Kooperation Gestalten

Ähnliche Dokumente
Hamburger Kinderschutztage

Präambel. und Einrichtungen der Eingliederungshilfe für seelisch Kranke (SGB XII) 3 Anlage 1

Schriftliche Kleine Anfrage

Schriftliche Kleine Anfrage

KiSEL- Kinder suchtbelasteter Eltern Bausteine auf dem Weg zur systematischen Hilfe am Beispiel Hamburg

Netzwerk Kinderschutz

Schriftliche Kleine Anfrage

Familie Kind Sucht Kooperationsvereinbarung. Vereinbarung zwischen den Trägern der Suchthilfe und dem Allgemeinen Sozialen Dienst Hamburg

Zusammenarbeit des ASD mit der Trägern der Suchthilfe im Kinderschutz

Kooperationsvereinbarung Wolfsburg. Arbeitskreis Suchtfamilien in Not

Kooperationsvereinbarung Wolfsburg. Arbeitskreis Suchtfamilien in Not

Schriftliche Kleine Anfrage

Fachkonferenz Koordinierungszentren Kinderschutz 28. November 2011 Standort Braunschweig

Schriftliche Kleine Anfrage

Gefördert vom. Medizinische Kinderschutzhotline: Errichtung einer Kinderschutzhotline für ärztliches und heilberufliches Fachpersonal

Frühe Hilfen in der Flüchtlingsversorgung

Suchtberatung als kommunale Eingliederungsleistung gem. 16a SGB II. Aufgaben der Fachabteilung Drogen und Sucht

Landratsamt Karlsruhe Fachbereich III - Jugendamt

Schriftliche Kleine Anfrage

Schwangerschaft und Geburt. Geburt. Hebammen. Geburt im Krankenhaus

Schriftliche Kleine Anfrage

Berufsgruppenübergreifende. Zusammenarbeit. Emine Bodenstein Familienhebamme

Arbeitsgemeinschaft Kindeswohl

Mutter- und fremdsprachige Angebote

Medizinischer Kinderschutz

KINDERSCHUTZ. PRÄVENTION und INTERVENTION

Netzwerkkoordinatorin Frühe Hilfen Darmstadt

Oftmals werden Anforderungen an die Offene Kinder- und Jugendarbeit gestellt, die auf den ersten Blick eher belastend wirken.

Dr. med. Thomas Buck. Obmann der Kinder- und Jugendärzte. Vorstand der Ärztekammer der Region Hannover

Zusammenarbeit im Kinderschutz

Die insoweit erfahrene Fachkraft nach SGB VIII auch für uns?

Frühe Hilfen in Dresden

Kooperationsvereinbarung zwischen

Standort Zuständigkeit Sprechzeiten / Erreichbarkeit. Altona-Altstadt, Altona-Nord, Sternschanze

Bremische Fachverfahren zum Kinderschutz von Kindern drogenabhängiger Eltern

Ingo von Leffern Leitung Brustzentrum, Direktor der Frauenkliniken, Chefarzt für Gynäkologie und Geburtshilfe

Wo ist der Boss? - im Netzwerk den Überblick behalten - Viviane Röhr Koordinatorin des Netzwerks für Kinderschutz und Frühe Hilfen in Dresden

Warum brauchen wir Kooperation?

Angebote in Fremd- und Muttersprachen

Große Anfrage. BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/ Wahlperiode

Frühe Hilfen in Hamburg

Hamburger Landeskonzeptentwurf

Kommunales Netzwerk F r ü h e H i l f e n in Hansestadt und Landkreis Lüneburg. Vorstellung Jahresfachtagung am

Zwischenbilanz Hamburg Was haben wir geleistet? Wohin soll es gehen?

Redebeitrag. Sehr geehrte Frau Dr. Thaiss, sehr geehrte Frau Prof. Walper, sehr geehrter Herr Dr. Kunstmann, sehr geehrte Frau Kraushaar,

Babylotsen Hamburg Hamburger Familienteam - Fachtag am 26. August 2014

Fachkonferenz Lüneburg. Stadt Braunschweig

Sich beschweren in Hamburger Krankenhäusern?

Fachtagung Wenn drogenabhängige Frauen schwanger werden

Netzwerkarbeit im Kinderschutz in Brandenburg an der Havel. Entwicklungsverlauf und Perspektiven

Schriftliche Kleine Anfrage

Kooperation zwischen Gesundheitswesen und Jugendhilfe. Aktuelle Entwicklungen

Kooperationsvereinbarung für eine Aufsuchende Familienhilfe durch Familienhebammen

Schwangerschaftsberatung im Kontext Frühe Hilfen

Präambel. und Einrichtungen der Eingliederungshilfe für seelisch Kranke (SGB XII) 3 Anlage 1

Schriftliche Kleine Anfrage

Der Brandenburger Leitfaden zur Früherkennung von Gewalt bei Kindern und Jugendlichen

Frühe Hilfe in Bottrop

Familien und Sucht Netzwerk pregnant

Netzwerke Frühe Hilfen Herausforderungen an die Koordination. Ein Bericht aus Sicht des Fachbereichs Kinder, Jugend und Familie der Stadt Braunschweig

Fachtagung Horn-Bad Silvia Bosssemeyer/Jörg Kons

Kooperationsvereinbarung

VERSORGUNGSNETZWERKE

Herzlich Willkommen. Projekt Suchthilfe für Alle

Drogen Schwangerschaft Kind aus Sicht der Sucht- und Drogenberatung. Experten/-innenanhörung FDR, am in Berlin

Fachtagung Du liegst mir am Herzen- Wieviel Sucht verträgt eine Familie , Horn Bad- Meinberg

Projekt: Guter Start ins Kinderleben Der Modellstandort Trier Oktober 2010

Familienteams in Hamburg

Zur Erziehung eines Kindes benötigt man ein ganzes Dorf. (afrikanisches Sprichwort) Frühe Hilfen Für Eltern und Kinder

Guter Start für Hamburgs Kinder

KinderZUKUNFT Solingen

Fachstelle Kinderschutz im im November Februar

NOTFALLPLAN BEI GEWALT GEGEN KINDER

Netzwerkkoordinierungstreffen Frühe Hilfen NRW - Sichtweise der Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte. Köln, 11. Juni Dr.


Fachgremium Anästhesiologie. Fachgremium Viszeral- und Gefäßchirurgie. Fachgremium Traumatologie/Orthopädie

Fachtag Frühe Hilfen. Bundesinitiative. Aufsuchende Gesundheitshilfen in Dresden

Familien-Hebammen in Bremen Beratung und Unterstützung in der Schwangerschaft und im ersten Lebensjahr des Kindes

Wie man jemandem mit einer Sucht hilft

Zugänge eröffnen und gestalten durch Netzwerke Frühe Hilfen

Verdacht auf Kindeswohlgefährdung in der Praxis was tun? Klinikum Görlitz

Frühe Hilfen und KoKi. AKJF, Fachbereich Frühe Hilfen u. KoKi B. Weindl

Auftaktveranstaltung Chemnitzer Netzwerk Frühe Hilfen Gelungener Start ins Leben

1. Oberbayerische Kinderschutzkonferenz Rosenheim

Ressortübergreifende Zielentwicklung als Voraussetzung für eine gelingende Suchtpolitik.

Substitution und Kindeswohlsicherung in Bremen

Suchthilfe und Prävention am Arbeitsplatz

Krankenhaus-Investitionsprogramm 2011/2012 der Freien und Hansestadt Hamburg

Modellprojekt Babylotse aus Sicht der Kommune: wir wollen die Lücke schließen

Holger Kilian, MPH Fachstelle Gesundheitsziele im Land Brandenburg

Frühe Hilfen im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald;

Schriftliche Kleine Anfrage

Begriffsbestimmung Frühe Hilfen und Chancen der Netzwerkarbeit

Die Arbeit in einem suchtbelasteten Familiensystem

Ambulante spezialfachärztliche Versorgung (ASV)

Amt für Jugend und Familie. - Jugendamt -

Schriftliche Kleine Anfrage

FRÜHE HILFEN FÜR FAMILIEN: FAMILIENHEBAMMEN

Transkript:

Suchtgefährdete und suchtkranke schwangere Frauen und Familien mit Kindern bis zu einem Jahr Kooperation Gestalten 29.4.2008 1 Auftrag: 2 Familien, in denen ein erhöhtes Suchtrisiko besteht, sollen zukünftig frühzeitig angesprochen werden. Möglichst während der Schwangerschaft 1

Suchtgefährdete und suchtkranke schwangere Frauen und Familien mit Kinder im 1. Lbj. 3 Abschluss einer Kooperationsvereinbarung zwischen: niedergelassenen Gynäkologen/Gynäkologinnen, Hebammen substituierenden Ärztinnen und Ärzten, Kinderärztinnen und ärzten, Schwangerenberatung, Suchthilfe, Jugendhilfe, Öffentlichem Gesundheitsdienst, Krankenhäusern Entwicklung im Prozess 4 Drogen und Sucht Unterzeichner Gesundheit Familie, Soziales und Gesundheit Praxisfelder und Behörden Workshop Praxisfelder und Behörden 2

Rahmenvereinbarung: 67 Unterzeichner 5 Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz Ärztekammer Hamburg Hausärzteverband Hamburg e.v. Abendroth Haus Arbeitskreis der substituierenden Ärztinnen und Ärzte Aktive Suchthilfe e.v. Albertinen Krankenhaus Alida-Schmidt-Stiftung Altonaer Kinderkrankenhaus Asklepios Kliniken GmbH Asklepios Klinik Altona, Frauenklinik Asklepios Klinik Barmbek Asklepios Klinik Harburg Asklepios Klinik Nord Asklepios Klinik Wandsbek Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte Hamburg Bethesda - Allgemeines Krankenhaus ggmbh Bergedorf Bezirksamt Altona Bezirksamt Bergedorf Bezirksamt Eimsbüttel Bezirksamt Hamburg Mitte Bezirksamt Hamburg Nord Bezirksamt Harburg Bezirksamt Wandsbek Blaues Kreuz, Suchtberatung Hamburg Deutscher Kinderschutzbund Landesverband Hamburg e.v. Diakonieklinikum Hamburg ggmbh, Krankenhaus Elim Diakonisches Werk Hamburg, Diakonie - Hilfswerk Diakonisches Werk des Kirchenkreises Blankenese e.v. Die Boje ggmbh Die Brücke e.v. Die Heilsarmee Park In Drogenhilfe Eimsbüttel e.v. Erziehungshilfe e.v Ev. Amalie Sieveking Krankenhaus Facharzt Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Dr. Wolfgang Cremer Facharzt Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Dr. Ralph Raben Familienplanungszentrum e.v. Frauenperspektiven e.v. Freiraum Hamburg e.v. Geburtshaus Hamburg e.v. Gemeinwesenarbeit St. Pauli Süd/Arbeitsbereich Adebar Guttempler in Hamburg Hamburgische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.v. Hamburgische Landesstelle für Suchtfragen e.v. HebammenVerband Hamburg e.v. Jugendhilfe e.v. Jugend hilft Jugend e.v. Kassenärztliche Vereinigung Katholisches Kinderkrankenhaus Wilhelmstift ggmbh Katholisches Marienkrankenhaus ggmbh Krankenhaus Mariahilf Kreuzbund e.v. Landesbetrieb Erziehung und Berufsbildung Martha Stiftung Margaretenhort MW Malteser Nordlicht ggmbh Palette e.v. Pestalozzi-Stiftung Hamburg Pro Familia Ragazza e.v. Sozialdienst Katholischer Frauen Such (t) und Wendepunkt Therapiehilfe e.v. Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf Vereinigung Jugendheim Fuhlsbüttel Langenhorn Waage e.v. Aha Erlebnisse: 6 Im Hilfesystem der jeweils anderen kennen sich nur wenige aus Auf die Haltung kommt es an, bezogen auf die eigenen Möglichkeiten und gegenüber den betroffenen Frauen Einer wird handeln oder wer achtet auf das Kindeswohl? Umsetzung je nach Auftrag und Möglichkeiten 3

Handlungssicherheit 7 Klarheit über Ziele und Haltung Klarheit darüber, welche Berufsgruppe welche Aufgaben wahrnimmt Standards bezogen auf die Zielgruppen Standards zur Zusammenarbeit zwischen den Akteuren Einrichtung einer zentralen Informations- und Koordinationsstelle Unterstützung bei der Einschätzung, ob eine Kindeswohlgefährdung vorliegen könnte durch Hotline Commitment 8 Eine Kultur des Hinschauens, des Wahrnehmens und des Ansprechens ist Voraussetzung für das Handeln das eigene professionellen Handelns ist begrenzt - notwendig ist die Zusammenarbeit zwischen den Hilfesystemen Wertschätzung der betroffenen Frauen und Familien als Grundhaltung Kindeswohl als Handlungsleitlinie 4

Ziele 9 Wahrnehmung und Diagnostik von Suchtgefährdung und Abhängigkeit Voraussetzungen verbessern, für eine risikoarme Schwangerschaft und Geburt Verhindern bzw. Vermindern suchtmittelinduzierter Beeinträchtigungen bei den Kindern suchtkranke Frauen bei der Überwindung der Sucht kompetent begleiten Ziele 10 Frühzeitiges Bereitstellen von Hilfen, so dass das gemeinsame Leben von suchtgefährdeter bzw. suchtkranker Mutter und ihrem Kind (ihren Kindern) erhalten bleibt oder ermöglicht wird Bei Kindeswohlgefährdung: Notwendige Schutzmassnahmen einleiten 5

Wer macht was? 11 Alle schwangeren Frauen und suchtgefährdete schwangere Frauen: Allgemeines medizinisches System Suchtkranke schwangere Frauen: Suchtberatungsstellen Suchtkranke schwangere Frauen und Familien mit Kindern bis zu einem Jahr: Suchtberatungsstellen in Kooperation mit den Allgemeinen Sozialen Diensten Standards suchtkranke schwangere Frauen 12 Voraussetzungen klären, für eine risikoarme Schwangerschaft und Geburt und was dafür zu tun wäre Verdeutlichen, welche Möglichkeiten zur Verfügung stehen, wenn diese Voraussetzungen nicht erfüllt werden können Bedarfsbezogen über weiterführende Hilfeangebote informieren Kontaktaufnahme zu einer Familienhebamme oder Hebamme unterstützen Ab der 20. Schwangerschaftswoche Kontaktaufnahme zum ASD unterstützen Unterstützung der Grundsicherung vermitteln 6

Standards suchtkranke schwangere Frauen 13 Ab 25. Schwangerschaftswoche Kontaktaufnahme zur Entbindungsklinik und zur Kinderklinik anbahnen Anbahnung von Unterstützung für ein dauerhaftes gemeinsames Zusammenleben zwischen Mutter/Eltern und Kind (ern), Hinweis auf Alternativen Elternrolle thematisieren Kontakt zu (später) behandelnden Kinderärztinnen und Kinderärzten vermitteln, auf U`s hinweisen Standards für interdisziplinäre Kooperation 14 Zwischen den Kooperationspartnern findet kollegiale Beratung statt Wenn für die Erbringung der Hilfeleistung erforderlich, wird zur Entbindung von der Schweigepflicht motiviert Alle Interventionen und Gespräche zwischen den beteiligten Institutionen werden vorab mit den Betroffenen abgestimmt bzw. transparent gemacht Für jede Patientin/Klientin wird eine individuelle Kooperationspartnerliste geführt 7

Standards für interdisziplinäre Kooperation 15 Vor der Geburt: Kontaktaufnahme zwischen den betreuenden Institutionen ggf. mit anonymisierten Angaben Die Arbeitsteilung zwischen den Institutionen wird verbindlich festgelegt, wenn der ASD beteiligt ist, liegt die Fallverantwortung für das Kind dort Alle Institutionen und Fachkräfte, die Kontakt zu suchtkranken Familien mit Kinder bis zum ersten Lbj. haben, nehmen eine Einschätzung des Kindeswohls vor. Informations- und Kooperationsstelle Schwangerschaft und Sucht 16 Entwickelt eine Datenbank mit allen in Hamburg verfügbaren Hilfen Organisiert den Informationsaustausch zwischen den Kooperationspartnern Stellt Informationsmaterialien zur Verfügung Unterstützt bei berufsfeldspezifischer Konkretisierung der RV Etabliert das Thema in regionales Netzwerkmanagement 8

Datenbank 17 Informiert, bietet Orientierung und schafft Transparenz für Kooperationspartner und Fachkräfte über: Gesetzl. Auftrag, Organisation und Arbeitsweise der unterschiedlichen Hilfesysteme Angebote der jeweiligen Systeme Zugang zum Angebot Adressen und Ansprechpartner der Kooperationspartner, regional orientiert Verfahren und Leitlinien im Umgang mit suchtgefährdeten und suchtkranken schwangeren Frauen und Familien mit Kindern bis zu einem Jahr Weitere Infos 18 www.suchthh.de/projekte/schwangerennetz.htm 9