Potenziale für Partizipation Demografischer Wandel als Gestaltungsaufgabe für die Kommunen Fachtagung Modellprogramm Innovative Altenhilfekonzepte 26. Oktober 2010 Dr. Eckart Schnabel www.ffg.uni-.de
Struktur Demografische Trends Altersbilder und Heterogenität des Alters Engagement und Partizipation Ausblick www.ffg.uni-.de
Ausgangspunkte Der demografische Diskurs und die Verbesserung der Lebensqualität Vom Belastungs- zum Potenzialdiskurs Differenzierung des Alters und Korrektur traditioneller Altersbilder www.ffg.uni-.de
Determinanten der demografischen Entwicklung Geburtenrate Lebenserwartung Veränderung der Altersstruktur der Bevölkerung Migration www.ffg.uni-.de
Deutschland 2009 www.ffg.uni-.de
Deutschland 2050 www.ffg.uni-.de
Geburtenraten Welt 6 5,1 5 4 3 2 1,4 2 2,5 2,4 2,7 1 0 Europa Nordamerika Südamerika Asien Afrika WELT Quelle: INSEE 2006 www.ffg.uni-.de
Geburtenraten in Europa 2006 Quelle: INSEE 2006 www.ffg.uni-.de
105jährige und ältere Mitbürger in Deutschland 443 364 385 316 274 243 bis 1990: ab 1991: BRD BRD und ehemalige DDR 196 205 206 217 Gesamt Frauen Männer 154 165 163 131 133 99 0 1965 1970 1975 5 16 24 61 63 53 73 73 1980 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 www.ffg.uni-.de9 2005 2006 2007
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60+ Quelle: MIT, AgeLab www.ffg.uni-.de
Altersstruktur der deutschen und ausländischen Bevölkerung 2006 www.ffg.uni-.de
Demografische Entwicklung in Bayern 1998-2008: Zunahmen der 1-PersonenHaushalte um 23% 39% der 1-Personenhaushalte gehören zur Altersgruppe 60+ Bevölkerung 60+ bis 2028 Anstieg um 35% von ca. 3 Mio auf 4 Mio. Große regionale Unterschiede www.ffg.uni-.de
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Regionale Unterschiede im Hinblick auf Bevölkerungspotenzial Geburtenhäufigkeit Lebenserwartung Wanderungsbewegungen www.ffg.uni-.de
Strukturwandel des Alters zeitliche Ausdehnung der Altersphase Differenzierung des Alters Verjüngung des Alters Feminisierung des Alters Singularisierung des Alters Hochaltrigkeit 17 www.ffg.uni-.de
Politik in einer alternden Gesellschaft - Herausforderungen Soziale Sicherheit Gesundheit, -förderung und Prävention Beschäftigung Generationenverhältnisse Partizipation und Bürgerorientierung Chancen des demografischen Wandels veränderte Altersbilder www.ffg.uni-.de
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Alter ist mehr ein Feld von Widersprüchen als von Gemeinsamkeiten.( ) Es wird immer bedeutungsloser, Alter mit einer gemeinsamen sozialen Identität in Verbindung zu bringen oder ältere Menschen als eine klar abgrenzbare Gruppe zu behandeln, die aus gemeinsamer Betroffenheit und gemeinsamen Interessen heraus handelt. Gilleard / Higgs (2000): Cultures of ageing,8 www.ffg.uni-.de
Partizipation www.ffg.uni-.de
Die Menschen wollen nicht regieren, sie wollen aber gehört werden. Stephen Coleman Professor of Political Communication University of Leeds www.ffg.uni-.de
Bürgerschaftliches Engagement Bürgerschaftliches Engagement charakterisiert sich als a) freiwillig, b) nicht auf materiellen Gewinn ausgerichtet, c) gemeinwohlorientiert, d) öffentlich bzw. im öffentlichen Raum stattfindend, und wird e) in der Regel gemeinschaftlich/ kooperativ ausgeübt. www.ffg.uni-.de
Voraussetzungen für Engagement - empirische Befunde Beruflicher Status Bildung: Je höher der Schulabschluss, desto häufiger ein freiwilliges Engagement, und zwar über alle Altersgruppen hinweg. Einkommensverhältnisse: die Häufigkeit des freiwilligen Engagements steigt kontinuierlich an mit der Höhe des Haushaltseinkommens.die jungen Alten häufiger engagiert als die älteren Alten Aber auch: hohe Fluktuation Quelle: 5. Altenbericht der Bundesregierung, 366 www.ffg.uni-.de
Not adding years to life, but life to years www.ffg.uni-.de
Active Ageing / Aktives Altern Aktives Altern ist ein Prozess, der darauf abzielt, die Möglichkeiten für Gesundheit, Beteiligung und Sicherheit zu optimieren und damit die Lebensqualität zu verbessern. WHO: Active Ageing: a policy framework, 2002 www.ffg.uni-.de
Konzept Active Ageing Nützlichkeitsbezug Einbezug aller Gruppen älterer Menschen Prävention und Lebenslauforientierung Streben nach intergenerationeller Gerechtigkeit; Respektierung nationaler und kultureller Unterschiede. Nach Walker 2002 www.ffg.uni-.de
Konzept Active Ageing Nützlichkeitsbezug, und zwar bezogen auf sich selbst (z.b. Gesundheit, Selbständige Lebensführung) wie auf dritte (Z.B.: Hilfe für andere Ältere); Einbezug aller Gruppen älterer Menschen, d.h. Vermeidung von sozialem Ausschluss (z.b. mit Blick auf die Hochaltrigen, einkommensschwache Ältere); Prävention und Lebenslauforientierung, d.h. Altern ist als Prozess verstehen, aktives Altern gilt es im Lebenslauf zu entwickeln; Streben nach intergenerationeller Gerechtigkeit; Im Alter gibt es nicht nur Rechte sondern auch Pflichten; Ermöglichung von Beteiligung und Empowerment der Betroffenen (z.b. im Bereich der Dienste); Respektierung nationaler und kultureller Unterschiede. (Quelle: Walker 2002) www.ffg.uni-.de
Verwirklichung von Beteiligung www.ffg.uni-.de
Partizipation / bei Planungsprozessen bei der Ausgestaltung von Angeboten www.ffg.uni-.de
Vielfalt der Möglichkeiten Soziales Engagement (Verbände, Vereine, Gruppen ) Projekte (Jung-Alt, Zeitzeugenprojekte ) Öffentliche Funktionen Formen der Gegenseitigkeit (Nachbarschaftshilfen, Genossenschaften etc.) Selbsthilfe Bürgerschaftliches Engagement in und von Unternehmen (Geld-, Sach-, Zeitspenden..) www.ffg.uni-.de
Vielfalt der Themen Gesundheit und Prävention Pflege und Beteuung Wohnen und Stadt-, Quartiersentwicklung Miteinander der Generationen Arbeitswelt Migration Kultur www.ffg.uni-.de
Kommunen auf dem Weg Vielfältige Ansätze in den Kommunen Weitere Sensibilisierung notwendig Systematische Erhebung von Bedarfen Komplexität und Vielfalt der Lebenslagen abbilden Stärkere Nutzerorientierung, Einbindung der Zielgruppe Effektivität, Effizienz und Responsiveness von Projekten Querschnittsaufgabe für Kommunen www.ffg.uni-.de
Beispiele aus NRW Aktiv im Alter NRW SINN: Senioren in neuen Netzwerken Forum Seniorenarbeit Landesseniorenvertretung NRW wissenschaftliche Begleitung www.ffg.uni-.de
Tipps für den Aufbau/Erhalt bürgerschaftlichen Engagements Institut für Gerontologie an der Anerkennung der EA Mitwirkungs- und Gestaltungsmöglichkeiten Berücksichtigung von Erwartungen Möglichkeiten des Kompetenzerwerbs schaffen Schaffung von verlässlichen Rahmenbedingungen für Ehrenamtlich Engagierte Zusammenarbeit von HA und EA auf Augenhöhe www.ffg.uni-.de
Engagement braucht Information organisatorische Rahmenbedingungen: realistische Planung, Überschaubarkeit, Kalkulierbarkeit von Projekten Gestaltungsmöglichkeiten Anerkennung Augenhöhe Transparenz der Ergebnisse Qualifikation, Möglichkeiten des Kompetenzerwerbs www.ffg.uni-.de
Schlussfolgerungen für die Seniorenpolitik Kennzeichen: Querschnittsaufgabe Orientierung an realistischen Altersbildern Orientierung an Lebensstilen Berücksichtigung der verschiedenen Zielgruppen Von der Fürsorge zum Empowerment Partizipation wissensbasiert www.ffg.uni-.de
Engagement und gesundes Altern Ernährung Bewegung Vermeidung von Stress Soziale Kontakte Körperliche und geistige Aktivität Positive Lebenseinstellung Wohlbefinden, Glück und ein sinnerfülltes Leben Engagement.aktive Menschen sind durchschnittlich gesünder, haben mehr soziale Kontakte und sind zufriedener mit ihrem Leben www.ffg.uni-.de
Zentrale Herausforderungen Demografie nicht als Damokles-Schwert Nicht Alles ist möglich, sondern realistische Altersbilder im Hinblick auf Chancen, Potenziale, aber auch Risiken Differenzierung des Alters (Engagement-) Potenziale des Alters www.ffg.uni-.de
Danke für Ihre Aufmerksamkeit. Dr. Eckart Schnabel schnabel@post.uni-.de www.ffg.uni-.de