen.

AGOGIK 2/10 19 Die Autorinnen Nin Hottinger, Lic. phil., Arbeits- und Orgnistionspsychologin (Uni. Zürich), CAS Corporte Socil Responsibility (Uni. Genf) begleitet zwei der neun SWiNG-Betriebe über zwei Jhre und rbeitet m Institut für Arbeitsmedizin ls Projektleiterin, Berterin und Trinerin. Kontkt: nin.hottinger@rbeitsmedizin.ch Sbine Wiederkehr, Betriebswirtschfterin HF, rbeitet ls HR Project Mnger bei ALSTOM (Schweiz) AG, Business Unit Field Service Schweiz und leitet ds Projekt SWiNG bei Field Service Schweiz. Kontkt: sbine.c.wiederkehr@power.lstom.com Anmerkung 1 Ab dem 9. August 2010 knn ds webbsierte Stress-Brometer von deutschsprchigen Betrieben mit mind. zehn Mitrbeitenden kostenlos genutzt werden. Für den richtigen Umgng des Stress- Befrgungsinstruments empfiehlt Gesundheitsförderung Schweiz den Besuch einer Schulung. Mehr Detils erhlten Interessierte uch n der Informtionsvernstltung vom 24. August 2010 (Mehr Infos: www.gesundheitsforderung.ch/stool).