IMIR Tagung, , Aesch Lohnt sich die Bewässerung im Körnermaisanbau?

Ähnliche Dokumente
Ackerbau im Rheintal, , Freiburg Lohnt sich die Beregnung zu Ackerbaukulturen im Rheintal?

Sojatag, , Dasing Bewässerung von Sojabohnen

Aktuelle Ergebnisse zu Feldversuchen zu Sojabohnen in Baden-Württemberg

Ermittlung der Bewässerungswürdigkeit von für die energetische Nutzung in Betracht kommenden konventionellen und seltenen Arten (kurz: Artenvergleich)

Bewässerung von Sojabohnen. 1/2013 Diana Fritz Beregnungsberatung Landratsamt Karlsruhe

Arbeitszeitaufwand und Kosten der Tropfbewässerung. Dr. Hilde Klauss

Das Anbaujahr 2016 Witterungsverlauf und Erträge

Bewässerung als Möglichkeit der Anpassung an den Klimawandel. Vortrag im Rahmen des Stakeholderdialogs zur Klimaanpassung am

Kartoffel-Bewässerung: Acht Verfahren im Vergleich

Aktueller Stand der Bewässerung in Sachsen Juni 2013 Dr. Kerstin Jäkel

Das Anbaujahr 2017 Witterungsverlauf und Erträge

Bewässerung von Kartoffeln

Bewässerung im. Freilandgemüsebau. Carmen Feller Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau Großbeeren/Erfurt

Wasserbedarf und Wassereffizienz in der Landwirtschaft Rahmenbedingungen, Handlungsspielräume und -grenzen

Bewässerung Eine Strategie zur Verstetigung von Menge und Qualität im Kartoffelanbau und der Kartoffelvermarktung

Martin Thalheimer Wasserhaushalt und Bewässerung in Südtirol

Wirtschaftlichkeit der Feldbewässerung. Vortrag anlässlich des Bewässerungstages Sachsen/Thüringen und der DLG-Fachtagung Bewässerung

Datenbedarf im Hinblick auf Fragen. . zur Bewässerung

Beregnung (BER) Änderung 12.Juli 2017

$%&''%('" " )'* # % & #'())*()

Bilder mit trockenem Mais oder hoher Mais von Tgg. Rastatt

Landwirtschaftskammer Hannover Hannover, Referat: Boden, Düngung, Beregnung Ekkehard Fricke Tel.: 0511/ Fax: 0511/

Feldversuchswesen Ackerbau

K. Mastel Bewässerungstag der DLG am LTZ, BADEN-WÜRTTEMBERG

Raps und Getreide nicht zu früh beregnen

N-Düngung bei Körnermais- Versuchsergebnisse des LTZ Forchheim und Orschweier

Kapitel 12 Wirtschaftlichkeit der Feldbewässerung 113

Innovative Beregnungstechniken für Niedersachsen und deren Kosten und Nutzen

Nmin-Richtwerte Winterungen j. Mittel 0-90 cm Abweichung Blatt Bodenart Hauptkultur Vorkultur* 0-30 cm cm cm 0-90 cm

Feldversuchswesen Ackerbau

BDU. Bewässern im Gemüsebau: ein Muss? Hans-Peter Kocher Inforama Seeland, Ins

Optimale Beregnung für Qualitätsspeiseerdäpfel

Neue Bewässerungstechnologien für einen wassersparenden, bodennahen und umweltverträglichen Wassereinsatz

Feldversuchswesen Ackerbau

0-30 cm. Anzahl Proben leichte Böden (S_lS, su) Getreide (141) alle Sand bis sandiger Schluff Getreide (155) Winterraps

Deutscher Wetterdienst

N min / S min aktuell - Endstand

Forschungsarbeit in Weihenstephan

Optimale Beregnung für Vortrag anlässlich der DWA-Bundestagung. Qualitätsspeiseerdäpfel

Feldversuchswesen Ackerbau

Brauchen wir zukünftig mehr Wasser für die Landwirtschaft?

Versuchsergebnisse aus Bayern 2001 bis 2005

Anbau und Nutzung von Energiepflanzen

Versuchsergebnisse aus Bayern 2003 bis 2005

Workshop Biodiversität im Agrarraum

Grundlagen zur Bewässerung Andreas Rüsch, Fachbereich Ackerbau

Optionen der Direktsaat im ökologischen Landbau nichtlegumer Zwischenfruchtbau vor Körnerleguminosen

Versuchsergebnisse aus Bayern 2003 bis 2005

Öko-Soja aus betriebswirtschaftlicher Sicht 11.September Bioland Beratung - Jonathan Kern

Wirtschaftlichkeit von KUP

Nachhaltigkeitsaspekte der Biomassenutzung. Mais und seine Alternativen als Biogassubstrat

Ganzpflanze als Biogassubstrat Getreide, Mais und Hirsen im Vergleich

Versuchsergebnisse aus Bayern

Aktuelle Situation der Feldbewässerung in Sachsen

Maistagung Emmendingen-Hochburg. Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg

Energiemais und seine Alternativen

Zur Landwirtschaft in der Region

Entwicklung in der Bewässerungstechnik für Freilandgemüse und Kartoffeln

Beregnungsfläche in Niedersachsen

Tropfbewässerung zu Speisekartoffeln

Verwertung und Wirtschaftlichkeit von Körnerleguminosen

Humboldt-Universität zu Berlin Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät Baumecker, Michael. Winterweizenanbau auf Roggenböden Wie geht das?

Bewässerung im Kartoffelbau Andreas Rüsch, Strickhof Fachbereich Ackerbau

Vor- und Nachteile unterschiedlicher Methoden der. 3. Bewässerungssteuerung. Freiland. in der Praxis 4. Ausblick

Landesversuche Pflanzenschutz 2016

Ergebnisse des Kulturarten- und Sortenvergleichs Energiepflanzen zur Nutzung des Rohstoffs in einer Biogasanlage (Wintersortiment)

Versuchsergebnisse aus Bayern Ernte 2003 bis 2005

Anwendung verschiedener Steuerungsmodelle für die Bewässerung am Beispiel des Einlegegurkenanbaus in Niederbayern

Vergleich der Fruchtfolgewirkung von Kleegras mit Mulchnutzung und Soja - Ergebnisse zweier Dauerversuche

Bewässern - «be»wusst wie. Tipps und Tricks zur Bewässerung oder Tatsachen und Facts

Umsetzung erosionsmindernder und hochwasserreduzierender Maßnahmen auf Einzugsgebietsebene am Beispiel des Stausees Baderitz.

Versuchsergebnisse aus Bayern

Produktivität und Nährstoffverluste bei unterschiedlichen Produktionsverfahren

Empfehlungen zur Grunddüngung - (Stand Februar 2018)

Wirtschaftlichkeit des Sojabohnenanbaus

Möglichkeiten der Beregnungssteuerung. LWK Niedersachsen Fachbereich Pflanzenbau / Beregnung Angela Riedel

Daniel Scheibe (Autor) Einsatz des Düsenwagens für eine umweltverträgliche und wettbewerbsfähige Beregnung

Sortenversuche Sojabohnen, Standort Bingen Seite 1 von 5

Merkblatt N-Düngeberechnung

Konservierender Ackerbau ein Anbausystem mit minimaler Bodenbearbeitung und optimiertem Zwischenfruchtanbau

Effet de préparations naturelles peu préoccupantes PNPP. Résultats d essais du Proradix sur pommes de terre

Versuchsbericht Unkrautbekämpfung in Kartoffeln LANDWIRTSCHAFTLICHES TECHNOLOGIEZENTRUM AUGUSTENBERG

Praktische Einschätzung zu Wassermanagement und Bewässerung im Klimawandel. Landwirt aus Schwüblingsen (östl. Hannover)

Deutscher Bauernverband e.v. Berlin, Ernte 2016

Ermöglicht der Klimawandel zwei Ernten im Jahr vom selben Acker?

Geisenheimer Bewässerungssteuerung für FAO56-Grasverdunstung -

Ackerbau verliert in Sachsen an Wirtschaftlichkeit

Integrierter Pflanzenbau in Bayern

Clever wässern das 1x1 der Bewässerung im Hausgarten

Versuchsergebnisse aus Bayern 2004 bis 2006

Energiekosten der Feldberegnung

Wasserentzug und Wassernutzungseffizienz landwirtschaftlicher Kulturen im Energiepflanzenanbau

Versuchsbericht Rhizoctoniabekämpfung in Kartoffeln LANDWIRTSCHAFTLICHES TECHNOLOGIEZENTRUM AUGUSTENBERG

Nutzpflanzen und Landwirte

Versuchsergebnisse aus Bayern

Versuchsergebnisse aus Bayern 2008, 2011 und 2014

Vergleich der Fruchtfolgewirkung von Kleegras mit Mulchnutzung und Soja - Ergebnisse zweier Dauerversuche

K+S KALI GmbH SKW, Machern

Ökonomische Bewertung des Erntejahres 2013

Transkript:

IMIR Tagung, 22.02.2016, Aesch Lohnt sich die Bewässerung im Körnermaisanbau? Dr. Andreas Butz Landwirtschaftliches Technologie Zentrum Augustenberg Außenstelle Rheinstetten Forchheim Kutschenweg 20 D-76287 Rheinstetten Tel. 0721/9518-211 Fax. -202 Email: andreas.butz@ltz.bwl.de

Grundlagen der Bewässerung von Körnermais Versuchsergebnisse Körnermaisbewässerung in Rheinstetten (Baden-Württemberg) Wirtschaftlichkeit der Körnermaisbewässerung

Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg Bewässerung vom Körnermais Wie bewässern? Bewässerungstechnik Wann bewässern? Wie viel bewässern? Bewässerungssteuerung Was (zuerst) bewässern? Bewässerungswürdigkeit Dr. Andreas Butz 3

Wie bewässern? Bewässerungstechnik (nach Sourell) 4

Effizienz von Bewässerungssystemen Wassereffizienz 0.2 0.4 0.9 0.6 0.7 0.7 0.8 0.6 Energiebedarf [kwh(ha*a)] 0 160 810 609 1000 Druck [bar] 0 <1 3 4 1 4 4 5 Bewässerungsintesität [mm/h] Optimale Flächenzurodnung [ha] 2 5-8 7-12 15-25 >0,2 >0,5 >25 5-50 (verändert nach Weinheimer 2010 und Michel 2014 )

Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg Rohrberegnungsanlage Vorteile: - Wassergaben > 5 mm sind möglich. - 3-10 mm/h Beregnungsintensität Geringere Ansprüche an Brunnenschüttung Weniger Oberflächenabfluss und Verschlämmung - Für kleine Flächen geeignet - Teilflächen/Grenzbewässerung mit Sektorenregner möglich Nachteile: - Hoher Investitionskosteneinsatz - Hoher Arbeitszeitbedarf beim Aufbau - Schlechte Wasserverteilung bei Wind Dr. Andreas Butz (Paschold 2010) 6

Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg Regenkanone Düsenwagen Vorteile - hohe Einsatzflexibilität - Einsatzflexibilität - Kapital u. Arbeitszeitbedarf vertretbar - etwas höherer Kapitalbedarf, - verbesserte Verteilgenauigkeit und geringer Energiebedarf als Kanonen Nachteile - Hohe Beregnungsintensität 15-25 mm/h mit Risiko auf Oberflächenabflüsse und Verschlämmung - Leistungsfähiger Brunnen notwendig - Hoher Druckbedarf (Energiebedarf) - Rand- und Grenzberegnung nicht oder eingeschränkt möglich - Beeinträchtigte Wasserverteilung bei Wind Dr. Andreas Butz 7

Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg Wann, wie viel bewässern bzw. beregnen? Ziele der Bewässerungssteuerung: Bewässerung soll dem Pflanzenbedarf gerecht werden (Ertragssicherung hinsichtlich Quantität und Qualität; Kostenminimierung) muss so bemessen und durchgeführt werden, dass kein Sickerwasser aus dem Hauptwurzelraum (i.d.r. = 0,6 m Bodentiefe) austritt (Verhinderung des Austrages von Nährstoffen ins Grundwasser) und Verdunstung minimiert wird Was muss ich wissen? Boden Wasserhaltevermögen insb. an pflanzenverfügbarem Wasser aktuelle Bodenfeuchte im durchwurzelbaren Bodenraum Kulturart und Entwicklungsstadium, Witterung Technik Wirtschaftlichkeit Dr. Andreas Butz Bewässerung im Ackerbau 8

Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg Wie viel bewässern? Den Boden bis maximal 80% der nfk im Wurzelraum auffüllen Erforderliche Bewässerungsmengen bei Überkopfberegnung (Zielfeuchte 80 % nfk) bei verschiedenen Ausgangsfeuchten und Bodentiefen Bodenverhältnisse nach Bodenschätzung Bewässerungsmenge mm 2) Ausgangsfeuchte (% nfk) 50 60 Bodentiefe (cm) 10 60 10 30 Sand (S) 2,6 16 1,8 5 anlehmiger Sand (Sl) 4,3 26 2,9 9 lehmiger Sand (ls) 1) 5,3 32 3,5 11 stark lehm. Sand (SL) 1) 5,6 34 3,7 11 sandiger Lehm (sl) 1) 6,3 38 4,2 13 Lehm (L) 1) 5,6 34 3,7 11 schwerer Lehm (LT) 5,0 30 3,3 10 Ton (T) 4,6 28 3,1 9 Schluff 7,9 48 5,3 16 1) : Für die Böden ls Lö, (Lö = Löss), SL Lö, sl Lö und L Lö sind Mittelwerte mit den Werten für Schluff (letzte Tabellenzeile) zu bilden 2) : bei 10 % Ausbringungsverlusten Wurzeltiefe Mais: max. 1,2 1,75 m (Kutschera 2009) Dr. Andreas Butz Bewässerung im Ackerbau 9

Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg Richtwerte für die Beregnungsintensität bei Hangneigung in Abhängigkeit von der Bodenart Hangneigung Boden- B o d e n % bedeckung mittel (Löß) (mm/h) mittelleicht (sandiger Lehm) (mm/h) leicht (lehmiger Sand) (mm/h) sehr leicht (Sand) (mm/h) bis 4 gering 8 18 13 25 18 35 25 50 gut 10 25 18 35 25 60 35 75 4 bis 8 gering 5 13 10 18 13 25 18 35 gut 8 18 15 25 25 35 25 60 über 8 gering 4 8 8 13 10 18 13 25 gut 6-10 10-18 15 25 18-35 Quelle: Billip 1971, zitiert in Paschold, Kunzelmann 2002: Umweltschonender und effizienter Bewässerungseinsatz im Gemüsebau, Herausgeber Hessisches Ministerium für Umwelt- Landwirtschaft und Forsten Dr. Andreas Butz Bewässerung im Ackerbau

Ab welcher Bodenfeuchte ist zu beregnen? Feingemüse, Beerenobst: Soja, Getreide, Mais, Zuckerrüben, Hopfen, Kernobst: ab ca. 60 % nfk; ca. 150-250 hpa (unabhängig von der Bodenart), ab ca. 45 % nfk; ca. 500-800 hpa (und mehr) bei mittleren und schweren Böden, ca. 250-400 hpa (leichte Böden) Zusammenhang zwischen Bodenfeuchte in % nfk und Bodenfeuchte gemessen als Unterdruck im Boden Bodenart Bodenfeuchte = 100 % nfk Bodenfeuchte = 50 % nfk pflanzenverfügbares Wasser im Boden (mm in 10 cm) hpa pflanzenverfügbares Wasser im Boden (mm in 10 cm) Sand ~ 9 60 4,5 200 Lehm ~ 25 100 12,5 630 Ton ~ 16 170 8 2300 (Mastel) hpa 11

Wasserverbrauch und Ertragsverlust durch Trockenheit bei Körnermais (Daten: Lauer, 2006, Entwicklungsverlauf: Nafziger, University of Illinois)

Versuchsstandort: LTZ Außenstelle: Rheinstetten Forchheim ca. 80 ha Ackerland arrondiert, davon 75,5 ha bewässerbar 117 m über NN; ø Jahrestemperatur: 10,1 C, Ø Niederschlag: 742 mm Bodenklimaraum: 121 Rheinebene und Nebentäler Vergleichsgebiet 3b geringere Rheinebene Boden: Geologische Formation: eiszeitliche Sedimentablagerung (Hochgestade / Hardt) Bodentyp: Parabraunerde Bodenart: anlehmiger bis lehmiger Sand Ackerzahl: 24-32 Bodenpunkte Nutzbare Feldkapazität: 13% nfk (130 mm bis 1 m Tiefe) Grundwasserabstand ~7 m unter Flur

Beregnungsversuch Rheinstetten (LTZ) Prüfung der Wassereffizienz und Bewässerungswürdigkeit verschiedener Kulturen und Sorten 2009(10) 2011: Beregnung: Versuchsaufbau Standort: Rh- Forchheim ls (24-32 AZ) (nfk: 13%; TW: 3%) Bewässerungstechnik: Gießwagen unberegnet optimal beregnet (Agrowetter, ab 40 45% nfk) Kulturpflanzen: 10 Arten mit bis zu 3 Sorten Wiederholungen: 4

Beregnungsversuch Rheinstetten (LTZ) Prüfung der Wassereffizienz und Bewässerungswürdigkeit verschiedener Kulturen und Sorten 2012-2015 Versuchsaufbau Beregnung: unberegnet reduziert beregnet (ab 30 nfk, BBCH 39 83 (Fahnenschieben - Teigreife), Agrowetter, ) optimal beregnet (Agrowetter, ab 45% nfk) Wiederholungen: 3 Lohnt sich die Bewässerung im Körnermaisanbau? Standort: Rh- Forchheim ls (24-32 AZ) (nfk: 13%; TW: 3%) Bewässerungstechnik: GPS-Linearberegnung Kulturpflanzen: 9-10 Arten mit 2 Sorten 15

Bergungsversuch Rheinstetten: Sorten Kultur 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Ladoga Ability* Artoga Winterraps Visby Xenon Wintergerste Campanile Fridericus Hobbit Meridian Sandra Winterroggen Conduct Visello Dukato Brasetto Wintertriticale Grenado SW Talentro Agostino Adverdo Winterweizen Cubus Hystar Mercado Pamir Ferrum Sommergerste Braemar Quench Grace Marthe Erbsen Gregor Respect Alvesta Soja Lissabon Primus Protina Sultana Cordoba Solena Körnermais DK 315 Marcello Maxxis Susann Futurixx Körnersorghum Friggo Artico Iggloo Capello (* Sommerraps)

Beregnungsversuch Körnermais 27.7.2013 Optimal beregnet (ab 45 % nfk; 160mm) Nicht beregnet Extensiv beregnet (in kritischen Entwicklungsphasen ab 30 % nfk, 115mm)

Erträge (Beregnungs-) Wassereffizienz von Körnermais + 17 dt + 47 dt + 21 dt Lohnt sich die Bewässerung im Körnermaisanbau? + 71 dt + 76 dt + 66 dt + 75 dt + 32 dt + 28 dt + 104 dt + 82 dt 2012-2015 Ø + 71 dt Ø + 63 dt Optimal 120 mm 120 mm 75 mm 160 mm 160 mm Reduziert 105 mm 115 mm 90 mm 60 mm 230 mm 130 mm (Vorläufige Ergebnisse)

(Beregnungs-) Wassereffizienz von Körnermais Pflanzenlänge und Tausendkorngewicht (Vorläufige Ergebnisse)

Ertragsschwankung Lohnt sich die Bewässerung im Körnermaisanbau? Ertragsstabilisierung durch Beregnung (2012-2015) (Vorläufige Ergebnisse)

In allen Jahren konnten durch Beregnung Ertragssteigerungen bei Körnermais erzielt werden Über alle Sorten und Jahre konnte im Median ein Mehrertrag von 93% (optimal 2009-2015), 247% (optimal 2012-2015), bzw. 238 % (reduziert, 2012-2015) erzielt werden. In den Jahren 2013 und 2015 konnten die Erträge durch Beregnung z.t. mehr als verdoppelt werden.

Wirtschaftlichkeit der Beregnung Bewässerungswürdigkeit liegt dann vor, wenn die Mehrkosten der Bewässerung durch die Mehrerlöse gedeckt werden. + Einnahmen der Mehrproduktion (inkl. Qualitätszuschläge) - variable Kosten der Zusatzwasserversorgung (Wasserbereitstellung u. -verteilung, Energie, Instandhaltung, Personal...) - mehrertragsabhängige Kosten (insbesondere Düngung, Ernte, Transport, Trocknung) - fixe Kosten der Zusatzwasserversorgung (Abschreibung, Zinssatz...)

Wirtschaftlichkeit der Bewässerung Szenarien: Mobile Beregnungsmaschine mit Einzelregner (Kanone) Rohrbewässerung Tropfbewässerung oberirdisch Tropfbewässerung oberirdisch, -30% Wasserbedarf

Wirtschaftlichkeit der Bewässerung Datengrundlage der ökonomischen Berechnungen Mehrproduktion durch Bewässerung - Erträge und Wasserbedarf aus den Versuchen 2009-2015 - Mittlere Marktpreise der jeweiligen Versuchsjahre BW (LEL) Kosten der Zusatzwasserversorgung - KTBL 2013 mehrertragsabhängige Kosten: - Mittlere Preise u. Kosten der Versuchsjahre (LEL)

Kosten Beregnung: Wasserbereitstellung 20 m Flachbrunnen, Saugmotor 12 bar, 50 m 3 /h, 10 ha pro Brunnen Lohnt sich die Bewässerung im Körnermaisanbau? Investitionskosten 26.900 Fix Kosten /ha 209,80 Variable Kosten /ha (Reparaturen) 5,00 Wasser: /m 3 0,134 /mm/ha 1,34 Dieselmotor 35 kw (eigene Berechnungen, Daten: KTBL 2013)

Investitionskosten 22.200 Fix Kosten /ha 95,84 Variable Kosten Anlage pro Wassergabe /ha Kosten Beregnung: Wasserverteilung Mobile Beregnungsmaschine mit Einzelregner (Kanone) 400 m, 100 mm, 54 m Wurfweite, 48 m 3 /h 25 ha/a, 2 ha Schlag /mm Mobile Beregnungsmaschine 14,68 0,20 (Reparaturkosten) (eigene Berechnungen, Daten: KTBL 2013)

Kosten Beregnung: Wasserverteilung Rohrbewässerung 89 mm, 12*18m, Kreisregner, 2 ha Schlag Mobile Beregnungsmaschine Investitionskosten 22.200 16.759 Fix Kosten /ha a 95,84 815,09 Variable Kosten Anlage /ha a 228,67 pro Wassergabe /ha 14,68 4,42 /mm 0,20 (Reparaturkosten) Rohrbewässerung (eigene Berechnungen, Daten: KTBL 2013)

Kosten Beregnung: Wasserverteilung Tropfbewässerung oberirdisch 75 cm Tropfrohrabstand, nicht druckkompensiert, einjährige Nutzung, 8 mm Einzelgabenhöhe, 2 ha Schlag Mobile Beregnungsmaschine Rohrbewässerung Investitionskosten 22.200 16.759 5.450 Tropfbewässerung Fix Kosten /ha a 95,84 815,09 1.486 (948 bei 1,5 m) Variable Kosten Anlage /ha a 228,67 435,60 pro Wassergabe /ha /mm 14,68 4,42 2,47 0,20 (Reparaturkosten) (eigene Berechnungen, Daten: KTBL 2013)

Mehrerlös /ha durch Beregnung Fruchtart optimal (Agrowetter) Reduziert Optimal Reduziert 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2012 2013 2014 2015 2012-2015 2012-2015 K-Mais 182 881 352 1616 1223 406 1566 1495 1195 347 1224 1203 1065 (Vorläufige Ergebnisse)

Variable Bewässerungskosten /ha ohne Mehrertragskosten K-Mais optimal (Agrowetter) Reduziert Optimal Reduziert 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2012 2013 2014 2015 Kanone 249 249 165 340 340 203 493 226 256 142 279 344 226 Rohrber. 408 408 343 471 471 367 578 388 406 323 426 472 385 Tropfbew. 641 641 565 707 707 590 823 616 632 543 657 707 612 Tropf. -30% 503 503 480 522 522 488 557 494 501 474 507 522 494 Tropf. -30%: Scenario mit der Annahme von 30% Wassereinsparung 2012-2015 2012-2015 (Vorläufige Ergebnisse)

Grenzmehrertrag zur Deckung der variablen Bew.- Kosten (einschl. Mehrertragskosten) K-Mais optimal (Agrowetter) Reduziert Optimal Reduziert 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2012 2013 2014 2015 Kanone 33 27 17 33 49 31 72 18 30 17 33 46 25 Rohrber. 48 36 28 39 57 44 78 25 39 32 43 54 35 Tropfbew. 69 48 41 49 72 62 94 35 53 49 59 61 49 Tropf. -30% 57 41 36 41 60 54 76 30 45 44 49 58 42 2012-2015 2012-2015 (Vorläufige Ergebnisse)

Bewässerungswürdigkeit I /ha Mehrerlös variable Bewässerungskosten u. var. Mehrertragskosten K-Mais optimal (Agrowetter) Reduziert Optimal Reduziert Optimal Reduziert 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2012 2013 2014 2015 2012-2015 2012-2015 1 Mindest-Erzeugerpreis zur Deckung der variablen Mehrkosten durch die Mehrerträge durch Bewässerung Grenzpreis 1 (2012-2015) Kanone -169 378 68 873 438 21 487 1088 720 129 722 455 665 11 7 Rohrber. -328 220-110 743 308-144 401 927 570-52 576 327 505 13 10 Tropfbew. -560-13 -332 507 71-367 156 699 344-272 345 92 279 17 14 Tropf. -30% -423 125-247 692 256-265 422 820 475-203 494 276 397 14 12 (Vorläufige Ergebnisse)

K-Mais Lohnt sich die Bewässerung im Körnermaisanbau? Bewässerungswürdigkeit II /ha Mehrerlös variable u. fixe Bewässerungskosten 1 Mindest-Erzeugerpreis zur Deckung der variablen und festen Bewässerungskosten durch die Mehrerträge durch Bewässerung optimal (Agrowetter) Reduziert Optimal Reduziert Optimal Reduziert 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2012 2013 2014 2015 2012-2015 2012-2015 Grenzpreis 1 (2012-2015) Kanone -475 73-238 568 132-285 181 783 414-176 416 149 359 16 14 Rohrber. -1352-805 -1135-282 -717-1169 -624-98 -454-1076 -449-698 -520 30 31 Tropfbew. -2257-1710 -2029-1190 -1625-2064 -1540-998 -1352-1968 -1352-1693 -1605 46 48 Tropf. -30% -2119-1572 -1943-1004 -1440-1961 -1274-876 -1222-1899 -1202-1420 -1300 43 46 Bei erhöhten Tropferabstand (1,5m) -30% optimal: -882 reduziert: -762 (Vorläufige Ergebnisse)

Bewässerungswürdigkeit I /ha: Kulturartenvergleich Mehrerlös variable Bewässerungskosten Mobile Beregnungsmaschine mit Einzelregner 20 m Flachbrunnen, Saugmotor mit Dieselmotor; 2 ha Schlag optimal Reduziert Optimal Reduziert Opt. Red. 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2012 2013 2014 2015 2012-2015 2012-2015 Grenzpreis 1 (2012-2015) Erbse 38 185-172 184-36 191-56 176 87 172 42 95 15 21 Sommergerste -111-108 359 124 81 279 246 117 42 378 173 182 178 14 14 Wintergerste -78-258 321 56 1-116 -61 58 9-75 -18-30 -6 20 19 Körnermais -169 378 68 873 438 21 487 1088 720 129 722 455 665 11 7 Körnersorghum 295-25 35-12 -126-233 119 81-93 -143-84 -9 23 15 Raps -45-207 891-247 -37-88 -142-5 -114-124 -87 55 Winterroggen -57 70 223 58-18 226 159 126-24 171 109 107 95 12 11 Soja 42 429 332 526 703 472 224 675 234 453 508 396 20 20 Wintertriticale -22 72 279 67 72 201 307 121 81 201 282 162 171 11 9 Winterweizen 115 375 37-6 105 351 130-11 166 405 122 173 15 12 1 Mindest-Erzeugerpreis zur Deckung der variablen Mehrkosten durch die Mehrerträge durch Bewässerung (Vorläufige Ergebnisse)

Deckungsbeiträge 1 ohne, optimaler und reduzierter Beregnung Beregnungsversuch Forchheim, 2012-2015 (1) ohne Prämie und Zinssatzansatz, auf Basis der mittlerern variablen Kosten (intensive Bestandesführung, erhöhter Aufwand, Versuchsdaten) und Bewässerungswürdigkeit (Vorläufige Ergebnisse)

Bewässerung bei Körnermais auf einem Trockenstandort in Rheinebene führt zu deutlichen Ertragszuwächsen und insbesondere bei hohen Erzeugerpreisen zu einem z.t. deutlichen Mehrerlös nach Abzug der Bewässerungskosten. Körnermais ist die bewässerungswürdigste Kultur im Ackerbau (ohne Sonderkulturen und Kartoffeln). Falls das Preisniveau hoch ist (>16 /dt), kann sich eine Investition (Mobile Beregnung mit Einzelregner) für Körnermais rechnen. Bei Zusatzauslastung vorhandener Technik (nur variabler Kostenansatz) ist eine Bewässerung bei Körnermais mit einer mobilen Beregnungsmaschine rentabel.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Dr. Andreas Butz Landwirtschaftliches Technologie Zentrum Augustenberg Außenstelle Rheinstetten Forchheim Kutschenweg 20 76287 Rheinstetten Tel. 0721/9518-211 Fax. -202 Email: andreas.butz@ltz.bwl.de (Kruse 2015)