Konzentrationsgrad Top 10 der deutschen IVW-gelisteten Angebote

Ähnliche Dokumente
Zur Erinnerung: Analyse von Märkten

Medienmanagement I Besonderheiten von Medienmärkten und Medienunternehmen

Medienmanagement I Besonderheiten von Medienmärkten und Medienunternehmen

Medienmanagement I Besonderheiten von Medienmärkten und Medienunternehmen

Medienmanagement I Besonderheiten von Medienmärkten und Medienunternehmen

Basistabelle Onlinemedien (Seiten 48-51) Basistabelle Apps (Seiten 52-53)

Nelson, Phillip (1970): Information and Consumer Behavior, Journal of Political Economy 78, S

AS&S RADIO MEDIA COACHING HERZLICH WILLKOMMEN. 29. Juni 2017

Wettbewerbssituation im Schweizer Werbemarkt 2016

Marktversagen Lösungsbogen Nr. 1. Betrachten Sie einen Markt für Gebrauchtwagen, welcher durch nachfolgende Tabelle zusammengefasst

Medienmanagement I Besonderheiten von Medienmärkten und Medienunternehmen

Vorlesung Mikroökonomie II. SS 2005 PD Dr. Thomas Wein

Markt oder Staat: Wann sollte der Staat eingreifen? Prof. Dr. Hanjo Allinger Technische Hochschule Deggendorf

Handlungsfelder der Medienbetriebswirtschaftslehre

Multimediawirtschaft. Kapitel 6

6. Adverse Selektion und soziale Wohlfahrt

Awareness durch den zielgerichteten Einsatz von Social Media zu Events. MICEboard: Informationen und Inspiration - digital und real

Schnelle Verbreitung neuer, revolutionärer Technologien: Wie lange hat es gedauert, um 50 Millionen Nutzer zu gewinnen?

Studie zum Werbe- und Mediennutzungsverhalten von Unternehmen

Ambient Media Trendbarometer 2018

PROBLEMSTELLUNG UND GANG DER ARBEIT...

internet facts AGOF e. V. Februar 2012

Veranstaltungskalender Online Orientierungsmedien für die Region in Metropolen, Metropolregionen und Großstädten über 250.

Medienmanagement I Besonderheiten von Medienmärkten und Medienunternehmen

IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte. Märkte und Wohlfahrt. (Kapitel 9) Nicole Schneeweis (JKU Linz) IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte 1 / 29

Das TV-Gerät: Subjektive Wichtigkeit First oder Second Screen? Kantar TNS Digitalisierungsbericht 2017

STAND: JULI 2018 DIE VERMARKTER.

Meinungsvielfalt in Zeiten sozialer Medien

Bayes sches Updating (I)

Medien- und Internetmanagement

G E N E R A T I O N T E K K I. E I N E T R E N D S T U D I E D E R I N T E R O N E W O R L D W I D E I A P R I L

internet facts AGOF e.v. November 2011

internet facts AGOF e.v. Dezember 2011

Marktanalyse für die Ausrichter von E-Sport-Wettbewerben 17 1 Begriff und Entwicklung des E-Sports 17

internet facts AGOF e.v. Januar 2011

Fallbeispiele zur Werbewirkung

internet facts AGOF e. V. März 2012

Inhaltsverzeichnis Einführung: Wozu braucht man die Lehre von der Medienwirtschaft und dem Medienmanagement?

Im Februar blickt die Filmwelt auf Berlin. Sie gehört zu den bedeutendsten Filmfestivals weltweit:

WhitePaper. Handelsmarken im Lebensmittelbereich. Produktangebot richtet sich immer mehr nach Kundenbedürfnissen. Dezember 2017

Basiswissen Web-Business

Einführung in die Mikroökonomie Marktmacht: Das Monopol

Wir sind unter Euch!

Chancen nutzen Regional erfolgreich werben

Einführung in die Medienwirtschaft

im kleinanzeigenmarkt kalaydo.de Mediadaten Nr. 5 Produkte und Preise Kleinanzeigen für NRW/RP gültig ab das regionale Findernet

Medien- und Internetmanagement

Marktversagen II: Externalitäten, Informationsasymmetrien und Marktmacht

ACTA Die crossmediale Nutzung von Medienmarken. Dr. Johannes Schneller

WARUM MARKETING ZU ACHTSAMKEITS-MANAGEMENT WIRD FRANK VOGEL

Beate Finis Siegler..Ökonomik Sozialer Arbeit A257152

Dein SPIEGEL. Eine Erfolgsgeschichte. Datum

Medien der Zukunft: 7 Thesen. Zürich, 5. Mai 2011

FACTS AND FIGURES. Enorme Reichweiten und vielfältige Zielgruppen für Ihre Video-Inszenierung.

EDITORIAL MEDIA 5 GUTE GRÜNDE FÜR

Hans-Uwe L. Köhler (Hrsg.) Die besten Ideen für erfolgreiches Verkaufen

Arbeitsblatt Market Analysis / Erste Beschreibung der Marktanalyse

Fakultät für Wirtschaftswissenschaft. Musterlösung zur Einsendearbeit zum Kurs Marktversagen, Kurseinheit 1

internet facts AGOF e. V. Januar 2014

Mediaplanung. ~ Springer Gabler. Methodische Grundlagen und praktische Anwendungen. Fritz Unger Wolfgang Fuchs Burkard Michel

Crossmedia Kommunikation Fan-Produkte

internet facts AGOF e. V. Juli 2013

internet facts AGOF e. V. Juni 2013

Wohlfahrtsanalyse. Ökonomische Entscheidungen und Märkte IK. Alexander Ahammer. Institut für Volkswirtschaftslehre Johannes Kepler Universität Linz

internet facts AGOF e. V. Dezember 2014

IK Ökonomische Entscheidungen und Märkte LVA

internet facts AGOF e. V. August 2012

Medienmanagement I Besonderheiten von Medienmärkten und Medienunternehmen

Vertrauen und Marken Zusammenfassung Eine Studie der United Research AG Hamburg

internet facts AGOF e. V. Februar 2013

Geld verdienen mit Content Sharing!? Erlös- und Geschäftsmodelle auf dem Prüfstand

Film. Unsere Leistungen im Überblick. Spiele eine königliche Rolle. Vorhang auf für triumphale Bilder

internet facts AGOF e. V. Dezember 2012

Infopaket wallstreet-online.de

internet facts AGOF e. V. Januar 2013

Dein SPIEGEL. Eine Erfolgsgeschichte. Datum

internet facts AGOF e. V. August 2012

internet facts AGOF e.v. Mai 2011

Medienmanagement I Besonderheiten von Medienmärkten und Medienunternehmen

internet facts AGOF e. V. Oktober 2012

Lokales in digitalen Zeiten zur Zukunft des lokalen Fernsehens

internet facts AGOF e. V. September 2012

internet facts AGOF e. V. Juni 2014

Die unsichtbare Hand des Marktes

Allgemeine Volkswirtschaftslehre. 4. Grundzüge der Wirtschaftspolitik. WiMa und andere (AVWL I) WS 2007/08

Ergebnisse der MA 2018/II. Stand August 2018

In 9 Schritten zum passenden Monitoring Tool. Die Universal-Checkliste für B2B-Unternehmen

Monopolisierungsstrategien

Das Mediensystem in Deutschland

Social Media Eine Einführung. Rita Löschke, SinnWert Marketing GmbH Einführung in Social Media

Vorwort...V. Grundlagen des Medienmanagements...1

UNIVERSITÄT SIEGEN PRÜFUNGSAUSSCHUSS FÜR DEN INTEGRIERTEN STUDIENGANG MEDIEN-PLANUNG, -ENTWICKLUNG UND -BERATUNG. 1.

Grundlagen der Volkswirtschaftslehre ( )

FAKULTÄT FÜR WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFT

Kapitel 13: Unvollständige Informationen

10 starke Argumente, in Zeitschriften zu werben. Gattungsargumentation für die Reitbranche

Sky Multisport-Studie 2016/2017 Auszug Formel 1

Social Media Marketing im FMCG-Bereich Dr. Greg Kiss

CROSSMEDIALES ENTERTAINMENT PACKAGE

Transkript:

4. Marktstruktur Konzentrationsgrad Top 10 der deutschen IVW-gelisteten Angebote T-Online Contentangebot 431 ebay - Der weltweite Online-Marktplatz 321 yahoo 211 VZ Netzwerke 207 Windows Live 203 MSN 194 Bild.de 176 SPIEGEL ONLINE 153 ProSieben Online 120 wer-kennt-wen.de 114 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500 Visits (in Mio.) Datenquelle: IVW (2011), Stand: Mai 2011 32

4. Marktstruktur Exkurs: IVW IVW = Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.v. Die IVW ist eine unabhängige Einrichtung, die von Medienunternehmen, Werbetreibenden sowie Werbe- und Media-Agenturen getragen wird. Ihr Zweck ist die Bereitstellung valider Daten für die Leistungskontrolle von Werbeträgern (Online, Funkmedien, Außenwerbung, Filmtheater, Events). vgl. http://www.ivw.eu [08.06.2009] 33

6. Medienprodukte: Erfahrungsgutcharakter Medienprodukte Charakteristika Teilmärkte Charakteristika Einzelfertigung Öffentliche Güter Dualität Meritorische Güter Immaterialität Größenvorteile Erfahrungsgutcharakter Film & Kino TV Online Print... x 34

6. Medienprodukte: Erfahrungsgutcharakter Folge: Asymmetrische Information Zielgruppe? Welcher Produzent? Kundenbedürfnisse? Qualität des Produzenten? Zahlungsbereitschaft? Produktqualität? Qualität des Kunden? Preis?...... Produzent Intermediär Intermediär Konsument 35

Asymmetrische Information kann zu Marktversagen führen Idee des Market of Lemons 6. Medienprodukte: Erfahrungsgutcharakter Qualität der Produkte ist im Voraus durch objektive Kriterien nicht überprüfbar, sondern erst nach dem Konsum Fehlende Transparenz bei Wahlentscheidung der Konsumenten Zahlungsbereitschaft richtet sich nach der erwarteten Durchschnittsqualität Anbieter guter Qualität erzielt negative Deckungsbeiträge und verlässt den Markt 36

Abbau von asymmetrischer Information 6. Medienprodukte: Erfahrungsgutcharakter Hier im Vordergrund: Wie können asymmetrische Informationen bei Medienprodukten abgebaut werden? Mitgedacht werden sollte: Welche Rolle spielen Medien beim Abbau asymmetrischer Informationen (im Rahmen beliebiger anderer Tauschvorgänge)? 37

Abbau von asymmetrischer Information Signalling: Die besser informierte Seite gibt Informationen oder versucht auf andere Art, Vertrauen aufzubauen (Aussenden positiver Signale) Screening: 6. Medienprodukte: Erfahrungsgutcharakter Die schlechter informierte Seite sucht und vergleicht Informationen (Selbstinformation) Vertrauenswürdige Dritte schalten sich ein und geben Informationen vgl. Gläser (2010), S. 139f. 38

6. Medienprodukte: Erfahrungsgutcharakter Such- und Erfahrungseigenschaften Sucheigenschaften eines Gutes können ohne Nutzung bereits vor dem Kauf wahrgenommen werden (z.b. Papier, DIN A4, 80g, holzfrei, weiß, 1Ct. pro Blatt) Erfahrungseigenschaften werden erst im Laufe der Nutzung wahrnehmbar (z.b. Musik; Nachrichten [?]) 39

6. Medienprodukte: Erfahrungsgutcharakter Such- und Erfahrungseigenschaften Lediglich homogene Leistungen, die sich nur im Produktmerkmal Preis voneinander unterscheiden, sind reine Suchgüter. Die meisten Medienprodukte besitzen sowohl Such- als auch Erfahrungseigenschaften. 40

6. Medienprodukte: Erfahrungsgutcharakter Substituierbarkeit Substituierbarkeit zwischen... Information durch Suche und... Information durch Erfahrung Oft besteht die Möglichkeit der Minderung der Ungewissheit einer Erfahrungseigenschaft durch Suche (= Ermittlung von Sucheigenschaften). 41

6. Medienprodukte: Erfahrungsgutcharakter Substituierbarkeit bei Medienprodukten Sucheigenschaften von Medienprodukten, die vor Konsum ermittelt werden können: Unmittelbare Sucheigenschaften Wer sendet wann welchen Spielfilm? Wer ist der Hauptdarsteller? Eigene Erfahrungen oder Erfahrungen anderer Konsumenten Reputation, die ein Anbieter aktiv oder durch pure Dauer seiner Marktpräsenz aufbaut Marke des Anbieters und weitere Signale 42

6. Medienprodukte: Erfahrungsgutcharakter Substituierbarkeit bei Medienprodukten Bei längerfristigen Entscheidungen gewinnen Erfahrungseigenschaften an Gewicht: Abonnement einer Zeitung Befolgen eines Anlagetipps Auch hier: Suche kann Ungewissheit vermindern 43

6. Medienprodukte: Erfahrungsgutcharakter Konsequenzen Je kostengünstiger die Suche c.p. ist, in desto größerem Ausmaß wird erst zukünftig erfahrbare Information durch Information aus der Suche vor Erwerb der Leistung ersetzt. Dadurch Verminderung der bei Medienprodukten nicht unbeträchtlichen Ungewissheit Da die Grenzkosten der Suche im Internet stark sinken, wird vermehrt gesucht. Beispiel: Suchmaschinen 44

7. Marktverhalten der Anbieter (Forts.) Wertkette Onlinemedien vgl. Wirtz (2011), S. 679 45

7. Marktverhalten der Anbieter (Forts.) Basisgeschäftsmodellklassifikation im Internet vgl. Wirtz (2011), S. 682 46

7. Marktverhalten der Anbieter (Forts.) Kosten- und Erlösstruktur vgl. Wirtz (2011), S. 685 47

7. Marktverhalten der Anbieter (Forts.) Geschäftsmodell der FTD vgl. Wirtz (2011), S. 690 48

Zusammenfassung Kapitel 4c Der Vertrieb von Massenmedien löst das Uno- Actu-Prinzip der Dienstleistungsproduktion auf und wirkt der Kostenkrankheit der Content- Produktion entgegen. Bei digitalen Leistungen herrscht Konkurrenz nicht nur zwischen Neuprodukten verschiedener Anbieter, sondern auch zwischen Neu- und Gebrauchtprodukten. Digitale Leistungen sind leicht veränderbar und reproduzierbar. 49

Zusammenfassung Kapitel 4c Die Vermarktung digitaler Leistungen erfordert Differenzierungstrategien im Wettbewerb. Bei der notwendigen Orientierung an den Zahlungsbereitschaften der Nutzer erweist sich Preisdifferenzierung als vorteilhaftes Instrument. Das Core Asset Marke gewinnt im Internet als positives Signal an Bedeutung. Bei asymmetrischer Informationsverteilung besteht die Gefahr des Marktversagens, weil gute Anbieter negative Deckungsbeiträge erzielen. 50

Zusammenfassung Kapitel 4c Erfahrungseigenschaften bringen Ungewissheit mit sich. Suche reduziert Ungewissheit. Je billiger Suche ist, um so mehr wird gesucht. Der ökonomische Erfolg einer Suchmaschine ist daher alles andere als zufällig. Die Kapitelnummer (s.o.) ist eine nützliche Gedankenstütze für die Klassifikation von Geschäftsmodellen im Internet. 51

Medienprodukte Charakteristika Teilmärkte Charakteristika Film & Kino TV Online Print... Einzelfertigung x x x x Öffentliche Güter x x x x Dualität Meritorische Güter x x x x Immaterialität x x x x Größenvorteile Erfahrungsgutcharakter x x x x 52