Charttechnik Update Frankfurt, 19.06.2008 Investment Committee der Credit Suisse (Deutschland) AG CREDIT SUISSE (DEUTSCHLAND) (Deutschland) AG AG Stefan Keitel 14. Januar 2008 Slide 1
Technische Situation Aktienmärkte allgemein Die Aktienindizes bewegen sich nach wie vor in einem breiten Tradingband, dass nach oben durch die Erholungshochs aus den Monaten Februar/Mai und nach unten durch die im Januar und März erreichten Tiefstkurse begrenzt wird. Ein überzeugender Ausbruch aus diesem Band ist bisher nicht gelungen. Mit dem 19. Mai endete in den meisten Indizes die seit dem 17. März gültige Aufwärtsbewegung. Seitdem hat sich mit unterschiedlich starker Ausprägung eine neue Abwärtsbewegung etabliert innerhalb derer bislang jedoch keine neuen Tiefstkurse erreicht wurden Innerhalb unserer Chart Updates haben wir prognostiziert, dass das besagte Seitwärtsband schon im zweiten Quartal nach oben verlassen werden könnte. Auch wenn wir darauf hingewiesen haben, dass der genaue Zeitpunkt für den erfolgreichen Abschluss der Bodenbildung kaum vorausgesagt werden kann, lautete unser technisches Szenario zusammengefasst: Fortsetzung der seit März gültigen Aufwärtsbewegung, möglicherweise eine Pause im Mai (Konsolidierung, aber keine spürbaren Kursrückgänge), insgesamt starkes zweites Quartal. Durch die Kursverluste der vergangenen Wochen hat sich das technische Bild somit kurzfristig deutlicher eingetrübt, als wir dies noch im Mai erwartet hätten. 19. Juni 2008 Slide 2
Technische Situation Aktienmärkte allgemein Vor allem die erneut kräftigen Verluste des Bankensektors überraschen uns. Ein solches Szenario hatten wir charttechnisch als eher unwahrscheinlich eingestuft. In den meisten Standardindizes ist nun ein erneuter Test der Jahrestiefststände deutlich wahrscheinlicher geworden. Neben der schwachen Entwicklung der Bankaktien bleibt die Ölpreisentwicklung ein Risikofaktor. Charttechnisch ist hier ein Ende der Aufwärtsentwicklung kurzfristig nicht unbedingt absehbar. Wir müssen nun davon ausgehen, dass sich die Aktienindizes entgegen unseren ursprünglichen Erwartungen vorerst weiter innerhalb des oben genannten Seitwärtsbandes bewegen und erwarten, dass sich dies auch in den kommenden Wochen nicht ändert. Darüber hinaus müssen wir wohl akzeptieren, dass das Kursverhalten Innerhalb der in den vergangenen Monaten markierten Höchst- und Tiefstmarken nur schwer prognostizierbar ist. Auch wenn sich ein weiterer Test der in den einzelnen Indizes jeweils gültigen Unterstützungszonen inzwischen zum wahrscheinlichsten Szenario entwickelt hat, können jederzeit mögliche, scharfe Gegenbewegungen das kurzfristige Bild schnell aufhellen. Zum Jahresende erwarten wir nach wie vor höhere Aktienkursnotierungen 19. Juni 2008 Slide 3
Charttechnik US-Indizes Während sich der Dow Jones Industrial inzwischen schon wieder in die Nähe seiner Unterstützungszone im Bereich um 11.600 Punkte vorgearbeitet hat, notiert der Dow Jones Transport ca. 25 Prozent höher als im Januar und immer noch mehr als 15 Prozent höher als im März. Auch der Nasdaq 100 zeigt weiter relative Stärke und liegt noch knapp 18 Prozent über den Märztiefs. Dies werten wir eindeutig positiv. Der S&P 500 hat inzwischen die Hälfte der Gewinne aus den Monaten März bis Mai wieder eingebüßt und notiert somit im Niemandsland der seit Januar gültigen Stabilisierungszone. Vor einem dritten Test der Unterstützungszone (1.260/1.270) steht der Bereich um 1.320/1.330. Eine Kurzfristprognose fällt schwer und ist daher nicht zielführend. Wichtig wird sein, ob der Dow Jones den Bereich um 11.600 halten kann. Bei einem Bruch dieser Marke würde sich auch das mittelfristige Bild eintrüben (siehe Seite 7). 19. Juni 2008 Slide 4
S&P 500 19. Juni 2008 Slide 5
Dow Jones 19. Juni 2008 Slide 6
Dow Jones 19. Juni 2008 Slide 7
Nasdaq 100 19. Juni 2008 Slide 8
Dow Jones Transport 19. Juni 2008 Slide 9
Charttechnik Europa Bei den Stoxx-Indizes (siehe Seite 11) ist die Abwärtsbewegung soweit fortgeschritten, dass wir bereits von einem weiteren Test der Januartiefs sprechen müssen. Zum Ende des ersten Halbjahres notieren europäische Aktien somit in der Breite nur geringfügig über ihren Jahrestiefs. Dies entspricht eindeutig nicht dem Szenario, dass wir noch vor wenigen Wochen prognostiziert haben. Auch wenn es uns gelang, die (bisher) erreichten Tiefstmarken genau vorherzusagen, sind wir davon ausgegangen, dass wir uns über das zweite Quartal hinweg bereits wesentlich deutlicher von diesem Niveau lösen können. Neue Tiefststände würde zeitlich vermutlich mit Kursen unter 11.600 im Dow Jones zusammenfallen. In diesem Fall müssten wir von einer Fortsetzung der mittelfristigen Abwärtsbewegung mit erneut zunehmender Dynamik ausgehen. Das Potenzial in einem solchen Szenario sehen wir bei noch einmal 15 Prozent Aktuell gehen wir wie schon im März - davon aus, dass keine neuen Tiefsstände erreicht werden. Neue 19. Juni 2008 Slide 10
Stoxx Indizes heute Stoxx 600 EuroStoxx 600 Stoxx 50 EuroStoxx 50 19. Juni 2008 Slide 11
Stoxx 19. Juni 2008 Slide 12
EuroStoxx 50 19. Juni 2008 Slide 13
Charttechnik Asien Vor allem Japan konnte sich von der Abwärtstendenz der vergangenen vier Woche nahezu abkoppeln. Wie im Chart (Seite15) erkennbar, hat dich der Nikkei225 kaum von den im Mai erreichten Hochs entfernt. Auch der Abstand zu den im März markierten Jahrestiefstständen ist im Vergleich zu den europäischen Indizes beeindruckend. Weiter im freien Fall befinden sich weiterhin Chinas Aktienindizes. Seit Beginn des vierten Quartals 2007 verzeichnen die Indizes dort inzwischen Verluste in Höhe von bis zu 60 Prozent. Das Chartbild im Hang Seng ähnelt zumindest auf Sicht der vergangenen Monate dem Bild, über das wir in vielen europäischen Indizes oder im Falle des S&P 500 diskutieren. Nachdem noch im Mai der Sprung über die wichtig Marke von 25.400 gelungen war, müssen wir auch hier analog eine deutliche Eintrübung feststellen. 19. Juni 2008 Slide 14
Nikkei 225 19. Juni 2008 Slide 15
China am Beispiel des Shanghai Composite 19. Juni 2008 Slide 16
Hang Seng 19. Juni 2008 Slide 17
Charttechnik Ölpreis Unter all den positiven und negativen Argumenten, die in der Summe im Moment (noch?) zu einem Neutral bei unserem Inputfaktor Technik führen, ist neben der Zins- und Inflationsentwicklung der Ölpreis der Belastungsfaktor, der auch in den kommenden Wochen für die dunkelsten Wolken am Aktienhimmel sorgen wird. Zwar sprechen die Tagesbewegungen, die wir inzwischen bei der Entwicklung des Ölpreises verzeichnen, dafür, dass wir uns in eine Übertreibungsphase begeben. Allerdings sprechen (technisch!!!) wesentlich mehr Argumente dafür, dass wir uns eben immer noch nicht in der finalen Phase einer solchen Übertreibung befinden. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir mit dem Erreichen der Marke von 140 USD in eine kräftige Korrektur abgleiten, ist technisch wesentlich geringer, als eine Fortsetzung der laufenden Bewegung mit unveränderter (oder für den Fall, dass wir uns tatsächlich in einer Übertreibungsphase befinden) oder gar zunehmender Dynamik. Insofern müssen wir wohl von weiter steigenden Rohölpreisen ausgehen, was die Aussichten für den Aktienmarkt nicht unbedingt verbessert. 19. Juni 2008 Slide 18
Belastungsfaktor Öl 19. Juni 2008 Slide 19
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