Assessmentprüfung Makroökonomik I 10. Juni 2009

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..... (Name, Vorname) (Matrikel-Nummer) Assessmentprüfung Makroökonomik I 0. Juni 2009 UNBEDINGT LESEN. Überprüfen Sie die Vollständigkeit dieser Prüfungsunterlagen. Die Seiten sind durchlaufend nummeriert. Die Klausur besteht aus insgesamt 6 Seiten (inkl. diesem Deckblatt). Verlangen Sie Ersatz, falls eine Seite fehlt. 2. Es sind alle Aufgaben zu bearbeiten. Die Prüfung besteht aus 4 Aufgaben. Jede Aufgabe besteht jeweils aus den Teilaufgaben a), b) und c). 3. Die Aufgabe wird mit maximal 4 Punkten und Aufgabe 2 mit maximal 6 Punkten bewertet. Aufgabe 3 wird mit maximal 8 Punkten und Aufgabe 4 mit maximal 2 Punkten bewertet. Die pro Teilaufgabe maximal erreichbaren Punkte sind jeweils angegeben. 4. Vorsicht: Bei Multiple Choice -Fragen werden für falsche Antworten Punkte abgezogen. Für eine richtige Antwort gibt es Punkt. Für eine falsche Antwort wird Punkt abgezogen. Bei Nichtbeantwortung werden Null Punkte vergeben. Eine Teilaufgabe kann aber insgesamt nicht mit einer negativen Punktzahl bewertet werden. 5. Zu jeder Zeichnung wird eine eindeutige und vollständige Beschriftung der Achsen, Kurven und Gleichgewichte gefordert. Unterlassen führt zu Punktabzug. 6. Bitte achten Sie darauf, dass alle Blätter deutlich mit Ihrer Matrikelnummer versehen sind. 7. Benutzen Sie für die Lösung bitte den freigelassenen Platz auf den Prüfungsunterlagen. Wenn Sie damit nicht auskommen sollten, können Sie bei der Aufsicht zusätzliche Blätter beziehen. Bitte kennzeichnen Sie Ihre Ausführungen dort so, dass ihre Zuordnung zur Aufgabe bzw. Teilfrage eindeutig ist. Auf den Prüfungsunterlagen ist zwingend ein Hinweis auf die zugehörigen Beiblätter anzubringen. Fehlt dieser Hinweis, besteht kein Anspruch auf deren Bewertung. Auf den Beiblättern lassen Sie etwa /3 der Seite als Korrekturrand frei. 8. Schreiben Sie bitte deutlich und nicht mit Bleistift. Unleserliches gibt keine Punkte. Aufgabe a b C Σ IS-LM AS-AD Solow Open Economy Note: Viel Erfolg!

Assessmentprüfung Makroökonomik I, 0. Juni 2009, Seite 2 Aufgabe : IS-LM Modell (4 Punkte) Betrachten Sie eine Ökonomie im IS-LM Modell. Güter- und Geldmarkt sind wie folgt gegeben: IS: = C( T) + I0 + I(,i) + G LM: M/P= L(i) Es gelten die üblichen Annahmen: 0< C + I <, < Ii < 0, < L < 0. Güter- und Geldmarkt befinden sich im Gleichgewicht. Wenn in Teilaufgaben von diesen Annahmen abgewichen wird, wird im Einzelnen darauf hingewiesen. a) Multiple Choice (5 Punkte) Alle Fragen beziehen sich auf das oben beschriebene IS-LM Modell. richtig falsch () Im IS-LM Modell ist das Preisniveau endogen. (2) (3) (4) Die Zentralbank kann die Geldmenge beispielsweise dadurch erhöhen, dass sie Wertschriften (z.b. Staatsanleihen) kauft. Verbessern sich die Konjunkturaussichten, sodass Firmen zu jedem Nominalzins und Output-Level mehr investieren ( I 0 ), so führt dies dazu, dass der Konsum steigt. Expansive Fiskalpolitik führt zu einer Erhöhung der Umlaufgeschwindigkeit des Geldes. (5) Nehmen Sie an, dass die Geldmarktzinsen (Nominalzinsen) praktisch nicht auf eine Erhöhung der Geldmenge M reagieren. In diesem Fall tendiert die Zinselastizität der Geldnachfrage gegen minus unendlich.

Assessmentprüfung Makroökonomik I, 0. Juni 2009, Seite 3 b) Die Liquiditätsfalle im IS-LM Modell (4 Punkte) Gehen Sie weiterhin von dem oben definierten IS-LM Modell aus, jedoch herrsche jetzt eine Liquiditätsfalle. Der Staat betreibe in dieser Situation expansive Fiskalpolitik (G steigt, T unverändert). (i) Die Ausgangssituation im IS-LM Modell ist unten grafisch dargestellt. Zeichnen Sie die neuen Kurve und das neue Gleichgewicht im IS-LM Modell ein. Zeichnen Sie weiterhin die entsprechenden Kurven und Gleichgewichte (Ausgangspunkt und Situation nach Erhöhung der Staatsausgaben) für den Geldmarkt in das freie Diagramm links daneben ein. Beschriften Sie beide Diagramme vollständig und verständlich! (2 Punkte) Geldmarkt IS-LM i M/P=M s i M 0 d = 0 L(i) M d = L(i) G LM 0 = LM i 0 = i i 0 = i IS IS 0 (M/P) 0 =(M/P) M/P 0 (ii) Multiple Choice. (2 Punkte) richtig falsch () Liegt eine Liquiditätsfalle vor, so führt ein Kauf von Wertschriften (z.b. Staatsanleihen) durch die Zentralbank zu einer massiven Veränderung der Preise für Wertschriften. (2) Wenn eine Liquiditätsfalle vorliegt, kann der Staat durch eine Erhöhung seines Defizits sehr wirksam den Output beeinflussen. Auch die privaten Investitionen (I 0 + I(,i)) steigen in diesem Fall.

Assessmentprüfung Makroökonomik I, 0. Juni 2009, Seite 4 c) Der Staatsausgabenmultiplikator im IS-LM Modell (5 Punkte) Es gelte das IS-LM Modell wie am Anfang von Aufgabe beschrieben. (i) Berechnen Sie den Staatsausgabenmultiplikator (d/dg) und bestimmen Sie dessen Vorzeichen, indem Sie die Vorzeichen der einzelnen Terme bestimmen. (3 Punkte) Gleichgewicht beider Märkte, d.h. IS und LM bilden ein Gleichungssystem. IS: ( T ) + I + I( i) dg = C, + 0 totales Differential d = C d + I d + I i di + dg LM: M = Li () totales Differential P 0 = L() i d + L di auflösen nach di di = () i L d L Einsetzen von di (Geldmarkt) in d (Gütermarkt) d () i L d C d + I d + I i + dg L = nach d auflösen () i I L d i C I + = dg nach d/dg auflösen L d = dg C Der Staatsausgaben-Multiplikator ist positiv, I I L + i () i L da ( I ) > 0 C und L() i L > 0 I i (ii) Gegen welchen Wert tendiert der Multiplikator aus (i) in einer Liquiditätsfalle? Wird der Multiplikator dadurch kleiner oder grösser? (2 Punkte) In der Liquiditätsfalle gilt L und somit I i L( i) L 0. Für den Staatsausgaben-Multiplikator ergibt sich d dg = ( C I ) Liquiditätsfalle Im Vergleich zu (i) steigt der Staatsausgaben-Multiplikator, denn es gilt: > C I + I L i d dg > d dg Liquiditätsfalle normal () i L C I. [Grund: Da Zinsen nicht reagieren entfällt der Crowding-Out-Effekt]

Assessmentprüfung Makroökonomik I, 0. Juni 2009, Seite 5 Aufgabe 2: AS-AD Modell (6 Punkte) Wir betrachten nun das AS-AD Modell. Der Güter-, Geld-, und Arbeitsmarkt sind wie folgt charakterisiert (unter Verwendung der Notation aus der Vorlesung): IS: = C( T) + I(,i) + G LM: M/P = L(i) Produktion: = AN Lohnsetzung WS: Preissetzung PS: W e = P AF(u,z), wobei W P = ( +μ ) A u = AL Wie in der Veranstaltung bedeutet der Ausdruck kurze Frist, dass die Preiserwartungen dem Ausgangspreisniveau entsprechen (PPe = P ), während in der mittleren Frist die Preisanpassung abgeschlossen ist (P e 0 P = P).

PP Assessmentprüfung Makroökonomik I, 0. Juni 2009, Seite 6 a) Expansive Geldpolitik im AS-AD Modell (4 Punkte) Die Zentralbank erweitert die Geldmenge M um die Liquidität auf dem Geldmarkt zu erhöhen. (i) Zeichnen Sie sowohl das neue kurzfristige als auch das neue mittelfristige Gleichgewicht (die entsprechende(n) AS und AD Kurve(n)) in das Diagramm unten ein. Beschriften Sie alles sorgfältig! (2 Punkte) P AS mfr AS 0 = AS kfr Neues mfr. Gg e P P neu mfr =P e,mfr kfr Neues kfr. Gg P 0 = P e,0 Altes Gg M AD kfr =AD mfr AD 0 0 = mfr = n kfr (ii) Zeichnen Sie die entsprechenden Kurven und Gleichgewichte im IS-LM-Teil des Modells (ursprüngliches, neues kurzfristiges und neues mittelfristiges Gleichgewicht). Beschriften Sie alles sorgfältig! (2 Punkte) i LM 0 =LM mfr LM kfr LM Altes Gg = Neues P mfr. Gg i mfr =i 0 i kfr Neues kfr. Gg P M IS 0 = mfr = n kfr

PP Assessmentprüfung Makroökonomik I, 0. Juni 2009, Seite 7 b) Erhöhung der Produktivität im AS-AD Modell (7 Punkte) Durch den globalen technischen Fortschritt verdoppelt sich die Arbeitsproduktivität von A 0 auf A neu = 2A 0. Die entsprechenden Kurven im Ausgangsgleichgewicht sind im unten stehenden Diagramm unter (ii) eingezeichnet. (i) (ii) Berechnen Sie das Output-Level im neuen mittelfristigen Gleichgewicht. ( Punkt) = A N = A L u mfr 0 0 0 0 0 mfr ( ) ( neu ) = 2 A N = 2 A L u mfr neu mfr neu 0 0 e A P AS : WS und PS gleichsetzen = AF u, z + μ P e A mfr mittelfristig gilt P = P = AF( u, z) + μ Verdoppelung von A hat keine Auswirkung auf u mfr mfr = 2 neu 0 ( ) mfr. Somit gilt: u Zeichnen Sie das neue kurzfristige und das neue mittelfristige Gleichgewicht und die entsprechenden Kurven in das Diagramm ein. Zeichnen Sie genau den Wert für das neue mittelfristige Output-Level auf der entsprechenden Achse ein. (2 Punkte) mfr 0 = u mfr neu P e ( = ) AS P P 0 0 Neues kfr. Gg e ( = 0 ) kfr AS P P P 0 Altes Gg A e P ( = ) AS P P mfr e mfr kfr mfr P AD 0 Neues mfr. Gg kfr 0 mft = 2 0

Assessmentprüfung Makroökonomik I, 0. Juni 2009, Seite 8 (iii) Multiple Choice (2 Punkte) richtig falsch () Die Nominallöhne sind im neuen mittelfristigen Gleichgewicht tiefer als im kurzfristigen Gleichgewicht. (2) Im kurzfristigen Gleichgewicht ist die nachgefragte nominelle Geldmenge dieselbe wie im neuen mittelfristigen Gleichgewicht. (iv) Zeichnen Sie das kurzfristige und das mittelfristige Gleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt und die entsprechenden Kurven in das untenstehende Diagramm ein. Beschriften Sie alles sorgfältig! Die Ausgangssituation ist im Diagramm vorgegeben. (2 Punkte) W/P 2 A0 + μ A Neues mfr. Gg Neues kfr. Gg PS kfr = PS mfr e P A kfr WS A0 + μ PS 0 WS mfr Altes Gg WS 0 u 0 = mfr u = u n kfr u u

Assessmentprüfung Makroökonomik I, 0. Juni 2009, Seite 9 c) Multiple Choice zum AS-AD Modell (5 Punkte) Es gelten weiterhin die Gleichungen des AS-AD Modells vom Beginn der Aufgabe 2. Ziehen Sie des Weiteren die Grafik unten heran, um die folgenden Multiple Choice Fragen zu beantworten. P AS AD () (2) (3) (4) (5) Eine Steuersenkung führt im mittelfristigen Gleichgewicht zu einer Erhöhung des realen Output-Niveaus. Ein nachfrageseitiger Schock führt im mittelfristigen Gleichgewicht zu einer Änderung des nominellen Output- Niveaus. Ein positiver angebotsseitiger Schock (z.b. μ ) führt zu einer Steigerung des mittelfristigen realen Output-Niveaus. Eine Erhöhung der Staatsnachfrage führt im mittelfristigen Gleichgewicht zu einer stärkeren Erhöhung der Nominalzinsen auf dem Geldmarkt als im kurzfristigen Gleichgewicht. Aufgrund einer Erhöhung des Arbeitslosengeldes steigen die geforderten Nominallöhne auf dem Arbeitsmarkt. Dies führt zu einer Senkung des mittelfristigen realen Output-Niveaus. richtig falsch

Assessmentprüfung Makroökonomik I, 0. Juni 2009, Seite 0 Aufgabe 3: Solow-Modell (8 Punkte) a) Multiple Choice (5 Punkte) Betrachten Sie eine Ökonomie wie sie das Solow-Modell beschreibt. Der Stand des technischen Wissens (A) wächst mit der Rate g A, die Bevölkerung (N) mit der Rate g N. Die Abschreibungsrate ist δ und die konstante Sparquote 0 < s <. Die Produktionsfunktion und die Kapitalakkumulationsgleichung lauten wie üblich: α α t = Kt ( At Nt ) 0 < α < t + = ( δ) Kt It K + I = t s t richtig falsch () Betrachten Sie zwei Länder im Steady-State, wobei Land über einen höheren Kapitalstock K als Land 2 verfügt. Bis auf die Bevölkerungsgrösse N seien alle Modellparameter dieselben in beiden Länder. Das Grenzprodukt des Kapitals in Land ist daher tiefer als in Land 2. (2) Betrachten Sie eine Ökonomie, in welcher das technische Wissen konstant ist (g A = 0), die Bevölkerung jedoch mit einer konstanten Rate g N > 0 wächst. (i) (ii) In einer solchen Ökonomie wachsen die Break-Even- Investitionen δk langfristig (im Steady-State) mit der konstanten Rate g N. In einer solchen Ökonomie ist der Lohnsatz W langfristig (im Steady-State) konstant. (3) Eine Senkung der Bevölkerungswachstumsrate g N erhöht immer den Steady-State Konsum pro Effizienzeinheit C/(AN). (4) Eine höhere Sparquote s führt zu einer höheren Steady-State Wachstumsrate der Ersparnisse.

Assessmentprüfung Makroökonomik I, 0. Juni 2009, Seite b) Eine Naturkatastrophe im Solow-Modell (4 Punkte) Es gelten weiterhin die Produktionsfunktion, die Kapitalakkumulationsgleichung und das Sparverhalten aus der Teilaufgabe a). Sowohl der Stand des technischen Wissens (A) als auch die Bevölkerung (N) wachsen mit positiven Raten g A > 0 und g N > 0. Betrachten Sie eine Ökonomie im Steady-State, welche im Zeitpunkt t 0 durch eine Naturkatastrophe getroffen wurde, wobei der Kapitalstock K zur Hälfte zerstört wurde. (i) Zeichnen Sie die sich dadurch ergebenden Effekte im Solow-Diagramm ein. Beschriften Sie alles sorgfältig! (2 Punkte) f(k) y (δ+g A +g N )k sf (k) (ii) ½k Sprung in t 0 Zeichnen Sie die Entwicklung der gefragten Variablen über die Zeit ein. Beschriften Sie alles sorgfältig! (2 Punkte) k k = K AN t t A N t Output pro effektive Arbeit log ( I δ ) t K t Nettoinvestitionen (in logs) Versch. Dynamiken möglich, zwei davon sind als Beispiele eingezeichnet; eindeutig ist der Trend hin zum alten Zeitpfad; für max. Punktzahl braucht man nur korrekten Zeitpfad y y t0 > y /2 g A +g N t 0 Zeit t 0 Zeit

Assessmentprüfung Makroökonomik I, 0. Juni 2009, Seite 2 c) Eine Senkung der Abschreibungsrate (9 Punkte) Es gelten weiterhin die Produktionsfunktion, die Kapitalakkumulationsgleichung und das Sparverhalten aus der Teilaufgabe a). Betrachten Sie eine Ökonomie im Steady-State, in welcher im Zeitpunkt t 0 die Abschreibungsrate von δ auf δ < δ fällt. (i) Zeichnen Sie die sich dadurch ergebenden Effekte im Solow-Diagramm ein. Beschriften Sie alles sorgfältig! (2 Punkte) y y 0 (δ+g A +g N )k f(k) (δ+g A +g N )k sf (k) δ (ii) k 0 Zeichnen Sie die Entwicklung der gefragten Variablen über die Zeit ein und geben Sie jeweils auch die Steigung der Graphen im Steady-State an. Beschriften Sie alles sorgfältig! (3 Punkte) k k = K AN log ( δk t ) Abschreibungen (in logs) C log N t t Pro-Kopf Konsum (in logs) g A g A +g N Versch. Dynamiken möglich, zwei davon sind als Beispiele eingezeichnet; eindeutig ist Sprung nach unten und asymptotische Steigung; für max. Punktzahl braucht g A t 0 Zeit t 0 Zeit

Assessmentprüfung Makroökonomik I, 0. Juni 2009, Seite 3 (iii) Berechnen Sie den Steady-State Output pro effektiver Arbeit /(AN) (Tipp: Berechnen Sie zuerst den Steady-State Kapitalstock pro effektiver Arbeit K/(AN)). (2 Punkte) Steady-state Bedingung: ( ) ( ) sf k g g k A + N + δ =. α = g g k A + N + δ Im Falle von Cobb Douglas: ( ) sk Auflösen nach st.-st. Kapitalstock pro effektiver Arbeit: k s = g A + g N δ + α Dann ist der st.-st. Output pro effektiver Arbeit: y = k α s = g A + g N δ + α α (iv) Nehmen Sie nun an, dass die Abschreibungsrate von δ = 0.2 auf δ = 0.03 fällt. Weiter gelte α = /3 und g A = g N = 0. Berechnen Sie um wieviel Prozent sich der Steady-State Output pro effektiver Arbeit /(AN) ändert. (2 Punkte) Einsetzen der Zahlen ins Ergebnis von (iii) ergibt: y alt s = δ α s = 0.2 2 und y neu s = δ α s = 0.03 2 Daraus folgt: y y neu alt 2 s 0.2 = 0.03 s = 4 = 2 D.h. der Output verdoppelt sich nach dem Fall der Abschreibungsquote.

Assessmentprüfung Makroökonomik I, 0. Juni 2009, Seite 4 Aufgabe 4: Gütermarkt einer offenen Volkswirtschaft, Aussenhandel, Kapitalverkehr und Wechselkurse (2 Punkte) a) Multiple Choice (5 Punkte) Die Nachfrage auf dem inländischen Gütermarkt sei gegeben durch ( T ) + I(, i) + G N (,,ε ) Z C + N (,, ε ) = (, ε ) εq(, ε ) wobei die Exporte und Q die Importe darstellen. ε ist der reale Wechselkurs + + + ε = E P P und E der nominale Wechselkurs (Preis einer Einheit ausländischer Währung ausgedrückt in inländischer Währung). Alle mit versehenen Variablen sind die Werte des Auslands. Wie in der Vorlesung und in den Übungen immer angenommen, ist die Faktoreinkommensbilanz ausgeglichen, d.h. BIP = BSP. richtig falsch () Im Gütermarktgleichgewicht ist die Inlandsnachfrage immer gleich dem inländischen Output. (2) Eine Senkung des inländischen Zinssatzes führt ceteris paribus zu tieferen Nettoexporten. (3) Falls die Ertragsbilanz ausgeglichen ist und die Regierung ein ausgeglichenes Budget (G = T) hat, müssen die privaten Ersparnisse immer gleich den privaten Investitionen sein. (4) Falls der Staat nur inländische Güter kauft, ist die Kapitalverkehrsbilanz unabhängig von den Staatsausgaben. (5) Falls die ausländische Nachfrage paribus auch der inländische Konsum. steigt, steigt ceteris

Assessmentprüfung Makroökonomik I, 0. Juni 2009, Seite 5 b) Eine Rezession im Ausland (4 Punkte) Es gelten weiterhin die Annahmen aus Aufgabe 4(a). Gehen Sie von einem Gütermarktgleichgewicht mit einer ausgeglichenen Ertragsbilanz aus und betrachten Sie im Folgenden eine Rezession im Ausland, d.h. sinkt. (i) Stellen Sie grafisch den Effekt der ausländischen Rezession auf den inländischen Output, auf die inländische Ertragsbilanz und auf die inländische Nachfrage dar. (3 Punkte) ZZ, DD 45 Inländisch Nachfrage in altem Gg, 0 Inländisch Nachfrage in neuem Gg DD 0 ZZ 0 ZZ 0 N N im alten Gg = 0 0 N im neuen Gg N 0 N

Assessmentprüfung Makroökonomik I, 0. Juni 2009, Seite 6 (ii) Nennen Sie 2 Möglichkeiten, wie die inländische Regierung sicherstellen kann, dass der inländische Output sich nicht ändert. ( Punkt) Erhöhung von G, Reduktion von T [Zentralbank: Reduktion von i, Erhöhung von ε (bei erfüllter Marshall-Lerner-Bedingung)] c) Herleitung der Marshall-Lerner-Bedingung (3 Punkte) Es gelten weiterhin die Annahmen aus Aufgabe 4(a). Gehen Sie von einer ausgeglichenen Ertragsbilanz aus und zeigen Sie, dass dann die Marshall-Lerner-Bedingung durch folgenden Ausdruck gegeben ist ε + Q ε Q > Definition der N: N (,ε ) εq(, ε ) =. N Q Die Marshall-Lerner-Bedingung besagt, dass die N in ε steigen: = Q ε >! 0. Q ε! Umformen ergibt: >. Q Q Eine ausgeglichene Ertragsbilanz impliziert = εq und folglich Q = ε. ε Q ε Wir erhalten dann: >!. Q Q ε Weil < 0 Q ε Q ε gilt dann: + >! Q q.e.d.