encathopedia Volume 7 Parkinson und die Blase Wie sich Parkinson auf die Blase auswirkt Behandlung von Blasenproblemen ISK kann helfen
Die Krankheit Parkinson Parkinson ist eine fortschreitende neurologische Erkrankung des Gehirns. Bei Menschen mit Parkinson sterben die Dopamin-produzierenden Nervenzellen ab. Dopamin ist ein wichtiger Botenstoff und für die Steuerung der Körperbewegungen zuständig. Ein Mangel an Dopamin kann zu unterschiedlichen Symptomen, wie Muskelsteifheit, Zittern, Sprachstörungen und Stimmungsschwankungen führen. Häufig dauert es Jahre bis die ersten Symptome auftreten und der Diagnosestellung.
Parkinson wird oft bei Menschen im Alter über 50 Jahren diagnostiziert, die Krankheit kann aber auch sehr viel früher auftreten. Es wird angenommen, dass die Krankheit durch eine Kombination von umweltbedingten und genetischen Faktoren verursacht wird. Meist wird sie mit Medikamenten und einer konservativen Therapie der Symptome behandelt, durch die Selbstständigkeit und Lebensqualität erhalten werden sollen. Da Parkinson eine Erkrankung des Nervensystems ist, können bei manchen Betroffenen während des Verlaufs der Krankheit Blasenfunktionsstörungen auftreten.
Wie Parkinson die Blase beeinflusst Menschen mit Parkinson können dieselben Blasenprobleme bekommen wie jeder andere. Bei dieser Diagnose treten jedoch in erster Linie zwei Symptome der Blasenfunktionsstörung auf: häufiger starker Harndrang und Nykturie (mehrmaliges Wasserlassen während der Nacht). Diese Symptome oder jedes andere Blasenproblem, von dem ein Patient mit Parkinson betroffen sein kann können eine Folge von falschen Signalübertragungen zwischen Gehirn und Blase sein. Nicht bei jedem Parkinsonpatienten müssen diese Blasenfunktionsstörungen auftreten. Für die Betroffenen führen sie jedoch zu einer deutlichen Einschränkung der Lebensqualität. Häufiger Harndrang ist ein Symptom der überaktiven Blase (OAB, Over active bladder). Dies führt zu einem unkontrollierbaren Drang, die Blase zu entleeren, auch wenn diese nicht voll ist. Eine überaktive Blase kann sehr störend sein. Einige Betroffene leiden auch untere einem unwillkürlichen Urinverlust (Inkontinenz).
Bei der Nykturie muss der Betroffene mehrmals in der Nacht aufgrund seiner überaktiven Blase zur Toilette. Dies lässt die Patienten in der Nacht wach werden oder sie nässen das Bett ein. Die durch die Nykturie hervorgerufenen Schlafunterbrechungen sind eine der häufigsten nicht-motorischen Symptome der Erkrankung.
Blasenprobleme behandeln Da Parkinson die motorischen Fähigkeiten beeinflusst, ist das häufige Aufsuchen der Toilette nicht nur störend oder unangenehm sondern auch das Risiko einer Verletzung durch einen Sturz erhöht. Das Öffnen von Kleidung mit kleinen Knöpfen oder schwierigen Verschlüssen kann schnell zu einer Herausforderung werden und dazu führen, dass der Patient sich unfreiwillig einnässt. Schnell können Blasenprobleme einen starken Einfluss auf die Stimmung und den Wunsch das Haus zu verlassen nehmen. Das wiederum kann zu Depressionen führen, ein weiteres, häufig auftretendes Symptom bei Parkinsonpatienten. Betroffene haben dennoch eine Vielzahl an Möglichkeiten ihre Lebensqualität zu verbessern:
Die richtige WC-Höhe nicht zu hoch und nicht zu niedrig erleichtert das Hinsetzen und Aufstehen. Auch Stützgriffe an der Wand können hilfreich sein. Schlaufen an Reißverschlüssen und große Knöpfe helfen, das vorzeitige Einnässen zu verhindern. Verstopfung, ein weiteres häufiges Symptom bei Parkinson, kann den Harnfluss und somit die Blasenfunktion ebenfalls beeinträchtigen. Vorsorglich sollte einer Verstopfung ggf. durch Änderung der Ernährungs-, Trink- und Bewegungsgewohnheiten vorgebeugt werden. Ob Sie Blasenprobleme haben oder nicht, es ist immer wichtig über den Tag verteilt genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Weniger zu trinken löst Ihre Blasenprobleme nicht. Eine Reduzierung der Trinkmenge erhöht das Risiko eines Harnwegsinfekts und kann außerdem negative Auswirkungen auf die Nierenfunktion haben.
Intermittierender Selbstkatheterismus (ISK) kann helfen Für Betroffene mit ausreichender Fingerfertigkeit ist der intermittierende Selbstkatheterismus (ISK) mit Hilfe eines Einmalkatheters eine sichere und diskrete Art die Blase zu entleeren. Mit ISK wird die Blase vollständig entleert, was die Symptome der überaktiven Blase in Kombination mit einer medikamentösen Therapie lindern kann. Das Gefühl ständig auf die Toilette zu müssen wird reduziert, was es ermöglicht nachts wieder durchzuschlafen. ISK ist einfach zu erlernen und die meisten empfinden es bald als unproblematisch auf diese Weise die Blase zu entleeren. Er kann relativ schnell und überall, wo eine Toilette zur Verfügung steht, durchgeführt werden. Er reduziert das Auftreten von Restharn und somit das Risiko von Harnwegsinfekten. Die Blase wird vollständig entleert, was einem Rückfluss von Urin, der die Nieren schädigen kann, vorbeugt. Die vollständige Entleerung wirkt sich positiv auf die Kontinenz aus.
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