Wittener Werkzeuge Beratung in der Pflege

Ähnliche Dokumente
Wittener Werkzeuge Beratung in der Pflege

Wittener Werkzeuge Ein Self-Care orientierter Beratungsansatz für die Pflege

8. Advanced Nursing Practice Kongress , Schlossmuseum Linz

Beratung Warum versagt sie so oft?

Beraten, Informieren und Schulen als Aufgabe der Pflege

Wie kann Beratung in der Pflege gelingen?

Hoffnung- eine mächtige Kraft

Berühren in der Pflege ein alltägliches Pflegephänomen phänomenologisch betrachtet. Doris Kamleitner & Hanna Mayer Institut für Pflegewissenschaft

Patienten- /Familienedukation

Mikroschulungen und Informationskonzepte in der Pflege

Hausbesuch Mit den Eltern reden, aber wie? Dr. Dieter Hinze, Diplom-Psychologe

Skintact 2014 Beratung-welche Hürden gibt s im Alltag? Barbara Seitzinger-Mäder Wundexpertin SAfW, Binningen

Die Individualpsychologie. Alfred Adlers. Die Individualpsychologie Alfred Adlers - Einführung

Elternabend Kinderkrippe Frohheim

Psychomotorik. Wahrnehmen, bewegen, kommunizieren

Achtsamkeit und achtsame Führung. Marc Aeschbacher Volker B. Schulte Institut für Unternehmensführung

Sicher und kompetent den eigenen Mut ausloten!

Berühren in der P+lege ein alltägliches P+legephänomen phänomenologisch betrachtet. Doris Kamleitner & Hanna Mayer Institut für Pflegewissenschaft

Studienseminar Koblenz

Entscheide dich für das Licht

THE POWER OF NURSING - DAS WEITERENTWICKLUNGSPOTENTIAL DER PROFESSION PFLEGE IN ÖSTERREICH IM RAHMEN DER AKADEMISIERUNG VON LEHRE UND PRAXIS

Erklärung unseres Ansatzes in der Arbeit mit dementen Menschen Aus unserer Sicht ist die Würde eines Menschen dann erhalten, wenn er seine

Den Teppich des Lebens weben Begegnungen

Kontakt Grenze und Beziehung. die Pflege und das Familiensystem

Vorwort. Wir verfolgen das Ziel die Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigungen zu fördern.

Buch: Oups vom Planet des Herzen" Buch: Oups der Schlüssel zur Liebe. Wohin du auch gehst, geh mit dem Herzen

Herzlich willkommen zu Mein Vertrag mit mir!

Informationen zur Praxisaufgabe Interaktion mit Menschen mit Demenz gestalten und reflektieren

Das Coaching im Kinderfussball

Praxisaufgabe: Eine Interaktionssituation mit einem Menschen mit Demenz gestalten und reflektieren

Informationsgewinnung und Kommunikation

Helfen macht müde - was macht wieder munter?

Tanzen für die Seele

Fastendialogreise 2017

Seminar Emotionale Intelligenz *

Zeit für deine Seele

Irdana. Vorwort. Leseprobe: Ich bin vollkommen Das etwas andere Elternbuch. Sonja Hagen arbeitet als Coach und spirituelle Vermittlerin

Kompetenzen für die Zukunft

Die 12 Affirmationen

Kreativ und humorvoll im Frauenalltag. Montag, 25. Januar 2016

Gesundheitskompetenz fu r alle DAS kann Pflege leisten!

Durchhänger von Lernenden besser verstehen

Magie der Aufmerksamkeit

Was mir guttut, wenn s mir schlecht geht

DAS VOLLE POTENTIAL LEBEN - HIER UND JETZT!

Erlaube dir Erlaube dir

Das Angebot richtet sich vor allem an SuS, die kurz vor Abschlussrpüfungen stehen. Die Teilnahme ist freiwillig.

Fachtag. Vortrag. Palliative Care»Grenzsituationen in der Pflege bewältigen« Landesgruppe Baden-Württemberg

PFLEGEN UND BETREUEN ZU HAUSE. Unterstützung für eine große Herausforderung

Modul 6: Patientenedukation. Norbert Matscheko 2010 Foliennummer: 1

Gewaltfreie Kommunikation und Kinderrechte. - Ein Gruß aus der Küche

SELBSTREFLEXION FÜR KATECHETISCH TÄTIGE

)Hl. Franz von Assisi) Allgemeines Friedensgebet

Führen mit Empathie und Verstand

Workshop Fachtagung Basale Stimulation. Didaktik und Methodik

Mit Entspannung durch Schwangerschaft, Geburt und Elternzeit

Pflege und Wohnungslosigkeit Pflegerisches Handeln im Krankenhaus und in der Aufsuchenden Hilfe

Schmerz Tage Buch. Du kannst viel gegen Deine Schmerzen tun. Bitte schreibe Deinen Namen hier hin.

Jenseitsbotschaften Was dir deine geliebte Seele noch sagen möchte Kartenset

-HEUTE das MORGEN nicht vergessen -

Barbara Rheinbay Helmut Gerstlauer. Intuition stärken und nutzen Kartenset mit 57 Impulskarten und 80-seitigem Booklet

Konzentration oder Multitasking

Kurs für pflegende Angehörige

25 Jahre Grüne Damen in Mechernich, um Uhr

Lass dich. Gebete zur Begleitung von Menschen

. Kinder brauchen Aufgaben, an denen sie wachsen können, Vorbilder, an denen sie sich orientieren können, Gemeinschaften, in denen sie sich

Fachtag: Gesellschaft gemeinsam gestalten?! Partizipation als Chance HERZLICH WILLKOMMEN!

Jahrestagung 2016 der Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder psychisch erkrankter Eltern am Freitag, von 10:00 bis 16:30 Uhr in Günzburg

Herzlich Willkommen zum Infoabend PEW

Leitbild der Mühlenkreiskliniken

Gastfreundschafts-Tipps für Führungskräfte

4. Ausdruck durch Sprache Ich bringe meine Gefühle und meine Wahrheit in Liebe zum Ausdruck!

Strukturierungsvorlage für ein Beratungsgespräch mit Eltern von Kindern mit chronischen Schmerzen

HAUS KREIS. glauben. leben. wachsen.

Die 12 Schlüssel zur Selbstliebe: Schlüssel 3. von Dipl.-Psych. Sylvia Harke. Schlüssel Nr. 3

LIEBE LESERIN! LIEBER LESER!

1. Aufbau des Manuals

2. Woche: Empfindungen

Liedertexte der CD : Auf der Erde angekommen von Theresia Pooten (zum Mitsingen!)

Aktuelle Angebote Seminare/Vorträge

Zwischendurch Übungen

23. bis 27. Juni 2016

Haltung in der. Zusammenarbeit mit Klienten. Haltung um zu halten. Anja Buran

Elternzeit Paarzeit oder: 1+1=3 und wo bleibt die 2? Workshop-Leitung: Barbara Bot, Fachstelle für Paar- und Familienberatung des Kantons Schwyz

Gesund und aktiv mit chronischer Krankheit leben Selbstmanagement-Programm für Frauen und Männer mit chronischen Erkrankungen

Die Kunst einer Reduktion, die Zufriedenheit schenkt! A. Lingnau - Carduck

Das Intensivtagebuch als Instrument der Angehörigenarbeit auf der Intensivstation

Seelsorge aus der Perspektive Religion: Betreuung von Patienten und Angehörigen und die Zusammenarbeit mit dem Personal

Krankheitsbewältigung und Partnerschaft bei chronischen neurologischen Erkrankungen

Psychotherapie durch psychologische Gesundheitsförderung

Was findest Du in diesem Buch?

Lebe im hier und jetzt Achtsamkeit im Alltag

( Picasso ) LuPe Lebenskunst

ERFOLGS-IMPULSE FÜR ACHTSAMKEIT IM BERUFSALLTAG

Das Reflexionstagebuch zur interaktiven Arbeit in der Altenpflege

Herzlich Willkommen zum Impuls-Training " Vom Verkäufer zum Beziehungsmanager "

Transkript:

Wittener Werkzeuge Beratung in der Pflege AG Patientenedukation Britta Blotenberg (BScN), Andreas Kocks (MScN), Nina Kolbe (MScN), Kerstin Runge (BScN), Nicole Ruppert (MScN), Lisa Rust (BScN), Tanja Segmüller (MScN), Brigitte Seuser (MScN), Mareike Tolsdorf (BScN) Begleitung Prof. Dr. Angelika Zegelin (Universität Witten Herdecke - Fakultät für Gesundheit - Department Pflegewissenschaft) Günther G. Bamberger (Dipl.-Psychologe)

Informieren, Beraten und Schulen eine häufige Aufgabe der Pflege

Beratung ist ein ergebnisoffener, dialogischer Prozess einer gemeinsamen Lösungsfindung

A. Kocks Uni WH

Eine Feldbetrachtung Merkmale von Beratung in der Pflege Aktuell und Situationsgebunden Oft ad-hoc/ohne Vorbereitung Handlungsbegleitend Zu irgendeinem Zeitpunkt kurze Gespräche Pat. sucht sich seine Gesprächsteilnehmer selbst Riesiges Themenspektrum Pflege als Gesprächspartner Hohe Vertrauensstellung Niederschwellig Kommunikation auf Augenhöhe Patienten fordern Beratung vermehrt ein Uni WH

Eine Feldbetrachtung Rahmenbedingungen in der Pflege Leistungsverdichtung Wandel Demographie / Morbiditätsstruktur kürzere Liegezeiten im Krankenhaus Patientensicherheit Compliance vs. Adhärenz Patienten / Nutzererwartungen...

Beratungsgespräche in der Pflege Aufgaben Beratungsbedarf erkennen selbstbewusst für Beratungsgespräche eintreten Zugehende Beratung Rückmeldungen geben Gespräche dokumentieren und mitteilen Reflexion einfordern (z.b. kollegiale Fallberatung) Grenzen ziehen, Hilfen organisieren

Teil 1 Entwicklung/Methodik phänomenologische Betrachtung pflegerischen Verhaltens in Beratungsgesprächen Beleuchtung aus Perspektive Pflege und Psychologie Identifikation von fünf zentrale Beratungsmodalitäten Fundierung/Literaturrecherche Teil 2 Suche nach Beratungswerkzeugen Recherche, Diskussion, Anpassung, Präsentation vor Experten, Konsensfindung Suche nach Praxisbeispielen

Entwicklung/Methodik Günter G. Bamberger Prof. Dr. Angelika Zegelin AG Patientenedukation

Vom Phänomen zu Beratungsmodalitäten PatientCare Achtsamkeit Phänomenologie sehen SelfCare Selbstachtung hören fühlen sprechen tun

Patient Care Achtsamkeit Den Anderen wirklich war-nehmen Auf das Hier- und Jetzt konzentrieren ohne Wertung aufnehmen Nähe herstellen Augenkontakt suchen Sich dem Anderen aufmerksam zuwenden Sich und den Anderen Zeit geben Nicole Ruppert

SelfCare Selbstachtung Sich selbst im Blick haben Inneren Aufmerksamkeit /Reflexion Dem Selbst Aufmerksamkeit widmen Sich selbst begegnen Die eigene Rolle reflektieren Das Gute an sich selbst erkennen Sich besinnen IStockphoto

Vom Phänomen zu Beratungsmodalitäten PatientCare Achtsamkeit Phänomenologie sehen SelfCare Selbstachtung Einlassung hören Intuition fühlen sprechen tun

Patient Care Einlassung Ganz Ohr sein, mit allen vier Ohren Zeit nehmen, Sich hinwenden aussprechen lassen zum Sprechen ermutigen das Gehörte ausloten Pausen und Schweigen aushalten J. Georg Huber Verlag Bern

SelfCare Intuition Auf die Innere Stimme achten in sich hinein hören, sein inneres Team kennenlernen zum inneren Selbst Kontakt haben Das emotionale Erfahrungsgedächtnis Bleibendes Wissen Das innere Selbst was uns ausmacht... Welchen Weg man geht entscheidet man oft intuitiv, unbewusst und schnell

Vom Phänomen zu Beratungsmodalitäten PatientCare Achtsamkeit Phänomenologie sehen SelfCare Selbstachtung Einlassung hören Intuition Empathie fühlen Selbst-Spürung sprechen tun

Patient Care Empathie Sich in den Anderen einfühlen Sich in die Gefühle des Anderen hineinversetzen in Gefühlsresonanz gehen mitgehen Gefühle ansprechen Unabänderliches mittragen J. Georg Huber Verlag Bern

SelfCare Selbst-Spürung Bei sich sein, authentisch sein Zeitinseln schaffen Entspannungstechniken nutzen Gefühlen nachgehen Erwartungen/ Ansprüche terminieren Sich in der freien Natur bewegen Unter Selbst-Spürung versteht man Präsenz des Beraters als gesamte Person durch Körper, Geist und Seele. Bei sich selbst sein, authentisch sein und seine Erfahrungen einbringen. Der Berater spürt sein Selbst zu jeder Zeit. Lisa Rust

Vom Phänomen zu Beratungsmodalitäten PatientCare Achtsamkeit Phänomenologie sehen SelfCare Selbstachtung Einlassung hören Intuition Empathie fühlen Selbst-Spürung Resourcing sprechen Selbststärkung tun

Patient Care Resourcing Auf die Stärke fokussieren Die vielseitige Kraftquellen, Stärken, Potentiale nutzen: Zielsetzungen unterstützen Mut machen Fortschritte hervorheben Hoffnung und Freude wecken Vorschläge machen J. Georg Huber Verlag Bern

SelfCare Selbststärkung Sich selbst Gutes tun Über die Kraft zu verfügen, die für die Bewältigung der Herausforderungen des alltäglichen Lebens notwendig ist Sich stärken wenn Du nicht im Stande bist, gut für Dich zu sorgen, wie kannst Du dann [ ] für einen anderen Menschen gut sorgen? (Thich Naht Hahn 1998) Nina Kolbe

Vom Phänomen zu Beratungsmodalitäten PatientCare Achtsamkeit Phänomenologie sehen SelfCare Selbstachtung Einlassung hören Intuition Empathie fühlen Selbst-Spürung Resourcing sprechen Selbststärkung Berührung tun Selbstermutigung

Patient Care Berührung Dem anderen Nähe vermitteln Hände reichen Körpernähe suchen Jemanden stützen Halt geben Sich berühren lassen Emotionale Berührung Berührung ist Licht, das durch die Dunkelheit seine Arme ausstreckt. Ein Wort, nachts geflüstert. Ein Lächeln auf den Lippen der Ewigkeit. (Johnson 1994)

SelfCare Selbstermutigung Sich positiv instruieren Ermutigende Form des Selbstdialoges Positive Erfahrungen erinnern Eigener Stärken bewusst werden Bewusst mit sich reden Sich ein Lächeln genehmigen Humor

Wenn das einzige vorhandene Werkzeug ein Hammer ist, neigt man dazu, jedes Problem als Nagel zu betrachten. (A.Maslow)

Der Wittener-Werkzeugkasten PatientCare Achtsamkeit Einlassung Beratung in der Pflege SelfCare Selbstachtung Intuition Empathie Selbst-Spürung Resourcing Selbststärkung Berührung Selbstermutigung

Grundorientierungen Humanistisches Menschenbild Solidarität

Herausforderung / Ausblick Interaktive Seite der Pflege deutlich machen Wirkung darstellen (ökonomische Aspekte) Entwicklung eines Qualifizierungskonzeptes Implementierung Sammlung exemplarischer Pflegesituationen Forschungsprojekt Der Himmelsstürmer A. Kocks

Wittener Werkzeuge Beratung in der Pflege Der Mensch ist die beste Medizin des Menschen. (chin. Sprichwort)

Literatur Abt-Zegelin A (2006): Schulung und Beratung erfordern hohe Kompetenzen. In: MagSI 04/2006, S. 3-5 Abt-Zegelin A, Adler A (2007): Edukative Unterstützung der Patienten im Krankenhaus. In: Die Schwester/Der Pfleger,12/2007, S.1074-1077 Abt-Zegelin A, Scheuern M (2008): Edukative und beratende Aufgaben. In: NOVA 01/2008, S. 13-15 Abt-Zegelin A, Tolsdorf M (2008): Alltag - ein unterschätztes Konzept der Pflege. In: NOVA 12/2008 S.8-10 Bamberger G G, Abt-Zegelin A (2010): "Gehen Sie ein Stück mit mir?" Beratungsgespräche in der Pflege Teil 3, Die Schwester Der Pfleger (48.) 02, p. 128-132 Dietrich L, Schwerzmann H (2009). Die Kunst, im Beruf gesund zu bleiben mit Kunst sich Sorge tragen. Palliative-ch 4: 40 44 Donner D, Bamberger G G, Abt-Zegelin A (2010): Ich möchte vertrauen können " Beratungsgespräche in der Pflege Teil 4 Die Schwester Der Pfleger (48.) 05, p.438-443 Johnson, D ( 1994): Touch Die Berühührung, Junfermann Verag, Paderborn London F (2003): Informieren, Schulen und Beraten. Bern: Hans Huber Verlag Lorig K (2000): Patient education: A practical approach. Third Edititon. Thousand Oaks: Sage Publication Thich N H(1998): Die Kunst des glücklichen Lebens, Theseus Rust L, Bamberger G G, Abt-Zegelin A (2009): Sie sich doch noch einen Moment..." Beratungsgespräche in der Pflege Teil 2, Die Schwester Der Pfleger (48.) 09, p. 856-861 Schmid W(2004): Mit sich selbst befreundet sein. Von der Lebenskunst im Umgang mit sich selbst. Suhrkamp Frankfurt am Main Tolsdorf M, Bamberger G G, Abt-Zegelin A (2009): Bitte bleiben Sie hier... Beratungsgespräche in der Pflege Teil 1, die Schwester der Pfleger (48.) 07, p. 652-655