Krankenhäuser gestalten demenzsensible Versorgung 70 Wege zu mehr Demenzsensibilität im Krankenhaus Dr. Susanne Angerhausen Cornelia Plenter Essen,

Ähnliche Dokumente
Förderung der Umsetzung demenzsensibler Versorgungskonzepte Das Unterstützungsprogramm. Dr. Susanne Angerhausen, Cornelia Plenter

Ansätze für eine demenzsensible Versorgung im Akutkrankenhaus Dr. Susanne Angerhausen

Düsseldorfer Charta für den Umgang mit Menschen mit Demenz im Krankenhaus

Demenzsensible Versorgung Stand der Entwicklungen und fünf Herausforderungen

Blickwechsel Demenz. Regional

Förderung der Umsetzung demenzsensibler Versorgungskonzepte

Forma10. Kongresstvorlage des Formatvorlage

Blickwechsel Demenz. Regional.

Menschen mit Demenz im Akutkrankenhaus

GERIATRIE VERBUND DORTMUND

Identifizierung mittels ISAR-Screening Zentrum für Altersmedizin. Katholische Kliniken Ruhrhalbinsel

6. Deutschsprachiger Delirtag Projekt MeDemA Auf dem Weg zum demenzsensiblen Krankenhaus

"Milieugestaltung und Tagesstrukturierung für Menschen mit Demenz im Krankenhaus - Möglichkeiten und Grenzen" Cornelia Plenter Fachtagung Demenz im

2. Ulmer Pflegemanagementkongress Projekte zur Verbesserung der Betreuung des geriatrischen Patienten im Krankenhaus Das Projekt HuBerTDA

Menschen mit Demenz im Akutkrankenhaus Konzepte und Modelle für eine bessere Versorgung. Landeskrankenhausgesellschaft Brandenburg e. V

Simone Schmidt ZI Mannheim. Implementierung des Expertenstandards Beziehungsgestaltung in der Pflege von Menschen mit Demenz

Präsentation der AKH Viersen GmbH. Von Elke Harms (Pflegedirektorin)+ Kim-Holger Kreft (Geschäftsführer)

Partizipation und Gesundheit, Selbstbestimmung von Patientinnen und Patienten stärken: Patientenorientierung und -beteiligung

Fachtagung Demenz unter Dach und Fach 21. April Demenzstrategie Rheinland-Pfalz. Rhein-Mosel-Akademie Andernach

Charta Demenzsensible Gestaltung von stationären Einrichtungen in Dortmund

Lebenswelt, Orientierung, Geborgenheit Gemeinsam für ältere Patienten im Akutkrankenhaus

Menschen mit Demenz im Krankenhaus Versorgung im Fokus des demografischen Wandels

Menschen mit demenziellen Einschränkungen im Krankenhaus

Praxistag Demenz am Workshop 4: Den Krankenhausaaltag meistern

Düsseldorfer Charta für den Umgang mit Menschen mit Demenz im Krankenhaus

E-Health-Kompetenz für Hessen

Der Demenzkranke kann sich seiner Umgebung nicht anpassen, deshalb muss sich die Umgebung an den altersverwirrten Menschen anpassen (Dr.

Was bislang gelungen ist

Vorstellung des Geriatrieverbundes Kreis Unna 18. Oktober 2017

Was brauchen Menschen mit Demenz? Ergebnisse des Expertenforums Rheinland-Pfalz Univ.-Prof. Dr. Andreas Fellgiebel

Menschen mit Demenz im Akutkrankenhaus Konzepte und Modelle für eine bessere Versorgung. Landeskrankenhausgesellschaft Brandenburg e. V

Pflege-SHV Kampagne: Klinik mit Geist

Schmerzkonzeption Land Baden Württemberg

Gut leben mit Demenz. Entwicklung einer Demenzstrategie für Österreich. Brigitte Juraszovich Gesundheit Österreich GmbH

Zukunft Ehrenamt

Pflegestrukturplanung. im Landkreis Cochem-Zell

Der Demenzkoordinator als Akteur im Netzwerk des Akutkrankenhauses

Gemeinsam für ein demenzfreundliches Saarland Erster Demenzplan des Saarlandes. 10. Dezember 2015 Saarbrücken

Die ehrenamtliche Begleitung von Menschen mit Demenz in der Häuslichkeit

Prof. Dr. Elisabeth Bubolz-Lutz, Projektleitung

Manual zum Umgang mit dem Curriculum Fortbildung zur/zum Demenzbeauftragten -Menschen mit Demenz im Krankenhaus-

Verbesserung der Teilhabe pflegebedürftiger Menschen durch Pflege. Gudrun Gille Präsidentin a.d. Bundessverband DBfK

Transnationales LEADER-Treffen 31. Januar Aufgabenbereiche der Bürgergemeinschaft Eichstetten e.v.

Workshop Pflegestützpunkte

Begleitung und Unterstützung von Menschen mit kognitiven Einschränkungen und Demenz in Ludwigshafen Qualifizierung und sektorübergreifende Vernetzung

Ergebnisse eines umfassenden Dialogs zwischen Pflegenden, Zupflegenden und deren Angehörigen

Strategien für eine gute gesundheitliche Versorgung älterer Menschen in Bremen

Einbeziehung Ehrenamtlicher am Beispiel des PRAXISFORUMS. Ehrenamtliche Vormünder... eine ungenutzte Ressource

Die Österreichische Demenzstrategie und ihre Prognose

Zeitgemässe Angebote für Menschen mit Demenz

Entwicklung und Etablierung der sektorenübergreifenden Versorgung älterer Menschen nach einem Krankenhausaufenthalt in Potsdam (SEVERAM)

Pflegestützpunkte und Kommunale Anlaufstellen im Landkreis Esslingen Renate Fischer, Altenhilfefachberatung/-planung, Landratsamt Esslingen

Sport und Bewegung trotz(t) Demenz

Pflege-Weiterentwicklungsgesetz

Soziale Arbeit in Palliative Care - Profil, Rolle, Kompetenzen - HERZLICH WILLKOMMEN ZUM WORKSHOP

Gefördert aus Mitteln des Fonds Gesundes Österreich. Hospizkultur und Palliative Care in der mobilen Pflege und Betreuung zu Hause

Schulungskonzept für die Versorgung von Menschen mit Demenz im Krankenhaus

Ambulant betreute Wohngemeinschaften in Bayern. Frau Weigand

Was bringt s für wen? Ergebnisse einer Befragung ambulant betreuter Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz

Über Vernetzungen der Träger und Verbände untereinander konnten darüber hinaus weitere Einrichtungen erreicht werden.

Patientenkoordination

Deutschlandweite Befragung zum Einführungsstand des klinischen Risikomanagements. Fiona Mc Dermott Prof. Dr. Tanja Manser

Wer und was gehört zu einer palliativen Kultur?

Zukunft Ehrenamt

Performanz von Case Management im Krankenhaus

Patienten mit Demenz im Akutkrankenhaus Welches Rüstzeug brauchen Pflegende?

Aufbau berufsbegleitender Studienangebote in den Pflege- und Gesundheitswissenschaften

BasisKomPlus. BasisKompetenz am Arbeitsplatz stärken!

Begleitetes Wohnen e.v.

Herausforderung Demografie -

Was macht das Thema Standardisierung in der Medizin so aktuell? Muss die fachärztl. Ausbildung verbessert werden? Muss die Diagnostik schneller

Demenz als Nebendiagnose im Krankenhaus eine Herausforderung für das System. Fachtag am Mittwoch, 22. Oktober 2014 in Düsseldorf.

Kompetenz-Zentrum Demenz für das Land Brandenburg

Patientenbegleitung - Zentrale Erkenntnisse zu Prozess, Wirkungen und Nutzen des Projektes

Dienstag, 12. Januar 16

Grußwort Demenz im Blick, Haus der Ärzteschaft, Düsseldorf, Bernd Zimmer, Vizepräsident der Ärztekammer Nordrhein:

Handlungsfelder zur Verbesserung der Versorgung von Menschen mit Demenz im Krankenhaus

Patientenorientierung im Krankenhaus eine Managementaufgabe

Aktuelle Rahmenbedingungen der geriatrischen Versorgung und Perspektiven

Die Rolle eines überregionalen Krankenhauskonzerns in der Quartiersbildung

Fachärztliche Versorgung an der Schnittstelle ambulant und stationär

Droht ein Fachkräftemangel in der Pflege?

Wir gehen neue Wege und setzen neue Maßstäbe. Leitbild. Sana Krankenhaus Radevormwald

Herausforderung Pflege Pflegekompetenzzentrum ReKo. Kongress mal anders... >> Ich bin einer - ich weiß nur nicht wie viele <<

Patientenfürsprecherinnen und Patientenfürsprecher in Baden-Württemberg

Was macht den Pflegeexperten Ernährungsmanagement zum Experten? Vortrag von Julia Klunkert am 10. Juni 2016 Jahrestagung der DGEM, AKE und GESKES

Projekt Intersektorale Versorgung

PflegeNetz Dresden Arbeitstreffen der AG 3 am

Neue Herausforderungen im Übergang vom Krankenhaus in die häusliche Pflege

Menschen mit Demenz im Krankenhaus. Dr. Winfried Teschauer. Deutsche Alzheimer. Gesellschaft, Landesverband Bayern e. V.

Gemeinsam für ein demenzfreundliches Saarland: Der saarländische Demenzplan. Andreas Sauder, Landesfachstelle Demenz

Aktualisierung des Expertenstandards. Pflege von Menschen mit chronischen Wunden im ambulanten Bereich. Katherina Berger

Der Demenzplan Saarland. Handlungsfelder und Maßnahmen im Überblick

Integration von geflüchteten Menschen in die Pflege- und Gesundheitsfachberufe Modellprojekte des MGEPA NRW

Fortschreibung der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in Neuss. Wissenschaftliche Begleitung

Das Alkoholpräventionsprojekt HaLT Hart am Limit Fachtag Gesundheitsförderung trifft partizipative Dorfentwicklung am

Hannover 2020 Gemeinsam auf dem Weg in die Zukunft der Gesundheitsregion

Vielfalt und Individualität als Herausforderung für Versorgungseinrichtungen

Patientenbefragung zur Zufriedenheit mit der Beratung und Begleitung durch den Sozialdienst. am Universitätsklinikum Münster

Cindy Stoklossa. exam. Krankenschwester. Dipl.- Sozialarbeiterin (FH) Master of Art Sozialmanagement

Transkript:

Krankenhäuser gestalten demenzsensible Versorgung 70 Wege zu mehr Demenzsensibilität im Krankenhaus Dr. Susanne Angerhausen Cornelia Plenter Essen, 2. Februar 2016

1. Ausgangslage Patientenstruktur im Krankenhaus Mehr ältere Patienten Mehr multimorbide Patienten Mehr pflegebedürftige Patienten Der Paritätische NRW GSP 2

Altersstruktur von Patientinnen und Patienten im Krankenhaus 25% 20% 15% 10% 5% 0% 0-14 Jahre 15-34 Jahre 35-54 Jahre 55-64 Jahre 65-74 Jahre über 74 Jahre 1.994 1.999 2.004 2.009 2.014 Quelle: Krankenhausstatistik - Diagnosedaten der Patienten und Patientinnen in Krankenhäusern, Statistisches Bundesamt; eigene Berechnungen Der Paritätische NRW GSP 3

Immer mehr ältere Patienten im Krankenhaus Mehr als 43% aller Patientinnen und Patienten im Krankenhaus sind 65 Jahre und älter (2012, 2000: 36%). Über 50% der operierten Patientinnen und Patienten waren im Jahr 2014 bereits 65 Jahre und älter (Quelle: Destatis 2015) Längere durchschnittliche Verweildauer: Alle Patientinnen und Patienten: 7,9 Tage Im Alter zwischen 65 und 75 Jahre, 8,3 Tage Im Alter über 75 Jahren 9,3 Tage (Quelle: DKG 2014) Mehr Patientinnen und Patienten mit Pflegebedarf, Demenz und spezifischen altersbedingen Risiken Der Paritätische NRW GSP 4

2. Das Projekt Isn t it funny how day by day nothing changes, But when you look back everything ist different. C.S. Lewis Der Paritätische NRW GSP 5

Blickwechsel-Projekte 1-3 Blickwechsel. Nebendiagnose Demenz im Krankenhaus 4 Krankenhäuser im Verbund 2005 2008 Blickwechsel Demenz. Regional Region Herdecke 2009 2012 Blickwechsel Demenz. NRW. Förderung der Umsetzung demenzsensibler Versorgungskonzepte Nordrhein Westfalen 2013 2016 www.blickwechseldemenz.de Der Paritätische NRW GSP 6

Bausteine einer demenzsensiblen Versorgung Schwerpunktstation W BW BY Tagesbetreuung W BW KP Pflegeexperten / Demenzbeauftragte W BW dip BY Screening und Info W BW RP BY KP Qualifizierung W BW RP dip BY KP Angehörige W BW RP dip BY KP Entlassmanagement W RP KP Vernetzung W BW RP dip BY KP Milieugestaltung BW RP BY KP Ehrenamt BW RP dip BY Geriatrische Kompetenz BY KP (W = Wingenfeld 2013, BW = Projekt Blickwechsel Demenz 2015 (unveröff), RP = Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit, Demografie Rheinland Pfalz 2015, dip = Deutsches Institut für Pflegeforschung: Pflegethermometer 2014, BY = Bayrisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit 2011, KP = Kirchen-Peters 2012) Der Paritätische NRW GSP 7

Weitere Elemente Delirprophylaxe und -management Medikamentenmanagement Schmerzmanagement Ernährung Der Paritätische NRW GSP 8

Ziel des Programms ist es, die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit einer Demenz im Krankenhaus zu verbessern, indem deutlich mehr Kliniken in NRW als bisher demenzsensible Versorgungskonzepte umsetzen. Dazu wurden... Krankenhäuser in NRW durch ein Gruppenangebot darin unterstützt, passgenaue Konzepte für eine demenzsensible Versorgung zu entwickeln und einzuführen. Der Paritätische NRW GSP 9

Umsetzung des Projekts 71 teilnehmende Krankenhäuser Kooperationsverträge mit den Krankenhäusern Zwei mal sechs eintägige Workshops in zwei Regionen mit Fachvorträgen zu Schwerpunktthemen und Gelegenheit zum kollegialen Austausch Kollegialer Austausch in regionalen Peer-Groups Evaluation durch ein standardisiertes Selbsteinschätzungsinstrument "Wie demenzsensibel ist unser Krankenhaus? zu drei Zeitpunkten. Der Paritätische NRW GSP 10

Aufbau/Konzept der Workshops Rückblick auf den vorangegangenen Workshop und auf die inzwischen umgesetzten Schritte mit kollegialem Feedback Fachlicher Input durch Expertinnen und Experten mit Möglichkeit zur Nachfrage In Gruppen erste Ideen zur Umsetzung im eigenen Haus mit kollegialer Unterstützung Ausblick auf den nächsten Workshop mit vorbereitender Aufgabe in der Peer-Group Der Paritätische NRW GSP 11

Themen der Workshops Workshop 1 Einführung Projektmanagement Workshop 2 Milieugestaltung Tagesbetreuung Workshop 3 Screening-Instrumente Aufnahme und Entlassung Informationsmanagement Workshop 4 Delirprävention und Delirmanagement Schmerzerfassung Workshop 5 Medikamente im Alter Angehörige, Ehrenamt und Ernährung Workshop 6 Recht und Ethik Verstetigung der in Gang gesetzten Maßnahmen und Prozesse Der Paritätische NRW GSP 12

Teilnehmende Krankenhäuser Kommunale und frei-gemeinnützige Krankenhäuser aus ganz NRW Zwei Uni-Kliniken Die meisten eher in mittlerer Größe (zwischen 150 und 500 Betten) Einige wenige unter 150 Betten und über 500 Betten Der Paritätische NRW GSP 13

Teilnehmende Krankenhäuser Der Paritätische NRW GSP 14

3. Ergebnisse des Projektes Der Paritätische NRW GSP 15

Ergebnisse Der Umsetzungsprozess ist in den Häusern deutlich vorangeschritten: Die Mitarbeitenden und viele Leitungen im Krankenhaus sind stärker sensibilisiert für die Problematik Schulungsangebote werden regelhaft angeboten, Qualifikation und Haltung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verändern sich Viele z.t. auch komplexe Maßnahmen konnten im Projektzeitraum entwickelt und umgesetzt werden: Milieugestaltung, Betreuungsangebote, Ehrenamtliches Engagement, Screening, Mahlzeitenbetreuung sowie sektorenübergreifende Maßnahmen, Entlassmanagement und externe Kooperationen Der fachliche Input und die Unterstützung des kollegialen Austauschs innerhalb des Workshop-Programm fördert die Umsetzung demenzsensibler Maßnahmen Der Paritätische NRW GSP 16

Welche drei umgesetzten Maßnahmen sind für Sie die Wichtigsten? Beispiele: Milieugestaltende und tagesstrukturierende Maßnahmen, "Beschäftigungsbox Einführung des ISAR-Screening Ausbildung von Demenzexperten Ablaufbeschreibung "Umgang mit kognitiv eingeschränkten Patientinnen und Patienten" Schülerprojekt: Sensibilisierung für Belange alter und dementiell veränderter Menschen Beratung pflegender Angehöriger Geriatrischer Konsildienst / Verbesserung der Kooperation mit Geriatrie Einrichtung einer interdiszplinären Arbeitsgruppe Demenz Optimierung des Entlassmanagements Netzwerkbildung Der Paritätische NRW GSP 17

Woran merken Sie, dass sich etwas verbessert hat? Beispiele: Rückgang freiheitseinschränkender Maßnahmen kürzere Verweildauer dieser Patientengruppe die Mitarbeitenden sind sicherer im Umgang höhere Sensibilität in Kommunikation und Bedürfniswahrnehmung Erkennen von Mangelernährung Zufriedenheit des Personals positive Rückmeldungen von Angehörigen Der Paritätische NRW GSP 18

Welche Maßnahmen planen Sie für die nächsten 5 Jahre? Beispiele: Einbindung aller Berufsgruppen Betreuungsangebote ausbauen Kostanpassung Angebot von Kursen für Angehörige zum Thema Demenz Weiterentwicklung sektorübergreifender Strukturen Implementierung eines Behandlungspfades Demenz Einführung eines Pharmakotherapiemanagement Durchführung von Demenzscreenings Einführung eines Delirmanagements Stabilisierung und Ausbau des Erreichten Der Paritätische NRW GSP 19

Weiterführende komplexe Versorgungsangebote Beispiele Umsetzung eines Risiko-Screenings mit komplexem Maßnahmen- und Nachsorgekonzept Krankenhauskonzept: Seniorengerechte Versorgung demenz- und delirsensibel Sekorenübergreifende Kooperationsprojekte ( Demenz - den Weg gemeinsam gehen ) Umsetzung eines transsektoralen Behandlungskonzepts mit Beteiligung externer Akteure Der Paritätische NRW GSP 20

Sequenz der Maßnahmen Einstieg Pflegeexperten / Demenzbeauftragte Screening und Info Angehörige Vernetzung Geriatrische Kompetenz Qualifizierung Entlassmanagement Aufbau Schwerpunktstation Tagesbetreuung Milieugestaltung Berufsgruppen- und sektorenübergreifende Aktivitäten Pharmakotherapiemanagement Delirmanagement Ehrenamt Der Paritätische NRW GSP 21

Fördernde Faktoren Vorhandene Kompetenzen und Strukturen für ältere Patientinnen und Patienten im Krankenhaus (z.b. Geriatrie, Gerontopsychiatrie, Altenpflegekompetenz, Teilnahme am Projekt Familiale Pflege, Patienten-Informations-Zentrum = PIZ) Ohnehin geplante bauliche Veränderungen Auszeichnungen für vorbildliche Maßnahmen (KTQ Award) Die Teilnehmer bewerten die Durchführung der Workshops und die Begleitung als wertvolle Faktoren. Externe Vorgaben, z.b. durch Krankenhausplan/Gesetze wie Einführung eines Risiko-Screenings für ältere Patienten, Zertifizierungsvorhaben (z.b. Alterstraumatologie) Der Paritätische NRW GSP 22

Fördernde Elemente in der Projektstruktur der Wille der Leitung und eine werthaltige Unternehmenskultur Konkrete, überschaubare und umsetzbare Maßnahmen Einsatz von Projekteignern mit entsprechenden Kompetenzen und zeitlichen Ressourcen kollegialer Austausch von Ideen und Strategien, auch berufsgruppenübergreifend Interne Öffentlichkeitsarbeit: Erfolge sichtbar machen, auch kleine Schritte wertschätzen Qualifizierung von Pflegeexpertinnen und experten, Fortbildungsangebote, Einsatz geriatrischer Fachkräfte (Demenzexperten, Demenzcoach) Qualifizierung der Mitarbeitenden Der Paritätische NRW GSP 23

Hemmende Faktoren Kernaufgaben des Krankenhauses dominieren den Alltag mangelnde Schwerpunktsetzung seitens der Leitung fehlende Ressourcen und knapper Personalschlüssel Interessenkonflikte bei verschiedenen Entwicklungsprozessen, die gleichzeitig in den Krankenhäusern stattfinden Auswirkungen aktueller Veränderungen in der Krankenhauslandschaft auf bereits begonnene Maßnahmen Fluktuation von Projektbeauftragten in der Klinik Unterschiedliches Committment der Berufsgruppen Der Paritätische NRW GSP 24

Schwierigkeiten im Projektverlauf Ungleichzeitigkeit zwischen Projektlaufzeit und anderen Entwicklungsvorhaben in den Krankenhäusern Veränderungen in der Krankenhaus-Landschaft (Fusionen, Wechsel von Trägerschaften ) führte auch zu abnehmender Teilnehmerzahl Unzureichende Einbindung von Geschäftsführungen in das Projekt z.t. Wunsch nach individueller Beratung und Begleitung Der Paritätische NRW GSP 25

Weitere Erkenntnisse Der Aufbau einer demenzsensiblen Versorgung ist ein mehrjähriger Prozess, der Ressourcen braucht! Es gibt keine schnellen Lösungen. Es sind viele unterschiedliche Umsetzungen möglich und notwendig, nicht ein Konzept für alle. Noch keine flächendeckende Umsetzung demenzsensibler Maßnahmen erreicht (Projekt hat 70 von ca. 360 Krankenhäusern in NRW erreicht). Stärkerer Support der engagierten Mitarbeitenden durch die Leitungsebene ist erforderlich. Einbinden aller Berufsgruppen ist erforderlich. Der Paritätische NRW GSP 26

4. Und in Zukunft? Der Paritätische NRW GSP 27

Empfehlungen Entscheidung zur Umsetzung demenzsensibler Maßnahmen ist eine Leitungsentscheidung Einplanen eines mehrjährigen Projektverlaufs Know-How aufbauen und Institutionalisieren (z.b. Demenzbeauftragte) Schrittweise beginnen mit Einsteigermaßnahmen und Erfolge feiern Hausinterne Kommunikation pflegen Kompetenzen aus der Altenpflege und der Altersmedizin nutzen und ausbauen Der Paritätische NRW GSP 28

Nächste Schritte Verstetigung der Projekte in den Häusern Bestehendes Engagement belohnen Unterstützung weiterer Krankenhäuser in NRW bei der Einführung demenzsensibler Konzepte Weiterentwicklung des fachlichen Diskurses Fokus Medizin verstärken Der Paritätische NRW GSP 29

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! www.blickwechseldemenz.de Der Paritätische NRW GSP 30