Fachtag Europaschulen Willkommensklassen: Herausforderungen 1 2 3 Einschulung/Koordinierungsstelle Unterricht in den Klassen Kommunikation zwischen Kolleg*innen Übergänge in die Regelklasse/n Auswirkung auf Unterricht in Regelklassen Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft Fachtag Europaschulen Abt. II A 3 (Kurth) Seite 1
Fachtag Europaschulen Willkommensklassen: Herausforderungen 1 Einschulung/Koordinierungsstelle Den Überblick behalten und adäquat ein-/umschulen Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft Fachtag Europaschulen Abt. II A 3 (Kurth) Seite 2
Fachtag Europaschulen Beispiel für die Arbeit einer Koordinierungsstelle (Auszug) Aufnahme der persönlichen Daten Mathetest Sprachtest/ ggf. Alphatest Die Kolleg*innen arbeiten in 2-er Teams Sprachtest ab A 1 wird mit Hilfe der Profilanalyse ausgewertet Zeitbudget pro Schulpflichtigen: 30 Minuten Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft Fachtag Europaschulen Abt. II A 3 (Kurth) 11/10/16 Seite 3
Beispiel aus einer Koordinierungsstelle Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft Fachtag Europaschulen Abt. II A 3 (Kurth) 11/10/16 Seite 4
Fachtag Europaschulen Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft Fachtag Europaschulen Abt. II A 3 (Kurth) 11/10/16 Seite 5
Fachtag Europaschulen Unterricht in den Klassen 2 Kommunikation zwischen Kolleg*innen Senatsverwaltung für Jugend, Bildung und Wissenschaft Fachtag Europaschulen Abt. II A 3 (Kurth) 11/10/16 Seite 6
Fachtag Europaschulen Herausforderungen in den Willkommensklassen = Herausforderungen einer Regelklasse? Nein, es sind mehr Herausforderungen, aber einige sind gleich Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft Fachtag Europaschulen Abt. II A 3 (Kurth) 11/10/16 Seite 7
Zusätzliche Herausforderungen in den Willkommensklassen Für die Schüler*innen Heterogenität: Alter Vorkenntnisse Fluktuation Analphabetismus Für die Kolleg*innen Schulplätze/Übergang in eine Regelklasse Niemand hat den Hut auf Schulen mit Willkommensklassen benötigen eine Fachkraft aus der Willkommensklasse, die die Koordination übernehmen darf und bei der die Informationen zusammenlaufen (mit entsprechender Entlastung) Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft Fachtag Europaschulen Abt. II A 3 (Kurth) 11/10/16 Seite 8
Herausforderung Heterogenität Basisunterrichtsmaterial in Zeiten großer Heterogenität Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft Fachtag Europaschulen Abt. II A 3 (Kurth) Seite 9
Heterogenität: Basismaterial Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft Fachtag Europaschulen Abt. II A 3 (Kurth)
Heterogenität Möglichkeit: Verschiedene Schüler*innen arbeiten mit unterschiedlichen Lehrwerken Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft Fachtag Europaschulen Abt. II A 3 (Kurth)
Heterogenität: Schüler*innen arbeiten mit Arbeitsplänen (u.a. durch Best-Practice-Beispiele aus dem BISS-Projekt entstanden) Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft Fachtag Europaschulen Abt. II A 3 (Kurth)
Heterogenität Möglichkeit: Thema/Vokabular/Phonetikübungen gleich ABER Grammatikprogression und Schwierigkeitsgrad in Rezeption/Produktion unterschiedlich = Binnendifferenzierung Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft Fachtag Europaschulen Abt. II A 3 (Kurth)
Beispiel aus dem A 1-Bereich, um den Überblick über die Grammatikprogression zu behalten (SuS kreuzen selber an) Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft Fachtag Europaschulen Abt. II A 3 (Kurth)
Fachtag Europaschulen Herausforderung: Inhalte und Kommunikation in Willkommensklassen Es gibt kein DaZ-Curriculum, das auf die jetzige Situation passt Derzeitige Orientierung - am DaF-Curriculum für das Ausland - am GER Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft Fachtag Europaschulen Abt. II A 3 (Kurth) Seite 15
Fachtag Europaschulen Möglichkeiten zur Zusammenarbeit Informationen an Kolleg*innen per Email, um grammatische Progression in den Fächern zu unterstützen Thema dieser Woche: Das Personalpronomen im Dativ: Dieses steht mit bestimmten Verben oder Redewendungen Der Hals tut mir weh. Geht es dir nicht gut? Es tut ihr leid. Ihm ist ganz heiß. Das schmeckt uns aber nicht. Gehören euch diese Bücher. Ich bringe ihnen den Kuchen. Senatsverwaltung für Jugend, Bildung und Wissenschaft Fachtag Europaschulen Abt. II A 3 (Kurth) Seite 16
Um sich abzusprechen als Vorlage (per Mail o.ä.) Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft Fachtag Europaschulen Abt. II A 3 (Kurth)
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Fachtag Europaschulen Willkommensklassen: Herausforderungen Übergänge in die Regelklasse/n 3 Auswirkung auf Unterricht in Regelklassen Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft Fachtag Europaschulen Abt. II A 3 (Kurth) Seite 19
Fachtag Europaschulen Wer sucht eigentlich einen Schulplatz beim Übergang in die Regelklasse? Der/die Kolleg*innen? Das Schulamt? Senatsverwaltung für Jugend, Bildung und Wissenschaft Fachtag Europaschulen Abt. II A 3 (Kurth) Seite 20
Fachtag Europaschulen Chancen durch die Integration neu zugewanderter Kinder für den Regelunterricht Unterricht muss sprachsensibler werden und die Sprachförderung muss durchgängig sein Die Bedeutung der sog. Vorentlastung steigt Es müssen mehr Sprechanlässe/Schreibanlässe geschaffen werden, an denen sich alle SuS gleichzeitig beteiligen können (eine der Ergebnisse u.a. aus dem Biss-Projekt) Zunächst zum Thema Vorentlastung ein Selbstversuch Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft Fachtag Europaschulen Abt. II A 3 (Kurth) Seite 21
Vorentlastung (+ Binnendifferenzierung) ein Selbstversuch Bilden Sie eine Gruppe von 7 Teilnehmer*innen und bringen Sie die Bilder in eine Reihenfolge Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft Fachtag Europaschulen Abt. II A 3 (Kurth) 22
Fachtag Europaschulen Jandel, E., Junge, N.: Fünfter sein. Weinheim Basel: Beltz & Gelberg, 2015. Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft Fachtag Europaschulen Abt. II A 3 (Kurth) Seite 23
Fachtag Europaschulen Binnendifferenzierung und Beteiligung möglichst aller Schüler*innen durch entsprechende Aufgabenstellung Beispiele aus: 1. dem Mathematikunterricht (2x) 2. dem Geschichtsunterricht 3. dem Deutschunterricht Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft Fachtag Europaschulen Abt. II A 3 (Kurth) Seite 24
Sprachförderliche Aufgabenstellungen: Beispiel aus dem Mathematikunterricht (Geometrie) Vorgehen A: zu Beginn einer Stunde (J. Leisen) bitte nicht wiederholen L.: Welche Dreiecke kennt ihr? S 1: Rechtwinklige L.: Gut, weitere S 1: Gleichschenklige und gleichseitige L.: Gleichschenklige und gleichseitige, ja. Was ist denn der Unterschied? Kannst du sie voneinander abgrenzen? S: Gleichseitige sind auch gleichschenklige. L.: Richtig, welche gibt es noch? S.: Gleichwinklige L.: Ja, gleichwinklige. Wie hängen die mit den gleichschenkligen einander zusammen? Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft Fachtag Europaschulen Abt. II A 3 (Kurth) Seite 25
rechtwinklig gleichschenklig gleichseitig stumpfwinklig spitzwinklig gleichseitig gleichwinklig achsensymetrisch punktsymmetrisch drehsymmetrisch Fachwortliste Vorgehen B Dreiecke (J. Leisen) L: Wir haben schon verschiedene Dreieckssorten kennen gelernt. OHP-Folie/White-Board-Grafik einblenden - Da bringen wir jetzt einmal Ordnung hinein. Bildet Sätze und verwendet mindestens 2 Begriffe von der Folie (Die Lerner*innen haben Bedenkzeit in einer Murmelphase) Der Lehrer/die Lehrerin hört zu und achtet auf die fachliche und sprachliche Richtigkeit. Fachwortliste rechtwinklig gleichschenklig gleichseitig stumpfwinklig spitzwinklig gleichseitig gleichwinklig achsensymetrisch punktsymmetrisch drehsymmetrisch Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft Fachtag Europaschulen Abt. II A 3 (Kurth) Seite 26
Sprachförderliche Aufgabenstellungen: Beispiel aus dem Gewi-Unterricht
Sprachförderliche Aufgabenstellungen: Beispiel aus dem Mathematikunterricht Ziel: Vernetzung/Strukturierung des Wissens; (gut vor Klassenarbeiten); Statistik: MindMap Einsatzmöglichkeit: - bspw. zur Vorbereitung einer Klassenarbeit (SuS erstellen selbst) und man vergleicht oder Sprachproduktiv- MM wird vorgegeben und die Verbindungen werden in Gruppen/im Plenum besprochen Häufigkeitsverteilung Urliste Arithmetisches Mittel Maximum/Minimum Rangliste Spannweite Median Median Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft Fachtag Europaschulen Abt. II A 3 (Kurth) 28
Fachtag Europaschulen Ein Plädoyer für mehr Struktur in Aufgabenstellungen bei sprachschwachen Schülerinnen und Schülern So nicht! Schreibt, was ihr auf den Bildern seht. Beschreibt die Bilder. Besser so Was seht ihr auf den Bildern? Schreibt zu jedem Bild 2 Sätze. Berechnet den Median. Berechnet den Median. Achte darauf, ob du schon eine Rangliste erstellt hast ob deine Rangliste eine gerade oder eine ungerade Anzahl von Werten enthält. Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft Fachtag Europaschulen Abt. II A 3 (Kurth) 11/10/16 Seite 29
Das Basiscurriculum Sprache des neuen Rahmenlehrplans Berlin-Brandenburg (unterrichtswirksam ab Schuljahr 2017/18) Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft Fachtag Europaschulen Abt. II A 3 (Kurth) 11/10/16 Seite 30
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Vorschlag für einen sprachsensiblen Planungsrahmen H. Portner/D.Dörsam 11.10.2016 35
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Fachtag Europaschulen Literatur Zeitschrift für Didaktik der Naturwissenschaften Jg. 13,2007 S. Lachmayer, C. Nerdel, H. Prechtel "Modellierung kognitiver Fähigkeiten beim Umgang mit Diagrammen im naturwissenschaftlichen Unterricht Neugebauer, C. u. Nodari, C.: Förderung der Schulsprache in allen Fächern. Praxisvorschläge für Schulen in einem mehrsprachigen Umfeld Kindergarten bis Sekundarstufe I. Schulverlag plus AG, 2014 3. Abshagen, M.: Praxishandbuch Sprachbildung Mathematik. Sprachsensibel unterrichten Sprache fördern. Stuttgart: Klett, 2015. Beese, M. et al.: Sprachbildung in allen Fächern. München: Klett-Langenscheidt, 2014 (Goethe-Institut München). Leisen, J.: Handbuch Sprachförderung im Fach. Stuttgart: Klett, 2013. Jandel, E., Norman, J.: fünfter sein. Weinheim Basel: Beltz & Gelberg, 2015. Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft Fachtag Europaschulen Abt. II A 3 (Kurth) Seite 37