Informationen zur Existenzgründung und -sicherung. Mittelstandspolitik, Existenzgründungen, Dienstleistungen



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Transkript:

Aktualisierte Ausgabe Juni 2008 Informationen zur Existenzgründung und -sicherung Mittelstandspolitik, Existenzgründungen, Dienstleistungen Nr. 46 Thema: Unternehmensbeurteilung/Rating Bankkredite sind und bleiben für kleine und mittlere Unternehmen die wichtigste Finanzierungsform (neben z. B. Be tei ligungskapital). Angesichts der vielen Diskussionen um Basel II und dem da mit verbundenen Rating fragt sich heute so manche Unter neh - merin und so mancher Unternehmer: 3 Was ist mit Basel II und Rating gemeint? 3 Was hat das mit mir zu tun? 3 Wer bekommt zukünftig noch einen Bankkredit? Unter welchen Bedingungen? 3 Wie kann man sich auf ein Rating durch die Bank vorbereiten? Die wichtigste Antwort für alle künf tigen Kreditnehmer zuerst: Sor - gen Sie für eine bestmögliche Trans pa - renz, damit Ihre Bank Ihr Unter neh - men und vor allem Ihre wirtschaftlichen Ver hält nisse so gut wie möglich kennt und leicht versteht. Diese Trans - pa renz ist (in Zukunft noch mehr) Pflicht aufga be jeder Unternehmens - leitung. Dabei geht es nicht nur um die Ban ken: Jeder Unternehmer, der sein Unternehmen gut organisiert und alle wichtigen Zahlen und Fakten kennt, ist ein besserer und erfolgreicherer Unter - nehmer. Das ist wichtig für das Unter - nehmen, aber auch wiederum für die Kreditvergabe. Basel II schafft transparente Kreditvergabe Ziel der so genannten Basel II-Rege lun - gen ist eine Stabilisierung des Bankenund Finanzsystems, um Finanzkrisen zu verhindern. Diese können entstehen, wenn Unternehmen Kredite bewilligt bekommen, die sie nicht mehr zurückzahlen können. In der Folge kann es zu Insolvenzen nicht nur der betroffenen Kreditinstitute, sondern auch von Partnerfirmen solcher Unternehmen kommen. Die entstehenden Probleme sind umso gravierender, je größer die insolventen Unternehmen sind. Die Basel II-Regelungen und das da - mit verbundene Rating wollen für eine transparente Kreditvergabe und damit für weniger Probleme in der Wirtschaft sorgen. Man kann sie als ein vorsorgliches Krisenmanagement verstehen. Am 31. Dezember 2006 ist Basel II offiziell in Kraft getreten. Kreditabsicherung durch die Bank je nach Bonität Für jeden Kredit müssen nicht nur die Kreditnehmer Sicherheiten stellen, son - dern auch die Banken und Spar kassen. Sie müssen einen eigenen Eigen kapi - tal anteil als Risikopuffer bereithalten. Die Höhe dieses Banken-Eigenkapital - anteils hängt auch von der Boni tät des Kreditnehmers ab. Das bedeutet: Für eine geringere Bonität (wegen höherer unternehmerischer Risiken) müssen die Kreditinstitute nun einen höheren Eigen kapital an teil stellen. Der Eigen - kapital-puffer ist bei der Bank oder Sparkasse zur Absicherung gebunden, sie können damit also keine weiteren Inhalt Internes und externes Rating.......... 2 Tipps zur Ratingvorbereitung..........3 Das wollen die Banken wissen..........3 Rating und Existenzgründer...........3 Checkliste: So können Sie sich auf das Rating vorbereiten......................i und II Das ist das Ratingergebnis..............4 Print- und Online-Informationen......4

2 Geschäfte machen. Für diesen Eigen - kapitalanteil berechnen sie darum Zinsen, die der Kreditnehmer bezahlen muss. Stärken und Schwächen es hat. Das Ra - ting bietet dem Unternehmen damit immer auch einen fundierten Check, der hilft, Risiken frühzeitig zu erkennen und verborgene Potenziale zu nutzen. Kreditzinsen je nach Bonität Das bedeutet auch: Je mehr Eigen kapi - tal Banken und Sparkassen für Kredite vorhalten müssen, desto teurer werden diese Kredite für die Kreditnehmer. Unternehmen mit schlechter Bonität müssen für ihre Bankkredite daher höhere Zinsen bezahlen oder erhalten im schlechtesten Fall sogar überhaupt keinen Kredit mehr. Profitieren können dagegen Unternehmen mit einer guten Bonität: durch günstige Zinssätze. Die Bonität von Unternehmen wird durch ein Rating ermittelt. Rating ermittelt Bonität Mit Rating (von englisch to rate = je - man den einschätzen, beurteilen) ist die Be ur teilung der voraussichtlichen wirtschaftlichen Fähigkeit eines Kre - dit nehmers gemeint, seinen Zah lungs - verpflichtungen termingerecht nachzukommen. Bei einem Rating macht die Bank oder eine Ratingagentur eine Be standsaufnahme der Gesamt situa - tion eines Unternehmens. Resultat ist eine Art Gutachten über seine Kredit - wür dig keit. Dieses Gutachten ermöglicht ein zu schätzen, welche Gefahren dem Un ter nehmen drohen könnten (z. B. Um satz einbußen) und ob es Pro - bleme er war ten lässt, seine Kredite zurückzuzahlen. In einer Gesamtnote wird die Wahrscheinlichkeit (Ausfallrate) er mittelt, mit der das entliehene Geld für die Bank verloren gehen könnte. Je nachdem, wie diese Ausfallrate ausfällt, d. h. wie hoch das Risiko für das Kre dit institut ist, fallen auch die Konditionen (Zin sen) für Kre di te aus. Das bedeutet: hohes Risiko = ho he Zinsen und umgekehrt. Das Risiko steigt übrigens mit der Lauf zeit des Kre dits: auch dadurch können die Zinsen steigen. Es wird für jedes Un ter - nehmen deshalb darauf ankommen, bei einem Rating gegenüber einer Bank oder Spar kasse im bestmöglichen Licht zu erscheinen. Generell gilt: Aus einem Ratingurteil lassen sich immer wichtige Hinweise darüber gewinnen, in welcher Situation sich das Unter - neh men befindet, konkret: welche Schwierigkeiten bei der Kreditbeschaffung Angaben in % (Mehrfachnennungen möglich) 59,6 57,7 39,9 33,1 25,5 21,6 höhere Anforderung an Offenlegung Drängen auf umfangreichere Sicherheiten höhere Anforderungen an Dokumentation generelle Probleme, Kredit zu erhalten langwierige Bearbeitungsdauer Klimaverschlechterung höhere Zinsen 20,9 Internes und externes Rating Jedes Kreditinstitut nimmt seine Kredit - nehmer in (fast) jedem Fall selbst unter die Lupe (= internes Rating bzw. Ban - ken rating). Außerdem kann man als Un - ternehmer auch ein Rating durch eine der mittlerweile zahlreichen Ra ting - agenturen durchführen lassen (= ex ter - nes Rating). Nach Erfahrungen des Bundesver bandes der Deutschen Unter - nehmensberater (BDU) akzeptieren allerdings die Kreditinstitute kaum ex - terne Ratingergebnisse als Ersatz für eigene Bankenratings. Ausnahme: Ein Unternehmen, das mit einem sehr guten Ergebnis einer re - nommierten Ratingagentur (z. B. Moody s, Standard & Poor s) zu einer Bank kommt, hat in der Regel keinerlei Probleme, an einen günstigen Kredit zu kommen. Übersicht über Rating agen tu - ren für den Mittelstand: www. dihk.de (unter Unternehmensfinanzierung). Kosten für externes Rating Es gibt verschiedene Arten und Anbieter für externe Ratings. Die Arten unter - scheiden sich in der Ausführlichkeit (Tiefe) der Unternehmensbeurteilung. Quelle: Mittelstandsmonitor, 2006 Je nach Ratingtiefe und Größe des Un - ter nehmens entstehen folgende Kosten: 3 Credit-Scoring: Es liefert eine reine Bilanzauswertung. Kosten: ca. 300 bis 1.000 Euro. 3 KMU-Ratings der Mittelstands - agenturen: Sie bieten ein verkürztes Rating an. Kosten: ca. 5.000 bis 6.000 Euro. 3 Vollrating der Mittelstands agen - turen: Es geht wesentlich tiefer und ist deutlich zeitaufwendiger als ein verkürztes Rating. Kosten: ca. 15.000 Euro. 3 Rating der großen Rating agen - turen: nur für große mittelständische Unternehmen durch z. B. Moody s, Standard & Poor s. Kosten: ab ca. 80.000 bis 100.000 Euro. Hinzu kommen die internen Kos ten für die Vorbereitung auf das Ra ting. Ins - gesamt sollte man anfallende Kosten aber durchaus auch als In vesti tion in ein besseres Unternehmen be trach - ten. Wie Ihr Unternehmen wahrschein - lich bei einem Bankenrating abschneiden würde, können Sie mit dem BMWi- Ratingplaner ermitteln (s. S. 3).

3 Tipps zur Ratingvorbereitung 3 Organisieren Sie Ihren kaufmännischen Bereich gut und transparent. 3 Nutzen Sie betriebswirtschaftliche Planungs- und Steuerungsinstrumente (z. B. Soll-Ist-Vergleiche, Forderungs ma - na gement, verbindliche Kalkulations - grundlagen). 3 Sorgen Sie dafür, dass die Vergan - genheit und die Zukunft Ihres Unter - nehmens plausibel und nachprüfbar sind (z. B.: Wie wollen Sie welchen Um - satz erzielen? Durch welche Maßnah - men wollen Sie Ihre Kosten senken? Welches sind Ihre Kalkulations grund - lagen?). 3 Sorgen Sie für eine solide Eigen - kapital basis (z. B. durch Prüfungen bei Entnahmen). 3 Sorgen Sie für ausreichendes be - triebswirtschaftliches Know-how in der Geschäftsleitung (z. B. durch Fort bil - dun gen). 3 Planen Sie Ihre Unternehmens - nachfolge Schritt für Schritt. Damit die Bank dies beurteilen kann: 3 Erstellen Sie Ihre Bilanzen und Betriebswirtschaftlichen Auswertungen (BWA) vollständig und transparent. 3 Legen Sie Bilanzen und BWA Ihrer Bank unaufgefordert und zeitnah vor, auch dann, wenn Sie keinen Kredit be - nötigen. 3 Wenn erforderlich: Erläutern Sie Ihre Unterlagen. 3 Pflegen Sie eine offene Kommu ni ka - tion mit Ihrer Bank auch bei negativen Entwicklungen (stärkt das Ver trauen). 3 Ordnen Sie alle Unterlagen sorgfältig und übersichtlich (z. B. Verträge, Rechnungen, Zahlungen, Kalku la tio - nen). 3 Sorgen Sie für Sicherheit in Ihrer EDV. 3 Legen Sie Organisations-Hand - bücher für alle wichtigen Abläufe im Unternehmen an. 3 Führen Sie Ihr Konto im Rahmen der Vereinbarungen (kein Überziehen des Kreditrahmens). 3 Halten Sie sich immer an Ver ein ba - rungen mit Ihrer Bank. Rating. Der DIHK präsentiert Infor ma - tionen, Veranstaltungshinweise und Literaturempfehlungen auf seiner Homepage (www.dihk.de) unter der Rubrik Unternehmensfinanzierung, Basel II/Rating. BMWi-Ratingplaner Der BMWi-Ratingplaner hilft Ihnen, mögliche Schwachstellen im Unter - nehmen zu erkennen und rechtzeitig vor einem Bankrating zu korrigieren. Ra ting planer: www.existenzgruender.de/ ratingplaner Das wollen die Banken wissen Beim Rating werden analysiert: 3 die wirtschaftliche Situation des Unternehmens 3 die Qualität des Managements und der Unternehmens-Orga nisation 3 die Situation des Unternehmens im Markt und die Zukunft des Marktes und der Branche 3 die Beziehung zwischen Unternehmen und Hausbank 3 die Unternehmensentwicklung und die Unternehmensplanung (s. auch So können Sie sich auf das Rating vorbereiten ) Gründe für Kreditablehnungen Angaben in % (Mehrfachnennungen möglich) 47,5 44,8 31,2 30,1 15,5 3,6 unzureichende Sicherheiten EK-Quote zu niedrig veränderte Geschäftspolitik der Bank Rentabilität des Unternehmens zu gering Investitionsvorhaben zu risikoreich Investitionsvorhaben überzeugte inhaltlich nicht Rating und Existenz - gründer Jeder Kreditnehmer muss sich auf das Bankenrating einstellen. Anders als bestehende Unternehmen können Gründerinnen und Gründer dabei noch keine Jahresabschlüsse vorweisen, aus denen ersichtlich wäre, wie gut das Unternehmen läuft. Daher kommt es für sie vor allem darauf an, ein überzeugendes Unterneh mens - konzept zu erarbeiten bzw. vorzu - stellen und fachliche sowie kaufmännische Qualifikationen nachzuweisen. Dabei legen die Banken bei der Boni - tätseinschätzung ganz besonderes Gewicht (ca. 60 Prozent) auf die harten Fakten zur wirtschaftlichen Situation des Unternehmens. Diese ermitteln sie vor allem aus den Jahresabschlüssen der letzten drei Jahre. Alle Daten werden gemeinsam mit dem Unternehmer erörtert. Für das Unternehmen bietet dieser Pro zess durchaus Vorteile und Chancen: Was bisher für den Bankkunden unsichtbar geschah, wird nun mit ihm offen und intensiv erörtert (worauf Sie bestehen und was Sie ggf. einfordern sollten). IHKs und HWKs helfen Die Kammern unterstützen die Unter - nehmen bei der Vorbereitung auf das 2,5 formale Darstellung überzeugte nicht Quelle: Unternehmensbefragung Unternehmensfinanzierung (KfW), 2005

Übersicht I So können Sie sich auf das Rating vorbereiten Nehmen Sie Ihr Unternehmen unter die Lupe : In welchen Bereichen stehen Sie wirklich gut da? In welchen Bereichen sieht es weniger gut aus? Antworten Sie je nachdem auf jede Frage des Fragebogens entweder mit + (= gut) oder (= weniger gut). Je mehr positive Wertungen Sie abgeben, desto positiver wird wahrscheinlich Ihr Rating ausfallen. Wichtig ist: Versuchen Sie dort besser zu werden, wo Sie eine negative Wertung abgegeben haben. Dabei legen die Banken ganz besonderes Gewicht (ca. 60 Prozent) auf die harten Fakten zu den wirtschaftlichen Verhältnissen des Unter nehmens. Die folgenden Fragen und die Art der Bewertung sind nicht identisch mit der Ratingpraxis. Sie gehen jedoch auf alle wesentlichen Ratingfelder ein und können dabei helfen, sich auf ein Rating vorzubereiten. Wie bewerten Sie... + Analyse wirtschaftlicher Verhältnisse die Bilanzen und Jahresabschlüsse der letzen beiden Jahre? Ihre Umsatz- und Leistungsentwicklung? Ihre Kostenentwicklung und Kostenstruktur? Ihre Ertragsentwicklung? Ihre Rentabilität? Ihre Liquidität? Ihre Eigenkapitalquote? Ihre Schuldentilgungsdauer? (groß = /gering = + ) Ihr Firmenvermögen? Management und Organisation Managementkompetenz und Führungserfahrung die fachlichen und kaufmännischen Qualifikationen der Unternehmensleitung? den Einblick der Unternehmensleitung in die wirtschaftliche Situation Ihres Unternehmens? die Zuverlässigkeit Ihrer Kalkulationen auf einer gesicherten Zahlengrundlage? die Absicherung der Kontinuität in der Unternehmensführung? die Regelung Ihrer Nachfolge? Ihre Nachwuchsförderung? Unternehmensstruktur die Effektivität der Organisationsstrukturen in Ihrem Unternehmen? die Ausrichtung Ihrer Unternehmensstruktur an den Erfordernissen des Marktes und der Branche? das Qualitätsmanagement in Ihrem Unternehmen? Personal die Qualifikationen Ihrer Mitarbeiter? die Abhängigkeit von Schlüsselpersonen im Unternehmen? (groß = /gering = + ) die Zufriedenheit Ihrer Mitarbeiter? Ihre Personalplanung für die Zukunft? Markt und Branche Marktsituation allgemein das Marktpotenzial Ihres Unternehmens? den aktuellen Auftragsbestand? die zukünftige Auslastung? Markt- und Branchenentwicklung die Branchenentwicklung? die Abhängigkeit Ihres Unternehmens von Markt- und Branchentrends? die Abhängigkeit Ihres Unternehmens von der Konjunktur? das Erfolgspotenzial Ihrer Geschäftsfelder?,

II Übersicht Wie bewerten Sie... + Markt und Branche Produkte und Leistungen Ihr Angebotssortiment? die Qualität Ihrer Produkte und Leistungen? die Positionierung Ihres Unternehmens am Markt? die Positionierung Ihres Unternehmens in seinem derzeitigen Preis- und Leistungssegment? die Produktentwicklung und Innovationsgeschwindigkeit in Ihrem Unternehmen? Kunden die Zufriedenheit Ihrer Kunden? die Erfolgswahrscheinlichkeit mit Ihrem derzeitigen Kundensegment? die Bonität Ihrer Kunden? die Abhängigkeit von bestimmten Kunden? (groß = /gering = + ) die Treue Ihrer Kunden? Konkurrenz den Marktanteil Ihres Unternehmens? die Zahl der Wettbewerber? (groß = /gering = + ) Ihren Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz? Lieferanten Ihre Einkaufskonditionen? die Qualität und Zuverlässigkeit Ihrer Lieferanten? die Abhängigkeit von Lieferanten? (groß = /gering = + ) Vertrieb Ihre Vertriebsorganisation? Marketing Ihr Marketingkonzept? Beziehung Unternehmen Hausbank Kontoführung die Inanspruchnahme Ihres Kreditrahmens? (Konto überzogen = / Konto nicht überzogen = + ) Ihre Kontoumsätze im Vergleich zum Kontokorrent-Kreditrahmen? Information Ihr Informationsverhalten gegenüber der Bank (notwendige Informationen pünktlich, ausreichend geliefert)? die Aussagekraft Ihrer Informationen? die Kommunikation mit Ihrer Bank bei wichtigen Informationen und strategischen Entscheidungen? Ihre Zuverlässigkeit bei Vereinbarungen mit der Bank? Unternehmensentwicklung und Unternehmensplanung Ihr Unternehmenskonzept? die Erfolgswahrscheinlichkeit Ihrer lang- und kurzfristigen Entwicklungs- und Planziele? die Erfolgswahrscheinlichkeit Ihrer Umsatz- und Absatzplanung? die Erfolgswahrscheinlichkeit Ihrer Kostenplanung? Ihre Kostenvor- und Kostennachkalkulation? die Erfolgswahrscheinlichkeit Ihrer Ertragsplanung? die Erfolgswahrscheinlichkeit Ihrer Investitionsplanung? die Erfolgswahrscheinlichkeit Ihrer Liquiditätsplanung (Kapitaldienstfähigkeit)? die Qualität Ihres Rechnungswesens und Controllings? die Qualität Ihres Mahnwesens? die Seriosität im Umgang mit Unternehmensrisiken (Umweltrisiken, Gewährleistungsrisiken, Produkthaftungsrisiken, Versicherungen und Rücklagen)? Quelle: BMWi, 2008

4 Haben Sie eine schriftliche Unternehmensplanung? Unternehmens-Antworten in % ja, für ein bis zwei Jahre 40 15 nein, Tages - geschäft ist vorherrschend 45 Print- und Online- Informationen Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) Broschüren und Infoletter: 3 Starthilfe Der erfolgreiche Weg in die Selbständigkeit 3 Nr. 6 Existenz gründungs - finanzierung CD-ROM: 3 Softwarepaket für Gründer und junge Unternehmen (Ratingplaner) Internet: 3 BMWi-Existenzgründungsportal www.existenzgruender.de/ratingplaner Rating für den Mittelstand Wissen, worauf es ankommt. F.A.Z.-Institut für Management-, Markt- und Medieninformationen, KfW Bankengruppe (Hrsg.), Frankfurt am Main, 2003 Rating als Chance Risiken erkennen Potenziale nutzen: ein Ratgeber für mittelständische Unternehmen. Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.v. (Hrsg.), Berlin, 2002 Vorbereitung auf das Bankgespräch Deutscher Industrie- und Handelskammertag (Hrsg.), Berlin, 2007 Rating Herausforderung und Chance zugleich Deutscher Sparkassenverlag (Hrsg.), Stuttgart, 2007 ja, für die nächsten fünf Jahre Bestellmöglichkeiten: Bestelltel.: 03018 615 4171 bmwi@gvp-bonn.de Download u. Bestellfunktion: www.existenzgruender.de Ratingklasse Bemerkung Ausfallrate 0+ 0a 0b 0c 0d 0e 1a 1b 1c 1d 1e 2a 2b 2c 2d 2e 3a 3b 3c 3d 3e 4a 4b 4c 4d 4e Quelle: Sage Software, 2005 Das ist das Ratingergebnis Die Kreditinstitute ermitteln per Rating die Bonität des Kunden. Ge nauer: Sie berechnen die Wahrschein lich keit (Ausfallrate), mit der das ent liehene Geld für die Bank verloren gehen könnte. Je nachdem, wie hoch oder niedrig diese Ausfallrate, also das Risiko für die Bank, ist, fallen die Kreditzinsen aus: hohes Risiko = hohe Zinsen und umgekehrt. Die Rating systeme der Banken und Sparkassen sind dabei alle ähnlich (allerdings nicht immer leicht verständlich oder gar veröffentlicht). Dieser Ratingbereich ist nur für internationale Konzerne (kapitalmarktnotierte Unternehmen) und Staaten erreichbar. In diesem Ratingfeld finden sich große Unternehmen ohne wirtschaftliche Schwierigkeiten mit hoher Fähigkeit zur Schul den tilgung. In Klasse 2 werden mittelständische Unternehmen mit normalen Risiken, die keine Schwierigkeiten erkennen lassen, eingestuft. In Klasse 3 finden sich mittelständische Unternehmen bei denen sich Schwie - rig keiten abzeichnen (3a, 3b) bzw. die bereits erkennbare Schwierig keiten haben (3c 3e). Kreditnehmer mit langen Zahlungs - verzug (über 90 Tage), mit Einzel wert - berichtigungen, Insolvenz verfahren, in Abwicklung gelten im Sinne des Ratings als vollständig ausgefallen. 0,00 % 0,01 % 0,02 % 0,03 % 0,04 % 0,05 % 0,07 % 0,10 % 0,15 % 0,23 % 0,35 % 0,50 % 0,75 % 1,10 % 1,70 % 2,60 % 4,00 % 6,00 % 9,00 % 13,50 % 20,00 % 100,00 % Ratingklassen Ausfallklassen Quelle: Bundesverband der Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR)/ Institut für Rating und Corporate Finance im Mittelstand Redaktionsservice Haben Sie Anregungen oder Fragen zu den? Dann wenden Sie sich bitte an: Bernd Geisen, Regine Hebestreit PID Arbeiten für Wissenschaft und Öffentlichkeit GbR Menzenberg 9, 53604 Bad Honnef Tel.: 02224 90034-0, Fax: 02224 90034-1 info@pid-net.de Impressum Herausgeber: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) Öffentlichkeitsarbeit 11019 Berlin info@bmwi.bund.de www.bmwi.de Redaktion: PID Arbeiten für Wissenschaft und Öffent lichkeit GbR, Berlin Mitarbeiter dieser Ausgabe: Bernhard Krob, Leiter der Abteilung Risikokonzepte/Risikosteuerung des BVR Alexandra Boehne, Leiterin des Referats Geld und Währung, Unternehmens - finanzierung, Statistikpolitik des DIHK Rudolf Schüller, Institut für Rating und Corporate Finance im Mittelstand, Dortmund Gestaltung und Produktion: PRpetuum GmbH, München Druck: Harzdruckerei GmbH, Wernigerode Auflage: 30.000 Hinweis in eigener Sache: Aus technischen Gründen kann jeder Abon - nent jeweils nur ein Exemplar der Gründer - Zeiten erhalten. Einzelne Aus gaben können in höherer Zahl extra be stellt werden. Wir bitten um Ihr Verständ nis.