Praxiswissen Qualitätsmanagement. Interpretation der Anforderungen

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Transkript:

Praxiswissen Qualitätsmanagement Interpretation der Anforderungen Die DIN EN 15224:2012

Praxiswissen Qualitätsmanagement Interpretation der Anforderungen Die DIN EN 15224:2012

Autoren: Dr. Christian Bamberg, ZeQ AG http://www.zeq.de Caroline Schmidt, ZeQ AG Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalibliothek Die Deutsche Nationalibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. ISBN 978-3-8249-1718-1 by TÜV Media GmbH, TÜV Rheinland Group, 1. Auflage Köln 2014 www.tuev-media.de TÜV, TUEV und TUV sind eingetragene Marken. Eine Nutzung und Verwendung bedarf der vorherigen Zustimmung. Die Inhalte dieses Werks wurden von Verlag und Redaktion nach bestem Wissen und Gewissen erarbeitet und zusammengestellt. Eine rechtliche Gewähr für die Richtigkeit der einzelnen Angaben kann jedoch nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für Websites, auf die über Hyperlinks verwiesen wird. Es wird betont, dass wir keinerlei Einfluss auf die Inhalte und Formulierungen der verlinkten Seiten haben und auch keine Verantwortung für sie übernehmen. Grundsätzlich gelten die Wortlaute der Gesetzestexte und Richtlinien sowie die einschlägige Rechtsprechung.

Zur Nutzung dieser Broschüre Die noch relativ junge Norm DIN EN 15224:2012 ist eine ( ) eigenständige Norm, die als Grundlage für eine Zertifizierung im Gesundheitswesen angewendet werden kann (vgl. [1] DIN EN 15224, Nationales Vorwort). Grundlegend ist, dass sich die Norm explizit auf die klinischen Prozesse bezieht. In einer Einrichtung des Gesundheitswesens spielen sich Prozesse zwischen den Patienten und dem medizinischen, pflegerischen, therapeutischen Personal ab. Diese Interaktionen finden Ausdruck in zahlreichen klinischen Prozessen. Somit zielen die klinischen Prozesse darauf ab, ( ) eine oder mehrere Gesundheitsstörungen ( ) zu beheben (vgl. DIN EN 15224, Abschnitt 0.2.1.1). Die spezifische Norm für das Gesundheitswesen basiert auf der DIN EN ISO 9001:2008 [2] und schließt somit sämtliche Forderungen dieser branchenunabhängigen Norm mit ein. In Ergänzung zur ISO 9001 enthält die DIN EN 15224 zusätzliche Anforderungen und Spezifizierungen, die durch eine farblich und kursiv gedruckte Schrift im Normentext hervorgehoben sind. So sind dem Leser Ergänzungen zur ISO 9001 bzw. Neuerungen sofort erkennbar. Der Anhang A der Norm und auch das Inhaltsverzeichnis bieten zudem Übersichten, in welchen Abschnitten Unterschiede zwischen der DIN EN 15224 und der ISO 9001 bestehen. Einrichtungen im Gesundheitswesen, die bereits ein an der ISO 9001 orientiertes QM-System eingeführt und eventuell zertifiziert haben, profitieren bei einem Umstieg auf die DIN EN 15224 von den existenten Strukturen: Alle Prozesse und Dokumente, die im Rahmen der ISO 9001 eingeführt bzw. erarbeitet worden sind, können mit der DIN EN 15224 fortbestehen. Auf einzelnen Themengebieten werden jedoch Ergänzungen erforderlich sein. Die Anwendung der Norm soll in diesem Leitfaden thematisiert werden. Dabei sollen konkrete Hinweise gegeben werden, wie einzelne Anforderungen der Norm in Einrichtungen des Gesundheitswesens umgesetzt werden können. Dem Leser werden zudem Beispiele gegeben. Somit versteht sich der vorliegende Beitrag nicht als wissenschaftliche Abhandlung, sondern vielmehr als Leitfaden für Anwender der DIN EN 15224. Er richtet sich explizit an Qualitätsmanagementbeauftragte und sonstige Funktionsträger in Organisationen der Gesundheitsversorgung, die eine Zertifizierung ihres Qualitätsmanagementsystems auf Grundlage der DIN EN 15224 anstreben. Als Leitfaden soll der Beitrag Anhaltspunkte liefern, wie man in der Praxis vorgehen kann. Es sei darauf hingewiesen, dass die Beschreibungen keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben und keineswegs alle denkbaren Umsetzungsalternativen darstellen. Vielmehr sollen punktuell Anregungen gegeben werden, die zum besseren Verständnis der Norm exemplarisch dargestellt werden. Berücksichtigt sind insbesondere die umsetzungsrelevanten Normabschnitte 4 bis 8 sowie die einleitenden Abschnitte 0.1 bis 0.3 der Norm, da hier unter anderem bereits die elf Qualitätsmerkmale (eine wesentliche Neuerung) genannt werden. TÜV Media GmbH 3

Arbeitshilfen zum Download Die im Text angeführten Klammersymbole verweisen auf Arbeitshilfen, die Sie bei der Umsetzung der Normforderungen unterstützen und die wir Ihnen zum Download bereitgestellt haben: fb_15224_04.doc, Beispiel 4: Schnittstellenvereinbarung (hier: Schnittstelle Station/Radiologie) fb_15224_10.doc, Beispiel 10: Bestellungsschreiben fb_15224_12.doc, Beispiel 12: Ausschnitt aus der Protokollvorlage für die Managementbewertung fb_15224_15.doc, Beispiel 15: Lieferantenbewertung Planung und Durchführung fb_15224_17.doc, Beispiel 17: Auditprogramm fb_15224_18.doc, Beispiel 18: Detaillierte Planung eines Audits fb_15224_19.doc, Beispiel 19: Auditbericht/Auditprotokoll fb_15224_20.doc, Beispiel 20: Fehlermeldebogen fb_15224_21.doc, Beispiel 21: Formular für die Fehler-Nachbesprechung Die Arbeitshilfen stehen für Sie zum Download bereit unter: www.tuev-media.de/download/91717.php Passwort: 13258 Sie können die Dokumente frei bearbeiten und an Ihre eigenen betrieblichen Anforderungen anpassen. 4 TÜV Media GmbH

Inhaltsverzeichnis Zur Nutzung dieser Broschüre... 3 A DIN EN 15224:2012 eine Einführung... 7 1 Allgemeines... 7 1.1 Entstehungsgeschichte der Norm... 7 1.2 Anwendung der Norm... 8 1.3 Ausschlüsse von Anforderungen... 8 1.4 Bedeutung der Norm für Organisationen in Gesundheitswesen... 9 2 Anpassen bestehender Qualitätsmanagementsysteme... 10 2.1 Umstieg von ISO 9001:2008 auf DIN EN 15224... 10 2.2 Umstieg von anderen Zertifizierungsgrundlagen... 12 B Umsetzung/Anwendung der Norm in Einrichtungen des Gesundheitswesens... 13 0 Normabschnitt 0 Einleitung... 13 0.1 Die Grundsätze des Qualitätsmanagements... 13 0.2 Begriffsdefinitionen... 13 0.3 Anwendungs- und Geltungsbereich der Norm... 14 0.4 Die elf Qualitätsmerkmale... 14 Beispiel 1: Umsetzung der elf Qualitätsmerkmale... 15 Beispiel 2: Zuordnungsmatrix Prozesse Qualitätsmerkmale der DIN EN 15224... 18 Beispiel 3: Ermittlung der Kundenanforderungen an die Visite und Berücksichtigung der elf Qualitätsmerkmale... 19 0.5 Prozessorientierter Ansatz (Normabschnitt 0.2)... 21 1 Normabschnitt 1: Anwendungsbereich... 22 2 Normabschnitt 2: Normative Verweisungen... 22 3 Normabschnitt 3: Begriffe... 22 4 Normabschnitt 4: Qualitätsmanagementsystem... 23 4.1 Ausgelagerte Prozesse und externes Personal... 23 Beispiel 4: Schnittstellenvereinbarung (hier: Schnittstelle Station/ Radiologie)... 24 4.2 Dokumentationsanforderungen gemäß DIN EN 15224... 25 4.3 Lenkung von Dokumenten... 26 Beispiel 5: Lenkung externer Dokumente... 27 4.4 Lenkung von Aufzeichnungen... 27 Beispiel 6: Unterschied zwischen Dokumenten und Aufzeichnungen... 28 Beispiel 7: Dokumentiertes Verfahren zur Lenkung von Aufzeichnungen... 28 5 Normabschnitt 5: Verantwortung der Leitung... 29 5.1 Qualitätspolitik... 29 5.2 Qualitätsziele... 30 Beispiel 8: Tabellarische Darstellung von Qualitätszielen... 30 TÜV Media GmbH 5