Beobachtungsstation FoyersBasel

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Transkript:

Beobachtungsstation FoyersBasel Beobachtungsstation FoyersBasel Flughafenstrasse 20 4056 Basel Tel: 061 385 80 90 beoachtungsstation@foyerbasel.ch www.foyersbasel.ch

Konzept Leitgedanke Die Jugendlichen stehen im Zentrum unseres professionellen Handelns. Wir bieten ihnen einen klaren und strukturierten Rahmen, eine Abklärung ihres Entwicklungsstandes und ihrer Möglichkeiten durch ein interdisziplinäres Team und wir fördern sie ressourcenorientiert in ihrer individuellen Entwicklung. Wir sind der Meinung, dass Jugendliche Leitplanken, Verbindlichkeit, Auseinandersetzungen und Vorbilder brauchen, damit sie ihren Platz im Leben und in der Gesellschaft finden können und wir sind bereit, ihnen diese zu geben. Eltern, nahe Bezugspersonen des Umfeldes, Lehrkräfte und einweisende Behörden/zuweisende Fachstellen sind für uns Partnerinnen/Partner, mit denen wir eng zusammenarbeiten wollen. Wir achten die persönlichen Geschichten, die Herkunft, die Kultur und die Religion der Jugendlichen und ihrer Familien. Unser Abklärungs- und Betreuungsanspruch sowie unsere milieutherapeutische Haltung beruhen auf den Grundsätzen: Der Verantwortung Der Konfrontation Der Achtung Der Konsequenz Der Transparenz Des Wohlwollens Stand: 23.07.2013-2-

Organisation Trägerschaft: FoyersBasel, Verein pädagogisch-therapeutischer Institutionen für weibliche Jugendliche, Basel Präsident: Dr. jur. Andreas Heierli Institutionsleitung: Barbara Jenny Stellvertretende Leitung: Claudia Galante Verantwortlicher Psychiater: Matthias Luther, Kinder- und Jugendpsychiatrische Klinik Basel Verantwortliche Psychologin: Claudia Pfeiffer, Kinder- und Jugendpsychiatrische Klinik Basel Aufsichtsstelle: Erziehungsdepartement Basel-Stadt, Jugend, Familie und Sport, Abteilung Jugend- und Familienangebote, Fachstelle Jugendhilfe Mitgliedschaft/Anerkennung: Interkantonale Heimvereinbarung (IVSE) Bundesamt für Justiz (EJPD) Teilnahme an EQUALS - Qualitätssicherung, Zielerreichungsinstrument und psychometrisches Screening Platzangebot und Aufenthaltsdauer: Acht Plätze für den Abklärungsaufenthalt; Aufenthaltsdauer ca. sechs Monate Zwei Plätze für individuelle Aufträge (Progressionsplätze); Aufenthaltsdauer richtet sich nach der Indikation, dem Bedarf der Jugendlichen, der Eltern sowie der zuweisenden Behörde/Fachstelle (maximal sechs weitere Monate) Auftrag: Abklärungsplätze: Persönlichkeitsabklärung, jugendstrafrechtliche Begutachtung und Betreuung von weiblichen Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren Abklärung der persönlichen, familiären, schulischen und beruflichen Situation und Perspektive der Jugendlichen Pädagogische und therapeutische Begleitung der Jugendlichen im Rahmen ihres Abklärungsaufenthaltes Einbezug und Unterstützung des familiären Systems Stand: 23.07.2013-3-

Progressionsplätze: Pädagogische und bei Bedarf therapeutische Begleitung der Jugendlichen nach ihrem Abklärungsaufenthalt - im Rahmen eines individuell vereinbarten Auftrages Einbezug und Unterstützung des Familien- und Helfersystems bei der Begleitung dieses Prozesses Aufenthaltsrechtsgrundlage: Einweisung durch zivil- oder strafrechtlichen Beschluss oder Zuweisung im Einverständnis mit der/dem Inhaberin der elterlichen Sorge durch Vermittlung einer anerkannten sozialen Fachstelle Kontraindikation: Jugendliche mit akuter und/oder fortgesetzter Selbst- oder Fremdgefährdung Jugendliche mit akuter psychotischer Erkrankung Jugendliche mit massiver Drogengewöhnung und/oder akuten Entzugserscheinungen Körperlich und/oder geistig behinderte Jugendliche, die eine Spezialbetreuung benötigen Aufnahmeprozedere: Telefonische Anfrage durch eine Behörde oder Fachstelle zur ersten Indikationsprüfung Vorstellungsgespräche der Jugendlichen, zusammen mit den Sorgeberechtigten sowie mit der einweisenden Behörde/oder zuweisenden Fachstelle Kostengutsprache Eintritt und Eintrittsgespräch Schul- Berufsbildungs-, Arbeitsmöglichkeiten: Heimintern: Internes Schul- und Beschäftigungsprogramm im Rahmen des Abklärungsauftrages Heimextern: Schulbesuch Schnupperlehren, Berufsabklärung, kurzfristige Arbeitseinsätze Zusammenarbeit: Mit der Trägerschaft Mit der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Klinik Basel, KJPK Mit regionalen und nationalen Fachgremien und Ausbildungsstätten Mit Kanton und Bund Mit einweisenden Behörden und zuweisenden Fachstellen Mit den anderen drei Institutionen der Trägerschaft, der Durchgangsgruppe FoyersBasel, der Wohngruppe FoyersBasel und dem Interkulturellen Foyer Bildung und Beruf. Stand: 23.07.2013-4-

Inhalte des Abklärungsaufenthaltes oder der Begutachtungen (siehe auch Teilkonzept Abklärungsplätze) Klinisch-diagnostische Abklärung Testpsychologische Abklärung Anamneseerhebung Jugendstrafrechtliche Begutachtung inklusive Risikobeurteilung Schulische Abklärung und Förderung Pädagogische Abklärung und Förderung Elterngespräche Individuelle Zielvereinbarungen Therapeutische Einzel- und Gruppengespräche im Rahmen des Abklärungsaufenthaltes oder individueller Aufträge Ggf. Deliktbearbeitung (Individuelles Lernprogramm Stark ohne Gewalt ) Interne oder externe Beschulung Gesundheitsförderung Förderung von Ressourcen der Jugendlichen und deren Familien Freizeitgestaltung Standortbestimmungen und Überprüfung des Abklärungsverlaufs mit der Jugendlichen, den Eltern und der einweisenden Behörde/zuweisenden Fachstelle Gesamtbewertung des Abklärungsaufenthaltes der Jugendlichen und ggf. Übergabe der Verantwortung an die nachfolgende Institution Gutachten, resp. schriftlicher interdisziplinärer Beobachtungsbericht z.h. der einweisenden Behörde/zuweisenden Fachstelle Inhalte des Progressionsaufenthaltes (siehe auch Teilkonzept Progressionsplätze) Ggf. Weiterführung eines begonnenen therapeutischen Prozesses Ggf. Weiterführung eines familientherapeutischen Prozesses Ggf. Weiterführung der Deliktbearbeitung (Individuelles Lernprogramm Stark ohne Gewalt ) Interne oder externe Beschulung Berufsfindungsprozess Gesundheitsförderung Förderung von Ressourcen der Jugendlichen und deren Familien Freizeitgestaltung Standortbestimmungen und Überprüfung des Verlaufs mit der Jugendlichen, den Eltern und der einweisenden Behörde/zuweisenden Fachstelle Intensive Vorbereitung auf den Übertritt in die Nachfolgeinstitution, resp. intensive Vorbereitung auf die Rückkehr in das Herkunftssystem Stand: 23.07.2013-5-

Die Disziplinen Ein interdisziplinäres Team (Pädagoginnen/Pädagogen, Kinder- und Jugendpsychiaterin/Kinder- und Jugendpsychiater, Psychologin/Psychologe, Lehrerinnen/Lehrer) arbeitet mit der Jugendlichen, den Eltern und der einweisenden Behörde/zuweisenden Instanz an Lösungsmodellen und Perspektiven. Die Familie der Jugendlichen ist während des Aufenthaltes ihrer Tochter in unserer Institution aufgefordert, sich als Teil des Entwicklungsprozesses und der pädagogischtherapeutischen Arbeit zu verstehen. Pädagoginnen/Pädagogen: Unterstützung der Jugendlichen bei der Bewältigung des Alltages Konfliktbearbeitung und dialogische Unterstützung der Jugendlichen beim Suchen nach Lösungen Förderung der Jugendlichen in der Entwicklung der Eigenverantwortung Pädagogische Abklärung im Rahmen des Alltages und des internen Programms Eltern- und Behördenkontakte Kinder- und Jugendpsychiaterin/Kinder- und Jugendpsychiater: Diagnostische Einzelgespräche und Begleitung der Jugendlichen Anamneseerhebung und Familiengespräche in Zusammenarbeit mit den anderen Disziplinen Forensische Begutachtungen in Zusammenarbeit mit den anderen Disziplinen Medizinische Ansprechperson Gruppengespräche in Zusammenarbeit mit der Psychologin/dem Psychologen Psychologin/Psychologe: Testpsychologische Untersuchungen und Berufsabklärung Schulische Abklärungen in Zusammenarbeit mit den anderen Disziplinen Anamneseerhebung und Familiengespräche in Zusammenarbeit mit den anderen Disziplinen Gruppengespräche in Zusammenarbeit mit der Kinder- und Jugendpsychiaterin/dem Kinder- und Jugendpsychiater Lehrkräfte: Methodisch didaktische Unterrichtsgestaltung Individuelle Förderung analog dem Wissens- und Ausbildungsstand der Jugendlichen Schulische Abklärung in Zusammenarbeit mit den anderen Disziplinen Erfassung der persönlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten der Jugendlichen Kontakt und ggf. Zusammenarbeit mit der Herkunftsschule oder weiterführenden Schulen Stand: 23.07.2013-6-