Die deutsch-polnischen Beziehungen bis 1990
Belastungen für die deutsch-polnischen Beziehungen Belastet werden die deutsch-polnischen Beziehungen nach dem zweiten Weltkrieg durch: 200 Jahre preußische und deutsche Polenpolitik die Verbrechen, die unter nationalsozialistischer Führung in Polen verübt wurden die Vertreibung der Deutschen aus den Gebieten östlich von Oder und Neiße das Nichtanerkennen der Oder-Neiße-Linie als deutsch-polnische Grenze
Polen und die DDR Die von der Sowjetunion angeordnete Freundschaft zwischen der DDR und Polen schien in beiden Staaten absolut unmöglich. Die DDR sieht sich für Verbrechen aus Zeiten des Nationalsozialismus nicht verantwortlich. Weitere Verschlechterung der Beziehungen zu Zeiten der polnischen Konterrevolution in den 80er Jahren. Die DDR möchte revolutionäre Tendenzen von ihrem Staatsgebiet fernhalten und schottet sich gegenüber Polen ab.
Die SED kritisiert an der polnischen Regierung: ihre Unfähigkeit den Einfluss der Kirche zu reduzieren die nicht abgeschlossene Kollektivierung der Landwirtschaft Für die Opposition in der DDR war Polen ein wichtiger Bezugspunkt.
Polen und die BRD 6. Juli 1950: Das Görlitzer Abkommen Abkommen zwischen der DDR und Polen über den Grenzverlauf an Oder und Neiße die BRD erkennt diese Vereinbarung nicht an
5. August 1950: Die Charta der deutschen Heimatvertriebenen die Heimatvertrieben verzichten auf Rache und Vergeltung die Hoffnung, die deutschen Ostgebiete eines Tages zurück zu erhalten bleibt
18. Februar 1955: Die polnische Regierung beendet den Kriegszustand mit Deutschland die Hallstein-Doktrin verhindert dennoch die Aufnahme diplomatischer Beziehungen
7. März 1963: das Handelsabkommen zwischen der BRD und Polen die BRD eröffnet in Polen eine Handelsvertretung
60er Jahre: Öffnung der BRD gegenüber Polen akademische und kirchliche Kreise treiben die Verständigung mit Polen voran ab 1969: mit der Regierungskoalition aus SPD und FDP wird eine Neuordnung der Beziehungen zwischen Bonn und Warschau möglich
Dezember 1970: Willy Brandts Polenbesuch Kanzler Willy Brandt und der polnische Ministerpräsident Jósef Cyrankiewicz unterzeichnen am 7. Dezember 1970 den Vertrag über die Normalisierung der gegenseitigen Beziehungen. (Warschauer Vertrag) Kniefall Willy Brandts am Denkmal des Warschauer Ghettos.
70er Jahre: Verstimmung der Beziehungen der Warschauer Vertrag wurde unterschiedlich interpretiert BRD: Abschluss mit der Vergangenheit, Erleichterung von Familienzusammenführungen, Erledigung finanzieller Ansprüche polnischer NS- Opfer Polen: Grundlage für Entschädigung polnischer NS- Opfer 1975 schließen Kanzler Helmut Schmidt und Parteisekretär Gierek einen Kompromiss Helmut Schmidt Edward Gierek
80er Jahre: Verbesserung der Beziehungen westdeutsche Sympathie zur Solidarność und die Paketaktion in den Kriegsrechtsjahren führt zu einem besseren Deutschlandbild in Polen. Angst vor einem Infragestellen der Oder- Neiße-Grenze schwindet. die polnische Regierung verkündet eine Neuordnung der deutsch-polnischen Beziehungen nach Vorbild der deutschfranzösischen Freundschaft.