Der Markt für Öko-Produkte Rohstoffbeschaffung und -verfügbarkeit Wege zu Marktpartnern Kostenfaktoren und Chancen Absatzwege

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Transkript:

Dr. Liliane Schmitt, EcoConcept Dewes & Schmitt Der Markt für Öko-Produkte Rohstoffbeschaffung und -verfügbarkeit Wege zu Marktpartnern Kostenfaktoren und Chancen Absatzwege

Umsatz mit Öko-Lebensmitteln in Deutschland in % vom Gesamt-Lebensmittelmarkt Jahr % 1997 1,2 1998 1,4 1999 1,6 2000 1,6 2001 2,1 2002 2,3 2003 2,4 Quellen: Hamm 2003, ZMP 2003, Hamm BioHandel 9-04 S. 36

Fleisch- und Fleischwarenmarkt für Ökoprodukte Im Jahresschnitt werden in Deutschland ca. 55.000 t Rindfleisch, 17.000 t Schweinefleisch und 6.000 t Geflügelfleisch aus ökologischer Landwirtschaft erzeugt. Der Marktanteil aller Öko-Produkte liegt bei ca. 2,3 %, der Marktanteil von Öko-Fleisch- und -Wurstwaren liegt bisher erst bei 1,8 %.

Rohstoffbeschaffung und -verfügbarkeit Bei Händlern kaufen, die auf Biosortimente spezialisiert sind Rezepturen auf Verfügbarkeit der Zutaten prüfen, Beschaffung längerfristig planen Lieferengpässen durch Absprachen vorbeugen

Rohstoffbeschaffung und -verfügbarkeit In Öko-Qualität verfügbar: Fleisch: Zutaten: Ganze Tiere / Hälften Teilstücke Konfektionierte (Edel-)Stücke für Theke oder SB Kräuter, Gewürze, auch Fertigmischungen Starterkulturen und Süßungsmittel Salze (auf zugelassene Rieselhilfen achten)

Sortimentserweiterungen 1. Zukauf von Fleisch, Wurst, Schinken 2. (gefüllte) Teigtaschen 3. Konserven 4. Convenience-Produkte, TK 5. Bio-Vollsortiment

Lieferanten Für Tiere, Fleisch: Für Wurst, Zutaten, Sortimentserweiterung: Landwirtschaftliche Erzeuger Erzeugergemeinschaften Schlachtbetriebe Großhandel Hersteller (Direktbezug) auf gültige Zertifizierung nach EG-Öko-Verordnung achten!

Adressen von Herstellern z.b. im BioFach-Messekatalog Die BioFach ist die Fachmesse für die Biowelt. Sie findet immer im Februar eines jeden Jahres in Nürnberg statt. www.biofach.de im Ökolandbauportal www.oekolandbau.de Beschaffungsfinder für Zutaten und Zusatzstoffe

Adressen von Erzeugerbetrieben Kontrollstellen www.oekolandbau.de Bioland Biokreis Biopark Demeter Gäa Naturland www.bioland.de www.biokreis.de www.biopark.de www.demeter.de www.gaea.de www.naturland.de

Möglichkeiten der Kooperation Fleischerfachgeschäft mit Erzeugerbetrieb: direkte Kooperation ist eine für beide Seiten günstige Geschäftsbeziehung durch persönliche Kontakte leichtere Information über Qualitätsansprüche durch direkte Geschäftsbeziehung Einfluss auf Qualitätsparameter Vertrauen durch Transparenz Ganztierverwertung durch traditionell arbeitende Fleischerfachgeschäfte möglich

Möglichkeiten der Kooperation zum Beispiel Erzeugergemeinschaft mit Zerlege- und Verarbeitungsbetrieb Quelle: biopress 30-02 S. 24

Kostenfaktoren der Bio-Produktion Kostenfaktoren Getrennte Rohstoffbeschaffung Parallelproduktion: ökologisch und konventionell nur ökologisch Höhere Kosten für Rohstoffe und Zutaten Trennung der Rohstoffe und Halberzeugnisse im Lager Getrennte Verarbeitungsprozesse Trennung der Produkte im Lager Warenflussdokumentation/Rückverfolgbarkeit Verarbeitung kleinerer Chargen Aufbau einer zusätzlichen Vermarktungsschiene Zusätzliche Mitarbeiterschulung Zusatzaufwendungen für Kontrollen und ggf. Lizenzen

Gewinn der Bio-Produktion ein höherer Verkaufspreis Erschließung neuer Kundenkreise Betätigung in einem zukunftsfähigen Geschäftsfeld persönliche Weiterbildung durch Beschäftigung mit ethischen und ökologischen Aspekten im Berufsfeld persönliche Herausforderung durch Aufbau von Neuem durch ein gestiegenes Verantwortungsbewusstsein mehr Freude an der Arbeit Profilierungsmöglichkeit durch gehobenes Segment

In welchen Regionen werden welche Einkaufsstätten bevorzugt? Bevölkerungsanteil 16 22 14 27 22 Bio-Anteil 16 20 11 42 11 LEH Naturkostladen Reformhaus Handwerk Erzeuger 15 13 13 13 24 17 20 20 33 21 11 10 Sonstige 24 20 12 35 9 (Drogeriemärkte, 0% 20% 40% 60% 80% 100% Lieferdienste) 14 11 7 Nord (SH, HH, HB, NS) NRW Mitte (HE, RP, SL) Süd (BW, BY) Ost 42 41 51 30 45 15 15 11 6 3 Quelle: ZMP-Analyse auf Basis des GfK-Öko-Sonderpanels, Oktober 2002 bis Juni 2003

Regionale Verteilung des Biofleisch- und Wurstwaren-Umsatzes (Deutschland = 100%) Bevölkerungs anteil 16 22 14 27 22 Fleisch-/ Wurstwaren 8 34 8 47 3 0% 20% 40% 60% 80% 100% Nord (SH, HH, HB, NS) NRW Mitte (HE, RP, SL) Süd (BW, BY) Ost Quelle: ZMP-Analyse auf Basis des GfK-Öko-Sonderpanels, Oktober 2002 bis Juni 2003

Ausgaben für Bio-Fleisch (%) in unterschiedlichen Einkaufsstätten LEH 16% Naturkostfachhandel 20% Übrige HE 13% 12% 5% Ost Metzgereien 25% BY 24% Erzeuger 39% NRW 46% 70 % der Öko-Umsätze in Metzgereien entfallen auf Orte über 100.000 Einwohner Quelle: ZMP-Analyse auf Basis des GfK-Öko-Sonderpanels, Oktober 2002 bis Juni 2003

Umsatzanteile (%) differenzierter Fleisch- und Wurstwaren im konventionellen Markt und im Öko-Markt Umsatzanteile % Konv. Markt Öko-Markt Fleischwaren und Wurst 60 31 Rindfleisch 7 41 Schweinefleisch 20 11 Geflügel 7-10 7-10