Pflege. Aus- und Weiterbildung

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Transkript:

Pflege Aus- und Weiterbildung

Die Autorin: Annette Kulbe, Jahrgang 1965, Dipl.-Pädagogin mit Ausbildung in Gestalttherapie und Gesprächsführung, Krankenschwester mit Palliative Care- Weiterbildung, Fachbuchautorin. Sie lebt in Kiel.

Annette Kulbe Grundwissen Psychologie, Soziologie und Pädagogik Lehrbuch für Pflegeberufe 2., überarbeitete Auflage Verlag W. Kohlhammer

Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und für die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen, Handelsnamen oder sonstigen Kennzeichen in diesem Buch berechtigt nicht zu der Annahme, dass diese von jedermann benutzt werden dürfen. Vielmehr kann es sich auch dann um eingetragene Warenzeichen oder sonstige gesetzlich geschützte Kennzeichen handeln, wenn sie nicht eigens als solche gekennzeichnet sind. 2., überarbeitete Auflage 2009 Alle Rechte vorbehalten 2001/2009 W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Gesamtherstellung: W. Kohlhammer Druckerei GmbH + Co. Stuttgart Printed in Germany ISBN 978-3-17-020803-2 E-Book-Formate: pdf: ISBN 978-3-17-02 6452-6

Vorwort zur 2. Auflage 5 Vorwort zur 2. Auflage Das Buch vermittelt professionell Pflegenden psychologische, soziologische und pädagogische Kenntnisse für den Pflegealltag, die für eine konstruktive Kommunikation und die vielschichtigen Beziehungen zwischen Pflegenden und Patienten sowie im Pflegeteam unverzichtbar sind. Es bietet sowohl berufserfahrenen als auch Auszubildenden der Pflege nützliches Fachwissen. In der Neuauflage des Lehrbuchs werden die Schwerpunkte des aktuellen Krankenpflegegesetzes als auch der Prüfungsordnung berücksichtigt: Die eigenverantwortliche Mitwirkung Pflegender, die verstärkt selbstständig die Beratung, Anleitung und Unterstützung des Patienten und seiner Angehörigen übernehmen und durchführen sollen. Es geht darum, sich in die Situation des Patienten einzufühlen und den Betroffenen in gezielten Beratungsgesprächen bei der Auseinandersetzung mit der Krankheit/ Krankheitssituation zu unterstützen, als auch zukünftiges gesundheitspräventives Verhalten zu vermitteln. Der Patient soll dadurch den selbstständigen Umgang mit seiner neuen Lebens(Krankheits)situation lernen (z. B. nach Herzinfarkt oder einer Krebsdiagnose); d. h. der Patient soll im Krankenhaus nicht nur pflegerisch versorgt sein, er setzt sich auch mit der Krankheit auseinander und soll sich nach der Entlassung damit zurechtfinden können. Die dafür unentbehrliche Kommunikation und Gesprächsführung wurden deshalb um die Themen Beratung, Konflikte und Mediation ergänzt. Der Pflegeberuf beinhaltet so viel mehr als reine Krankenpflege. Kenntnisse aus Psychologie, Soziologie und Pädagogik sind inzwischen unabdingbar geworden. Die Absicht dieses Buchs ist es deshalb, Pflegenden auf anschauliche und anwendungsorientierte Weise Basiswissen aus diesen Bereichen zu vermitteln, um die psychologische, soziologische und pädagogische berufliche Kompetenz zu erhöhen. Mein Anliegen als Autorin besteht darin, einen sinnvollen Beitrag für die moderne, qualifizierte Pflege zu leisten. Sinnvoll bedeutet für mich, unverzichtbares Sachwissen auf lebendige Weise an interessierte Pflegekräfte zu vermitteln. Ich wünsche mir, dass Sie als Leser/innen das theoretische Know-how dieses Buchs für die Pflegepraxis auch (be)nutzen und anwenden können. Wenn es Spaß macht, Gelerntes im Pflegealltag auszuprobieren, erweitert das nicht nur die berufliche Kompetenz, es erhöht die berufliche Zufriedenheit bei der täglichen Pflegetätigkeit. Aufgrund der besseren Lesbarkeit wurde für alle Berufs- und Funktionsbezeichnungen vorwiegend die männliche Form gewählt. Die weibliche Form ist hierbei selbstverständlich immer eingeschlossen. Kiel, im April 2009... Annette Kulbe

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Inhalt 7 Inhalt Vorwort zur 2. Auflage... 5 1 Pflege und Psychologie, Soziologie und Pädagogik... 13 1.1 Entwicklungstendenzen und Veränderungen in der Pflege... 13 1.2 Psychologie... 14 1.3 Soziologie... 14 1.4 Pädagogik... 15 1.5 Die Nutzen-Frage... 16 1.6 Die Frage der Anwendung... 17 1.7 Verknüpfung/Vernetzung... 17 2 Gesundheit im neuen Verständnis... 18 2.1 Was ist Gesundheit? Zum unterschiedlichen Verständnis von Gesundheit und Krankheit... 18 2.2 Das Laienverständnis von Gesundheit Wann fühlen Menschen sich gesund?... 21 2.3 Das bio-psycho-soziale Verständnis von Gesundheit/Krankheit... 23 3 Krankheit psychosoziale Aspekte... 25 3.1 Gesundheit, Krankheit und Pflege... 25 3.2 Der kranke Mensch... 25 3.3 Primärer und sekundärer Krankheitsgewinn... 26 3.4 Das Konzept der Krankenrolle... 27 3.5 Patientenkarriere... 28 3.6 Krankheitsverhalten... 29 4 Der Patient und seine Sichtweise... 34 4.1 Einführung in die Welt des Patienten... 34 4.1.1 Der Mensch im Krankenhaus... 34 4.1.2 Reaktionen auf den Krankenhausalltag... 35 4.1.3 Egozentrische Reaktionen des Patienten... 37 4.2 Die Krankenhauswelt: Von der Einweisung ins Krankenhaus bis zum Stationsalltag... 38 4.3 Krankheitserleben und Krankheitsbewältigung... 40 4.3.1 Krankheitserleben... 40 4.3.2 Krankheitsbewältigung (Coping)... 40 4.4 Die Kooperationsbereitschaft des Patienten (Compliance)... 43 5 Psychologische Grundlagen menschlichen Verhaltens und Erlebens... 45 5.1 Was ist Psychologie?... 45

8 Inhalt 5.1.1 Menschliches Verhalten und Erleben... 46 5.1.2 Erklärung des menschlichen Verhaltens und Erlebens.. 46 5.2 Unterschied zwischen Alltagspsychologie und wissenschaftlicher Psychologie... 48 5.3 Ziele und Methoden der Psychologie... 49 5.4 Wie kann menschliches Verhalten und Erleben wissenschaftlich erfasst werden?... 50 5.5 Grundrichtungen der Psychologie... 52 5.5.1 Tiefenpsychologie... 52 5.5.2 Lern- und Verhaltenspsychologie... 53 5.5.3 Humanistische Psychologie... 53 5.5.4 Systemische Psychologie... 54 5.6 Teilbereiche der speziellen Psychologie... 56 5.7 Auswahl spezieller Teildisziplinen der Psychologie für die Pflege... 57 5.7.1 Entwicklungspsychologie... 57 5.7.2 Persönlichkeitspsychologie (Differenzielle Psychologie). 58 5.7.3 Sozialpsychologie... 58 5.7.4 Klinische Psychologie... 58 5.7.5 Medizinische Psychologie... 59 5.8 Psychologie in Abgrenzung zu anderen verwandten Wissenschaften... 59 5.8.1 Soziologie... 59 5.8.2 Pädagogik... 60 5.8.3 Psychiatrie... 60 5.8.4 Sozialpsychiatrie... 61 5.8.5 Psychosomatik... 61 5.8.6 Psychotherapie... 61 5.8.7 Psychohygiene... 62 5.9 Konfliktmanagement und Mediation... 62 6 Motive und Bedürfnisse... 64 6.1 Motivationspsychologie was Menschen zum Handeln bewegt... 64 6.1.1 Motiv und Motivation... 64 6.1.2 Motivkonflikt und Motivverschiebung... 65 6.1.3 Wie entsteht Motivation?... 65 6.2 Menschliche Bedürfnisse die Bedürfnishierarchie... 66 6.3 Bedürfnisse im Krankenhaus... 67 6.3.1 Patientenbedürfnisse... 67 6.3.2 Bedürfnisse des Pflegepersonals... 69 6.4 Attribution: Warum -Fragen des Menschen... 69 6.4.1 Das menschliche Bedürfnis nach Antworten und Erklärungen... 69 6.4.2 Ursachenvielfalt, Patientenverhalten und Attribution... 70 7 Wahrnehmung und Wirklichkeit psychologische Aspekte... 72 7.1 Wahrnehmungspsychologie und Wahrnehmung... 73 7.2 Grundwissen Sinnesorgane... 75 7.2.1 Organisationsprinzipien der menschlichen Wahrnehmung... 75

Inhalt 9 7.2.2 Wahrnehmungsverarbeitung... 77 7.2.3 Der erste Eindruck wie Menschen einander wahrnehmen... 77 7.3 Wahrnehmungsfehler... 78 7.4 Wahrnehmung und Pflege... 81 7.5 Gestörte Wahrnehmung... 82 8 Kommunikation zwischenmenschliche Beziehungen im Spannungsfeld von Pflege und Krankheit... 84 8.1 Was ist Kommunikation?... 84 8.2 Verbale und nonverbale Kommunikation... 84 8.2.1 Verbale Kommunikation... 85 8.2.2 Nonverbale Kommunikation... 85 8.3 Wie funktioniert Kommunikation?... 88 8.3.1 Die vier Seiten einer Nachricht... 89 8.3.2 Die vier Ohren des Empfängers... 91 8.3.3 Grundannahmen menschlicher Kommunikation: Die Kommunikationsgesetze... 92 8.4 Kommunikationsstörungen... 94 8.4.1 Störungen im Senderbereich... 94 8.4.2 Störungen im Empfängerbereich... 95 8.4.3 Störungen der Kommunikationsgesetze... 95 8.4.4 Paradoxe Botschaften (Double Bind)... 95 8.5 Wie können Kommunikationsstörungen verhindert oder behoben werden?... 96 8.6 Krankheit und Kommunikation... 97 8.6.1 Ausdrucksweisen des Körpers bei Krankheit... 97 8.6.2 Krankenbeobachtung... 97 8.6.3 Nonverbale Ausdrucksweisen des Körpers bei Krankheit... 98 8.6.4 Körperkontakt und Kommunikation in der Pflege: Nähe und Distanz... 99 9 Gesprächsführung ein zentraler Aspekt in der Pflege.. 101 9.1 Einführung... 101 9.2 Gesprächsarten... 101 9.3 Ich-zentrierte und partner-/patientenorientierte Gesprächsführung... 103 9.4 Humanistische Grundhaltungen der Gesprächsführung. 104 9.5 Gesprächsführung lernen... 106 9.5.1 Welche Faktoren beeinflussen ein Gespräch?... 106 9.5.2 Ausgewählte Gesprächsbausteine für Pflegende... 107 9.5.3 Tipps... 109 9.6 Beratung... 110 10 Soziale Einstellungen wie Menschen sich begegnen... 112 10.1 Typologie... 112 10.1.1 Einstellungen... 112 10.1.2 Vorurteile... 113 10.1.3 Stereotype... 113 10.1.4 Stigmata... 114 10.2 Funktionen sozialer Einstellungen... 114

10 Inhalt 10.2.1 Orientierungshilfe und Vermeiden von Unsicherheit... 115 10.2.2 Bewertungsfunktion... 115 10.2.3 Handlungsfunktion... 115 11 Menschliche Rollen soziologische und psychologische Aspekte... 117 11.1 Die Bedeutung von Rollen und Normen... 117 11.2 Rollenerwartungen, Rollenattribute und -stereotype... 118 11.3 Typische Rollenkonflikte... 119 11.4 Welche Lösungsmöglichkeiten gibt es, wenn Rollenkonflikte bestehen?... 120 11.5 Die Rolle des Pflegeschülers... 122 12 Die Gruppe Funktion und Bedeutung... 124 12.1 Was heißt eigentlich Gruppe?... 124 12.2 Gruppenarten... 126 12.3 Gruppenfunktionen und ihre Bedeutung... 129 12.4 Entwicklungsprozesse von Gruppen Gruppenphasen.. 131 13 Führen und Leiten gruppendynamische Aspekte... 135 13.1 Gruppenleitung Aufgaben und Probleme... 135 13.2 Führungspersönlichkeit und Macht... 136 13.3 Führungsstile... 138 13.3.1 Der autoritäre Führungsstil... 138 13.3.2 Team ohne Leitung... 140 13.3.3 Der demokratische Führungsstil... 141 14 Erziehung pädagogisches Handwerkszeug für die Pflege... 142 14.1 Das Grundverständnis von Erziehung... 143 14.2 Erziehungsbedürftigkeit und Erziehungsfähigkeit des Menschen... 144 14.3 Erziehungsstile Führungsstile... 145 14.4 Das wissenschaftliche Verständnis von Erziehung in der Pädagogik... 146 14.5 Erziehungsziele... 147 14.6 Pflegepädagogik Erziehen in der Pflege... 147 14.6.1 Wo und wann erziehen Pflegende?... 148 14.6.2 Erziehungsbedürftigkeit und Erziehungsfähigkeit des Patienten (Patientenedukation)... 149 14.6.3 Jeder erzieht jeden... 150 14.7 Spezielle pflege-pädagogische Beratungsaufgaben: Informieren und Instruieren... 151 15 Professionell Pflegende Belastungen im Pflegeberuf... 154 15.1 Einführung... 154 15.2 Anforderungen im Pflegeberuf... 154 15.2.1 Gefühls- und Beziehungsarbeit... 154 15.2.2 Spezielle Belastungen des Pflegeberufs... 155 15.2.3 Belastungen durch zwischenmenschliche Beziehungen im Pflegealltag... 161 15.2.4 Extremfall: Mobbing... 162

Inhalt 11 16 Berufliche Belastungen Stress und Stressbewältigung. 166 16.1 Was ist Stress?... 166 16.1.1 Zwischen Eustress und Distress die richtige Stressdosis... 168 16.1.2 Typische Stress-Symptomatik... 170 16.2 Stressbewältigung... 175 16.2.1 Psychohygiene... 175 16.2.2 Stressanalyse... 175 16.2.3 Strategien zur Stressbewältigung... 176 Literaturverzeichnis... 180 Stichwortverzeichnis... 182

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1 Pflege und Psychologie, Soziologie und Pädagogik 13 1 Pflege und Psychologie, Soziologie und Pädagogik 1.1 Entwicklungstendenzen und Veränderungen in der Pflege Pflege und Medizin sind auf dem Weg zu einem ganzheitlichen Verständnis über Gesundheit, Krankheit und der Krankheitssituation des Patienten: Man geht heute nicht mehr vorwiegend nur von gezielter Krankheitsbekämpfung aus, der Schwerpunkt liegt vielmehr in der Gesundheitserhaltung (Prävention) und Krankheitsverhütung. Die Frage ist nicht mehr, wie besiegen wir Krankheit, sondern was können wir für unsere Gesundheit tun. Damit verknüpft sind die neuen Aufgaben im Pflegebereich: Beratung, Begleitung und Anleitung zu gesundheitsfördernden Verhalten bzw. zum selbständigen Umgang mit einer Krankheit, z. B. bei Diabetesoder Herzinfarktpatienten. D. h. der Patient wird aktiv in seinen Gesundheitsprozess einbezogen, er hat Mitspracherecht, wird aber auch zur Mithilfe, z. B. zum lernen, sich Insulin zu spritzen, angehalten. Aufgrund dieses Verständnisses werden heute vermehrt andere therapeutische Heilungsverfahren als Ergänzung zur Klassischen Schulmedizin für den Genesungsprozess bei Patienten angewandt (Homöopathie, Physiotherapie, Psychotherapie, bewährte Hausmittel u. a.). Tendenziell zeigt sich eine neue Offenheit/Bereitschaft gegenüber ergänzenden alternativen Möglichkeiten der Heilung. Die Erkenntnis, dass Krankheit nicht immer nur die Folge einer bestimmten Ursache allein sein kann, wie im Falle des Grippevirus, zeigen die deutlich zunehmenden psychosomatischen Erkrankungen (Asthma, Allergien, Gastritis) oder Zivilisationskrankheiten (Herzinfarkt, Stresskrankheiten, Rückenprobleme). Auch die Tatsache, dass zunehmend mehr Patienten aus dem Krankenhaus als geheilt entlassen werden da medikamentös eingestellt oder chirurgisch therapiert sich aber dennoch nicht gesund fühlen, beweißt, dass gesund sein nicht gleich geheilt sein bedeuten muss. Diese Erfahrungen haben schließlich zum multikausalen (mehrere Ursachen) oder multifaktoriellen (mehrere Faktoren umfassenden) Gesundheits- bzw. Krankheitsverständnis geführt. Ganzheitliches Verständnis Auswirkungen auf Medizin und Pflege Wichtig: Durch unsere veränderten Umweltbedingungen (Stress, Lärm, Ozon, Luftverschmutzung) und Lebensverhältnisse (Leistungsdruck, Arbeitslosigkeit, Zeitnot) spielen zunehmend mehrere verschiedene Ursachen zusammen eine Rolle bei der Krankheitsentstehung. Neben biomedizinischen Krankheitserregern finden sich vermehrt psycho-soziale Krankheitsursachen. Psychische Probleme und soziale Umstände sind immer häufiger Auslöser für (chronische) Krankheiten oder eine gewisse Resistenz gegenüber der gängigen medizinischen Therapie.

14 1 Pflege und Psychologie, Soziologie und Pädagogik Rollen von Pflegekräften und Ärzten Diese Faktoren- und Ursachenvielfalt der Krankheitsentstehung verlangen deshalb auch in den Bereichen Medizin und Pflege nach Alternativen im Umgang mit dem Patienten, seiner Krankheitssituation und Genesung. Die Bedürfnisse, Fragen und Probleme des heutigen Patienten gehen über die ursprüngliche Grund- und Behandlungspflege weit hinaus. Deshalb sind Kenntnisse aus Psychologie, Soziologie und Pädagogik für Pflegende inzwischen unabdingbar. 1.2 Psychologie Wichtig: Die Psychologie erforscht menschliches Verhalten und Erleben. Sie geht Fragen nach, warum und wie sich Menschen verhalten; warum Menschen lernen, motiviert sind; wie sie wahrnehmen; wie sie Dinge erleben. Definitionen: Verhalten bezieht sich auf die Bereiche Gestik, Mimik, Körperhaltungen, Körperausdruck und physiologische Vorgänge im Zusammenhang mit inneren Prozessen (Stimmungen, Gefühle). Wenn beispielsweise jemand an etwas Unangenehmes denkt und daraufhin schwitzt oder zittert; wenn jemand sich freut und rot wird; wenn jemand Angst hat und ihm übel wird vor einer Prüfung. Erleben umfasst die Vielzahl von Gefühlen, inneren Stimmungen und Gedanken zu oder über etwas (Menschen, Situationen, Erinnerungen, Sehnsüchte, Ängste). Jeder Mensch erlebt die Welt, Situationen oder andere Menschen auf seine individuelle Weise. Deshalb können auch zwei Menschen ein und dieselbe Situation ganz verschieden wahrnehmen, und beide haben auf ihre Weise recht in dem, wie sie etwas erleben. Es entspricht ihrem Erleben, ihrer Art der Wahrnehmung. Psychologie und Pflege Da im Zentrum der Pflege die Tätigkeit mit kranken Menschen steht, sind Kenntnisse, die sich mit dem Verhalten und Erleben von Menschen befassen, nützlich. So kann Pflege sinnvoll durch Psychologie ergänzt werden. 1.3 Soziologie Wichtig: Die Soziologie oder Gesellschaftslehre untersucht Gruppen unterschiedlichster Art (Institutionen, Organisationen, Teams) und die Beziehungen und Wechselwirkungen der einzelnen Gruppenmitglieder untereinander. Sie erforscht Gruppenregeln, Gruppenstrukturen und Gruppenprozesse von der Kleingruppe bis zu Völkern. Spezialgebiete stellen die Untersuchungen von sozialen Rollen oder sozialen Einstellungen (Vorurteilen und Stigmatisierungsprozessen) dar.