Ergebnisse der Patientenbefragung der RV. Der Rehabilitanden-Informationstag: Rehabilitanden lernen, Rehaziele zu formulieren
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- Kevin Glöckner
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1 Rehabilitationswissenschaftliches Seminar an der Universität Würzburg, 29. April 2009 Der Rehabilitanden-Informationstag: Rehabilitanden lernen, Rehaziele zu formulieren Jürgen Höder Klinikum Bad Bramstedt Schulnoten Ergebnisse der Patientenbefragung der RV Orthopädie mit geringem Anteil Rheumatologie Rehabilitationsplan und -ziele Jürgen Höder 1 Jürgen Höder 2 Peer Review der Entlassberichte in der RV Alle Indikationen Die zehn von 284 MSK-Patienten am häufigsten genannten Ziele,Vergleich mit Ärzten und Therapeuten substanzielle Mängel in % Therapieziele und Therapie / / /2006 richtige Bew egungen lernen Verbesserung der Bew eglichkeit Infos über Erkrankung, Behandlung, Selbsthilfe entspannter, stressfreier leben erfahren, w as ich selbst gegen Schmerzen machen kann ausreichende berufliche Leistungsfähigkeit erlangen regelmäßige Bew egung / Sport Hobbys u. Freizeitaktivitäten besser/w ieder ausüben w eniger Schmerzen Patient Arzt Therapeut Jürgen Höder 3 Mut zu neuen Aktivitäten Jürgen Höder 4
2 Die zehn von 284 MSK-Patienten am häufigsten genannten Ziele,Vergleich mit Ärzten und Therapeuten richtige Bew egungen lernen Verbesserung der Bew eglichkeit Ziele aus dem Bereich der Aktivitäten (ICF) bei 284 MSK-Patienten Patient Arzt Therapeut Infos über Erkrankung, Behandlung, Selbsthilfe entspannter, Ziele stressfreier von Ärzten leben und Patienten stimmen nur zur Hälfte überein erfahren, w as ich selbst gegen Schmerzen machen kann Patient Arzt Therapeut Patienten äußern mehr Ziele aus dem Bereich der Aktivitäten ausreichende berufliche Leistungsfähigkeit erlangen regelmäßige Bew egung / Sport Hobbys u. Freizeitaktivitäten besser/w ieder ausüben 0 besser gehen Treppen steigen Haushalt führen Einkaufen Anziehen, Pflegen w eniger Schmerzen Mut zu neuen Aktivitäten Jürgen Höder 5 Jürgen Höder Ziele aus dem Bereich der Kontextfaktoren bei 284 MSK-Patienten Patienten äußern mehr Ziele aus dem Bereich der Kontextfaktoren Abbau Ängste stressfreier leben Info über Erkrankung Patient Arzt Therapeut Info Sozialrecht Probleme klären Jürgen Höder 7 Die Die niedrige Zufriedenheit der der Patienten in in der der Skala Skala ist ist primär primär inhaltlich substanziell zu zu erklären. Aus: Thorsten Meyer et al. (2008) Patientenzufriedenheit und Zielorientierung in der Rehabilitation, S. 104 Eine Eine Therapiezielorientierung als als integrativer Ansatz Ansatz zur zur Steuerung von von Rehaprozessen scheint scheint in in der der Rehabilitationspraxis nicht nicht präsent präsent zu zu sein. sein. Zusammenfassung nach 40 Interviews, 4 Kliniken, verschiedene Indikationen Patienten haben haben große große Schwierigkeiten, Ziele Ziele bzw. bzw. Erwartungen an an die die Rehabilitation zu zu formulieren. Jürgen Höder 8
3 Ein misslungener Versuch Ausweg Arzttraining ( ParZivaR )? Was Sie nach der Reha besser können wollen: sitzen stehen Ergänzung (wird vom Arzt ausgefüllt) Eine Stunde Ziel erreicht? ja nein Entwicklung und Evaluation eines Trainingsmoduls zur partizipativen Vereinbarung in der stationären medizinischen Rehabilitation (Greitemann, Jäckel et al.) aufstehen gehen Treppen steigen heben und tragen 500 Meter zum Bus 2 Etagen Erste Auswertungen nicht sehr ermutigend. Ausbildung in personzentrierter Beratung (GwG): 300 Stunden in 2 Jahren 7. Wege bewältigen 8. Bus und Bahn fahren 9. Auto fahren Jürgen Höder 9 Jürgen Höder 10 Ausweg neue Aufgabenverteilung? SVR 2007: Es zeigt sich eine nicht immer effiziente Arztzentriertheit in der Krankenversorgung. Sind Sportlehrer, Sozialarbeiter oder Psychologen vielleicht besser imstande, geeignete Rehaziele zu definieren? Studie Höder, Deck und Möller: Neue Aufgaben- und Rollenverteilung in der medizinischen Rehabilitation, Rehakolloquium Münster 2009 Jürgen Höder 11 Jürgen Höder 12
4 Mein Mein Ziel Ziel ist ist eigentlich, dass dass es, es, dass dass es es mir mir besser besser geht, geht, mehr mehr eigentlich nicht. nicht. Rehabilitanden haben Schwierigkeiten, spontan Ziele zu benennen. Arbeitsgruppe Rehaziele Nadine Pohontsch, Ruth Deck, Thorsten Meyer Institut für Sozialmedizin, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Jürgen Höder Klinikum Bad Bramstedt Petra Schönrock-Nabulsi Röpersberg-Klinik Ratzeburg Jürgen Höder 13 Äußerungen von Rehabilitanden Aus: Thorsten Meyer et al. (2008) Patientenzufriedenheit und Zielorientierung in der Rehabilitation, S. 104 Ich Ich hatte, hatte, ich ich sag sag mal mal so, so, ich ich hatte hatte überhaupt keine keine Erwartungen, weil weil ich ich ja ja nicht nicht wusste, was was Sache Sache ist, ist, und und für für mich mich ja ja alles alles neu neu war. war. Dass Dass ich ich mich mich ein ein bisschen besser besser bewegen kann, kann, vor vor allen allen Dingen Dingen jetzt jetzt hier hier im im Schulterbereich, im im Nackenbereich, nicht? nicht? Jürgen Höder 14 Infotag: Organisation Zufallsauswahl von 20 Personen Versicherte der DRV-Nord Bewilligter Rehaantrag (ohne AHB) Orthopädie Großraum Lübeck Pflichtveranstaltung sechs Stunden an einem Tag vier Referenten Methoden Orientierung an Methoden der Patientenschulung Akzeptierende, empathische Arbeitsatmosphäre Prinzip: Zuerst die Teilnehmer, dann die Referenten Methodenvielfalt: Erfahrungs- und Gedankenaustausch, Informationsvortrag, Plenumsdiskussion, Kleingruppenarbeit, Einzelarbeit, Rollenspiel, Moderatorenwand, Arbeitsblätter, Infoblätter Jürgen Höder 15 Jürgen Höder 16
5 Themenblöcke Sinn der Reha Gesundheitsprobleme Rehaziele Umgang mit Arzt Block I: Sinn der Reha Teilnehmer äußern sich: Welchen Sinn hat eigentlich die Reha, was wollen Sie damit erreichen? Ideen, Erfahrungen, Hoffnungen Auf welche Weise hilft die Reha, welche Therapien sind die wichtigsten? Was können Sie selbst zum Rehaerfolg beitragen? Sammeln und ordnen von Teilnehmeräußerungen an der Moderatorenwand Zusammenfassung, Ergänzung, korrigierende Informationen, Nahund Fernziele, Bedeutung von Nachsorge Jürgen Höder 17 Jürgen Höder 18 Block II: Meine Gesundheitsprobleme Teilnehmer äußern sich: Wenn Sie an Ihre Gesundheit denken, was sind da die Hauptprobleme? Welche Folgen hat Ihre Erkrankung für Ihren Alltag? Sammeln und ordnen von Teilnehmeräußerungen an der Moderatorenwand Einzelarbeit: Arbeitsblatt Meine gesundheitlichen Einschränkungen Exemplarisch die Antworten eines Teilnehmers durchsprechen Einschätzen und diskutieren, welche Einschränkungen in welchem Ausmaß in welcher Zeit zu verringern sind Meine gesundheitlichen Einschränkungen Welche Einschränkungen oder gesundheitlichen Probleme waren für Sie der Grund eine Rehabilitation zu beantragen? Haben Sie noch andere Einschränkungen oder gesundheitliche Probleme? Wählen Sie aus den Dingen, die Ihnen einfallen, diejenigen aus, die Ihnen am wichtigsten sind, und schreiben Sie sie unten auf! Meine wichtigsten gesundheitlichen Einschränkungen sind: zurück Jürgen Höder 19 Jürgen Höder 20
6 Block IV: Meine Rehaziele Kleingruppen 4-5 Teilnehmer unter Anleitung der vier Referenten: selbst schriftlich die persönlichen Rehaziele erstellen Ergebnisse sammeln und diskutieren Vortrag und Infoblatt: Kriterien eines guten Rehaziels Ebene der Aktivitäten und der personbezogenen Kontextfaktoren Messbarkeit kurzfristig/langfristig erreichbar Realistisch Einzelarbeit: Ziele noch einmal überdenken und in Formular übertragen Meine Rehabilitationsziele Die Ziele, die man für die Reha hat, können von Person zu Person ganz unterschiedlich sein und von der Erkrankung, aber auch von anderen Dingen, zum Beispiel dem Beruf, Aufgaben im Haushalt oder Hobbys abhängen. Denken Sie nun einmal daran, was Ihnen im Alltag, im Beruf oder der Freizeit besonders schwer fällt. Gibt es Tätigkeiten, bei denen Sie besonders eingeschränkt sind? Fallen Ihnen Dinge ein, die Sie gerne getan haben oder eigentlich tun müssten, aber heute aufgrund Ihrer Erkrankung nicht mehr machen können? Gibt es etwas, dass Sie verändern wollen, zum Beipsiel ihr Gewicht oder ihre Ausdauer? Fehlt Ihnen vielleicht Wissen über Ihre Krankheit? Möchten Sie Fertigkeiten im Umgang mit Ihrer Krankheit lernen? Ihr Rehabilitationsziel könnte es sein, an genau diesen Dingen zu arbeiten. Wählen Sie aus, welche Ziele Ihnen am wichtigsten sind, und schreiben Sie sie unten auf! Meine Ziele für die Rehabilitation: zurück Jürgen Höder 21 Jürgen Höder 22 Block V: Vorbereitung auf Zielgespräche Teilnehmer äußern sich: Mit welchen Worten würden Sie jetzt das Zielformular an den Rehaarzt übergeben? Welche Schwierigkeiten könnten dabei auftreten? Bei welchen Gelegenheiten würden Sie sonst noch Ihr Zielformular präsentieren? Sammeln und diskutieren Vortrag und Infoblatt: Günstige Strategien und Umgang mit schwierigen Ärzten Rollenspiel: Üben von problematischen Situationen Abschluss Evaluation Teilnehmerbefragung (Nützlichkeit, Verständlichkeit) am Ende des Tages telefonische Nachbefragung zu den Erfahrungen in der Rehabilitation Jürgen Höder 23 Jürgen Höder 24
7 Fazit Rehaziele spielen in der Praxis kaum eine Rolle Diese Situation ist seit 10 Jahren nachweislich stabil Trainings von Ärzten bisher ohne deutliche Erfolge Andere Möglichkeiten: Übertragung der Aufgabe an andere Berufsgruppen Training von Rehabilitanden Vielen Dank! Jürgen Höder 25
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