Fachverband für integrative Lerntherapie e.v. www.lerntherapie-fil.de Geschäftsführerin Marlies Lipka Monreposstraße 12 71679 Asperg Telefon 0 71 41/6 42 69 10 gfuehrung@lernfil.de Geschäftsstelle Christa Meyer Verwaltung und Sekretariat Mittelheide 1 49124 Georgsmarienhütte Telefon 0 54 01/3 65 94 04 Telefax 0 54 01/3 65 94 05 gstelle@lernfil.de
INTEGRATIVE LERNTHERAPIE NEUE CHANCEN FÜR DAS LERNEN Fachverband für integrative Lerntherapie e.v.
UNSERE ÜBERZEUGUNG: JEDES KIND KANN LESEN, SCHREIBEN UND RECHNEN LERNEN Fachverband für integrative Lerntherapie e.v.
Wenn das Lernen schwerfällt Aufgrund unterschiedlicher Ursachen haben circa vier bis zehn Prozent der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen erhebliche Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens, Schreibens und/oder Rechnens (Legasthenie oder Dyskalkulie). Häufig treten diese Lernstörungen mit anderen Störungen auf wie zum Beispiel dem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom mit oder ohne Hyperaktivität (AD(H)S). Schüler aller Schularten können betroffen sein. Frühzeitige Förderung im Vorschulbereich deckt mögliche Risikofaktoren auf, wirkt ihnen rechtzeitig entgegen und begleitet Kinder und deren Eltern in die Schulzeit hinein. Da Lesen, Rechtschreiben und Rechnen Basiskompetenzen für das weitere Lernen sind, haben die betroffenen Kinder und Jugendlichen häufig in vielen Fächern Probleme. Sie erleben immer wieder Misserfolge und erwarten nur noch Misserfolge ein Teufelskreis. Viele reagieren mit somatischen Beschwerden wie Versagensängsten, aggressivem Verhalten oder sozialem Rückzug. Die Nachteile in ihrer persönlichen und schulischen Entwicklung gefährden ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Eltern und Lehrer versuchen den Kindern durch unermüdliches und geduldiges Üben Wirkungsgefüge des Lernens (Strukturmodell) nach Helga Breuninger: Teufelskreis Lernstörungen zu helfen. Oft fühlen sie sich überfordert, weil ihre Hilfe nicht greift. Zusätzliche schulische Förderangebote oder Nachhilfe reichen nicht aus. Spätestens dann sollte die professionelle Unterstützung durch die Lerntherapie in Anspruch genommen werden. ANMERKUNG: Zur besseren Lesbarkeit wird im Text oft nur von Kindern gesprochen, auch wenn alle Betroffenen gemeint sind. Auch bei den Berufsbezeichnungen wird meist nur die weibliche Form verwendet. Alle männlichen Kollegen schließen wir selbstverständlich mit ein.
Integrative Lerntherapie Die integrative Lerntherapie ist die adäquate Hilfeform bei Lernstörungen wie Legasthenie, Dyskalkulie bzw. AD(H)S. In ihr fließen wissenschaftliche Erkenntnisse aus Pädagogik, Psychologie und Medizin, aus der Linguistik, der Mathematik und den Fachdidaktiken zusammen. Durch die integrative Lerntherapie erhalten die Kinder einen neuen Zugang zur Schriftsprache und/oder Mathematik. Therapeutisch begleitet überwinden sie ihre Schwierigkeiten, stärken ihr Selbstvertrauen, entdecken und entfalten ihre Kompetenzen. Eltern und Lehrkräfte werden in die Entwicklung positiver Lernerfahrungen der Kinder eingebunden. Anamnese und Diagnostik Zu Beginn der integrativen Lerntherapie erhebt und analysiert die Lerntherapeutin mit Hilfe von standardisierten und informellen Testverfahren, strukturierten Beobachtungen und Befragungen Daten zur Vorgeschichte und der aktuellen Situation. Therapieplan und Zielvereinbarungen Gemeinsam mit allen Beteiligten werden die Ressourcen und der individuelle Lernbedarf erarbeitet. Der Therapieplan fasst die Erwartungen und Ziele von Kindern, Eltern und Lehrern sowie Aussagen zur Umsetzung zusammen. Die Zielvereinbarungen werden regelmäßig reflektiert und angepasst. Dabei wird auch geprüft, ob Maßnahmen wie Ergo-, Sprach- oder Psychotherapie zusätzlich notwendig sind. Individueller Therapieverlauf Ausgehend von den Stärken der Kinder wird das Vorgehen so geplant, dass die Kinder von Anfang an Erfolge haben. Sie lernen, sich selbst einzuschätzen und einen persönlichen Maßstab zu entwickeln, Lob anzunehmen und sich selbst zu loben. Sie erfahren, dass sie trotz ihrer Lernschwierigkeiten Fortschritte machen und Ziele erreichen können. Sie lernen, wie das Lernen funktioniert und wenden neue Lernstrategien bewusst an. Ihr Selbstwertgefühl wird gestärkt und sie gewinnen an Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit. Dadurch erleben sich die Kinder wieder positiv und kompetent. Diese Erfahrungen nutzen sie für weitere Lernfelder. Integrative Lerntherapie ist immer Hilfe zur Selbsthilfe.
W In der Regel wird integrative Lerntherapie im Einzelsetting durchgeführt. So lernen die Kinder im eigenen Tempo und unabhängig jeglicher Konkurrenz. Je nach Problemlage und Zielsetzungen kann auch ein Gruppenangebot sinnvoll sein. Prozessdiagnostik Die Lerntherapeutin kann zu jedem Zeitpunkt den bisherigen Verlauf, den momentanen Stand und die weiteren Zielsetzungen einschätzen und das therapeutische Handeln begründen. Sie dokumentiert den individuellen Entwicklungsprozess und leitet daraus entsprechende Maßnahmen ab. Begleitende Beratung Lehrer und Eltern werden als Beteiligte in den lerntherapeutischen Prozess einbezogen. Nur so kann sich die Lernsituation des Kindes dauerhaft positiv verändern. Sie erfahren, wie sie die Fortschritte der Kinder erkennen und würdigen können. Häusliche und schulische Unterstützungsmöglichkeiten werden besprochen und auf den Therapiestand abgestimmt. Abschluss der Lerntherapie Die integrative Lerntherapie endet, wenn die definierten Ziele erreicht sind, die Kinder wieder erfolgreich am schulischen Lernen teilhaben und die Verantwortung für ihr Lernen selbst übernehmen können. Alle Beteiligten besprechen die Entwicklung sowie eventuell weiterführende Maßnahmen.
Profession Integrative Lerntherapeutin FiL/Integrativer Lerntherapeut FiL Lerntherapeutinnen und -therapeuten im FiL verfügen über ein Hochschulstudium mit pädagogisch-psychologischer Ausrichtung oder über eine therapeutische Berufsausbildung. Die darauf aufbauende Weiterbildung Integrative Lerntherapie umfasst die Fachgebiete Pädagogik und Psychologie (insbesondere die Lern- und Entwicklungspsychologie), relevante Bereiche aus medizinischen Nachbardisziplinen sowie die Fachdidaktiken Deutsch und Mathematik. Die Zusatzqualifikation wird durch den Titel Integrative Lerntherapeutin FiL bzw. Integrativer Lerntherapeut FiL nachgewiesen. Professionelle Lerntherapeutinnen sind Expertinnen für den Schriftspracherwerb und/oder das Mathematiklernen. Sie verfügen über eine Vielfalt von Methoden, Übungsformen und Therapiekonzepten, die sie nach den Zielvereinbarungen und Bedürfnissen der Betroffenen auswählen. Sie können aus wissenschaftlich fundierten Lerntheorien therapeutische Konzepte ableiten, sie individuell einsetzen und neue konzipieren. Das lerntherapeutische Denken und Handeln gründet sich auf eine wertschätzende Beziehung und das unumstößliche Vertrauen in die Entwicklungsfähigkeit der Menschen. Lerntherapeutinnen pflegen den fachlichen Austausch und nehmen regelmäßig an Fortund Weiterbildungen teil. In Supervisionen reflektieren sie ihr therapeutisches Handeln zur ständigen beruflichen Weiterentwicklung. Auch Lerntherapeutinnen und Lerntherapeuten bleiben Lernende ein Leben lang.
FACHVERBAND FÜR INTEGRATIVE LERNTHERAPIE E.V. Der FiL ist die berufsständische und fachliche Vertretung der Lerntherapeutinnen und Lerntherapeuten. Er setzt sich für die Qualität der integrativen Lerntherapie ein, unterstützt deren wissenschaftliche Weiterentwicklung und fördert den lerntherapeutischen Nachwuchs. Der FiL engagiert sich für die Anerkennung des Berufsbildes Lerntherapeutin/Lerntherapeut, damit Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die lerntherapeutische Hilfe benötigen, diese in ausreichendem Maße erhalten, mit hoher Qualität und unabhängig ihrer sozialen oder kulturellen Herkunft. Kinder stärken in einem starken Verband