Meditation als Teil einer integralen Heilkunst Evidenz von achtsamkeitsbasierten Verfahren in der Psychotherapie G. Mundle, E. Gottschaldt Oberbergkliniken Oberberg Stiftung Matthias Gottschaldt
Heilkunst Heilkunst bezeichnet die Arbeit mit dem Menschen mit dem Ziel, innewohnende Potenziale zu realisieren. Derartige Potenziale finden sich nicht nur in der körperlichen, sondern insbesondere in der geistig-seelischen Dimension. Dabei meint heil sein auch ganz sein oder einfach sein und das Heilen ist die Hinführung zu eben diesem Sein, dem inneren Kern und in einem tieferen Sinn zu dem, was für sich weder krank noch gesund sein kann.
Wer heilt hier wen?
Meditation in der Psychotherapie Aufhebung der dualen Sichtweise Gemeinsamer Übungsweg Patient und Therapeut praktizieren Achtsame Interaktion von Patient und Therapeut Lebendigkeit und Präsenz in der Beziehung für Therapeut und Patient Positive Effekte für Patient und Therapeut Integraler Behandlungsansatz (Heilkunst) Potentiale des Therapeuten und Patienten stehen in direkter Wechselwirkung Arzt und Patient sind gegenseitige Wirkfaktoren
Meditation in der Psychotherapie Paradigmenwechsel Salutogenese Salus Gesundheit - Genesis Entstehung Potentialorientiertes Modell Erforschung und Entwicklung von Gesundheit Aaron Antonovsky (1923-1994) Gegenbegriff zur Pathogenese Gesundheit kontinuierlicher Prozess Innere Verankerung und Führung Wertewandel von der reinen Außensicht zur individuellen Innenschau Intuition, innere Stimme, innere Weisheit
Gesund durch Meditation ein Stressreduktionsprogramm von John Kabat-Zinn Mindfulness Based Stress Reduction (MBSR) Medical Department at the University of Massachusetts
FRÜHWARNZEICHEN 8
Die Bedeutung achtsamkeitsbasierter Interventionen in der medizinischen und psychotherapeutischen Versorgung: Review Ernst, Esch & Esch 2009
Metaanalyse MBSR Grossmann 2004
Elemente in der MBCT Meditation Bodyscan, Yoga, Atemübungen Plus kognitive Verhaltenstherapie Psychoedukation Hinweise zum Umgang mit depressiven Gedanken (aber keine gezielte Veränderung) Hinweise zur Veränderung des Verhaltens
Empirische Evaluation Teasdale et al. (2000) Journal of Consulting and Clinical Psychology
Empirische Evaluation Replikation des Befundmusters von Ma und Teasdale (2004): Reduktion der Rückfallraten um mehr als 50% bei Patienten mit drei oder mehr Episoden (MBCT: 36% vs. TAU 78%) Keine Reduzierung bei Patienten mit zwei Episoden (MBCT: 50% vs. TAU 20%)
Die achtsamkeitsbasierte Therapie von Abhängigkeitserkrankungen
Urge Surfing Observe and accept vs. fight or control Allows clients to learn alternative (nonreactive) responses, and weaken the intensity of urges over time
Results: Substance Use Time x group interaction: B=-.32, SE=.14, p=.02 Time2 x group interaction: B=.10, SE=.05, p=.04 All Omnibus tests: p <.001
Oberberg Stiftung Matthias Gottschaldt
Wise Mind
. The Well Within Wise Mind
The Well Within Wise Mind
Linehan et al., 2006 Patienten mit Borderlinestörungen Min. 2 selbstverletzendes Verhalten: Schneiden, Brennen mit Zigaretten, Schlagen mit Kopf gegen Wand Randomisierte Zuordnung zu DBT (n=52) vs TAU (vorwiegend psychodynamisch orientiert) (n=49) Ergebnisse: DBT Patienten hatten nach 1 Jahr Geringere Anzahl an SVV Weniger stationäre Aufenthalte Dropoutrate für DBT 25%, für TAU 59% Ergebnisse über 2 Jahre stabil
Meditation verbessert die Effektivität von Therapeuten Grepmaier 2007 18 Therapeuten erhielten randomisiert täglich 1/2 Stunde Zen -Meditation oder nicht Behandlung der Patienten in beiden Gruppen gleich Signifikante Verbesserung im Therapieergebnis
David Sackett Stammvater der evidenzbasierten Medizin The most powerful therapeutic tool you ll ever have is your own personality
Meditation bei Oberberg Oberberg Kliniken Erweiterung des Oberbergkonzepts um achtsamkeitsbasierte Verfahren Achtsamkeitsübungen am Anfang und Ende der Gruppentherapie und Teamsitzung Achtsamkeit als Gruppen- und Einzeltherapie Bodyscan, Autogenes Training, Yoga Raum der Stille Achtsamkeit als Grundhaltung
Ebenen der Oberbergtherapie Rationale Krankheitsakzeptanz Vermittlung eines wissenschaftlich, evidenzbasierten Krankheitsmodells Psychoedukation Basierend auf rationaler Intelligenz Emotionale Krankheitsakzeptanz Therapie am individuellen Emotionalen Profil Inneres Kind, emotionale Grundbedürfnisse Basierend auf emotionaler Intelligenz Achtsamkeit Vermittlung eines neuen Gesundheits-Bewusst-Sein Von der Behandlung zur Heilung Meditation führt zur Aktivierung der inneren Potentiale Basierend auf spiritueller Intelligenz
Oberberg Akademie Integrale Heilkunst Achtsamkeit in der Praxis 18 monatiges Curriculum für Ärzte und Therapeuten Ouvertüre mit Herz und Verstand Meditationskongress Intensivwoche auf Benediktushof Innenräume: Emotionen Schatten und Widerstand Stress und Heilung Integrale Heilkunst Zurück ins Leben in gesellschaftlicher Verantwortung In Planung Curriculum für Führungskräfte, Lehrer
Nelson Mandela 2009 Es gibt nur wenige Misslichkeiten in dieser Welt, die sich nicht in einen persönlichen Triumph umkehren lassen, wenn man das nötige Geschick besitzt. Was die Menschen voneinander unterscheidet, ist nicht das, was wir mit auf den Weg bekommen haben, sondern das, was wir daraus machen.