Konjunktur und Trends in der Automobilindustrie Oktober 2003 Eric Heymann, Deutsche Bank Research
Weltwirtschaftliches Umfeld (1) Im Verlauf von 2003 allmähliche Erholung der Weltkonjunktur zu beobachten USA fungieren erneut als Konjunkturlokomotive Impulse von Seiten der Fiskal- und der Geldpolitik Viele Frühindikatoren deuten auf moderates BIP- Wachstum hin (2003: real +2,8%; 2004: +3,9%) Japan scheint Abwärtsspirale aus sinkenden Preisen und Nachfrage verlassen zu können Konsum und Investitionen laufen überraschend gut BIP-Wachstum um je etwa 2% in 2003/04 Asien (ohne Japan) legt überproportional zu
Frühindikatoren zeigen nach oben 4,5 4,0 OECD-Frühindikator (rechts) 10 8 3,5 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 USA EWU Japan 6 4 2 0-2 -4-6 0,0-0,5 % gg. Vj. G7-BIP (links) % gg. Vj. 98 99 00 01 02 03-8 -10 Quellen: OECD, Deutsche Bank Research
Weltwirtschaftliches Umfeld (2) Lateinamerika entkommt 2004 der Krise Osteuropa von EU-Erweiterung begünstigt Westeuropa bildet Schlusslicht in der Triade; erst 2004 wieder spürbares Wachstum 2003 für Deutschland wieder ein verlorenes Jahr Arbeitslosigkeit, Steuer- und Abgabenerhöhungen und Verunsicherung der Verbraucher belasten Konjunktur Initialzündung für Wachstum in 2004 geht hauptsächlich vom Export aus
BIP In der Triade 2004 spürbar aufwärts Wirtschaftsentw icklung in der Triade BIP, % gg. Vj. 2001 2002 2003 2004 U SA 0,3 2,4 2,8 3,9 EU -15 1,6 0,9 0,7 1,9 Japan 0,4 0,2 2,3 1,8 Welthandel, % gg. Vj. 0,1 3,2 2,9 5,5 Quelle: Deutsche Bank Research
Konjunkturelles Umfeld in Deutschland Unsicherheit über künftige wirtschaftliche Entwicklung nach wie vor groß Hohe und steigende Arbeitslosigkeit belastet Konsum Anhaltende Reform- und Steuerdiskussion ohne (verlässliche) Ergebnisse kontraproduktiv Unternehmen noch immer mit Investitionen zurückhaltend (Verschuldung und Überkapazitäten) Bausektor ist und bleibt Sorgenkind Impulse durch (Vorziehen der) Steuerreform - aber Gegenfinanzierung?
Bruttoinlandsprodukt Deutschland Deutsche Bank Research Prognose 2001 2002 2003 2004 BIP (real), % gg. Vj. 0,9 0,2 0,0 1,8 Privater Verbrauch 1,5-0,6 0,9 1,7 Ausrüstungsinvestitionen -6,3-10,0 1,3 5,9 Bauinvestitionen -6,0-5,9-4,5 0,0 Exporte 5,6 3,5 0,2 4,5 Inflation, % gg. Vj. 2,0 1,4 0,9 0,5 Arbeitslosenquote, % 9,4 9,8 10,6 10,6 Quelle: Deutsche Bank Research
Privater Verbrauch in Deutschland Entw icklung des privaten Verbrauchs in Deutschland real, gg. Vj. % 97 98 99 00 01 02 03 04 4 3 2 1 0-1 Echte Impulse durch privaten Konsum erst 2004 Steuerreform 2004 (2005): Spitzensteuersatz von 48,5% auf 47% (42%) Eingangssteuersatz von 19,9% auf 17% (15%) Vorziehen der Steuerreform bedeutet Entlastung um EUR 22 Mrd. Aber: Finanzierung und Spareffekte Quellen: Statistisches Bundesamt, Deutsche Bank Research
Risikofaktoren für Konjunkturaufschwung Erholung in den USA fällt weniger stark aus Doppel-Defizit in den USA Starker Euro erschwert Exporte nach Übersee Strukturreformen in Deutschland kommen nicht oder nur langsam voran Steuersenkungen verpuffen durch steigende Sozialversicherungsbeiträge u. Gegenfinanzierung Investitionszurückhaltung der Unternehmen wg. Verschuldung und Überkapazitäten Externe Schocks? Ölpreis?
Weltautomobilkonjunktur 2002 Stückzahlmäßige Fahrzeugproduktion steigt 2002 um 5% auf 58,2 Mio. Einheiten Pkw-Produktion nimmt um 4% zu (49,6 Mio. Einheiten), Nutzfahrzeugfertigung steigt um 8% Nachfrage hält mit Produktion nicht mit: Zahl verkaufter Automobile stagniert weltweit Differenz erklärt sich hauptsächlich durch Lageraufstockungen in Nordamerika Nachfrage in NAFTA und EU schwächer, Asien expandiert bei Produktion und Nachfrage kräftig
Automobilkonjunktur USA 2003 und 2004 Automobilnachfrage wird durch Rabatte auf Rekordniveau stimuliert; Preiskrieg tobt Nachfrage nach Light Vehicles (LV) sinkt 2003 dennoch um etwa 3% Big Three verlieren stetig Marktanteile zugunsten der Asiaten und Europäer (trotz Euro-Stärke) Hoffnung für 2004 ruht auf Erholung der Konjunktur Risiken liegen in hohem Bestand an jungen Gebrauchtwagen und temp. Sättigungstendenzen Light Commercial Vehicles (LCV) legen weiter zu
Automobilkonjunktur Asien 2003 und 2004 Pkw-Nachfrage in Japan dürfte 2003 und 2004 leicht zulegen Impulse für Produktion gehen vom Export aus Aber geplante Stärkung ausländischer Fabriken belastet Produktionsstandort Japan mittelfristig Nachfrage und Produktion in China boomen China hat 5. Platz in der Rangliste der größten Automobilhersteller der Welt eingenommen Nachholbedarf zwar enorm, Gefahr des Aufbaus von Überkapazitäten aber nicht zu unterschätzen
Strukturdaten Automobilmarkt EU Pkw -Neuzulassungen 2002 in EU nach Ländern, Anteile in % Spanien 9,5 Rest 17,4 Deutschland 23,2 Pkw -Produktion 2002 in EU nach Ländern, Anteile in % Spanien 15,3 Rest 9,3 Deutschland 34,6 Italien 16,3 Frankreich 15,3 Frankreich 22,2 Italien 7,6 U K 18,3 U K 11,0 Quelle: ACEA
Automobilkonjunktur EU 2002 Pkw -Neuzulassungen in der EU-15 (in M io.) 16 14 12 10 8 Rückgang der NZ um 3% auf hohem Niveau Alle großen Länder außer UK mit sinkender Nachfrage Neuzulassungen in FRA und ESP schrumpfen, Produktion steigt jedoch EU insgesamt: leichtes Minus bei Pkw-Fertigung 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 6 Quelle: ACEA
Automarkt EU 2002: Gewinner und Verlierer Pkw -Neuzulassungen 2002 in EU nach Herstellern, Anteile in % DCX 6,6 Fiat-Gruppe 8,2 Renault 10,7 Ford-Gruppe 11,4 Sonstige 8,3 GM-Gruppe 9,9 VW-Gruppe 18,4 PSA-Gruppe 15,0 Japaner 11,5 BMW (Mini), Japaner und PSA gewinnen Marktanteile hinzu Fiat und GM-Gruppe zählen zu den Verlieren Fiat leidet unter schwacher Autokonjunktur im Heimatmarkt Quelle: ACEA
Automobilkonjunktur EU 2003 und 2004 Pkw-Nachfrage dürfte 2003 leicht sinken und 2004 wieder moderat zulegen 2003 Sättigungstendenzen in Frankreich nach guten Ergebnissen vor 2002 Italien trotz Auslaufen der Verschrottungsprämie im März 2003 erstaunlich stabil UK kann 2003 Rekordergebnis von 2002 erreichen Hauptimpulse im Jahr 2004 von Gesamtkonjunktur Großes Nachfrageplus in D und FRA zu erwarten Risiko für Export durch starken Euro
Struktur des Automobilmarkts Deutschland Pkw -Neuzulassungen 2002 in Deutschland nach Herstellern, Anteile in % PSA-Gruppe 5,3 Renault 6,1 BM W 7,7 Ford-Gruppe 8,1 Japaner 9,7 Fiat-Gruppe 3,2 Opel 10,4 Sonstige 5,4 VW-Gruppe 30,0 DCX 14,1 Ausländer haben 2002 zugelegt (Marktanteil: 29%) Neue Modelle Bessere Verfügbarkeit von Diesel-Pkw Starke Kaufanreize Japaner und Franzosen holen 2002 erheblich auf Aber deutsche Marken dominieren noch immer Nur ein Ausländer unter den Top-15 der Pkw-Neuzulassungen Quelle: VDA
Automobilkonjunktur Deutschland 2002 Inlandsnachfrage im dritten Jahr in Folge schwach Pkw-Neuzulassungen nehmen um knapp 3% ab Fertigung in Stückzahlen schrumpft um gut 3%, bleibt aber über 5-Mio.-Grenze Exporte sinken marginal auf sehr hohem Niveau; Marktanteil wird in meisten Regionen ausgebaut Exportquote erreicht neuen Rekordwert Produktion (Produktionsindex) legt um 0,5% zu Qualitatives Wachstum hält an (bessere Ausstattung der Fahrzeuge, mehr Nischenfahrzeuge, mehr Diesel-Pkw)
Export wichtiges Standbein für dt. Autoindustrie Entw icklung der Exportquote in %* ) 80 Anteil der Pkw -Exporte aus D an inländischer Produktion (Stück) 48 50 53 53 56 59 60 60 60 % 80 40 70 20 60 95 96 97 98 99 00 01 02 Automobilindustrie 0 50 V erarbeitendes Gew erbe * ) Anteil Auslandsumsatz am Gesamtumsatz 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 40 Quellen: VDA, Statistisches Bundesamt
ifo Konjunkturtest für deutsche Autoindustrie Geschäftserw artungen Salden aus positiven und negativen Firmenmeldungen 60 40 Kapazitätsauslastung % 100 95 20 90 96 97 98 99 00 01 02 03 Verarbeitendes Gew erbe Automobilindustrie 0-20 -40 96 97 98 99 00 01 02 03 Automobilindustrie V erarbeitendes Gew erbe 85 80 75 Quelle: ifo Institut
Auftragseingänge zuletzt etwas schwächer Automobilindustrie Deutschland Auftragseingänge Ausland Inland 2000=100 96 97 98 99 00 01 02 03 130 120 110 100 90 80 70 60 50 Auslandsnachfrage seit Jahren expansiver Seit Mitte 2002 jedoch spürbare Abkühlung Euro-Stärke und schwache Automobilkonjunktur als Hauptgründe Aufträge Jan./Aug: -1,3% gg. Vj. (Ausland: -3%) Spürbare Besserung in den kommenden Monaten zu erwarten Quelle: Statistisches Bundesamt
Produktion durchschreitet in Kürze Talsohle Automobilindustrie Deutschland Auftragseingang Produktion 2000=100 96 97 98 99 00 01 02 03 120 110 100 90 80 70 60 Fertigung stagniert seit Mitte 2002 in etwa auf gleichem Niveau Besserung in den kommenden Monaten und 2004 zu erwarten Prod. Jan./Aug.: +1,8% gg. Vj. Besseres Ergebnis durch Streiks und Ferienregelung im August verhindert Produktionsprognose für 2003: +1% 2004: +4% 2005: +5% Quelle: Statistisches Bundesamt
Kfz-Zulieferer legen überproportional zu Kfz-Zulieferer Deutschland Auftragseingänge 130 120 110 Kfz-Zulieferer Deutschland Auftragseingang 120 110 100 Inland Ausland 2000=100 96 97 98 99 00 01 02 03 100 90 80 70 60 50 Produktion 2000=100 96 97 98 99 00 01 02 03 90 80 70 60 50 Quelle: Statistisches Bundesamt
Automobilkonjunktur Deutschland 2003/04 (1) Pkw-Neuzulassungen sinken 2003 wohl zum vierten Mal in Folge Konsumflaute als Hauptgrund Rabattaktionen und sonstige Kaufanreize verpuffen weitgehend Produktion nach Stückzahlen dürfte das hohe Vorjahresniveau erreichen Exporte trotz schwachem Dollar noch recht robust; Marktanteilsgewinne in Übersee setzen sich fort Attraktive Modellpalette wirkt stützend
Automobilkonjunktur Deutschland 2003/04 (2) Spürbare Erholung der Inlandsnachfrage in 2004 Neuzulassungen viermal und rechnerischen Ersatzbedarf Altersdurchschnitt des Pkw-Bestands so hoch wie in den gesamten 90er Jahren nicht (über sieben Jahre) Niedriges Zinsniveau wirkt absatzfördernd Allgemeine Belebung des privaten Verbrauchs erwartet Investitionszurückhaltung der Unternehmen löst sich auf Modelloffensive im Zuge der IAA 2003 Risiken im Auslandsmarkt durch starken Euro und nur geringe Erholung wichtiger Automärkte Produktion (Stück) steigt 2004 um 3%; Exporte stagnieren auf hohem Niveau
Pkw-Neuzulassungen in D: 2004 aufwärts Pkw -Neuzulassungen in Deutschland % gg. Vj. 10 5 0-5 -10 Nach vier Jahren Minusraten zieht Pkw- Nachfrage in Deutschland 2004 wieder an Nachholbedarf wichtigstes Argument Ergebnis in Deutschland schlägt auf EU durch -15-20 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 Quelle: VDA
Pkw-Produktion und -Exporte Pkw -Produktion (Stück) in Deutschland 20 Pkw -Exporte aus Deutschland 20 % gg. Vj. 15 % gg. Vj. 15 10 5 0-5 -10-15 10 5 0-5 -10-20 -15 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04-25 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04-20 Quelle: VDA
Diesel-Pkw weiter auf Expansionspfad Diesel-Absatz boomt in fast allen Ländern der EU Anteil an Pkw-Neuzulassungen stieg von 15% in 1990 auf zuletzt über 40% gestiegen Zunahme der Neuzulassungen zwischen 2000 und 2002: gut 20% (in schrumpfendem Gesamtmarkt) Österreich, Belgien und Frankreich mit höchstem Diesel-Anteil Deutschland und Italien im Mittelfeld Bedeutung des Diesel in UK unterdurchschnittlich Skandinavien und Griechenland bilden Schlusslicht
Marktanteil neu zugelassener Diesel-Pkw in EU (%) 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 Belgien/ Lux. 32,0 29,7 31,3 36,3 41,5 44,4 44,7 44,8 51,2 53,4 55,9 62,2 64,1 Dänemark 4,4 3,2 3,1 3,5 2,6 2,8 3,4 3,0 4,7 9,4 13,2 17,8 20,4 Deutschland 11,1 12,0 15,0 14,9 16,9 14,5 15,0 14,9 17,6 22,4 30,4 34,6 38,0 Finnland 5,2 4,9 5,0 7,5 8,1 6,7 13,5 14,6 15,3 15,7 16,0 16,6 15,3 Frankreich 33,0 38,4 39,0 45,5 47,6 46,5 39,2 41,8 40,2 44,1 49,0 56,2 63,2 Großbritannien 6,4 8,8 12,6 19,1 22,6 20,8 18,1 14,4 15,3 13,8 14,1 17,8 23,5 Irland 14,0 14,4 13,6 15,1 15,6 15,3 13,3 12,4 12,8 10,9 10,1 12,9 16,0 Italien 7,3 5,7 7,6 8,4 8,6 9,7 16,2 16,8 22,5 29,4 33,6 36,6 43,5 N iederlande 10,9 11,0 11,6 11,0 11,8 13,9 15,4 17,1 20,3 22,8 22,5 22,9 21,6 Österreich 25,7 22,1 26,2 31,6 39,8 42,5 49,4 53,3 54,5 57,4 59,1 65,7 69,6 Portugal 4,9 6,9 7,6 10,9 11,2 10,3 12,6 17,0 18,8 20,9 24,2 28,4 34,4 Schw eden 0,6 0,9 0,8 3,1 3,0 2,7 5,2 7,6 11,0 7,2 6,3 5,6 7,0 Spanien 14,2 12,6 16,5 23,5 27,2 33,8 37,6 41,5 47,8 50,6 53,1 52,5 57,3 EU-Länder insg. 14,7 15,3 17,7 20,8 23,4 23,0 24,0 22,3 25,6 29,0 32,9 36,7 40,9 Quelle: VDA
Marktanteil neu zugelassener Diesel-Pkw in D (%) Anteile neu zugelassener Diesel-Pkw in Deutschland Diesel in Deutschland 50 seit Mitte der 90er Jahre % auf dem Vormarsch 40 Zwischenzeitliches Hoch 30 Mitte der 80er Jahre durch Schadstoffgrenzwerte 20 bedingt, die Diesel- Pkw ohne Katalysator 10 erfüllten 60 72 76 80 84 88 92 96 00 0 ab 1991: Gesamtdeutschland Quelle: KBA
Gründe für Diesel-Boom Steuerliche Besserstellung des Diesel in fast allen westeuropäischen Ländern (Ausnahme UK) Geringerer Kraftstoffverbrauch Hohes Kraftstoffpreisniveau seit Mitte 2000 verstärkt den Trend zu sparsameren Fahrzeugen Sonstige steuerliche Vergünstigungen für Diesel in einzelnen Ländern (FRA oder UK) Verbesserte Diesel-Technologie; spürbare Imageverbesserung
Mineralölsteuer bei Diesel grundsätzlich niedriger Differenz* ) zw. Mineralölsteuersätzen für Benzin und Diesel Stand: Januar 2003 EUR/Liter 0,30 0,25 0,20 0,15 0,10 0,05 NL FI PT BE FR DE DK SE IT AT LU NO ES IE GR GB 0,00 * ) positive Differenz: Benzin teurer Quellen: EU, ACEA, DIW
Diesel-Preise in EU: Deutschland im oberen Drittel Preise für Diesel in Europa Stand: Januar 2003 M ineralölst euer EUR/Liter 1,4 1,2 1,0 0,8 0,6 0,4 0,2 NO GB CH DE IT DK SE FI FR IE NL AT BE PT ES LU GR 0,0 Quellen: EU, ACEA, DIW
Lohnt sich ein Diesel-Pkw? Niedrigerem Diesel-Preis und geringerem Verbrauch stehen i.d.r. höhere Anschaffungspreise und Kfz-Steuern gegenüber Je größer Fahrleistung, desto eher lohnt sich Diesel-Pkw Durchschnittliche Fahrleistung bei Diesel-Pkw in Deutschland um 5.000 km oder 50% höher als bei Benzinern ADAC-Untersuchung: bei 10.000 km Fahrleistung ist nur ein Drittel aller Diesel-Pkw günstiger, bei 30.000 km sind es 90% aller Diesel-Modelle
Lohnt sich ein Diesel-Pkw? Gesamtkostenvergleich* ) in ct/ km 10.000 15.000 20.000 30.000 km-laufleistung/jahr Opel Corsa 1.2 16V 39,2 29,3 24,5 19,6 Corsa 1.7 DTI 43,2 31,2 25,6 19,4 VW Golf 1.4 41,6 31,8 26,8 22,0 Golf 1.9 SDI 46,3 33,8 27,7 21,8 Mercedes C 200 Kompr. 60,0 45,0 37,7 30,4 C 220 CDI 60,5 44,2 36,0 28,4 Audi A6 2.0 67,3 49,8 41,2 33,0 A6 1.9 TDI 67,4 48,7 39,1 30,5 BM W BMW 735i 134,5 97,2 78,0 60,7 BMW 730d 120,1 85,8 68,3 52,6 Quelle: ADAC Diesel-Pkw vor allem bei hochpreisigen Modellen lohnenswert Kriterien: Grundpreis, Wertverlust, Wartung, Steuern, Kraftstoffkosten, Versicherung Annahme: vierjährige Haltedauer Erfahrungen in Deutschland zeigen: Verbraucher kaufen tendenziell richtige Diesel-Modelle
Steigt der Diesel-Anteil weiter? Diesel-Anteil in EU und Deutschland steigt weiter Für Deutschland sehen wir Potenzial von 50% aller Pkw-Neuzulassungen im Jahr 2010 Gründe, die für den Diesel sprechen: verbesserte Technologie, Partikelfilter macht Diesel umweltpolitisch salonfähig Gründe, die gegen stärker steigenden Diesel- Anteil sprechen: relativer Preisabstand zum Benzin sinkt (bei steigenden Ölpreisen), Zunahme von Zweitwagen mit geringer Fahrleistung Benziner günstiger
Konjunktur und Trends in der Automobilindustrie Oktober 2003 Eric Heymann, Deutsche Bank Research