Qualifizierung von An- und Ungelernten

Ähnliche Dokumente
Qualifizierung von An- und Ungelernten

Fachkräftebedarf und Attraktivität von Berufsbildung und Studium

Aufstiegschancen durch Berufsbildung in der Einwanderungsgesellschaft

Übergänge von Jugendlichen mit Migrationshintergrund in Ausbildung

Bildungskonferenz 2011: Fachkräfte.Machen.Zukunft.

Berufsbildung für Geringqualifizierte Barrieren und Erträge. Forum am 26. und 27. November 2015 in Nürnberg

Potenziale nutzen durch berufliche Nachqualifizierung!

Wie leben und arbeiten Hamburgs Eltern?

Personen mit Migrationshintergrund auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland. Hohenheimer Tagung Klaus Pester

STATISTISCHES LANDESAMT. Mikrozensus. Statistik nutzen

Arbeitsmarkt, Demografie und Inklusion Chefsache Inklusion. Dirk Werner

Armutsgefährdungsquoten von Migranten (Teil 1)

IV 212 Ingo Röske-Wagner 13. Juni 2013

1 Fragebogen zur Erhebung (zu 2.4.1)

Menschen - Demographie

Hinweise zur Korrektur unvollständiger und fachlich invalider Teilnehmerdaten

Bevölkerungsentwicklung bis Mittlerer Oberrhein

Alleinerziehende in der Grundsicherung für Arbeitsuchende

Ergebnisse der Elternbefragung von Grundschülern/-innen der Jahrgangsstufen 1 bis 3 zum Übergang in weiterführende Schulen 2013

Entwicklung und Struktur des Niedriglohnsektors in Deutschland

Der 4. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung Daten Analysen Botschaften

Daten und Fakten zur Fachkräftesicherung in Sachsen. 3. Techniksymposium, Berufsakademie Dresden

EF6 Quartalsangabe 1 = 1. Quartal 2 = 2. Quartal 3 = 3. Quartal 4 = 4. Quartal. EF8U2 Geschlecht (Person 1) 1 = männlich 2 = weiblich

Bevölkerung mit Migrationshintergrund II (Teil 2)

Anlage zum Teilnehmendenfragebogen Eintritt

Aktive Leistungen Eingliederung in Arbeit (Beruflicher Werdegang)

Die Situation von Muslimen am Arbeitsmarkt Empirische Grundlagen auf Basis der Daten der Studie Muslimisches Leben in Deutschland (MLD)

Der Arbeitsmarkt in Deutschland

Hochwertige und chancengerechte Bildung für alle. Katja Römer Pressesprecherin Deutsche UNESCO-Kommission

Bericht zur Arbeitsmarktlage: Menschen mit Migrationshintergrund in Bremen

Der Arbeitsmarkt in Deutschland

Teil D1. Basisangaben zum ESF-Programm, zum ESF-Projekt und zum Teilnehmenden

Integration durch Bildung

Rekrutierungsstrategien in der Gesundheits- und Krankenpflege zur Kompensierung des Fachkräftemangels

Fragebogen Alleinerziehende. Fragen zur Lebenssituation/Betreuungssituation

Gering Qualifizierte Zwischen Arbeitslosigkeit und prekärer Beschäftigung?

ARBEITSMARKTINTEGRATION VON MIGRANT/-INNEN

Factsheet INSM-Integrationsmonitor

Leben und Arbeiten in Baden-Württemberg. Ergebnisse des Mikrozensus 2015

Schulabgänger und Schulabgängerprognose aus allgemeinbildenden Schulen in Mecklenburg-Vorpommern

Gertrud Hovestadt April Eine Studie im Auftrag des DGB

Was ist denn schon da? Man muss ja nicht bei null anfangen. Wie kann informell Erlerntes erfasst und anerkannt werden?

Forschungsdatenzentrum des Statistischen Bundesamates Seite 1 von 84

Bedeutung von Abschlussvermerken auf Schulzeugnissen. in Nordrhein-Westfalen.

Kein junger Mensch darf verloren gehen

Erwerbstätigkeit und Ausbildung bei ungünstigen sozialen Umfeldbedingungen. Bildungschancen über modulare Qualifikationen für junge Mütter und Väter

ohne berufsqualifizierenden Bildungsabschluss ohne Schulabschluss 3,8 Bevölkerung 9,2 7,4 10,9 1,6 1,8 1,4 insgesamt Männer Frauen

Aufstiege in der Arbeitswelt Bilanz, Potenziale und Chancen

TEP Teilzeitberufsausbildung Einstieg begleiten Perspektiven öffnen 3. Projektrunde 2011/2012 Finale Auswertung (Datenstand zum 24.

A8 Erwerbstätigkeit junger Erwachsener ohne abgeschlossene Berufsausbildung

Gunther Gerner Regionale Beschäftigungsstrategie von abstrakten Problembeschreibungen zu konkreten Lösungsansätzen

Leben und Arbeiten in Baden-Württemberg. Ergebnisse des Mikrozensus 2014

Bundeskonferenz: Chance Beruf Zukunft der beruflichen Bildung gestalten / 02. Juli Nachqualifizierung aus Sicht der Bundesagentur für Arbeit

Anlage zum Teilnehmendenfragebogen Eintritt

Situation geflüchteter Frauen auf dem Arbeitsmarkt

Informationen aus dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln

Veränderte Familienverhältnisse

Anschlussmöglichkeiten für Studienaussteiger/innen: Übergang vom Studium in die berufliche Bildung

TEP Teilzeitberufsausbildung Einstieg begleiten Perspektiven öffnen Stand der Umsetzung zum Dr. Maria Icking Julia Mahler

Aktuelle betriebliche Bedarfe und zukünftige Qualifikationsanforderungen an An- und Ungelernte

Fragebogen T1. 1. Angaben zur Person 1.1. Alter:.. Jahre 1.2

Steigende Erwerbsbeteiligung von Frauen und Älteren: Kann damit der demografische Effekt auf das Erwerbspersonenpotenzial kompensiert werden?

Fachkräfteengpässe in Deutschland und die Potenziale der Migration. Internationale Konferenz, Berlin, 23. November 2012 Prof. Dr.

Task Force für Arbeit Region Düsseldorf Bergisch Land Seite 2

Datenreport 2016 ein Sozialbericht für die Bundesrepublik Deutschland. Statement von Dr. Mareike Bünning (WZB)

Berner Soziale Fachhochschule Arbeit Haute école spécialisée bernoise Bern University of Applied Sciences

Alleinerziehende im SGB II in NRW

Thorsten Nappe Geschäftsführer Operativ Agentur für Arbeit Rostock Quo vadis Arbeitsmarkt MV 2020

Der Niedriglohnsektor in Deutschland

Daten zur Lebenslage von alleinerziehenden Familien in Deutschland 1

Nach Status vor der Meldung und Abgangsgründen in absoluten Zahlen und Anteile in Prozent, ,3%

Arbeitsmarktintegration von Migranten Ein empirischer Überblick

Indikatorendokumentation

1. TEILQUALIFIKATIONEN SIND KONTRAPRODUKTIV!?

Pressegespräch des DIW Berlin, 1. September DIW Wochenbericht 35/2016. Die Integration Geflüchteter Erkenntnisse aus der Vergangenheit

Ansätze und Ziele zur beruflichen Integration von Flüchtlingen in Baden-Württemberg

STATISTISCHES LANDESAMT. Mikrozensus. Statistik nutzen

Bevölkerung nach höchstem beruflichen Bildungsabschluss und Migrationshintergrund 2012 in % nach Altersgruppen (20-30 Jahre und Jahre)

Fachkräfte für die Schweiz k eine Initiative des EVD

Finanzielle und soziale Ressourcen: ALG-II-Bezug im Übergang in das Erwerbsleben

Personenbezogene Teilnehmendendaten zur Generierung der ID (Separate Tabelle) Weitere personenbezogene Teilnehmendendaten (Separate Tabelle)

Forum 2: Modernisierung der beruflichen Bildung

TEP Teilzeitberufsausbildung Einstieg begleiten Perspektiven öffnen Rückblick auf vier Jahre TEP-Monitoring ( ) Julia Mahler 22.

Sozialberichterstattung NRW. Kurzanalyse 2/ Bildung und Armut

Formular zur TeilnehmerInnenerfassung an einer ESF-geförderten Maßnahme im Land Berlin Förderperiode

Die betriebliche Ausbildung Situation und Potenziale

Nr. 67. MINT und das Geschäftsmodell Deutschland. Christina Anger / Oliver Koppel / Axel Plünnecke

Überqualifizierung von Akademikern in Deutschland: Die Wahrscheinlichkeit ist sehr ungleich verteilt

Geschlecht als sozialer Platzanweiser? Gender Gaps in Bildung und Arbeitsmarkt

Lebenssituation älterer Menschen in Baden-Württemberg

Prof. Dr. Andrä Wolter

Warum ist die Erwerbsneigung ostdeutscher Frauen höher als die westdeutscher Frauen?

Ungenutzte Potenziale in Bildung und Ausbildung: Analysemöglichkeiten des Nationalen Bildungspanels (NEPS)

Die Rolle von primären und sekundären Herkunftseffekten für Bildungschancen von Migranten im deutschen Schulsystem

ÄltereMigrantinnen und Migranten am Arbeitsmarkt

Brauchen wir neue Wege zur Anerkennung beruflicher Kompetenzen? Überwiegen die Vorteile oder die Risiken?

Bildungsverläufe im Zweiten Bildungsweg. Deskriptive Auswertung des Anmelde-Fragebogens 2014/15. Overberg-Kolleg Münster

Transkript:

Qualifizierung von An- und Ungelernten Eine empirische Bestandaufnahme der Lebenssituation und Potenziale AGBFN Forum am 26. und 27. November in Nürnberg Berufsbildung für Geringqualifizierte Barrieren und Erträge Dr. Regina Flake

Regina Flake, Lydia Malin, Lena Middendorf, Susanne Seyda Qualifizierung von An- und Ungelernten Eine empirische Bestandsaufnahme der Lebenssituation und Potenziale IW-Analysen Forschungsberichte Nr. 100, Köln 2014

Ziel und Datengrundlage An- und Ungelernte in Deutschland Kompetenzen von An- und Ungelernten Handlungsoptionen zur Qualifizierung

Ziel und Datengrundlage An- und Ungelernte in Deutschland Kompetenzen von An- und Ungelernten Handlungsoptionen zur Qualifizierung

Zielsetzung Empirische Bestandsaufnahme der Situation von An- und Ungelernten in Deutschland Mikrozensus (MZ) Sozio-oekonomisches Panel (SOEP) Ergebnisse des Programme for the International Assessment of Adult Competencies (PIAAC) Wie arbeitsmarktnah sind Personen ohne Berufsabschluss? Welche Beschäftigungs- und Qualifizierungspotenziale weisen sie auf? Wer bedarf besonderer Unterstützung?

An- und Ungelernte Geringqualifizierte, nicht formal Qualifizierte. Als nicht formal Qualifizierte werden Personen bezeichnet, die keine Berufsausbildung bzw. kein Fachhochschul- oder Hochschulstudium abgeschlossen haben, also keine erfolgreiche, zertifizierte Teilnahme an formalen Bildungsgängen vorweisen können. Auch Personen mit Anlernausbildung, beruflicher Grundbildung oder mit einem Praktikum gelten nicht als formal qualifiziert. Dazu zählen nicht: Schüler, Studierende, Auszubildende, Wehr- und Zivildienstleistende, Personen in Maßnahmen der beruflichen Fortbildung und Umschulung.

Ziel und Datengrundlage An- und Ungelernte in Deutschland Kompetenzen von An- und Ungelernten Handlungsoptionen zur Qualifizierung

An- und Ungelernte 16- bis 64-jährige im Jahr 2011, in Prozent 14,1 7,5 Mio. Personen im Alter von 16 bis 64 Jahren haben keinen Berufsabschluss 14,5 Personen mit Berufsabschluss: 66,5% Berufsausbildung 71,2 11,8% Fortbildungsabschluss 21,4% (Fach-) Hochschulabschluss An- und Ungelernte In Ausbildung Mit Berufsabschluss Quelle: Mikrozensus 2011; eigene Berechnungen

Mehr Frauen, mehr Ältere 16- bis 64-jährige im Jahr 2011, in Prozent Männer 12,2 14,9 72,7 Frauen 15,9 14,1 69,8 16 bis 24 Jahre 9,3 71,6 18,9 25 bis 34 Jahre 14,0 15,1 70,7 35 bis 44 Jahre 14,8 1,5 83,6 45 bis 54 Jahre 14,3 0,4 85,1 55 bis 64 Jahre 16,7 0,1 83,0 An- und Ungelernte In Ausbildung Mit Berufsabschluss Quelle: Mikrozensus 2011; eigene Berechnungen

Migranten häufiger an- und ungelernt 16- bis 64-jährige im Jahr 2011, in Prozent Selbst zugewandert 36,6 10,3 52,7 Nicht selbst zugewandert 16,9 48,4 34,5 Kein Migrationshintergrund 9,3 13,8 76,8 An- und Ungelernte In Ausbildung Mit Berufsabschluss Quelle: Mikrozensus 2011; eigene Berechnungen

Auch Hauptschüler häufig betroffen 16- bis 64-jährige im Jahr 2011, in Prozent Kein Schulabschluss 85,5 9,9 4,6 Unternehmen bevorzugen Jugendliche mit höherem Schulabschluss für Ausbildung Realschulabschluss Hauptschulabschluss (Fach)Hochschulreife 7,2 8,8 5,3 25,2 4,5 20,4 An- und Ungelernt In Ausbildung Mit Berufsabschluss 70,2 84,0 74,3 Verengtes berufliches Spektrum für leistungsschwächere Jugendliche Durch Misserfolg in der Schulzeit kein weitere Bildungswunsch Im Übergangsbereich hängengeblieben Quelle: Mikrozensus 2011; eigene Berechnungen

Fast ein Drittel war bereits in Ausbildung 16- bis 64-jährige im Jahr 2011, in Prozent 3,9 28,3 Kein Ausbildungs- /Studienabbruch Berufsausbildung abgebrochen Studium abgebrochen 67,8 Quelle: PIAAC 2012; eigene Berechnungen

Wahrscheinlichkeit, an- und ungelernt zu sein Signifikante Einflussfaktoren Frau 0,048*** Alter (Referenz: 35 bis 44 Jahre) Alle Männer Frauen 16 bis 24 Jahre 0,144*** 0,146*** 0,146*** 25 bis 34 Jahre 0,011*** 0,009*** 0,016*** 45 bis 54 Jahre 0,000-0,005*** 0,008*** 55 bis 64 Jahre 0,005*** -0,014*** 0,024*** Familienstand (Referenz: Ledig) Verheiratet -0,030*** -0,051*** -0,007*** Geschieden, verwitwet -0,005** -0,026*** 0,011*** Minderjährige Kinder (Referenz: keine minderjährigen Kinder) Kinder unter 3 0,009*** 0,005 0,019*** Kinder über 3 0,003* 0,003 0,009*** Alleinerziehend 0,026*** -0,006 0,037*** Migrationshintergrund (Referenz: kein Migrationshintergrund) Migrationshintergrund, nicht selbst zugewandert 0,136*** 0,151*** 0,116*** Migrationshintergrund, selbst zugewandert 0,204*** 0,210*** 0,201*** Schulabschluss (Referenz: Realschule) Ohne Schulabschluss 0,752*** 0,749*** 0,750*** Hauptschule 0,167*** 0,120*** 0,218*** (Fach-)Abitur -0,021*** -0,001-0,040*** Konstante 0,030*** 0,067*** 0,036*** Bundesland ja ja ja R2 0,262 0,261 0,274 F 6279,34 2453,18 5285,02 N 377.791 186.86 190.931 Quelle: Mikrozensus 2011; eigene Berechnungen Frauen Personen unter 34 Jahren und Personen über 55 Jahren Geschiedene, Verwitwete (Junge) Mütter mit kleinen Kindern Personen mit Migrationshintergrund (selbst zugewandert) Personen mit niedrigem Schulabschluss

Erwerbsbeteiligung und -umfang 16- bis 64-jährige, in Prozent An- und Ungelernte 56,9 25,7 17,4 61,4 20,1 18,5 Mit Berufsabschluss 82,3 10,7 7,0 76,5 17,4 6,1 Erwerbstätige Nichterwerbstätige (o. Arbeitslose) Arbeitslose Vollzeit Teilzeit Unregelmäßig/ geringfügig beschäftigt Quelle: Mikrozensus 2011, SOEP 2012; eigene Berechnungen

Mehr körperliche Arbeit, weniger PC-Nutzung 16- bis 64-jährige Beschäftigte im Jahr 2012, in Prozent Körperliche Arbeit Arbeiten im Team 48,2 50,3 45,9 80,5 Nutzung Textverarbeitungsprogramm 35,6 68,5 Recherche im Internet 30 68,2 Nutzung Tabellenkalkulation Eigene Arbeitsplanung 26,7 26,6 49 51,9 Leitender Vorgesetzter 19,6 33,7 Lesen von Fachartikeln 8,7 35,5 Mathematik 0 4,4 An- und Ungelernte Mit Berufsabschluss Quelle: PIAAC, 2012; eigene Berechnungen

Haushaltseinkommen und Armutsgefährdung 16- bis 64-jährige im Jahr 2012, in Euro Haushaltseinkommen Haushaltseinkommen nach Steuern und Transfers An- und Ungelernte Mit Berufsabschluss 32.885 49.925 Darunter: Öffentliche Leistungen 5.133 2.910 Äquivalenzeinkommen Äquivalenzeinkommen nach Steuern und Transfers Darunter: Öffentliche Transferleistungen 17.732 25.529 2.655 1.565 Beobachtungen 1.772 11.414 Quelle: SOEP 2012; eigene Berechnungen

Haushaltseinkommen und Armutsgefährdung 16- bis 64-jährige im Jahr 2012, in Euro Haushaltseinkommen Haushaltseinkommen nach Steuern und Transfers An- und Ungelernte Mit Berufsabschluss 32.885 49.925 Darunter: Öffentliche Leistungen 5.133 2.910 Äquivalenzeinkommen Äquivalenzeinkommen nach Steuern und Transfers Darunter: Öffentliche Transferleistungen 17.732 25.529 2.655 1.565 Beobachtungen 1.772 11.414 Quelle: SOEP 2012; eigene Berechnungen

Wie der Lebensunterhalt finanziert wird 16- bis 64-Jährige im Jahr 2011, in Prozent Arbeit 43,7 69,8 Sonstiges 16,4 30,0 Sozialleistungen 4,0 16,5 Keine Angabe 9,8 9,8 Mit Berufsabschluss An- und Ungelernte Quelle: Mikrozensus 2011; eigene Berechnungen Bildnachweis: matttilda - Fotolia

Arbeitszeit und Stundenlohn 16- bis 64-Jährige Beschäftigte im Jahr 2012, in Prozent Wöchentliche Arbeitszeit, in Stunden An- und Ungelernte Mit Berufsabschluss 35 39 Stundenlohn, in Euro 12,00 17,25 Quelle: SOEP 2012; eigene Berechnungen

Ziel und Datengrundlage An- und Ungelernte in Deutschland Kompetenzen von An- und Ungelernten Handlungsoptionen zur Qualifizierung

Kompetenz: Begriff und die Bedeutung Hinter Kompetenz verbirgt sich die Fähigkeit, in Problemsituationen, bei neuartigen Aufgabenstellungen sowie bei Herausforderungen selbstorganisiert zu handeln. Schulische, berufliche und akademische Bildung sind Schlüsselfaktoren für die Kompetenzentwicklung Kompetenzen beeinflussen Erwerbsneigung und Erwerbschancen Aber auch das Ausüben einer Erwerbstätigkeit führt wiederum zu einem Kompetenzzuwachs Bildnachweis: Kapley - Fotolia

PIAAC-Kompetenzstufen 16- bis 64-jährige im Jahr 2012, in Prozent Lesekompetenzen 48,9 37,2 36,3 38,4 34,3 37,2 15,0 17,6 11,9 9,7 10,4 2,1 0,0 0,7 0,5 Bis Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Stufe 4 Stufe 5 54,7 Alltagsmathematische Kompetenzen 32,5 32,8 31,3 37,4 35,6 14,9 18,4 10,5 13,6 13,3 2,2 0,1 1,4 1,3 Bis Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Stufe 4 Stufe 5 Skala von Stufe 1 (niedrig) bis Stufe 5 (hoch) Quelle: PIAAC 2012; eigene Berechnungen

Erwerbstätige seltener in der Risikogruppe 16- bis 64-jährige, die höchstens die 1. Stufe erreichen, in Prozent Lesekompetenz 53,6 45,2 27,1 12,8 An- und Ungelernte Erwerbstätig Nicht erwerbstätig Mit Berufsabschluss Quelle: PIAAC 2012; eigene Berechnungen

Kompetenzen und Erwerbsbeteiligung Kein signifikanter Zusammenhang bei An- und Ungelernten Kompetenzen sind bei An- und Ungelernten weniger relevant für den Zugang in den Arbeitsmarkt und/oder An- und Ungelernte üben seltener eine Beschäftigung aus, die zu einer Erweiterung der Kompetenzen führt

Ziel und Datengrundlage An- und Ungelernte in Deutschland Kompetenzen von An- und Ungelernten Handlungsoptionen zur Qualifizierung

Handlungsoptionen zur Qualifizierung Prävention muss im frühkindlichen und schulischen Bereich ansetzen Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen u. a. durch bessere Berufsberatung und Unterstützung vor und während der Ausbildung Berufsbegleitende Qualifizierungsangebote (Nachträglicher) Erwerb eines Berufsabschlusses (z. B. über Ausbildungsbausteine oder Teilzeitausbildung) Teil- und Nachqualifizierung Anpassungsweiterbildungen zur Aktualisierung vorhandenen Wissens Maßnahmen zur Grundbildung (z. B. Alphabetisierungskurse) Anerkennung von Kompetenzen und im Ausland erworbener Qualifikationen

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Dr. Regina Flake Economist Berufliche Qualifizierung und Fachkräfte 0221 4981-840 flake@iwkoeln.de