Existenzgründung (auch) aus der Arbeitslosigkeit Veranstaltung im HiMO am 25.11.2008 Irmgard Breidenich, Sparkasse Aachen, Abteilung Investitionsförderung
Themen Vorbereitung des Bankgespräches Finanzierung von Existenzgründungen unter Einbeziehung öffentlicher Fördermittel Folie 2
Vorbereitung des Bankgespräches Benötigte Unterlagen Beschreibung des Vorhabens (Produkt/Dienstleistung/Verfahren, Branche/Markt - Vorteile für den Kunden, Marketing/Vertrieb) Kapitalbedarf (Investitionskosten, Liquiditätsplan zur Ermittlung der Betriebs-/Anlaufkosten) Tabellarischer Lebenslauf, der die fachliche und kaufmännische Qualifikation für die Gründung nachweist Folie 3
Vorbereitung des Bankgespräches Beabsichtigte Rechtsform des Unternehmens, gegebenenfalls Entwurf des Gesellschaftsvertrages Künftige Umsatz- und Erfolgsausichten (Rentabilitätsvorschau) für 3 Jahre Miet- oder Pachtvertrag (Entwurf) Wichtige sonstige Verträge (z. B. Franchise- oder Kooperationsverträge) Folie 4
Vorbereitung des Bankgespräches Bei Betriebsübernahmen: Die letzten beiden Jahresabschlüsse oder vergleichbare Unterlagen, Betriebswirtschaftliche Auswertungen zum laufenden Geschäftsjahr Entwurf des Übernahmevertrages mit Spezifikation des Übernahmepreises Selbstauskunft (derzeitiges Einkommen, derzeitige Ausgaben, Vermögen und Verbindlichkeiten) Folie 5
Das Bankgespräch Vereinbaren Sie einen Termin mit dem zuständigen Kundenberater/Spezialisten und stellen Sie vor diesem Termin die benötigten Unterlagen zur Verfügung Planen Sie diesen Termin mit einer ausreichenden Vorlaufzeit von mindestens 3 (besser 6) Monaten bis zum Start Verinnerlichen Sie den Inhalt der eingereichten Unterlagen auch dann, wenn Steuer- und/oder Unternehmensberater bei der Erstellung geholfen haben Treten Sie selbstbewusst und überzeugend auf Folie 6
Das Bankgespräch Fragen Sie explizit nach der Beantragung öffentlicher Kreditmittel und eventuell auch nach Alternativen zum ersten Finanzierungsvorschlag Überprüfen Sie, ob sich Ihre Vorstellungen im vorgeschlagenen Finanzierungsplan wiederfinden Folie 7
Das Bankgespräch Denken Sie daran: So wie Sie zukünftig gezwungen sind Ihre Kunden von sich und Ihrer Leistung zu überzeugen, müssen Sie beim Bankgespräch den Kompetenzträger überzeugen Folie 8
Das Bankgespräch Falls Ihr Finanzierungswunsch abgelehnt wird, fragen Sie ausdrücklich nach den Gründen; vielleicht lassen sich die Knackpunkte ausräumen Folie 9
Grundvoraussetzungen für eine positive Kreditentscheidung bei einem Gründungsvorhaben Plausible Dokumentation/Argumentation über die Zweckmäßigkeit des Vorhabens Angemessenes Eigenkapital/Vermögen/Sicherheiten durch den Gründer/die Gründerin Kreditrisiken müssen überschaubar sein Vertrauen und Offenheit Folie 10
Kriterien der materiellen Kreditwürdigkeit Geordnete finanzielle Verhältnisse Einbringung von Eigenmitteln/Vermögen Aufgrund nachvollziehbarer Planrechnungen muss die Kapitaldienstfähigkeit gegeben sein (Zins- und Tilgungsleistungen müssen aus dem Unternehmen erbracht werden können) Bereitstellung von bewertbaren Sicherheiten Folie 11
Bewertbare Sicherheiten Sparguthaben, Sparbriefe, Festgelder, Festverzinsliche Wertpapiere, Aktien, Anteile an Investmentfonds, Bausparguthaben Grundschulden, Hypotheken Bürgschaften, Lebensversicherungen Sicherungsübereignung von Maschinen, Einrichtungen, Warenlager, Forderungsabtretungen etc. Ausfallbürgschaft durch die Bürgschaftsbank NRW GmbH, Haftungsfreistellung z.b. durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau Folie 12
Kein Kredit ohne Sicherheiten, Kein Kredit (nur) aufgrund von Sicherheiten Folie 13
Voraussetzungen für die Beantragung öffentlicher Fördermittel Fachliche und kaufmännische Eignung Mit dem Vorhaben darf vor Antragstellung nicht begonnen werden Gesicherte (Gesamt-)finanzierung Keine Sanierung oder Umschuldung In der Regel: Vollexistenz Einsatz von Eigenkapital (mind. 15%) Auf die Gewährung öffentlicher Mittel besteht kein Rechtsanspruch Folie 14
KfW-Startgeld Finanzierung von Gründungen und Existenzfestigungen innerhalb von drei Jahren Antragsberechtigte: Natürliche Personen mit der erforderlichen fachlichen und kaufmännischen Qualifikation, kleine Unternehmen, Freiberufler Finanzierungsanteil: bis zu 100% des Gesamtfinanzierungsbedarfes (Investitionen + Betriebsmittel); der Antragsteller soll sich durch Einsatz vorhandener Mittel an der Finanzierung beteiligen Höchstbetrag: 50.000,-- je Antragsteller Laufzeit: 10/5 Jahre bei 2/1 tilgungsfreiem Anlaufjahr Zinssatz z. Zt. 6,600/6,700% p.a. bei 100% Auszahlung Folie 15
Beispiel einer Existenzgründung mit KfW StartGeld Eckdaten: Gründung als Ingenieurbüro, 2 Gesellschafter in der Rechtsform GbR Finanzierungsbedarf: Betriebs- und Geschäftsausstattung 40.000,-- Betriebsmittel/Anlaufkosten 40.000,-- Finanzierungsplan: StartGeld (je 30.000,-- pro Gesellsch.) 60.000,-- Eigenkapital (je 10.000,-- pro Gesellsch.) 20.000,-- Folie 16
ERP-Kapital für Gründung Nachrangdarlehen zum Zwecke der (ersten) Existenzgründung und zur Festigung der gegründeten Existenz innerhalb von 2 Jahren Antragsberechtigte: Natürliche Personen im Bereich der gewerblichen Wirtschaft und Freiberufler Finanzierungsanteil: bis zu 30% der förderfähigen Investitionskosten, max. 500.000,-- je Antragsteller, Eigenkapitaleinsatz i.d.r. 15% Zinssatz: z. Zt. im 1. bis 3. Jahr 2,500% p. a., 4. bis 10. Jahr 4,500% p. a., zuzüglich 1% Garantieentgelt, Laufzeit 15 Jahre bei 7 tilgungsfreien Anlaufjahren Folie 17
NRW.BANK Mittelstandskredit Darlehen zur lang-/mittelfristigen Finanzierung von Investitionen und Betriebsmitteln mit Bezug zu NRW Antragsberechtigte: Existenzgründer im Bereich der gewerblichen Wirtschaft und der freien Berufe mit ausreichender fachlicher und kaufmännischer Qualifikation, Freiberufler und in- und ausländische Unternehmen, die sich mehrheitlich in Privatbesitz befinden und deren Gruppenumsatz 500 Mio. nicht überschreitet Finanzierungsumfang: bis zu 100% der förderfähigen Kosten, max. 5 Mio. pro Vorhaben Folie 18
Die Gründugnsfinanzierung Darlehenslaufzeit: üblicherweise 10/5 Jahre bei 2/1 tilgungsfreiem Anlaufjahr, für Baumaßnahmen auch 20 Jahre bei 3 tilgungsfreien Anlaufjahren Zinssatz: risikogerechtes pricing, d.h. die Kondition richtet sich nach Bonität und prozentualer Sicherstellung Folie 19
Beispiel für die Finanzierung einer Betriebsübernahme Eckdaten: Handwerksbetrieb, Einzelfirma Investitionsplan Übernahmepreis/Firmenwert 75.000,-- Maschinen, Betriebs-/Geschäftsausst. 50.000,-- Warenlager 25.000,-- Gesamt 150.000,-- Finanzierungsplan Eigenkapital (15%) 22.500,-- ERP-Kapital für Gründung (30%) 45.000,-- NRW.BANK Mittelstand (55%) 82.500,-- Gesamt 150.000,-- Folie 20
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Irmgard Breidenich Sparkasse Aachen Telefon 0241-444 3374 Folie 21