Ida Red: Früher war ich sehr schön, ich wusste nicht, dass es noch andere Werte gibt!

Ähnliche Dokumente
Palliative Care in der LZP:

Die Altersmedizin am Universitätsspital

Die Medizinisch-Berufliche Rehabilitation der Pensionsversicherungsanstalt

Workshop 2 Spezialisierung vs. Multimorbidität: ist die indikationsbezogene Reha zeitgemäß? Univ.Prof.Dr. Günther Wiesinger

Geriatrische Rehabilitation Chance für ein selbstbestimmtes Leben zu Hause oder Aufschieben der stationären Heimaufnahme?

Interdisziplinäres Screening und Assessment zur Etablierung altersgerechter Behandlungskonzepte in der Onko-Geriatrie:

Kraft und funktionelle Leistung im Alter

SIGUP Fachtagung Christian Felix Institut für Anästhesiologie Universitätsspital Zürich

Das unterschätzte Problem

18. Valenser Frühlingssymposium PD Dr. St. Bachmann Chefarzt Rheumatologie

Frau Nienhaus Dr. Mellies Teilnehmer, Einführung in den Ablauf des Basislehrgangs Klärung organisatorischer Fragen

Reha vor Pflege. Umsetzung eines normativen Grundsatzes aus der Sicht eines Altenhilfeträgers

Sozialmedizinische Dimension. Univ.Prof.Dr.med.Anita Rieder Institut für Sozialmedizin der Medizinischen Universität Wien Zentrum für Public Health

Alt werden wollen alle aber alt sein?

Mahlzeiten mit Genuss und ausgewogener Nährstoffversorgung Empfehlungen für ältere Menschen

Motorische Tests bei Senioren und in der Rehabilitation

Qualitätsnetzwerk tsnetzwerk Geriatrie Das Modell Geriatrisches Zentrum

Geriatrie und Palliativmedizin Gemeinsamkeiten und Unterschiede KCG-Expertenforum Palliativversorgung Norbert Lübke

Einführung in die ICF

Nutzerorientierte Versorgung Förderung der Gesundheitskompetenz und des Selbstmanagements bei chronischer Krankheit und Pflegebedürftigkeit

Qualitätskriterien für die Langzeitpflege in der Schweiz

Gehiirblessur:+A+wat+elo?++ Psychologech+Aspekter+vun+der+Rehabilita<on.!

Prävention und Pflegebedürftigkeit. Johann Große Dresden, 20. Juni 2018

Gut behandelt in Bremen? Fachtag zur gesundheitlichen Versorgung im Alter

7 ANHANG ZUM GUTACHTEN: FORMULARE FÜR GESONDERTE PRÄVENTIONS- UND REHABILITATIONSEMPFEHLUNG

Depression: aktuelle Diagnostik und Behandlung. Prof. Dr. med. Christoph Nissen Jahressymposium des Berner Bündnis gegen Depression 5.

Veränderungen in der Altersversorgung aus dem Blickwinkel eines «altgedienten» Geriaters

Gesetzliche Grundlagen der Versorgung und geriatrische Patienten

Schulterschluss zwischen Rehabilitation und Pflege Zukunftsmodelle?

Advanced Nursing Practice: Erfolg mit einem geriatrischen Konsilteam

Wann bin ich reif für die Geriatrie?

Abteilung Akutgeriatrie

Konzept und Durchführungspraxis der Curricula des.

Depression als Risikofaktor für Adipositas und Kachexie

Interdisziplinärer Algorhythmus

Koordinierte Versorgung

Spitex-SpiTal-Autonomie-Reha-Kraft

Reha Innovativen Impulsvortrag von Herrn Matthias Nagel

Gesundheitsförderung im Alter

Wohnortnahe Versorgungsangebote für f geriatrische Patienten durch Vernetzung schon vorhandener Strukturen

Demenzen. Public Health und Epidemiologie. lic. phil. Gregor Steiger-Bächler Neuropsychologie-Basel

Gesund alt werden - Akutgeriatrie und Frührehabilitation. Andreas Römer, Klinik für Physikalische Medizin, Frührehabilitation und Geriatrie

Spezielle Krankheitssituationen Geriatrie. Romana Lenzen-Großimlinghaus Klinik für Geriatrie Ernst-von-Bergmann-Klinikum Potsdam

Geriatrische Rehabilitation

Die Pflegereform 2017 Fragen und Antworten

Leben dürfen sterben müssen. Oder manchmal eher umgekehrt? Dr. med. Roland Kunz Chefarzt Geriatrie und Palliative Care

Spital Wattwil. Akutgeriatrie

LWL-Klinik Paderborn. Der alternde Mensch: Eine Abfolge von Übergängen

Wir mobilisieren Kräfte FRÜH- REHABILITATION. nach Knochenmarkund

Im Leben stehen Bedeutung der Rehabilitation für Patienten. Dr. Sabine Schipper, DMSG-Landesverband NRW e.v., Düsseldorf

Gesund alt werden im Quartier

Störungen im Anpassungsprozess aus klinischer Perspektive

Neue Impulse in der Psychiatrischen Rehabilitation

Tumorkrank und trotzdem fit!

Somatische und psychische Gesundheit bei chronischen muskuloskeletalen Schmerzkrankheiten: Defizite und Effekte der Behandlung

Low Back Pain Assessment Physiotherapie Rheumatologie DURN Inselspital Bern. Astrid Amstutz

"licht.blicke - demenz.hilfe.tirol" Wie weit ist die Medizin? Kann Demenz verhindert werden? Innsbruck,

Patientinnen und Patienten mit Demenz im Allgemeinkrankenhaus

! Fallbeispiel Teil 1. ! Herausforderungen. ! Nationale Strategie. ! Anforderungen. ! Ziele. ! Fallbeispiel Teil 2

ALTERSFRAKTUREN UND OSTEOPOROSE. KAGO Kompetenzzentrum für Altersfrakturen und Geronto-Orthopädie. Spital Thun Klinik für Orthopädie und Traumatologie

WE G Pflegende Angehörige und ihre Familien. Max Moor ParaHelp, Nottwil

Was ist integrierte Versorgung? Perspektive Strukturen

Geistige (kognitive) Fähigkeiten

Palliative Care und psychische Erkrankungen aus der Nutzerperspektive

Gesund älter werden Herausforderungen einer präventiven Versorgungsgestaltung

Realität im Krankenhaus heute: frühzeitige/zu frühe Entlassung:

Selbstbestimmt sterben

Radfahren und Gesundheit. Internationale Empfehlungen zur bewegungsorientierten Gesundheitsförderung. Dr. Günther Reichle

Psychologische Grundlagen der Gerontologie

Stürze im Alter Warum stürzen alte Menschen?

Standardisierte Assessments in der Ergotherapie. Diana Nix

Forum Seniorengesundheit Gesundheit im Alter in Bayern. 21. März 2018 Plenarsaal, Bayerische Akademie der Wissenschaften, München

ICF Workshop Ambulante Therapien und soziale Integration. J. Bürki und H.P. Rentsch ICF-Anwendertagung

Rehabilitation im Lebensalltag in der eigenen Wohnung wieder fit werden

Palliative Versorgung und Schmerztherapie

KLINIK SCHLOSS MAMMERN Dr. A. O. Fleisch-Strasse CH-8265 Mammern Telefon +41 (0) Fax +41 (0)

Geriatrische Therapie, Rehabilitation und Pflege Ziele und Visionen

Jahresschwerpunkt 2017/2018

Pflege von Angehörigen Welche Entlastungen gibt es? Was können Unternehmen tun? Walburga Dietl,

Das Altern meistern:

Geriatrische Rehabilitation

Healthy ageing und Prävention

«Demenz macht betroffen und kann auch dich treffen!»

Universitätsklinik Balgrist. Muskuloskelettale Rehabilitation

Überblick über die evidenzbasierten Therapiemodule ETM Bezeichnung

Interdisziplinäre Zusammenarbeit bei chronisch kranken Patienten Wunsch und Realität aus der Sicht des Hausarztes

Körperliche Aktivität zum Funktionserhalt im Alter

Geriatrie. Gesundheit im Alter.

Kompetenzzentrum Palliative Care

Die gesundheitliche Versorgung aus unterschiedlichen Perspektiven

PV RehaJET. Das neue arbeitsplatzbezogene Rehabilitationskonzept der PVA. Dr. Martin Skoumal

Aufgabenumverteilung im Krankenhaus - Haftung und Effizienz - aus Sicht der Pflege. Renate Heinzmann

Altersmedizin am Spital Männedorf für mehr Lebensqualität und Unabhängigkeit

Demografischer Wandel auch in Zukunft gut versorgt?

Case Management in der Geriatrie

Indikationskriterien der Mobilen Reha Bremen

7. Freiburger Patienten und Angehörigen - Forum

Kann lebenslanges Lernen das Demenzrisiko verringern?

Gesundheit und Alter Alter(n) als Risiko? Alter(n) als Chance?

Welche Rolle spielt die Ergotherapie in Public Health? Julie Page & Birgit Stüve Zürcher Hochschule Winterthur Forschung & Entwicklung

Transkript:

Ida Red: Früher war ich sehr schön, ich wusste nicht, dass es noch andere Werte gibt! Hansueli Schläpfer

Physiotherapeut/in in der Geriatrischen Rehabilitation 14. April 2010 Reha Clinic Baden IGPTRB Hansueli Schläpfer

Das Felix Platter-Spital Basel: Wandel vom Hilfs-Spital über das Akut-Spital (für Orthopädie und Rheumatologie) zu einem modernen Kompetenzzentrum für Geriatrie und Rehabilitation

Umdenken in der Grundhaltung gegenüber den älteren Menschen! Demographie Baby-Boomer-Generation ältere Generation als wirtschaftlicher Faktor wachsende Finanzierungs-Probleme bei den Sozialwerken

Dynamik der Bewegung im Wandel.. 1950.

.. 1975.

.. 2000. Alltag Senioren-Aktivitäten

... 2010

Jeder will alt werden, aber keiner will es sein.

Geriatrischen Rehabilitation: Spezifischer Fokus der Arbeit als Physiotherapeut/in? Komplexität der Patienten-Situation (Multimorbidität) Alter der Patient/innen Faktor Zeit soziales Umfeld

ICF-Modell Gesundheitliche Integrität Körperfunktion Struktur Aktivitäten Partizipation Umweltfaktoren Persönliche Faktoren

Weitere spezifische Aspekte für die Arbeit der Physiotherapeut/in? Arbeiten und Kommunikation im interdisziplinären Team Flexibilität / Anpassungsfähigkeit Abklärung der jeweiligen Wohnsituation Verstärktes Augenmerk für den Zielsetzungsprozess

Definition des Begriffs Geriatrie Geriatrie befasst sich mit Gesundheit im Alter und den klinischen (physischen und psychischen), den präventiven, den rehabilitativen und den sozialen Aspekten von Krankheiten bei alten Menschen. (WHO) Geriatrie befasst sich nicht vorwiegend mit einer nach Jahren definierten Altersgruppe. Altern ist vielmehr ein Prozess, der in einer biografisch geprägten grossen Heterogenität geschieht. Geriatrie beschäftigt sich mit den Auswirkungen des Alterns auf Gesundheit und Krankheit von Menschen im späten Erwachsenenalter. Geriatrische Betreuung heisst kurative, präventive, rehabilitative und palliative Behandlung und Betreuung unter Einbezug sozialer Aspekte. Diese Anteile sind oft gleichzeitig vorhanden und nicht immer klar voneinander abgrenzbar.

Umfragen bei Hochbetagten nach Ursachen für ihr hohes Alter... bedarfsgerechte Ernährung Verzicht auf Rauchen körperliche und geistige Aktivitäten gute soziale Kontakte Interesse an Gesundheitsfragen Erhalten der eigenen Selbständigkeit

Hoffnung älterer Menschen mit steigender Lebenserwartung:...selbständig und gesund leben können am Alltaggeschehen teilhaben mobil sein.

I don t like it, but I have to do!

Veränderungen im Alter Zum Thema Altern gehören Veränderungen - und sind normal.. Körperfettmasse Denise Schwaller Muskelmasse

Fragen/ Antworten für den Therapie-Alltag: weißt du noch, dass die Muskulatur ab Alter 60 pro Jahr um 1% abnimmt? bist du dir immer bewusst, dass 60 70% der Trainierbarkeit der Muskulatur in den Genen liegt? wusstest du, dass körperlich wenig aktive Menschen signifikant häufiger zu Depressionen neigen? natürlich hast du gewusst, dass die Plastizität des Gehirns lebenslang zu Verfügung steht!

Anti - Aging versus Pro - Aging

Gehfähigkeit bei Austritt FPS Eigene Daten 80.0% Pflege Gesicht unselbständig mit Hilfe selbständig 60.0% 40.0%...bei Eintritt in Reha: 20.0% 0.0% nicht gehfähig eingeschränkt gehfähig gehfähig nicht gehfähige Patienten (n = 455)

Austrittsort/ Wohnsituation 100.0% Alleine lebend mit Partner/in Eigene Daten 2007 / 2008 80.0% Prozent 60.0% 40.0% 20.0% (n= 742) 0.0% nach Hause Pflegeinstitution

Zusammenfassung (1) Physiotherapie in der Geriatrie kämpft nach wie vor um das Image ist aber wichtiger Aspekt der beruflichen Zukunft in der Physiotherapie > 2/3 aller Patienten/innen in der Geriatrischen Rehabilitation gehen wieder nach Hause Physiotherapie in der Geriatrischen Rehabilitation lohnt sich (Spitalaufenthaltsdauer / Pflegebedürftigkeit!) Gute Koordination zwischen Akut- und Rehabilitationsbehandlung ist wichtiger als das konkrete Setting

Zusammenfassung (2) Interdisziplinäre Rehabilitation (Bsp.: geriatrische Frakturpatienten) ist evidenz-basiert und führt zur Vermeidung von frühzeitigem Tod und unnötiger Pflegeheimplatzierung Spezifische Physiotherapie und Training in der chronischen Phase ist effektiv zur Optimierung des Ganges Kognitive Defizite und Demenz sind keine Kontraindikationen für Rehabilitation diese Patienten dürften sogar am meisten profitieren

.à propos (lebenslängliches) Training:

Literatur WHO: International Classification of Functionning, Disability and Health, Geneva 2001 Arch Phys Med Rehabil. 2010 Jan; 91 (1) :51-7 J Med Rehabil. 2007 April, 39 (3) :232-8 Unfallchirurg. 2008 Sep; 111 (9) :719-26 CMAJ. 9. Juli 2002; 167 (1) :25-32 Stehle P (2000): Ernährung älterer Menschen Arens-Azevedo (2005): Ist im Alter alles anders? Age Ageing. 2009 Nov; 38 (6) :686-92. Epub 2009 Sep 18 Weineck 2002, Sportbiologie Volkert D (2005): Richtig essen lange leben Helmert U, Strube H (2004): Die Entwicklung der Adipositas in Deutschland Meier-Baumgartner HP (2004): Aktive Gesundheitsförderung im Alter. Ein neues Präventivprogramm Deutsche Gesellschaft für Ernährung (2004): Ernährungsaspekte im Seniorenalter Schreier MM (2005) Mangelernährung bei alten und pflegebedürftigen Menschen Seiler, Stähelin (1999): Malnutrition im Alter Heesker H. (2005): Ein Programm zur Verbesserung der Ernährung und Mobilität im Alter. Heesker H (2004): Ernährung im hohen Alter Jaencke, ETH Zürich: Erkenntnisse moderner Hirnforschung M. Frank: FPS-Patienten-Datenbank Donnelly C, Carswell A. Individualized outcome measures: a review of the literature. 2002 Blech: Bewegung ist die Kraft, die Krankheiten verhindert und Leben verlängert Mulder T. (1998): Current topics in motor control: implications for rehabilitations Gerber M. (2005) Post-stroke Model of Physical Biopsychosozial Seconditioning Syndrome (III Step Conference USA) www.igptr.ch: Assessment-Systeme in der Rehabilitation Schädler et al. (2007) Generation 65+ (2004)

Danke für eure Aufmerksamkeit hansueli.schlaepfer@fps-basel.ch