Agenda Die Rolle niedergelassener Ärztinnen und Ärzte im Zusammenhang mit der Rehabilitation Rehabilitationswissenschaftliches Seminar Uni Würzburg, 14.01.2015 Anna Lena Walther, M.A. Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie Universität Lübeck Welche Funktionen haben niedergelassene Ärztinnen und Ärzte beim Reha Zugang? Welche Informationen benötigen niedergelassene Ärzte im Zusammenhang mit der Rehabilitation der Deutschen Rentenversicherung? Vorstellung der Studie Fazit und weitere Entwicklungen Diskussion 1 2 Hintergrund Vergroesserte Verson findet sich im Anhang ==> 1, Millionen Anträge auf medizinische Rehabilitation pro Jahr (DRV, 2014) 5% Bewilligungen 1% Ablehnungen Niedergelassene Ärzte nehmen wichtige Funktionen im Rehaprozess ein u.a.: Erkennen von Rehabedarf eher intuitiv und erfahrungsgeleitet (Schubert et al, 2012) Kommunikation Empfehlung zur Reha Patienten über Reha informieren Ziele besprechen 3 4 Reha Checkliste Die Checkliste: ist kurz und einfach liefert plausible und zuverlässige Resultate ist eine Erleichterung für die Hausarztpraxis Aber Einseitiger Fokus der Ärzte: geringe Bedeutung von psychische Begleitsymptomen, Alltags und Arbeitsbelastungen und Fehlzeiten für Reha Bedarf Geringe Beteiligung im Projekt: Ohnehin schon zu viele Zettel in der Praxis, wir ersticken im Papierkram gerade bei der Reha müssen wir zusätzlich noch viele Anträge schreiben, das reicht keine Lust, noch mehr Papiere zu bearbeiten Daten aus der Qualitätsgemeinschaft Schleswig Holstein, HV Orthopädie, N=30, Welle 5 (2012/2013) Empfehlung zur Reha Hausarzt = 4,4% Facharzt = 40,5% Patienten über Reha informieren Wurden Sie zuvor darüber informiert, was das konkrete Behandlungsprogramm einer Reha Klinik beinhaltet und erfordert? Ja: 5 % Ziele besprochen? mit dem Hausarzt = 5% mit dem Facharzt = 45% Kommunikation Wer hat Sie informiert? % 40 37 1 8 25 7 5
Nach der Reha Erster Kontakt mit dem Hausarzt nach der Reha 54% haben diesen in den ersten Tagen nach der Reha weitere 2% in den ersten 4 Wochen nach der Reha Besprechung des Entlassungsberichts Kommunikation Daten aus der Qualitätsgemeinschaft Schleswig Holstein, HV Orthopädie, N=30, Welle 5 (2012/2013) 1% besprechen diesen mit Ihrem Hausarzt unzureichende Kommunikation zwischen Arzt und Patient/Rehabilitand während allen Phasen der Rehabilitation Unsicherheiten und negative Erfahrungen Ärzte räumten ihrerseits Unsicherheiten ein Nur 40 % der Hausärzte schätzen ihre Kenntnisse über die einzelnen Reha Formen und das Bewilligungsverfahren als gut oder sehr gut ein. (v. d. Bussche, 2003, S. 351) Erfahrungen der Ärzte mit Reha Anträgen wahrgenommene Diskrepanz zwischen Reha Bedarf und Reha Bewilligung mangelnde Rückmeldung bei Ablehnungen seitens der DRV verhindert Lerneffekt untergeordnete Bedeutung von Reha im Studium und Praxisalltag bisherige Informationsangebote zur Rehabilitation nicht zufriedenstellend 7 8 Primärstudie: Schnittstellenprojekt Optimierung der Zusammenarbeit von Reha Kostenträgern, Reha Einrichtungen und ambulanter Versorgung gefördert vom vffr Teilnehmer: niedergelassene Ärzte, Reha Kliniker, Kostenträger (DRV, KK), (Patienten) Fokusgruppen (monodisziplinär), interdisziplinäre Gruppengespräche, Abschlusskonferenz Entwickelte Lösungsmöglichkeiten u.a.: Mixed Methods Studie Qualitative Sekundäranalyse von Fokusgruppen Online Befragung von niedergelassenen Ärzten Weiterbildung: Verfahren Rehaantrag für Hausärzte Checkliste: Was muss dem Reha Antrag zwingend vorangehen? Weiterbildung: Checkliste Reha Bedarf 2 Versionen des E Briefs (kurz/lang) Kurzbrief für jeden Rehabilitanden Internetseite: Informationen zum Rehaantrag für den niedergelassenen Arzt Nachverfolgungsziffer für Reha Anträge (wie beim Paket) Infoveranstaltungen/ Weiterbildung zum Rehaantrag für niedergelassene Ärzte Kleingruppengespräche à la Qualitätszirkel Forum / Treffen: niedergelassene Ärzte / Kostenträger / med. Dienste sprechen miteinander Methode Mixed Methods Studie Qualitative Sekundäranalyse von Fokusgruppen 1 Online Befragung von niedergelassenen Ärzten 40 zu rehabilitationsspezifischem Informationsbedarf in en 5 stufige Antwortskala Ja Eher Ja Unentschieden Eher Nein Nein Online Erstellung und Link Generierung mit SurveyMonkey 1 Pohontsch N, Träder J. M., Scherer M, Deck R (2013). Empfehlungen zur Überwindung von Schnittstellenproblemen in der medizinischen Rehabilitation der gesetzlichen Renten und Krankenversicherung. Rehabilitation; 52:322 328 Primärstudie: Pohontsch N, Deck R (2011). Schnittstellenprobleme und ihre Auswirkungen auf die rehabilitative Versorgung. Neuroreha; 3 (3):114 11 11 12
13 14 versicherungsrechtliche, medizinische u. sozialmedizinische Entscheidungskriterien, Entscheidungskriterien nach Aktenlage und persönliche Begutachtung, Ablehnungsgrund und Widerspruch, zusätzliche Maßnahmen vor Widerspruch, Prozess Widerspruchsverfahren 7 15 1 versicherungsrechtliche, medizinische u. sozialmedizinische Entscheidungskriterien, Entscheidungskriterien nach Aktenlage und persönliche Begutachtung, Ablehnungsgrund und Widerspruch, zusätzliche Maßnahmen vor Widerspruch, Prozess Widerspruchsverfahren Gespräch mit Patienten vor Reha und nach Reha, weitere Informationsangebote für Patienten, Nachsorge Angebote, Handlungsoptionen Arbeitsunfähigkeit nach Reha 7 5 versicherungsrechtliche, medizinische u. sozialmedizinische Entscheidungskriterien, Entscheidungskriterien nach Aktenlage und persönliche Begutachtung, Ablehnungsgrund und Widerspruch, zusätzliche Maßnahmen vor Widerspruch, Prozess Widerspruchsverfahren Gespräch mit Patienten vor Reha und nach Reha, weitere Informationsangebote für Patienten, Nachsorge Angebote, Handlungsoptionen Arbeitsunfähigkeit nach Reha Zusätzliche Unterlagen für Klinik, Informationen für Wahl der Rehabilitationsklinik, Arbeitsfähigkeit im Entlassungsbericht 7 5 3 17 18
Methode Rekrutierung Zielgruppe: niedergelassene Ärzte in Schleswig Holstein Primär gewählter Zugangsweg: E Mail Verteilerliste der KVSH (n=700) Weitere genutzte Informationswege: Mitteilungsblatt der KVSH und ÄK SH E Mail über einige Ärztenetze und ÄK SH Methode Rekrutierung Zielgruppe: niedergelassene Ärzte in Schleswig Holstein Primär gewählter Zugangsweg: E Mail Verteilerliste der KVSH (n=700) Weitere genutzte Informationswege: Mitteilungsblatt der KVSH und ÄK SH E Mail über einige Ärztenetze und ÄK SH Analyse Überprüfung auf doppelte Befragungsdaten Deskriptive Auswertung 1 20 14 Fragebögen lagen zur Auswertung vor, geschätzter Rücklauf 27,7% Stichprobe: Alter Durchschnittsalter: 54 Jahre (31 8 Jahre) Geschlecht 4,% männlich, 2,8% weiblich Hoher Informationsbedarf über alle e konkreter Aspekt % 1 Facharzt 4,% Allgemeinmedizin 1% Innere Medizin Dauer niedergelassene Tätigkeit 33% >20 Jahre 28,8% 1 Jahre 21 22 Hoher Informationsbedarf über alle e Hoher Informationsbedarf über alle e konkreter Aspekt % 1 konkreter Aspekt % 1..Servicestellen für Patienten 84,2 23 24
Hoher Informationsbedarf über alle e Hoher Informationsbedarf über alle e konkreter Aspekt % 1..Servicestellen für Patienten 84,2 konkreter Aspekt % 1..Servicestellen für Patienten 84,2 Bewilligungs und Antragspraxis..bei welchen Ablehnungsgründen ein Widerspruch sinnvoll sein kann..welche Maßnahmen vor Widerspruch erfolgen sollten..genaue Inhalte von Ablehnungsgründen 1,0 8, 80,3 Bewilligungs und Antragspraxis..bei welchen Ablehnungsgründen ein Widerspruch sinnvoll sein kann..welche Maßnahmen vor Widerspruch erfolgen sollten..genaue Inhalte von Ablehnungsgründen 1,0 8, 80,3.. Angebote 81,3 25 2 Hoher Informationsbedarf über alle e Informationsvermittlung Welche Funktionen sollen auf einer Website integriert werden? konkreter Aspekt % 1 27..Servicestellen für Patienten 84,2 Bewilligungs und Antragspraxis..bei welchen Ablehnungsgründen ein Widerspruch sinnvoll sein kann..welche Maßnahmen vor Widerspruch erfolgen sollten..genaue Inhalte von Ablehnungsgründen 1,0 8, 80,3.. Angebote 81,3 Mehrfachantworten waren möglich 28 Frequently asked Question (FAQ) 4,% E-Mail-Beratung 0,3% Forum 31,4% Chatroom 5,2% Sonstiges 2,1% Mehrfachantworten waren möglich Diskussion/Fazit Über welchen Informationsweg sind Sie auf diese Befragung aufmerksam geworden? Sonstiges: E Mail Praxisnetze N=17 KV Sitzung N=7 ÄK E Mail=4 E Mail N=1 Berufsverband N=1 Keine Angabe N= Rekrutierung zögerliche Teilnahme bekannt dennoch zufriedenstellender Rücklauf (Theile et al., 2012 21%, Gerth et al., 2011 8,3%) hoher Informationsbedarf insb. zu Themen Ablehnung und Widerspruch, ambulante Maßnahmen Website als Informationsquelle deutlich präferiert Mehrfachantworten waren möglich 2 30
Empfehlung Erstellung einer Website für die Zielgruppe der niedergelassenen Ärzte Inhaltlich Transparenz bzgl. Anforderungen an den ärztlichen Befundbericht Offenlegung von Entscheidungsgrundlagen Sprachlich/Gestalterisch verständlich Benutzerfreundlich Weitere Entwicklung Etablierung einer Arbeitsgruppe zur Entwicklung einer Homepage für niedergelassene Ärzte mehrere regionale Kostenträger und DRV Bund sowie PD. Dr. Ruth Deck Ausblick Fertigstellung und online gehen der Website im Jahr 201 31 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! anna lena.walther@uksh.de 32