IBO Initiative Burnout
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- Lukas Böhm
- vor 6 Jahren
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1 IBO Initiative Burnout Mittwoch Pforzheim Fr. OÄ. Seilert IBO-Info-Treff IBO-Info-Treff
2 Angela Seiler Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Oberärztin an der Klinik für Psychotherapeutische Medizin und Psychotherapie des Siloah St. Trudpert Klinikums Pforzheim copyright angela seiler 2
3 Burnout Symptome, Risikofaktoren, Schutzfaktoren und (Be-)Handlungsmöglicheiten copyright angela seiler 3
4 Was ist ein Burnout? Burnout ist für sich genommen keine Krankheit, aber ein Risikozustand für die psychische und physische Gesundheit und muss deshalb sehr ernst genommen und untersucht werden. Prof. Wolfgang Meier, Präsident der DGPPN, 2012 copyright angela seiler 4
5 Dimensionen des Burnout 1. Emotionale Erschöpfung 2. Distanzierung/Depersonalisation/Zynismus 3. Verringerte Arbeitsleistung (aus Positionspapier DGPPN, 2012) copyright angela seiler 5
6 Emotionale Erschöpfung Gefühl der Überforderung Ausgelaugtsein Energiemangel Müdigkeit Niedergeschlagenheit Anspannungszustände Unfähigkeit, sich in der Freizeit zu entspannen Körperliche Beschwerden, wie Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Magen-, Darmprobleme, Rückenschmerzen, Infektanfälligkeit (aus Positionspapier DGPPN, 2012) copyright angela seiler 6
7 Distanzierung/Depersonalisation/ Zynismus Frustration und Distanzierung von der Arbeit Schuldzuweisung an die Arbeitsumstände Verbitterung gegenüber den Arbeitsbedingungen Abwertung der Arbeit Zynismus Gefühlsverlust (Depersonalisation) (aus Positionspapier DGPPN, 2012) copyright angela seiler 7
8 Verringerte Arbeitsleistung Eindruck einer nachhaltigen Minderung der Arbeitsleistung, Kompetenz und Kreativität, u.a. durch Konzentrationsstörung und Arbeitsunzufriedenheit. (aus Positionspapier DGPPN, 2012) copyright angela seiler 8
9 Was ist ein Burnout? Bei allen Definitionen gilt als notwendige Voraussetzung der Probleme, dass die Betroffenen selbst die Beschwerden als Folge der Arbeitsbelastung sehen. copyright angela seiler 9
10 Risikofaktoren 1. Individuelle Risikofaktoren 2. Arbeitsplatzbezogene Risikofaktoren 3. Gesellschaftliche Risikofaktoren copyright angela seiler 10
11 Individuelle Risikofaktoren Hohe Erwartungen an sich selbst Große Leistungsbereitschaft Perfektionismus Arbeitsplatz hat große Bedeutung für die Selbstbestätigung schlechte Trennung von Arbeit und Freizeit Höhere Anforderungen werden mit einer Verdoppelung der Anstrengung beantwortet copyright angela seiler 11
12 Arbeitsplatzbezogene Risikofaktoren Hohe Arbeitsbelastung, viel Verantwortung Wenig Kontrolle und Selbstbestimmung Mangelnde Belohnung und Feedback Zusammenbruch des Gemeinschaftsgefühls Mangelnde Fairness Wertekonflikte Mangelnde Transparenz Ständige Kontrolle durch Vorgesetzte Forderung nach dauernder Erreichbarkeit copyright angela seiler 12
13 Gesellschaftliche Risiken Wir leben in einem Zeitalter, das wirkliche Muße nicht mehr kennt. Sie stellt sich ein, wenn das Tagwerk vollbracht ist und alle legitimen Erwartungen an einen selbst, und die man an die Welt hat, erfüllt sind. Sozialforscher Hartmut Rosa, copyright angela seiler 13
14 Resilienz Die Fähigkeit, Krisen im Lebenszyklus mithilfe persönlicher und sozial vermittelter Ressourcen zu meistern und als Ausgangspunkt für Entwicklung zu nutzen. (Welter-Enderlin, 2012) copyright angela seiler 14
15 Das Salutogenesprinzip nach Antonowsky (1997) 1. Verstehbarkeit Innere und äußere Stressoren werden als verstehbar und vorhersagbar wahrgenommen oder wenn sie nicht vorhersagbar sind, können sie eingeordnet und erklärt werden 2. Handhabbarkeit Man verfügt über Handlungs- und Bewältigungsmöglichkeiten 3. Sinnhaftigkeit Das Leben mit seinen Herausforderungen wird als sinnvoll wahrgenommen copyright angela seiler 15
16 Eigenschaften bei guter Resilienz 1. Optimismus 2. Akzeptanz 3. Lösungsorientierung 4. Verlassen der Opferrolle 5. Übernahme von Verantwortung 6. Netzwerkorientierung 7. Zukunftsplanung copyright angela seiler 16
17 Ressourcen Eigene Kompetenzen und Fähigkeiten Bezugspersonen (Familie, Freunde, Kollegen) Soziale Bezüge und Zugehörigkeiten (Vereine, Ehrenamt) Materielle Ressourcen Ideelle Ressourcen (Erinnerungen, Zukunftspläne, Spiritualität, Religiosität) copyright angela seiler 17
18 Was tun bei Verdacht auf Burnout? Hausarzt und körperliche Abklärung Ausführliche psychologische Diagnostik durch Psychiater oder Psychotherapeuten copyright angela seiler 18
19 Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Es existieren noch keine evidenzbasierten Behandlungsprogramme Wenn durch den Burnout eine psychische Erkrankung manifest geworden ist sollte eine ambulante oder stationäre psychotherapeutische Behandlung erfolgen Gute Wirksamkeit haben Achtsamkeitsbasierte Behandlungen copyright angela seiler 19
20 MBSR mindful-based-stress reduction Die Wirkung dieser Methode zur Stressreduktion ist in vielen Studien gut belegt (USA und Europa, auch in Deutschland) Begründer: Jon Kabat-Zinn (Vietnam, USA, Frankreich) Inhalt: achtsame Körperwahrnehmung(body-scan), sanfte Yogaübungen und Sitzmeditation Kann in einem Kurs über 8 Wochen erlernt werden copyright angela seiler 20
21 Entspannungstraining Autogenes Training Progressive Muskelentspannung nach Jakobson Yoga Tai Chi oder Qi Gong copyright angela seiler 21
22 Und was ist mit Vorbeugen? Gute Beziehungen pflegen Vielseitige Lebensführung und vielseitige Interessen Entspannungstraining Regelmäßige Bewegung copyright angela seiler 22
23 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit copyright angela seiler 23
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