Cybermobbing unter Jugendlichen Sigrid Ehrmann Sozialpädagogin/ EDV-Dozentin und Beraterin
Wege der Internetnutzung 2012-2014 - in den letzten 14 Tagen - Handy/Smartphone 49 73 86 Computer/Laptop 82 87 96 Tablet-PC Spielkonsole 8 7 7 12 12 22 2014 (n=1.163) 2013 (n=1.138) 2012 (n=1.154) MP3-Player/iPod 2 4 7 Fernseher 5 3 2 0 25 50 75 100 Quelle: JIM 2012 - JIM 2014, Angaben in Prozent Basis: Befragte, die mind. alle 14 Tage das Internet nutzen
Was nutzen Kinder und Jugendliche im Netz? WhatsApp ist auf 94 % aller Handys aktiv Youtube wird von mehr als 50 % genutzt Instagram nutzen mehr als 49% Facebook wird immer weniger genutzt (ca.35 %) (JIM Studie 2014)
Bedeutung der Online- Kommunikation für Jugendliche Sich selbstbestimmte Freiräume suchen: Abgrenzung von Erwachsenen. Sich beteiligen: sich positionieren, sich verorten, Stellung beziehen zu unterschiedlichen Themen, positive oder kritische Rückmeldung erfahren und erwidern Sich als kompetent erleben: Bestätigung über Ausleben ihrer Interessen, für ihr Handeln & Denken. Stolz sein über eigene Fähigkeiten und Kenntnisse.
Begriffe Mobbing = (engl.) to mob=anpöbeln Negative Handlungen über einen längeren Zeitraum, wiederholend, von einem oder mehreren ausgehend Cyber-Mobbing= Übertragung des Mobbings auf das Internet Happy Slapping=Mittäter filmen per Handy das Schikanieren des Opfers und geben es an andere weiter
Was ist neu an Cybermobbing? Mobbing findet rund um die Uhr statt, die eigenen vier Wände schützen nicht vor Attacken Publikum ist unüberschaubar groß Inhalte, die längst vergessen waren, kommen wieder in die Öffentlichkeit Täter können anonym bleiben Manchmal versehentlich geschehen, da man sich der Öffentlichkeit des Netzes nicht bewusst ist. (vgl. Crown, Childnet International)
Cybermobbing Fakten 38 % der 12-19 jährigen haben schon erlebt das ihre Freunde im Netz fertig gemacht wurden (Mädchen öfter betroffen) 17% sagen, das über sie schon Unwahres im Netz berichtet wurde. 25 % haben schon im Freundeskreis erlebt, das unerlaubt Bilder eingestellt wurden. (JIM Studie 2014)
Auswirkungen bei den Opfern Opfer sucht das "Problem" erst einmal bei sich selbst, und dies oft über längere Zeit. Nur selten informiert ein Schüler oder eine Schülerin einen Lehrer oder erzählt den Eltern, was tagtäglich passiert. Verlust des Selbstvertrauens Schlafstörungen und Konzentrationsprobleme depressive Tendenzen und Passivität. Die Lernmotivation nimmt ab bis zu Lernunlust und Schulvermeidung.
Was sagt das Gesetz? Beleidigung 185 StGB Üble Nachrede 186 StGB Verleumdung 187 StGB Nötigung 240 StGB Recht am eigenen Bild 22 KunstUrhG
Was kann ein Betroffener tun? Eigenen Namen nach Inhalten googlen Das Internet ist öffentlich = Sicherheitseinstellungen beachten!!!! Meldefunktion der Sozialen Netzwerke nutzen Beweise sichern (Screenshot) Eltern/Lehrer/Vertrauensperson informieren und sich Hilfe holen (darüber reden!) Nicht provozieren lassen und nicht reagieren
Was können Mitschüler tun? Nicht zuschauen wie andere gemobbt werden! Das Opfer unterstützen! = die Zuschauer haben viel mehr Macht als sie denken!!!!
Was kann Schule tun? Wird ein Fall bekannt, muss Schule reagieren - was ist passiert? - wer ist beteiligt? - wie schwer ist der Vorfall? Mit den beteiligten Personen reden (befragen, Lösung finden) Elternabend veranstalten Polizei einbinden (müssen rechtliche Schritte eingeleitet werden?)
Was kann Schule tun? Informieren-informieren-informieren Jeder kann Opfer werden! Internet ist Öffentlichkeit! Welche Daten gehören ins Netz? Sicherheitseinstellungen der Sozialen Netzwerke bekannt machen. Lehrer müssen sich mit dem Internet auseinandersetzen Aktuell bleiben!
Was kann Schule tun? Lehrer sollten klar Standpunkt beziehen und versuchen, zumindest den "zusehenden" Mitschülern, möglichst aber auch den Tätern einen Perspektivwechsel zu ermöglichen.
Was kann Schule tun? In Schulen sollten präventive Maßnahmen gegen Gewalt und Mobbing durchgeführt werden und Projekte unterstützt werden, die das Schulklima verbessern und eine offene Atmosphäre und faire, konstruktive Gesprächsund Streitkultur ermöglichen
Was können Eltern tun? Sie sollten die Warnsignale von Mobbing kennen. Sie sollten ihr Kind ernst nehmen, wenn es z.b. morgens nicht mehr in die Schule gehen will, Magenschmerzen hat, Albträume hat, oft krank ist oder Schulsachen beschädigt nach Hause bringt.
Was können Eltern tun? Geben Sie ihrem Kind nicht vorschnell die Schuld an den negativen Online-Erfahrungen. Bei Mobbing-Verdacht sollten sie nicht übereilt mit dem Täter Kontakt aufnehmen, sondern die Schule informieren und fordern, dass gehandelt wird.
Was können Eltern tun? Reden Sie mit Ihrem Kinder über die Weitergabe von persönlichen Daten im Internet Stellen Sie Beweise sicher, wie Chatverläufe oder Screenshots Reagieren Sie nicht mit Handy- oder Internetverbot
Wo bekomme ich Hilfe Vertrauenslehrer/Schulsozialarbeiter Beratungsstelle für Kinder und Jugendliche in Stadt und Landkreis (Caritasverband) Jugendamt Café ABdate Jugendinformationsstelle (JUKUZ, Kirchhofweg) Jugendbeamte der Polizei (Bernd Herold Aschaffenburg)
Zum weiterlesen www.mobbing-in-derschule.info/ www.klicksafe.de www.mpfs.de (JIM-Studie) www.jugendinfo.de www.chatten-ohne-risiko.de www.watchyourweb.de
Vielen Dank für Ihr Interesse Sigrid Ehmann Jugendinformationsstelle des Stadtjugendrings Aschaffenburg