Pressekonferenz zum Tag der Wohnungswirtschaft 10. November 2015, Hotel Melia Berlin Bezahlbarer Wohnraum, Zuwanderung, Integration Aktuelle Herausforderungen auf dem Wohnungsmarkt Axel Gedaschko Präsident des GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen 1
Wanderungsdimensionen in Deutschland Vergleich Binnenwanderung/Außenwanderung Zuzüge über die Gemeindegrenze in Deutschland 2005 bis 2013 24% Binnenwanderung Außenwanderung 1,2 Millionen im Jahr 2013 17% 3,8 Millionen im Jahr 2013 76% 83% 2003 2004 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Quelle: Statistisches Bundesamt, Wanderungsstatistik, Fachserie 1 - Reihe 1.2; 2
Wanderungen regional selektiv Bevölkerungsentwicklung in Deutschland 2000 2013 nach Kreisstrukturtypen Quelle: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes des Bundes und der Länder (Umschätzungen nach Zensuskorrektur bis 2010 durch das BBSR) GdW Schrader - 29.07.2015 3
Wanderung aus dem Ausland nach Deutschland Zuzüge, Fortzüge und Nettozuwanderung 1950 2015 1 500 1 250 in 1.000 Personen Trendwende bei Zuwanderung ab 2010 1 000 750 500? Saldo Zuzüge Fortzüge 250? 2016: 650.000? - 250-500 2014: Zuwanderungssaldo von 550.000 Personen 2015: Plus von 850.000 Personen möglich - 750-1 000 Quelle: Statistisches Bundesamt, Wanderungsstatistik; bis 1990 nur früheres Bundesgebiet; 2015/2016 eigene Schätzung GdW-Schrader - 28.10.2015 4 4
Zuzüge von Nicht-Deutschen Herkunftsgebiete nach ausgewählten Großregionen 2007 bis 2014 Rest der Welt 25% Europäische Union 24% 14% 62% Übriges Europa 13% 2007 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 62% Quelle: Statistisches Bundesamt, Wanderungsstatistik, Fachserie 1 - Reihe 1.2; vorläufige Daten für 2014 5
Die 15 wichtigsten Herkunftsländer der Nettozuwanderung 2014 Verteilung des Wanderungssaldo Nichtdeutscher auf ausgewählte Länder und Großregionen Rest außereuropäisches Ausland 103.072 Rest Europa 32.007 75.040 Rumänien 61.982 Syrien Wanderungssaldo 2014 insgesamt 577.000 Personen Rest EU-Länder 34.364 Indien 8.524 China 8.925 Albanien 10.215 Afghanistan 10.480 Griechenland 14.239 Kosovo 14.259 Serbien 15.605 Spanien 16.380 16.508 Ungarn 26.983 33.285 Kroatien 36.556 Bulgarien 58.500 Italien Polen Quelle: Statistisches Bundesamt, Wanderungsstatistik, Fachserie 1 - Reihe 1.2; vorläufige Daten für 2014 6
Flucht nach Deutschland: Die zehn zugangsstärksten Herkunftsländer Asylerstanträge Januar bis Oktober 2015 Gesamtzahl der Erstanträge: 331.226 Quelle: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sichere Herkunftsstaaten (31,5 % unter den zehn zugangsstärksten Staaten) 7
Bereits vor der Flüchtlingskrise: Wohnungsnachfrage wuchs stärker als Bautätigkeit Nachholbedarf (Wohnungsdefizit) vor allem in Metropolen und Universitätsstädten aus den Jahren 2009 bis 2015 Bautätigkeit geringer als Wohnungsbedarf Wohnungsneubau im Durchschnitt 2009 bis 2015 p. a. Defizit p.a. 205.000 WE p.a. 37.000 WE p.a. kumulierte Differenz ca. 260.000 WE Zuwanderung höher als gedacht Wohnungsbedarf erwartete Zuwanderung 2009-2015 Zusatzbedarf tatsächliche Zuwanderung 560.000 WE 540.000 WE (Es kamen zwischen 2009 und 2015 rund 2,75 Mio. Zuwanderer, rund 1,35 Millionen mehr als erwartet) + Quelle: Studie des Pestel-Instituts (2015): Modellrechnungen zum sozialen Wohnungsbau Wohnungsdefizit 2015 ca. 800.000 WE 8
Zusatzbedarf in Folge weiter starker Flüchtlingszuwanderung Eintreffende Flüchtlinge 2015: 850.000 bis 1 Mio. Personen rund 340.000 bis 400.000 zusätzliche Einwohner. Daraus folgt ein Wohnungsbedarf von 136.000 bis 160.000 WE. Für jeweils 100.000 weitere Flüchtlinge folgt ein Wohnungsbedarf von 16.000 Wohnungen. 9
Derzeitige Bautätigkeit und zukünftiger Wohnungsbedarf bis 2020 Fertigstellungen und Baugenehmigungen seit 1996 Wohnungen 700 000 600 000 500 000 400 000 300 000 200 000 100 000 Bautätigkeit Baugenehmigungen Baufertigstellungen 284.900 245.325 Bedarfsprognose Neubaubedarf p.a. bei zusätzlicher Berücksichtigung des aufgestauten Nachholbedarfs sowie einer erhöhten Zuwanderung 400.000 272.000 Neubaubedarf p.a. BBSR Prognose - Quelle: BBSR-Analysen kompakt 07/2015, Wohnungsmarktprognose 2030 sowie Studie des Pestel-Instituts (2015): Modellrechnungen zum sozialen Wohnungsbau GdW-Schrader - 06.07.2015 10
Bedarf an bezahlbaren Wohnungen Neustart des sozialen Wohnungsbaus Wohnungsbau 2011-2015 sowie Wohnungsbedarf 2016-2025 zur Abdeckung des aktuellen Bedarfes und zum Abbau des Wohnungsdefizits Quelle: Studie des Pestel-Instituts (2015): Modellrechnungen zum sozialen Wohnungsbau 11
Leerstand vor allem bei Privateigentümern/ Kleinvermietern, Zensus 2011 leer stehende Wohnungen in Wohngebäuden ohne Wohnheime nach Eigentümergruppen Insgesamt standen nach Zensus 2011 1,7 Mio. Wohnungen in Wohngebäuden leer rd. 310.000 davon bei GdW Unternehmen im Jahr 2011 bis Ende 2014 Rückgang um 18 % auf 253.000 WE davon unmittelbar verfügbar 124.000 WE Wohnungsgenossenschaft 111.033 6% Kommune oder kommunales Wohnungsunternehmen 188.087 11% Privatwirtschaftliches Wohnungsunternehmen 128.412 7% Anderes privatwirtschaftliches Unternehmen 50.293 3% Privatperson/-en 929.192 55% Quelle: Zensus 9. Mai 2011, Auswertungsstand der Ergebnisse Mai 2014 Gemeinschaft von Wohnungseigentümern/- innen 270.188 16% Bund oder Land 14.823 1% Organisation ohne Erwerbszweck (z.b. Kirche) 10.298 1% GdW-Schrader - 20.10.2015 12