Empfehlungen für die IT-Ausstattung an Volksschulen, Neuen Mittelschulen und Polytechnischen Schulen in Kärnten Amt der Kärntner Landesregierung Landesschulrat für Kärnten Kärntner Medienzentrum LAG Informatik Version 1.2 Letzte Überarbeitung: 01.07.2016 1
Mitwirkende In alphabetischer Reihenfolge: Mag. (FH) Daniela HAHN... Amt der Kärntner Landesregierung Mag. Beatrice HAIDL... Landesschulrat für Kärnten Peter HARRICH, BEd, MA, Prof.... PH Kärnten, LAG Informatik Dir. Helmut LACKNER... LAG Informatik Karl MAIER... Landesschulrat für Kärnten Mag. (FH) Reinhold POBASCHNIG... Amt der Kärntner Landesregierung Herbert RAINSPERGER, BEd, Dipl. Päd... PH Kärnten, LAG Informatik Ing. Michael SEIDL... Kärntner Medienzentrum Georg SITTER, Dipl.-Ing. BEd BSc. Prof... Kärntner Medienzentrum, PH Kärnten 2
Inhalt 1. Pädagogisch-didaktische Überlegungen... 4 2. Zielgruppen und Intention... 4 3. Technische Details zur Ausstattung... 4 4. Versorgungsbereiche... 5 5. Verkabelung... 5 6. W-LAN... 5 7. PC-Bestückung... 6 8. Lehrer/innen-Arbeitsplatz für Klassenräume und Sonderräume... 7 9. Schüler/innen-Arbeitsplatz im Klassenraum... 7 3
1. Pädagogisch-didaktische Überlegungen Eine zeitgemäße IT-Ausstattung an Volksschulen, Neuen Mittelschulen und Polytechnischen Schulen ist Voraussetzung für den Erwerb digitaler Kompetenzen und informatischer Bildung, wie sie in den österreichischen Lehrplänen, Unterrichtsprinzipien und Bildungsanliegen bereits seit Jahren festgeschrieben sind. Um einen digital-inklusiven Unterricht als notwendiges Kernelement von Bildungsprozessen im 21 Jahrhundert auch in Volksschulen, Neuen Mittelschulen und Polytechnischen Schulen effektiv umsetzen zu können, bedarf es der Einrichtung und Instandhaltung einer entsprechenden Infrastruktur. Das dafür notwendige pädagogische Konzept muss mit den technischen Rahmenbedingungen (Ausstattung, Vernetzung, Wartung) und den organisatorischen Maßnahmen (Finanzierung und Fortbildung) übereinstimmen, um eine pädagogisch sinnvolle Mediennutzung nachhaltig zu gewährleisten. Der Einsatz mobiler digitaler Endgeräte ist dabei kein vollwertiger Ersatz für IT-Räume sondern erweitert den bestehenden Fachunterricht mit zeitgemäßen Methoden und Werkzeugen. Für die Vermittlung grundlegender informatischer Bildung und Medienkompetenz bleiben aktuell ausgestattete Informatik-Räume weiterhin unverzichtbar. Keine digitale Kompetenz ohne digitale Praxis! 2. Zielgruppen und Intention Das vorliegende Dokument dient als Hilfestellung bei Neuanschaffungen im IT-Bereich sowie bei Neuund Umbauten von Schulgebäuden und richtet sich an: Amt der Kärntner Landesregierung Schulerhalter Schulaufsicht Schulleitungen Kustodinnen / Kustoden 3. Technische Details zur Ausstattung Diese finden Sie im Dokument Technische Richtlinien im KSN auf der Homepage www.ksn.at. Dieses Dokument dient als unentbehrliche Informationsgrundlage zur IT-Ausstattung im Kärntner Schulnetz. 4
4. Versorgungsbereiche Folgende Bereiche sind bei einer IT-Ausstattung bereits in der Planungsphase hinsichtlich einer strukturierten Verkabelung zu berücksichtigen: Serverraum Verwaltungsräume (Direktion, Konferenzzimmer, Lehrer/innen-Arbeitsräume, Bibliothek ) Klassenräume und Gruppenräume IT-Raum Sonderräume: Medienraum, Physiksaal, Musikraum, Turnsaal, Zeichensaal, Funktionsräume Schulwart 5. Verkabelung Die Netzwerkinfrastruktur muss der Standortgröße entsprechend konzipiert sein (LAN-Schrank, Switches, Router, Patchfelder, Netzwerkanschlüsse, ) und muss von einem Fachbetrieb geplant und durchgeführt werden. 6. W-LAN Der Betrieb von W-LAN kann nur als Ergänzung zu einer bestehenden Verkabelung zum Betreiben von mobilen Endgeräten sinnvoll sein, ist aber nicht als vollwertiger Ersatz zur LAN-Verkabelung zu sehen. Die Art und Weise der W-LAN-Ausstattung ist vom individuellen Standort und dessen baulichen Eigenschaften abhängig. Bei der Planung einer W-LAN-Ausstattung wird aus Gründen der Performance ein eigener physikalischer Anschluss ( eigene Rufnummer ) empfohlen. Erfahrungen haben gezeigt, dass der Betrieb des W-LANs über einen bestehenden KSN-Anschluss u. U. keine zufriedenstellende Performance ermöglicht. Auch W-LAN benötigt eine Verkabelung. Diese ist bei Neu- bzw. Umbaumaßnahmen nach Möglichkeit zu Berücksichtigen. 5
7. PC-Bestückung Die Anzahl der Endgeräte richtet sich letztendlich nach der entsprechenden Schulgröße und den pädagogisch-didaktischen Anforderungen am Schulstandort. Pro PC-Arbeitsplatz werden der Einbau einer Doppeldatendose (Netzwerkanschluss) und eine im Kabelkanal integrierte Dreifachsteckdose zur Stromversorgung empfohlen. Bei der Verwendung von mobilen Endgeräten ist eine W-LAN-Anbindung (Access-Points) notwendig. Verwaltungsbereich Direktion: 1 Verwaltungs-PC + lokaler Laserdrucker Konferenzzimmer: 1 Verwaltungs-PC je 10 Lehrer/innen Bibliothek: 1 Verwaltungs-PC (Bibliotheksverwaltung) Pädagogischer Bereich Ausstattung im pädagogischen Bereich: Klasse: 1 Lehrer-PC + interaktives System + Stand- oder mobile Endgeräte (PCs, Tablets, Laptops) Lerninsel: Stand-PCs oder mobile Endgeräte (Tablets, Laptops) Bibliothek: Stand-PCs oder mobile Endgeräte (Tablets, Laptops) IT-Raum (nicht für VS): PV-Arbeitsplätze entsprechend der Klassenschülerzahl + 1 Lehrer-PC + 1 Drucker + interaktives System. Anzahl von IT-Räumen: Je Schultyp (NMS/PTS) ist maximal ein 1 IT-Raum vorzusehen. Sollte darüber hinaus Bedarf bestehen, kann dies durch mobile Endgeräte abgedeckt werden. Gemeinsam für Pädagogik und Verwaltung Mindestens 1 zentraler netzwerkfähiger Kopierer (Farbe) Mobile Endgeräte Beim Einsatz mobiler Endgeräte (Tablets) soll darauf geachtet werden, dass diese an einem möglichst zentralen Ort für alle Lehrer/innen zur Entlehnung (für eine Unterrichtseinheit oder für ein Projekt) bereit stehen. 6
8. Lehrer/innen-Arbeitsplatz für Klassenräume und Sonderräume Ein Lehrer/innen-PC-Arbeitsplatz in Klassen- und Sonderräume besteht aus: 1. Desktop PC oder Laptop (aus technischen Gründen wird ein Desktop-PC empfohlen) Lehrer/innentisch mit Kabelkanal und Halterung für den Desktop-PC Splitbox für zusätzliche Notebook-Anbindung an den Beamer Audioausstattung integriert in den Beamer oder externe Lautsprecher Dokumentenkamera 2. Interaktives System (wahlweise Variante A oder Variante B nach Bedarf) Variante A: Interaktive Tafel Anschlusspaneel beim Lehrer/innentisch Höhenverstellbar Integrierter Kurzdistanz-Projektor Integriertes Audiosystem Bei Bedarf: Verdunkelungsmöglichkeit des Raumes Variante B: Interaktion mit mobilem Endgerät & Beamer Beamer mit Halterung und Verkabelung Projektionsfläche (Leinwand) Mobiles Endgerät (Tablet) Möglichkeit zur drahtlosen Übertragung von Bild und Ton über W-LAN Bei Bedarf: Verdunkelungsmöglichkeit des Raumes 9. Schüler/innen-Arbeitsplatz im Klassenraum Es wird die Verwendung eines Desktop-PCs (inkl. Halterung) empfohlen. Tisch mit Kabelkanal 7