Duale Berufsausbildung Rechtlicher Rahmen. Berufsbildung in Deutschland

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Transkript:

Duale Berufsausbildung Rechtlicher Rahmen Berufsbildung in Deutschland

Inhalt 1. Das Grundgesetz als Basis 2. Das duale System 3. Der rechtliche Rahmen im Überblick 4. Die Struktur des Berufsbildungsgesetzes 5. Bundesrechtliche Regelungen: für das Lernen im Betrieb zur Kontrolle zum Ausbildungsabschluss für das Handwerk für Jugendliche zur Vergütung 6. Landesrechtliche Regelungen: für Jugendliche für Schulen 7. Regelungen auf einen Blick

1. Das Grundgesetz als Basis Deutsches Grundgesetz, Art. 12 (1949/1990) Alle Deutschen haben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu wählen. Die Berufsausübung kann durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes geregelt werden. Berufsfreiheit Verkäufer??? Bankkauffrau?? Informationselektronikerin!! Zweiradmechaniker? Kfz- Mechatroniker!!?!!

2. Das duale System Zwei Lernorte Geteilte Zuständigkeiten Betrieb 70% 30 % Berufsschule Quelle: BIBB Quelle: Ministerium für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien des Landes NRW 1. Berufsbildungsgesetz (BBiG) und Handwerksordnung (HwO) Ausbildungsordnungen (AO) 2. Jugendarbeitsschutzgesetz (JARbSchG) 1. Schulpflichtgesetz 2. Schulgesetze der Länder Rahmenlehrpläne (RLP)

3. Der rechtliche Rahmen im Überblick Gesetzliche Rahmenbedingungen Gesetzesrahmen für alle Aspekte dualer Berufsausbildung Betrieb Bundesrechtliche Regelungen Berufsbildungsgesetz Jugendarbeitsschutzgesetz Handwerksordnung Tarifvertragsgesetz Bundesurlaubsgesetz Mindestlohngesetz Gesetz zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handelskammern Betriebsverfassungsgesetz Grundgesetz, Art. 12: Berufsfreiheit Koordinierung beider Lernorte zwischen Bund und Ländern Berufsschule Landesrechtliche Regelungen Allgemeine Schulpflicht Schulgesetze der Länder

4. Das Berufsbildungsgesetz (BBiG) Die Struktur des Gesetzes 1. Allgemeine Vorschriften 2. Berufsausbildungsverhältnis 3. Organisation der Berufsbildung 4. Forschung, Planung, Statistik 5. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) 6. Bußgeldvorschriften 7. Übergangs- und Schlussvorschriften

5. Bundesrechtliche Regelungen Einführung und Neuordnung von Ausbildungsberufen Grundlage: - Festlegung von staatlich anerkannten Berufen durch den Staat selbst - Festlegung von Ausbildungsordnungen Die Ausbildungsordnung - enthält die Berufsbezeichnung - beschreibt den Beruf - legt die zu erwerbenden Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten dafür verbindlich fest - schließt den Ausbildungsrahmenplan ein - kann Führen eines Berichtsheftes vorsehen Danach erstellt die Ausbildungsstätte einen betrieblichen Ausbildungsplan

5. Bundesrechtliche Regelungen Ausbildungsberuf und Ausbildungsordnung (Ausbildungsrahmenplan) Ausbildungsvertrag + betrieblicher Ausbildungsplan Ausbildungsstätte und Ausbildungspersonal Inhalte Standards Rechte und Pflichten Auszubildende Ausbildungsverhältnis

5. Bundesrechtliche Regelungen Kernpunkte der Ausbildungsordnung Bezeichnung des Ausbildungsberufes Ausbildungsdauer: 2 bis 3,5 Jahre Ausbildungsberufsbild: die beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten, die zu vermitteln sind Ausbildungsrahmenplan: Anleitung zur sachlichen und zeitlichen Gliederung der Vermittlung der Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten, Berichtsheft Prüfungsanforderungen

5. Bundesrechtliche Regelungen Ausbildungsstätte und Ausbildungspersonal Die Ausbildungsstätte muss verfügen über: - angemessene Ausstattung (Räumlichkeiten, Maschinen etc.) - angemessenes Verhältnis von Auszubildenden, Ausbildungsplätzen und Fachkräften Das Personal muss nachweislich verfügen über: - persönliche und fachliche Eignung - entsprechende berufliche, berufs- und arbeitspädagogische Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten (AEVO) Überwachung der Eignung von Betrieb und Ausbildenden durch eine dafür zuständige Kammer (HWK/IHK o. Ä.) Sanktionen bei Verstößen

5. Bundesrechtliche Regelungen: Vertrag Ausbildungsvertrag (Betrieb - Azubi) Besondere Form des Arbeitsvertrags mit zusätzlichen Regelungen Registrierung durch die zuständige Kammer Kontrollfunktion Art, sachliche und zeitliche Gliederung sowie Ziel der Berufsausbildung (angestrebter Berufsabschluss) Beginn, Dauer, regelmäßige tägliche Ausbildungszeit ( Jugendarbeitsschutzgesetz), Vergütung, Probezeit, Urlaub, Kündigungsvoraussetzungen etc. Rechte und Pflichten beider Seiten Schriftliche Form von beiden Seiten zu unterzeichnen Kein Recht auf Übernahme in ein ordentliches Arbeitsverhältnis Mit Bestehen der Prüfung läuft der Vertrag aus

5. Bundesrechtliche Regelungen: Vergütung Bemessung der Vergütung Jährliche Steigerung nach Ausbildungsjahr Sachleistungen möglich (nicht mehr als 75% der Brutto-Vergütung) Monatliche Auszahlung Auch bei Freistellung während der Ausbildung in der überbetrieblichen Ausbildungsstätte Höhe richtet sich nach dem Tarifvertrag der Branche oder nach einem durch die Kammer vorgegebenen Richtwert, der unter- oder überschritten werden kann Mindestlohn: - nicht für Auszubildende - nicht für Jugendliche ohne Berufsabschluss

5. Bundesrechtliche Regelungen: Kontrolle Zuständige Stellen: IHK, HWK u.a. regeln, beraten, überwachen Ausbildungsbetrieb und Ausbildungspersonal Ausbildungsvertrag Ausbildungsverhältnis Betriebliche Ausbildung Zwischenprüfung Prüfung Auszubildende Prüfungsausschuss

5. Bundesrechtliche Regelungen: Abschluss Prüfungswesen Abschlussprüfungen in allen anerkannten Ausbildungsberufen Rechtlich geregelt ist Folgendes: Zwischenprüfung und Abschlussprüfung oder Gestreckte Abschlussprüfung Zulassung zur Abschlussprüfung: Schriftliche Ausbildungsnachweise, Teilnahme an der Zwischenprüfung, Ausnahmeregelungen etc. Prüfgegenstand: Kandidat muss berufliche Handlungsfähigkeit unter Beweis stellen Durchführung der Prüfung durch Prüfungsausschuss der zuständigen Kammer Abschlusszeugnisse: Kammerzeugnis, Zeugnis des Betriebs, Zeugnis der Berufsschule

5. Bundesrechtliche Regelungen: Handwerk Handwerksordnung (1953/2010) Gesetz zur Ordnung des Handwerks (HwO oder HandwO) Zweiter Teil: Berufsbildung (diesbezüglich ein Spezialgesetz zum Berufsbildungsgesetz) Regelt die Handwerksausübung in Gewerbebetrieben die berufliche Bildung und Weiterbildung im Handwerk die Meisterprüfung die Selbstverwaltung dieses Wirtschaftsbereichs

5. Bundesrechtliche Regelungen: Jugendliche Jugendarbeitsschutzgesetz (1960 ff.) Gesetz zum Schutz von arbeitenden Jugendlichen (15-17 J.) Regelt in Bezug auf Jugendliche die Anzahl der Arbeitstage pro Woche: 5 die zulässigen Uhrzeiten: 6 Uhr-20 Uhr die Wochenarbeitszeit: 40 Stunden Flexibilisierungslösungen an einzelnen Tagen (Verlängerungen/Verkürzungen) Pausen: Häufigkeit und Dauer Urlaub: nach Alter 21-25 Arbeitstage pro Jahr Ausnahmefälle: Wochenendarbeit (z.b. in Krankenhäusern)

6. Landesrechtliche Regelungen: Jugendliche Schulpflichtgesetz Gesetz, das Kinder, Jugendliche und Heranwachsende bis zu einem bestimmten Alter bzw. der Vollendung einer Schullaufbahn, spätestens jedoch bis zum Ende der Minderjährigkeit, dazu verpflichtet, eine Schule zu besuchen Unterscheidung von a) Vollzeitschulpflicht: in der Regel zehn Schulbesuchsjahre Schulanmeldungspflicht, Schulwahl, Teilnahmepflicht am Unterricht b) Berufsschulpflicht: Beginnt nach Ablauf der Vollzeitschulpflicht Erfüllung durch Besuch der Sekundarstufen I und II oder im Rahmen einer Berufsausbildung Endet mit der Vollendung des 18. Lebensjahrs (Volljährigkeit) bzw. mit dem Abschluss einer Berufsausbildung bzw. mit Ablauf des zwölften Schulbesuchsjahres

6. Landesrechtliche Regelungen: Schule Schulgesetze der Bundesländer Legen fest: Bedingungen des Lehrens und Lernens Rechte und Pflichten von Lehrenden und Lernenden Ziele des Unterrichts Sie regeln: Aufbau des Schulwesens in einem Bundesland Unterrichtsinhalte, Schulpflicht, Schulverfassung, Schulträger, Aufsicht, Finanzierung etc. Sie bestimmen den jeweiligen Rahmenlehrplan (RLP): Lernziele und -inhalte Berufsbezogene Fächer: zwei Drittel des Unterrichts Allgemeinbildende Fächer: ein Drittel des Unterrichts Schriftliche und mündliche Leistungsnachweise (relevant für Abschlussbewertung der Auszubildenden durch die Schule)

Regelungen auf einen Blick Betrieb: Berufsfreiheit Berufsschule: Berufsbezeichnungen Berufsbilder Ausbildungsordnungen Ausbildungsrahmenpläne: Inhalte und Standards Betrieblicher Ausbildungsplan Ausbildungsstätte Ausbildungspersonal Ausbildungsvertrag Auszubildende (Rechte & Pflichten) Ausbildungsdauer Ausbildungsziel Arbeitszeiten/Pausen/Urlaub Vergütung Prüfungswesen/Zertifizierung Kontrolle/Beratung Handwerk/Kammern Jugendarbeitsschutz Koordinierung beider Lernorte Schulpflicht Vollzeitschul-/Berufsschulpflicht Lehrpersonal: Rechte u. Pflichten Schülerschaft: Rechte u. Pflichten Unterricht: Ziele und Inhalte allg. Verhältnis berufsbezogene allgemeinbildende Fächer (2/3-1/3) Rahmenlehrpläne: Lernziele und Inhalte Auswahl und Umfang allgemeinbildender Fächer Leistungsnachweise Zertifizierung

5. Bundesrechtliche Regelungen: Anhang Mindestlohngesetz (MiLoG) (2014/2015) Gesetz zum Schutz von Arbeitnehmern gegen Dumpinglöhne Gilt seit dem 1. Januar 2015 in ganz Deutschland Anspruch hat jeder Arbeitnehmer und freiwillige Praktikant mit abgeschlossener Ausbildung ab dem 4. Monat im Betrieb Der allgemeine Mindestlohn verdrängt nicht höhere Branchenmindestlöhne Übergangsregelung: Bis Ende 2017 dürfen Branchenmindestlöhne vereinzelt niedriger sein als der allgemeine Mindestlohn Gilt nicht für Auszubildende, da sie keine Arbeitsverträge, sondern Ausbildungsverträge abschließen Gilt nicht für Jugendliche ohne Berufsabschluss

GOVET im Bundesinstitut für Berufsbildung Robert Schuman-Platz 3 D-53175 Bonn govet@govet.international www.govet.international