Attraktives und nachhaltiges Fleischangebot als Differenzierungsstrategie für den Detailhandel

Ähnliche Dokumente
AUSLANDEINKÄUFE Diese Studie wurde für die IG DHS durch GfK Switzerland AG durchgeführt. Hergiswil, 21. Februar 2014

Auslandeinkäufe Thomas Hochreutener GfK Switzerland Hergiswil, 5. April GfK 2013 Auslandeinkäufe

- 0.2% 0.7% 1.3% Handel im Wandel - Detailhandel Schweiz Umsatzentwicklung in Mrd. CHF

Im Bereich der Ernährung kannst du an drei wirkungsvollen Rädchen drehen:

Kartoffeln. Qualität produzieren und Mehrwert generieren mit regionalen Projekten. 2. Nationale Ackerbautagung Murten,

Schweizer Nahrungsmittel: Dieser Unterschied ist MehrWert

Natürlich geniessen. Wissen was gut ist. Alle Informationen zu einer gesunden Ernährung.

Auslobung Ohne Gentechnik Marktbedeutung und Mitwirkungsmöglichkeiten

Medienmitteilung. *** Sperrfrist: 4. März 2016, Uhr ***

Gentechnikfreie Futtermittel. Ein Erfolgsrezept für die Zukunft

tegut gute Lebensmittel

Ressourcenschonende Ernährung aus Sicht der Konsumenten

Der Lieferservice für Naturkost und Bio-Produkte!

Das Mühlviertel macht sich auf den Weg zur BioRegion. Wir sind Betroffene und Beteiligte in diesem Prozess.

Thema 1: Obst und Gemüse große Auswahl von nah und fern

Durchschnittliche Spendensumme eines Haushaltes in den letzten 12 Monaten Vergleich D-CH/W-CH. gfs-zürich M A R K T - & S O Z I A L F O R S C H U N G

Bewusst wählen. Genuss aus der Region. Ökologischer Anbau Regionale Herkunft Fairer Handel

Mobilität in der Schweiz. Wichtigste Ergebnisse des Mikrozensus 2005 zum Verkehrsverhalten

Nachts in der Stadt. Andrea Behnke: Wenn es Nacht wird Persen Verlag

Mit dem richtigen Impuls kommen Sie weiter.

Präsentation der Ergebnisse der vom BLW in Auftrag gegebenen Studien

Nachhaltigkeit. 36 Prozent können spontan nicht sagen, was sie mit Nachhaltigkeit verbinden. Assoziationen mit dem Begriff Nachhaltigkeit

Klassenarbeit - Ernährung. Ordne die Wörter zu dem richtigen Feld ein. 3. Klasse / Sachkunde

Bauernbotendienst. direkt ins Haus 0664/

Essen für den Klimaschutz

Die GAP ist... Die GAP ist nicht... Europäische Kommission Landwirtschaft und ländliche Entwicklung

Lösungen zu Aufgabensammlung. Konsumgüter. Arbeitseinkommen. Was wird am Geld-, bzw. Güterstrom gemessen und was bedeuten diese Begriffe?

Kennzeichnung und ökologische Verpackung von Bioprodukten, HACCP für Hofverarbeiter: was braucht es? Wo stehen wir?

Frisch vom Land! Wir bringen den Wochenmarkt ins Internet.

Unternehmensleitbild. Vision Mission Werte Spielregeln

POSCHTE IN KONSCHTANZ?!

Was meinen die Leute eigentlich mit: Grexit?

In eine andere Unternehmenskultur investieren.

Sparen in Deutschland - mit Blick über die Ländergrenzen

Die Top750-Auftraggeber im Schweizer Werbemarkt. Media.Research.Group

Potenziale entdecken Lösungen finden Erfolgreich handeln

I N F O R M A T I O N

Starke Zunahme der Anbieter in Berlin: Anzahl der Hotels, Kongresszentren, Locations

ES GIBT EINFACHERE WEGE, UM ZUM SCHUTZ DER UMWELT BEIZUTRAGEN. Ihre Wahl hat Gewicht

Umfrage unter Jugendlichen zum Thema»Bio«

Für den Einkauf zu Hause. August Harder, Mitglied der Direktion Rolf Zeller, Leiter Spreitenbach, 30.

ONLINE-AKADEMIE. "Diplomierter NLP Anwender für Schule und Unterricht" Ziele

Gentechnisch verändert?

St. Gallen. _Caritas Markt Günstiger einkaufen geht nicht

Professionelle Seminare im Bereich MS-Office

Frühstück. Frühstück an Werktagen? Es frühstücken an einem normalen Werktag üblicherweise. jeden Tag ab und zu gar nicht *) % % %

DIE SICHERE ENTSCHEIDUNG!

Wirtschaftskreislauf. Inhaltsverzeichnis. Einfacher Wirtschaftskreislauf. aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Vorsorgetrends 2012 Österreich

Auf einen Blick: Informationen zum Bio-Siegel

Die ABL Montag, 3. August 2009 Letzte Aktualisierung Mittwoch, 27. Juli 2011

Microsoft (Dynamics) CRM 2020: Wie verändern sich Markt, Eco-System und Anwendungsszenarien nach Cloud & Co?

Schriftliche Vordiplomprüfung Betriebsökonomie FH Serie C

DER SELBST-CHECK FÜR IHR PROJEKT

Rate (bzw. Preis), mit der zwei Währungen gegeneinander getauscht werden Mögliche Darstellung (z.b. bei und $)

Avenue Oldtimer Liebhaber- und Sammlerfahrzeuge. Ihre Leidenschaft, gut versichert

Die Bio Suisse sucht das Biofachgeschäft des Jahres 2008.

Was gibt s zum Frühstück?

IMMOBILIENMARKT Arbeitsauftrag

SPECTRA ist ein Full Service Institut, das das gesamte Spektrum der klassischen Markt- und Meinungsforschung anbietet.

Social Media Einsatz in saarländischen Unternehmen. Ergebnisse einer Umfrage im Mai 2014

Nikolaus von Doderer. Unser Land-Netzwerk. Nikolaus von Doderer

UMFRAGE II. QUARTAL 2014

Bio-Gütesiegel. I. KONTROLLZEICHEN / Grundzeichen

Situa?onsbeschreibung aus Sicht einer Gemeinde

Der Beginn der Beikost

78 Prozent der Deutschen wollen kein Genfood. Umfrage des Meinungsforschungsinstituts FORSA für SLOW FOOD Deutschland. 19.

1. Weniger Steuern zahlen

Kulturelle Evolution 12

Mehrwertstrategie Nachhaltigkeit

Wichtigkeit regionaler Herkunft

Kriterienkatalog Nov Lebensmittel sowie Erzeugnisse aus biologischer Landwirtschaft

Gemeinsam erfolgreich. Unser Konzernleitbild

Wichtiges Thema: Ihre private Rente und der viel zu wenig beachtete - Rentenfaktor

Ziel: Abfrage von Vorwissen oder Überprüfung des vermittelten Wissens. Teilweise sind Mehrfachnennungen möglich.

Leitartikel Weltnachrichten 2 / 2016

Mobile-Money-Studie Daten und Fakten Europa

Probleme kann man nie mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind. Albert Einstein BERATUNG

Aktuelle gesundheitliche Lage der Kinder, insbesondere bezogen auf das Handlungsfeld Ernährung

SUPERCARDplus und Swisscard Marcel Bührer, CEO Swisscard. Zürich, 16. Juni 2006

Volkswirtschaftslehre

Nicaragua. Wo die Menschen leben Mehr als die Hälfte der Menschen lebt in Städten. Denn auf dem Land gibt es wenig Arbeit.

Lausanne, den XX yyyyy Sehr geehrte Frau/ Herr,

Schritte. Schritte 3/2. im Beruf. Gespräche führen: Einen Arbeitsauftrag bekommen und darauf reagieren

Corinna Böhland Spreenhagener Vermehrungsbetrieb für Legehennen GmbH. 39. Seminar über Versuchstiere und Tierversuche

Landes-Arbeits-Gemeinschaft Gemeinsam Leben Gemeinsam Lernen Rheinland-Pfalz e.v.

Trends am Markt Entwicklung der KonsumentInnenbedürfnisse. Unternehmen Bauernhof Dr. Sophie Karmasin Karmasin.

Säuglingsanfangsnahrung und Folgenahrung Was ändert sich? Was bleibt?

Quartalsbericht zur Nutzung des Bio-Siegels Dezember 2013

Senioren helfen Junioren

MigrantInnen werden älter: Wer pflegt sie?

WIR MACHEN SIE ZUM BEKANNTEN VERSENDER

Service für den Gast, Gewinn für den Wirt. Restaurant, Hotel. Online-Shop für die Gäste auf der eigenen Homepage

puls109 Sport und Ernährungsberatung

Das Pkw-Label: Wer vergleicht, fährt besser.

GEMEINSAM MIT IHNEN SETZEN WIR DIE SEGEL, UM IHR LEBENSWERK SACHTE UND SICHER IN EINEN NEUEN HAFEN ZU STEUERN.

Was ist Sozial-Raum-Orientierung?

Stetige Zunahme der Anbieter in Berlin: Anzahl der Hotels, Kongresszentren, Locations

Transkript:

Schweiz. Vereinigung für Tierproduktion: Tierhaltungssysteme und Tierwohl Attraktives und nachhaltiges Fleischangebot als Differenzierungsstrategie für den Detailhandel Sibyl Anwander, Leiterin Nachhaltigkeit/Wirtschaftspolitik Coop Tänikon Agroscope, 26. März 2014 Agenda 1. Gesellschaftliches und politisches Umfeld des Detailhandel 2. Attraktives und nachhaltiges Fleischangebot 3. Fakten und Zahlen zum Auslandeinkauf 4. Fazit und Handlungsmöglichkeiten für den Sektor 2 1

150 Jahre Konsumgenossenschaft 100 Jahre Marke Coop Erste Konsum-Genossenschaften wurden Mitte des 19. Jahrhunderts gegründet; 1864 in Schwanden, Glarus die erste Das Ziel: einfacher und preisgünstiger Einkauf für die Mitglieder. Qualität und Vielfalt waren schon früh wichtige Merkmale. Schon früh wurden Synergien genutzt durch den Zusammenschluss zu regionalen oder überregionalen Genossenschaften Bis 1999 konnte die Zahl von einst gegen 900 kleinen Genossenschaften unter dem Dach von Coop Schweiz zu 14 regionalen Genossenschaften reduziert werden. 2000 schlossen sich die verbleibenden Genossenschaften zu einer einzelnen nationalen Coop Genossenschaft zusammen. Tänikon, 26. März 2014 Sibyl Anwander Tagung Schweiz. Vereinigung Tierproduktion 3 Navigation unten 8.40 Negative Preisentwicklung und steigende Löhne 7.60 Titel oben Titel unten 5.60 Index: 1980= 100 4.40 170 Platzhalter oben Niveau 2007 160 1/4 150 Niveau 1991 140 130 Nominallohn Coop + 28.3 % 120 Niveau 1985 Mitte 1.60 110 Food Non-Food Total Detailhandel 2010 2008 2006 2004 2002 2000 1998 1996 1994 1992 1990 1988 1986 1984 1982 3/4 1980 100 Nominallohn Coop Platzhalter unten 7.60 Rand 11.60 Tänikon, 26. März 2014 Sibyl Anwander Tagung Schweiz. Vereinigung Tierproduktion 4 4 8.40 Fusszeile 1/4 1/3 1/2 2/3 3/4 Rand 11.60 2

Navigation unten Der finanzielle Spielraum ist klein 7.60 8.40 Titel oben Titel unten 5.60 - CHF 71.00 Waren (75% aus der Schweiz) 4.40 Platzhalter oben - CHF 15.00 Löhne - CHF 2.50 Miete 1/4 - CHF 1.70 Werbung - CHF 4.90 Übriges (v.a. Fremdleistungen und Unterhalt) - CHF 1.60 Energie - CHF 4.70 Finanzergebnis / Abschreibungen - CHF 0.60 Ertragssteuern Mitte 1.60 3/4 + CHF 3.70 Andere Erträge = CHF 1.70 bleiben übrig Platzhalter unten 7.60 5 8.40 Fusszeile Rand 11.60 1/4 1/3 1 / 2 2/3 3/4 Rand 11.60 Sich verändernde Haushaltsstrukturen Nachfrage nach näher gelegenen Verkaufsstellen, kleineren Mengen und Convenience nimmt zu Quelle: BfS, 2011; BfS, 6 3

Grosser ökologischer Fussabdruck "Wenn alle so leben würden, wie wir in der Schweiz, bräuchten wir 2.8 Planeten." Persönliche Umweltbelastung: Umweltbelastung Ernährung: Quelle: Jungbluth, ESU-Services / WWF Footprintcenter Sibyl Anwander Tagung Schweiz. Vereinigung Tierproduktion Tänikon, 26. März 2014 7 Tänikon, 26. März 2014 8 Vielfältige Konsumentenerwartungen Sibyl Anwander Tagung Schweiz. Vereinigung Tierproduktion 4

Tierwohl ist den Konsumenten wichtig 9 Navigation unten Vergleichsweise geringe Ausgaben für Nahrungsmittel 8.40 7.60 Titel oben Titel unten 5.60 Anteil der Ausgaben für Nahrungsmittel gemessen am Einkommen 4.40 Balken oben Balken max. 5.20 in % 35 30 29.4 1.60 Platzhalter oben 25 20 15 10 10.2 10.9 11.1 13.3 14.6 20.1 5 0 Schweiz Österreich Deutschland Frankreich Italien Polen Rumänien Platzhalter unten 7.60 1 0 Rand 11.60 Quelle: US Landwirtschaftsbehörde 10 1/3 1 / 2 3/4 11.60 2/3 1/4 Rand 8.40 Fusszeile 5

Agenda 1. Gesellschaftliches und politisches Umfeld des Detailhandel 2. Attraktives und nachhaltiges Fleischangebot 3. Fakten und Zahlen zum Auslandeinkauf 4. Fazit und Handlungsmöglichkeiten für den Sektor 11 Ausgezeichnet in Sachen Tierwohl Coop erhält für seine Tierschutzleistungen Bestnoten vom Schweizer Tierschutz STS (Tierwohl-Rating ). Quervergleich mit anderen Einzelhändlern: Beste Abdeckung bei Labelfleisch. Ständige Weiterentwicklung durch Innovationsprojekte Grösste Sortimentsanteile inländischer Herkunft. 12 6

Tierwohl eigene Label und Gütesiegel setzen hohe Anforderungen Naturaplan: Bio vom Stall bis auf den Teller Nach den strengen Richtlinien von Bio Suisse. Gesamter Hof wird biologisch geführt. Tiere leben in kleinen Herden und haben genügend Auslauf. Junge wachsen bei der Mutter auf Tiere fressen auch Getreide aus biologischem Anbau. Einsatz von Antibiotika ist verboten Bauern verzichten auf chemischsynthetische Hilfsmittel. Naturafarm: Tiere haben Auslauf Coop hat zusammen mit dem STS strenge Tierhaltungsprogramme erarbeitet. Für alle Tierhaltungsprogramme gilt als Mindestanforderung: RAUS = Regelmässiger Auslauf im Freien. BTS = Bundesprogramm Besonders tierfreundliche Stallhaltung. Unabhängige Kontrollen durch den STS. Seit als Gütesiegel auch bei ausgewählten Marken. Naturafarm: Mit der Mutter auf der Weide Unter dem Gütesiegel Naturafarm: Fleisch von Tieren aus Mutterkuhhaltung (seit 1978) Die Kälber bleiben 5 Monate bei der Mutter und trinken Muttermilch ab Euter. Rinder leben 10 Monate bei der Mutter. Ab einem gewissen Alter erhalten die Tiere neben der Muttermilch auch frisches Gras und Heu. 13 Futtermittel: Coop baut auf nachhaltige Alternativen Nachhaltige Soja Coop setzt seit 2004 auf nachhaltige Soja. - 2004: Definition der Basel-Kriterien für nachhaltige Soja in Zusammenarbeit mit dem WWF - 2006: Coop ist Mitbegründerin des Roundtable on Responsible Soy - 2011: Coop ist Mitbegründerin des Soja Netzwerks Schweiz. - : Coop tritt dem Verein Donau Soja bei. GVO freie Fütterung Coop verkauft keine Lebensmittel aus gentechnisch veränderten Rohstoffen, die als solche deklariert werden müssen. Coop verlangt von ausländischen Geschäftspartnern, dass die Fütterung der Nutztiere nach Möglichkeit ohne gentechnisch veränderte Futtermittel erfolgt. Coop setzt sich politisch für die Möglichkeit der Auslobung von GVOfreien Lebensmitteln ein. Innovative Alternativen Feed no Food: Kraftfutterfreie Aufzuchtfütterung vom Kalb bis zur Milchkuh als langfristiges Ziel. Machbarkeitsstudie in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau. Alternativen zu Fischmehl Entwicklung von Futterproteinen auf Basis von Reststoffen aus Landwirtschaft und Lebensmitteln. Bildquellen: Coop, FiBL, www.foodwatch.org 14 7

Regionalität und Swissness Suisse Garantie AOC / IGP Schweizer Pärke Pro Montagna Bildquellen: Coop, www.paerke.ch, www.suissegarantie.ch, www.aoc-igp.ch Sibyl Anwander Tagung Schweiz. Vereinigung Tierproduktion Tänikon, 26. März 2014 15 Convenience Online-Shop Verpackungen Sibyl Anwander Tagung Schweiz. Vereinigung Tierproduktion Fertig-Produkte Tänikon, 26. März 2014 16 8

Service und Qualität Externe Zertifizierung der Produkte und Verkaufsstellen Schweizer Produkte! Schulung der Mitarbeitenden Import Schweinefleisch Rindfleisch Import Import BTS-Standard Geflügel Kalbfleisch Sibyl Anwander Tagung Schweiz. Vereinigung Tierproduktion Tänikon, 26. März 2014 17 Tänikon, 26. März 2014 18 Preiskompetenz und Preisdifferenzierung Breites und tiefes Fleischsortiment in allen Preislagen! ät it ual /Q s i re P Sibyl Anwander Tagung Schweiz. Vereinigung Tierproduktion 9

Agenda 1. Gesellschaftliches und politisches Umfeld des Detailhandel 2. Attraktives und nachhaltiges Fleischangebot 3. Fakten und Zahlen zum Auslandeinkauf 4. Fazit und Handlungsmöglichkeiten für den Sektor 19 Studie zu Auslandeinkäufen Entwicklung Auslandeinkäufe 1.8 CHF Food / Near- Food* 5 CHF 1.5 2.5 CHF Non Food 2.5 CHF Food Credit Suisse Retail Outlook Coop Einkaufstourismusstudie 8.3 CHF Gezielter Einkauf 4.5 CHF Ferien / Besuch / Ausflug 3.8 CHF Studie durch Marktforschungsinstitut GfK Für das Jahr haben wir erstmals eine strukturierte Analyse der Auslandeinkäufe durch GfK durchführen lassen Ergebnisse zeigen, dass CH-Konsumenten stärker als erwartet im Ausland konsumieren Mit einem Anteil von gegen 10% des Detailhandelsvolumen ist das Ausland ein neuer Marktteilnehmer im CH-Detailhandelsmarkt mit besseren Rahmenbedingungen 2009 2011 20 10

Wie sind Auslandeinkäufe definiert? Folgende Begriffsdefinitionen werden für die Studie festgelegt: Auslandeinkäufe Waren wie Lebensmittel, Bekleidung, Schuhe, Sportartikel, Körperpflege/Hygieneprodukte, Elektronik, Bücher, Medikamente, Haushalt, Heim- und Gartenprodukte, Wohnungseinrichtungen etc. Nicht integriert sind: Dienstleistungen aller Art, der Kauf eines Automobils Einkäufe von Gastro- oder Gewerbebetrieben Unterschiede von Auslandeinkäufen: Einkaufstourismus / Grenztourismus / Gezielter Einkauf Gezielt zum Einkaufen ins Ausland gefahren (Einkaufen stand im Vordergrund) Ferien / auf Besuch / geschäftlich im Ausland / Ausflug Ferien/ auf Besuch/ geschäftlich im Ausland oder einen Ausflug ins Ausland unternommen und Aufenthalt mit Einkäufen verbunden 21 Auslandeinkäufe (ohne On line-handel Auslandeinkäufe der Schweizer Total CHF 8.8 CHF 8.3 Gezielter Einkauf im Ausland CHF 5.0 4.5 Ferien / Besuch Geschäftlich / Ausflug CHF 3.8 3.8 22 inklusive Tabak (131 Mio.) 11

- deutliche Zunahme insbesondere in der Romandie Aufteilung der Auslandeinkäufe nach Land in CHF Ind. Ind. Basel 4.57 4.79 +5% 1.42 1.80 +27% Zürich Bern Ind. Lausanne 0.43 0.42-2% Ind. 0.82 0.86 +5% 23 23 Deutliche Zunahme der gefahrenen Kilometer Durchschnitt Gefahrene Kilometer für den gezielten Auslandeinkauf im Durchschnitt Gefahrene Kilometer für den gezielten Auslandeinkauf im Total 67 km 0.86 km 74 km 1.16 km 15,7 Mio. Fahrten für Auslandeinkäufe mit einer durchschnittlichen Distanz von 74km pro Fahrt. Total werden 1.16 Kilometer für Auslandeinkäufe gefahren. Dies entspricht einem Ausstoss von 214 600 Tonnen CO 2 (entspricht dem Ausstoss einer Stadt mit 35'000 Einwohnern) Im Jahr wurden für Auslandeinkäufe 300 Mio. Kilometer mehr mit dem privaten PKW gefahren, als gegenüber dem Vorjahr Überraschend ist, dass insbesondere Auslandeinkäufe von Schweizern, welche einen Weg von mehr als 100 km zurücklegen, stark zugenommen haben 24 24 12

Deutliche Zunahme im Segment Food / Nearfood Ausgaben nach Kategorie in CHF Food / Nearfood 3.41 2.99 3.41 +14% Bekleidung 2.51 2.56 2.51-2% Wohnungseinrichtung 0.73 0.66 0.73 +11% Elektronische Geräte 0.35 0.49 0.35-28% Uhren / Schmuck 0.19 0.24 0.19-20% Anderes 1.64 1.32 1.64 +24% 25 25 Auch Fleisch und Fisch wird vermehrt im Ausland eingekauft CHF 2.35 CHF 2.0 400 Mio. 380 Mio. 350 Mio. 305 Mio. Haushaltswaren (Reinigungs-, Waschmittel, Tiernahrung); 15% Körper-/ Haar-/ Mundpflege, Hygieneprodukte, Parfum; 17% 1 600 Mio. 1 325 Mio. Lebensmittel zur Mitnahme in die Schweiz; 68% Lebensmittel Frischprodukte Fleisch, Fisch & Charcuterie 400 Mio. 360 Mio. Obst & Gemüse 170 Mio. 155 Mio. Brot & Backwaren 80 Mio. 70 Mio. Molkereiprodukte / Käse (Milch, Joghurt, Eier, Quark, Butter etc.) 270 Mio. 215 Mio. Getränke Alkoholische-Getränke (z.b. Bier, Wein, Spirituosen) 130 Mio. 120 Mio. Alkoholfreie Getränke (z.b. Mineralwasser, Säfte, etc.) 70 Mio. 60 Mio. Übrige Lebensmittel Süsswaren (z.b. Schokolade) / Snacks 110 Mio. 80 Mio. Teigwaren/Reis/Konserven/Kaffee/Öl 110 Mio. 90 Mio. Tiefkühlprodukte 80 Mio. 70 Mio. Fertigprodukte/Convenience-Produkte 60 Mio. 40 Mio. Andere Lebensmittel 120 Mio. 65 Mio. 26 13

Preis bleibt Hauptargument, wenn auch etwas abgeschwächt Frage nach den Ursachen für den Auslandeinkauf Günstiger Einkaufen / Günstigere Preise 81% 79% Der Preis bleibt Hauptargument für den Auslandeinkauf, jedoch nimmt Bedeutung der Preisdifferenzen als einzige Ursache für den Wechselkurs / Günstiger Eurokurs 53% 37% Auslandeinkauf ab Markenprodukte günstiger kaufen 44% 41% Erhalte Mehrwertsteuer zurück 41% 35% 27 27 Fazit zu den Auslandeinkäufen Auslandeinkäufe von 8.83 CHF Kosten Arbeitsplätze ~28 000 Kosten MwSt. Einnahmen ~300 Mio. CHF Umweltbelastung 214 Tt CO 2 Trotz sinkender Preisdifferenz haben die Auslandeinkäufe auch im Jahr weiter zugenommen und ein Rekordniveau erreicht Auslandeinkäufe sind volkswirtschaftlich nicht sinnvoll sie kosten Arbeitsplätze sie kosten MwSt.-Einnahmen sie verursachen Mehrverkehr Die besseren Standortfaktoren der ausländischen Detailhandelsunternehmen gewinnen an Bedeutung Der Schweizer Detailhandel hat nicht gleich lange Spiesse gegenüber den Mitbewerbern aus dem Ausland 28 28 14

Agenda 1. Gesellschaftliches und politisches Umfeld des Detailhandel 2. Attraktives und nachhaltiges Fleischangebot 3. Fakten und Zahlen zum Auslandeinkauf 4. Fazit und Handlungsmöglichkeiten für den Sektor 29 Politische Handlungsfelder - allgemeine Standortfaktoren Ladenöffnungszeiten anpassen Senkung der Freigrenzen bei der MwST Ablehnung der Mindestlohn- Initiative Bildquellen: Coop, www.aargauerzeitung.ch, www.bernerzeitung.ch, www.blick.ch, www.nzz.ch, www.sequenz.ch 30 15

Politische Handlungsfelder - fleischspezifische Massnahmen Revision Zollgesetz keine Erhöhung der Freigrenzen für Fleisch Positivdeklaration statt Kennzeichnung verbotener Produktionsformen Label für "Verzicht auf GVO-Futter" zulassen Schwerpunkt Eiweissversorgung im Rahmen der Qualitätsstrategie Aufrechterhaltung der Beitragszahlungen für grasland-basierte Weidewirtschaft Absatzförderung im In- und Ausland ausbauen Bildquellen: Coop, www.blick.ch, www.20min.ch, www.qualitätsstrategie.ch, www.alimenta.ch, drs.srf.ch 31 4. Fazit 1. Fleisch wird auch in Zukunft ein wichtiger Entscheidungsfaktor bei der Wahl des Einkaufskanals sein im In- wie im Ausland. 2. Es ist nicht zu erwarten, dass sich der starke Franken gegenüber Euro in den nächsten Jahren substantiell abschwächt, eher im Gegenteil. Damit wird Einkaufen im Ausland auch in den nächsten Jahren attraktiv bleiben. 3. Es gibt wenig politische Handlungsmöglichkeiten, gegen Auslandeinkäufe vorzugehen und die Nachfrage im Inland anzukurbeln. 4. Die Konkurrenzfähigkeit der schweizerischen Fleischwirtschaft muss sich deshalb an einem umfassenden Qualitätswettbewerb ausrichten dies fängt bei der Fütterung an und hört bei den Serviceleistungen des Metzgers auf. 5. Tierwohl wird auch in Zukunft ein wichtiger Treiber sein, um die Legitimation der Fleischproduktion aufrechtzuerhalten und weil tiergerechte Produktionsformen die Voraussetzung für Qualität und Genuss sind. 6. Dafür braucht es ein gutes Miteinander in der Branche, um diese Mehrwerte entlang der Wertschöpfungskette zu schaffen und wirkungsvoll gegenüber den Kunden zu kommunizieren. 32 16

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Ihre Referentin Coop Dr. Sibyl Anwander Leiterin Nachhaltigkeit/Wirtschaftspolitik +41 (0)61 336 70 88 sibyl.anwander@coop.ch 33 17