BEST PRACTICE. Unterrichtsvorbereitung. Fächerübergreifender Projektunterricht

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Transkript:

BEST PRACTICE Unterrichtsvorbereitung Fächerübergreifender Projektunterricht Thema Interkulturalität - Gleichheit und Verschiedenheit von ethnischen Gruppen und Kulturen Schule: Alter: 13 14 Dauer: 50 Minuten Max. Anzahl Teilnehmer: Geeignet für die ganze Klasse Empfohlen für 20-30 Schüler/innen Ordnungsrahmen Tische und Sessel (falls gewünscht) Unterrichtsmaterial Hintergrundinformation Ordnungsrahmen: Sitzkreis Arbeitsform: 3-4 Kleingruppen an Tischen Kugelschreiber, Flip-Chart mit großen leeren Blättern/Postern, Wandtafel, Kreide Hintergrundinformation für Lehrer siehe Punkt 6. im Anhang: Texte, Materialien, Prints, Folien, Wandtafel, usw. (Hintergrundinformation für Lehrer) Literatur JAKLOVÁ A.: Interkulturalita a interkulturní komunikace. In Člověk jazyk text. České Budějovice: Jihočeská univerzita, 2008, s. 61-64. MARADA, R.: Etnická různost a občanská jednota. Brno : Centrum pro studium demokracie a kultury, 2006. Mosty do budoucnosti: Dialog mezi civilizacemi. Brno: Doplněk. 2005. PRŮCHA, J.: Interkulturní psychologie. Praha: Portál, 2004. http://konference.osu.cz/cestina/dok/2009/zahradnikovaandrea.pdf http://clanky.rvp.cz/keyword/interkulturalita/ http://www.pedagog.ic.cz/skarupska_dok/soubory/multikultura lismus.pdf http://www.genderstudies.cz/aktivity/projekt.shtml?cmd%5b2 828%5D=x-2828-2130704 http://www.lmg.ulg.ac.be/articles/intercult_en.html

Didaktische Hinweise Rolle des Beobachters bzw. Moderators Die folgenden Grundsätze sollen hervorgehoben werden: Richtlinien über Grundhaltungen, die auf der Motivationstheorie beruhen. Der Grundsatz der gesamtheitlichen Entwicklung der Schüler, die kognitive, emotionale und affektive Aspekte der Persönlichkeitsentwicklung einschließt. Der Grundsatz theoretische Kenntnisse mit der praktischen Anwendung zu verknüpfen, damit die Schüler lernen das Wissen in der Praxis anzuwenden. Der Grundsatz der Angemessenheit, bezogen auf Alter, Wissensstand, Geschlecht, Sprache usw. Der Grundsatz der Emotionalisierung, damit Lehrer - unter anderem eine positive Arbeitsatmosphäre schaffen können. Der Grundsatz der Konsistenz /Übereinstimmung, wenn Wissen angewendet und weiterentwickelt wird. Der Grundsatz des Feedback ist sehr wichtig. Positives Feedback ist notwendig, bedeutet jedoch nicht, dass Lehrer negatives Feedback vollständig vermeiden sollten. Positives Feedback sollte jedoch vorherrschen. Überzeugen Sie sich, dass und wie im Lehrplan die Phase der Pubertät berücksichtigt wird. Moderator. Vorschläge für die Beobachtung: Zeigen sich geschlechtsspezifische Unterschiede, wenn Jungen bzw. Mädchen verschiedene ethnische Gruppen/ Nationen beschreiben? Zeigt sich ein Unterschied zwischen Mädchen und Jungen wenn sie spezielle Merkmalen ethnischer Gruppen oder Nationen beschreiben? Zeigen sich irgendwelche Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen, wenn sie positive oder negative Eigenschaften beschreiben? Wenn Ja, welche sind das? 1. Voraussetzungen: Wissen über den Unterschied zwischen Ethnien und Nationen Grundkenntnisse über die Problematik der sozialen Anerkennung, Gründe und Fehler im Zusammenhang mit sozialen Sichtweisen und Einschätzungen. 2. Inhalt: 1. Offene Diskussion: Was bedeuten die Begriffe Nation, Ethnien? Welche verschiedenen Nationen und ethnische Gruppen leben in der Umgebung der Schüler? 2. Anleitung für die Aufgabenstellung: Ratet, wer das ist.

Lehrer erklärt den Schülern, wie sie dabei Schritt für Schritt vorgehen sollen. Lehrer überzeugt sich, dass die Schüler die Instruktionen verstanden haben. 3. Die Klasse wird in 4 oder 5 Gruppen mit je 5-6 Teilnehmern aufgeteilt. 4. Jeder Gruppe wird eine ethnische Gruppe/Nation zugeteilt bzw. sie wählt eine, ohne jedoch den anderen zu sagen, welche gewählt wurde. 5. Jede Gruppe arbeitet unabhängig von den anderen und schreibt auf der Flip-Chart oder dem Poster wesentliche Merkmale dieser ethnischen Gruppe/Nation auf (typisches Verhalten, Gewohnheiten, Traditionen, traditionelles Essen, traditionelle Kleidung, traditionelle Feste). Es sind weder visuelle noch auditive Wiedergaben der Eigenschaften erlaubt. 6. Nach der Fertigstellung der Arbeit präsentiert jede Gruppe den anderen, welche Merkmale der spezifischen ethnischen Gruppe/Nation sie gefunden haben. 7. Die restlichen Teilnehmer versuchen zu erraten, über welche ethnische Gruppe/Nation berichtet wurde. Dabei stützen sie sich auf die Eigenschaften, die sie in der Präsentation der vorgestellten ethnischen Gruppe/Nation wahrgenommen haben. 8. Diskussion: Zusammenfassung der Erkenntnisse über verschiedenen Ethnien/ Nationen, und deren Gleichheit bzw. Verschiedenheit. - Wodurch wird unsere Wahrnehmung von anderen beeinflusst? Welche Stereotypien und Fehler in der Wahrnehmung von anderen sind uns aufgefallen? Wie kann man Stereotypien und Fehler in der Wahrnehmung anderer vermeiden?

3. Unterrichtsablauf Dauer Zeitrahmen Ziel Lehreraktivität Schüleraktivität Unterrichtssituation: Inhalte, Arbeitsformen, Medien Lernziel(e) / Kompetenzentwicklung Lernzielkontrolle 5 min Vergewissern Sie sich über den Kenntnisstand Ihrer Schüler zum Thema Interkulturalität. Motivierung der Schüler Beginnen Sie die Diskussion, vermitteln Sie unter den Schülern. Greifen Sie ein wenn erforderlich. Schüler diskutieren darüber, was Kultur, Nation, ethnische Gruppe, Interkulturalität bedeutet, letztlich benennen sie Ethnien/ Nationen, die in ihrer Umgebung leben Den Anfang bildet das Thema "Interkulturalität- Gleichheit und Ungleichheit der ethnischen Gruppen und Kulturen". Die Schüler sitzen mit dem Lehrer in einem Kreis. Inhalt: Lehrer fragt, was die Begriffe Kultur, Interkulturalität, Nation, Ethnien bedeuten. Schüler besprechen sich untereinander und versuchen, passende Antworten zu finden. Schüler nennen Nationen, Ethnien, die in ihrer Umgebung leben. Arbeitsform: - Gruppendiskussion Grundkenntnisse und Wissen über verschiedene ethnische und kulturelle Gruppen, die in der Umgebung der Schüler leben Positives Feedback (verbal)

5 min Anweisungen für die Schüler Lehrer: Erklärung der Aufgabenstellung Schüler hören den Erklärungen zu Im nächsten Schritt erhalten die Schüler Anweisungen zur Aufgabenstellung. Schüler sitzen im Kreis. Inhalt: Lehrer spricht zu den Schülern: Nun werden kleinere Gruppen (4-5 TN) gebildet. Jede Gruppe erhält ein großes unbeschriebenes Blatt / Poster. Jede Gruppe darf eine ethnische Gruppe/Nation wählen bzw. ihr wird ein solche zugeteilt, jedoch erfahren die anderen Gruppen nicht, welche (bleibt noch geheim). Jede Gruppe schreibt charakteristische Eigenschaften der ethnischen Gruppe auf, die ihr zugeteilt wurde/ die sie gewählt hat Der Inhalt solcher Merkmale kann sein: typisches Verhalten, Traditionen, Gewohnheiten, traditionelles Essen, traditionelle Kleidung, traditionelle Feste. Zu den Merkmalen gehört jedoch nicht das Aussehen (z.b. Farbe der Haut, der Augen, der Haare usw.) Nach Fertigstellung der Arbeit präsentiert jede Gruppe den anderen die Merkmale der spezifischen ethnischen Gruppe/Nation Die restlichen Gruppen versuchen zu erraten, welche ethnische Gruppe/Nation hinter den Merkmalen steckt. Ist alles klar? Gibt es noch irgendwelche Fragen? Die Schüler haben noch 10 Minuten Zeit, um an der Aufgabe weiter zu arbeiten

10 min Erkennen sozialer Merkmale und Entwicklung kritischen Denkens Lehrer übernimmt die Rolle des Beobachters und Moderators Schüler bearbeiten die Aufgabe in Kleingruppen Schüler arbeiten in kleinen Gruppen, besprechen und diskutieren im Rahmen der Kleingruppe gemeinsam und schreiben die Antworten auf das Papier. Unterstützung der Schüler darin Fähigkeiten zu entwickeln, die Unterschiede anderer Nationen bzw. ethnischer Gruppen zu erkennen und mit Angehörigen von verschiedenen soziokulturellen Gruppen zusammenzuarbeiten positive Anregungen, Motivation 15 min Entwicklung von kritischem Denken und Kommunikationskompetenz Lehrer übernimmt die Rolle des Beobachters und Moderators Präsentation der von den Gruppen erarbeiteten Ergebnisse, Versuch, die richtigen Antworten auf die Frage zu finden, "Wer ist damit gemeint?" Schüler sitzen wieder im Kreis, eine Gruppe nach der anderen präsentiert die Eigenschaften der speziellen Ethnie. Die übrigen Schüler versuchen zu erraten, welche Ethnische Gruppe gemeint ist Inhalt: eine Gruppe nach der anderen präsentiert die gefundenen Charakteristika. der Rest der Schüler errät, um welche Ethnie es sich handelt die Gruppe, die es errät erklärt, auf Grund welcher Eigenschaften sie diese Ethnie/Nation identifiziert hat. Schüler darauf vorbereiten, die Erfahrung mit Verschiedenheit, die sie im Alltag erleben, als etwas Natürliches und Gewöhnliches anzuerkennen und zu begreifen, wie man das erkennt und benennt. Schüler aufnahmebereit zu machen für den Meinungsaustausch, und zum Vergleich von Beziehungssystemen und Gewohnheiten. positives Feedback (verbal)

15 min Kognitive Entwicklung, Förderung kritischen Denkens, Entwicklung emotionaler Intelligenz (Anerkennung, Toleranz, Empathie) Moderator und Vermittler in der Diskussion Schüler diskutieren Schüler sitzen zusammen mit dem Lehrer im Kreis und diskutieren. Sie versuchen, zu Fragen im Rahmen des Themas Stellung zu nehmen Inhalt: Lehrer bewertet die Gruppenarbeit Lehrer stellt Fragen: 1. Was war bei der Aufgabe am schwierigsten? 2. Welche Merkmale einzelner ethnischer Gruppen/Nationen erweisen sich von herausragender Bedeutung 3. Worauf könnten unsere Vorurteile in der Wahrnehmung /Wertung anderer gegründet sein? 4. Wie können wir Stereotypien und falsche Vorstellungen über andere vermeiden? 5. Auf welche Weise können eurer Meinung nach andere ethnische Gruppen / Nationen unser Leben bereichern? Lehrer schließt diese Unterrichtseinheit und bewertet die einzelnen Arbeiten in positivem Sinn Stellung beziehen und das Verhalten bzw. die Werthaltungen der Schüler korrigieren. Darauf hinweisen, dass Ungleichheit als Gelegenheit für die persönliche Bereicherung und nicht als eine Quelle des Konflikts wahrgenommen werden soll. Helfen Sie den Schüler zu begreifen, dass Wissen in jedem Fall Einstellungen, Toleranz und Rücksichtnahme unter unterschiedlichen soziokulturellen Gruppen verbessert, Ermuntern Sie die Schüler zum Nachdenken über den kulturellen Hintergrund von Angehörigen anderer sozialen Gruppen und deren Anerkennung Abschließende, (möglichst positive) Bewertung der Arbeit

4. Eigenheiten der Geschlechter/ Genderspezifische Aspekte / Überleitung zu spezifischeren Themen (Empfehlungen): Gibt es Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen bei der Auswahl von Merkmalen/ Begriffen, die verwendet werden, um ethnischen Gruppen/Nationen zu beschreiben? Gibt es ein Unterschied zwischen Jungen und Mädchen in der Wahrnehmung bestimmter positiver oder negativer Eigenschaften? Wenn Ja, welche sind das? 5. Variationen, Besonderheiten: Die Aufgabenstellung ist leichter, wenn Schülerinnen und Schüler aus einer Liste von Ländern (statt ethnische Gruppe/Nationalität) wählen können oder ein Land zugeteilt bekommen. Dieses best practice ist auch für 14-15-jährige Schüler geeignet. Variante für das Spiel: es können auch spezielle Kategorien für das Poster gesammelt werden (z.b. Speisen, Gerichte, berühmte Persönlichkeiten, Reiseziele usw.) 6. Ergebnisse und Erfahrungen der Testphase: Die Erprobung dieses best practice hat ergeben, dass es eher für 14-15-jährige Schülerinnen und Schüler geeignet ist. Um den Kenntnisstand der Schülerinnen und Schüler zum Thema Interkulturalität zu erweitern, kann die Lehrerin/ der Lehrer den Schülerinnnen und Schülern in der Einstiegsphase bekannte Stereotype über das eigene Heimatland als Beispiel geben (ohne Nennung des Landes). Die Lehrerin/ der Lehrer sollte auf den Wissensstand der Schüler (bezüglich Interkulturalität, Stereotype, Klischees usw.) zurückgreifen und darauf aufbauen. Die Aufgabenstellung ist leichter, wenn die Schülerinnen und Schüler aus einer Liste von Ländern (statt ethnische Gruppe/ Nationalität) wählen können oder ein Land zugeteilt bekommen. Anhang: Texte, Materialien, Druckwerke, Folien, Wandtafel, usw.

Hintergrundinformation für Lehrer: A. Didaktische Grundsätze: 1. Prinzipien und Erkenntnisse 2. Prinzip der Gesamtsicht der Entwicklung/Entfaltung der Persönlichkeit von Schülern 3. Prinzip des Zusammenhangs von Theorie und Praxis 4. Prinzip der Verhältnismäßigkeit 5. Prinzip der individuellen Annäherung 6. Prinzip der Emotionalisierung 7. Prinzip der Beständigkeit/ Dauerhaftigkeit 8. Prinzip des Durchblicks, der klaren ungetrübten Sichtweise 9. Prinzip der Folgerichtigkeit 10. Prinzip der Rückkopplung B. Ethnizität/ Zugehörigkeit Der Begriff der Ethnizität bzw. Zugehörigkeit zu einer ethnischen Gruppe betrifft Aspekte von Beziehungen zwischen Gruppen, die sich selbst als deutlich verschieden von anderen sehen, und auch von anderen als kulturell verschieden wahrgenommen werden. Damit können jedoch auch Beziehungen innerhalb einer Gruppe oder Gemeinschaft gemeint sein, deren Angehörige sich selbst als verschieden betrachten, wobei Angehörige der Gruppe in einer hierarchischen Rangordnung innerhalb der Gemeinschaft stehen. Deshalb ist es notwendig, klar zwischen Ethnien und Gesellschaftsschichten zu unterscheiden. Wenn kulturelle Unterschiede einzelner Angehöriger einer Gruppe im Umgang mit den anderen der Gruppe zu erkennen sind weist das auf ethnische Elemente in den sozialen Beziehungen hin. Zugehörigkeit beinhaltet sowohl Aspekte der Stärkung/Aufwertung als auch der Minderung im Wechselspiel der gegenseitigen Wahrnehmung und Anerkennung, und beinhaltet damit auch Aspekte der Entwicklung der Selbsteinschätzung des Einzelnen. Literatur Eriksen, T. H.: Ethnicity and Nationalism. Anthropological Perspectives. London: Pluto Press 1993 (second, expanded edition 2002, third edition 2010). C. Nation Der Begriff Nation bezeichnet größere Gruppen von Menschen, denen gemeinsame kulturelle Merkmale wie eine gemeinsame Sprache, Tradition, Sitten, Abstammung oder Geschichte zugeschrieben werden. Das kann sich aber auch auf Menschen beziehen, die im gleichen Land leben und/oder eine gemeinsame Regierung haben. Man spricht dann auch von einem Nationalstaat. Der Begriff Nation kann in unterschiedlichen Bedeutungen angewendet werden, die Bedeutung des Begriffes hat sich im Lauf der Zeit verändert. http://en.wikipedia.org/wiki/ D. Sozialer Einfluss Wir können den Begriff des sozialen Einflusses als einen Prozess der Wahrnehmung einer anderen Person im Rahmen von gegenseitiger Beeinflussung verstehen. Eine Person wird beeinflusst a) von rein sachlichen Denkweise,

b) davon, wie sie sich selbst sieht/empfindet, c) wie sie von anderen Personen wahrgenommen wird. Die Wahrnehmung erfolgt beabsichtigt oder unbeabsichtigt, bewusst oder unbewusst, und ist beeinflusst von vorangegangenen Erfahrungen. Die Wahrnehmung von anderen besteht aus drei Komponenten/Faktoren: 1. Erwartungskomponente Steht unter starkem Einfluss der Erwartung bestimmter Verhaltensweisen, die als Voreingenommenheit bezeichnet werden (allgemeine Bereitschaft zu einer bestimmten Haltung/Einstellung), und der Fokussierung auf die Wahrnehmung ganz "bestimmter" Merkmale (selektive Empfindlichkeit gegenüber bestimmten Phänomenen und Erscheinungsformen). 2. Affektive Komponente Wird von Gefühlen beeinflusst, die die Wahrnehmung einer anderen Person verfälschen und/oder auf Vorurteilen beruhen, die wiederum auf eine emotionale Beeinflussung zurückgehen. 3. Übertragungskomponente Das Bestreben, bestimmte / typische inner(lich)e und äußer(lich)e Merkmale einer Person miteinander zu verknüpfen. E. Irrtümer in der Wahrnehmung (Wahrnehmungsstereotypien) a) Glorifizierungseffekt / "Nimbus-Fehler" Wenn wir uns bei der Wahrnehmung anderer Person irreführen lassen; wenn wir uns von etwas Bestimmten beeindrucken lassen, unabhängig davon, ob es sich dabei um einen positiven oder negativen Effekt handelt. b) Der erste Eindruck Wir lassen uns durch den ersten spontanen Eindruck von einer Person beeinflussen. c) Logischer Fehler Auf Grund bestimmter Erfahrungen glauben wir, dass Eigenschaften in einem logischen Zusammenhang mit anderen Eigenschaften stehen bzw. diese bedingen oder mit ihnen verknüpft sind. d) Moderationseffekt, Höflichkeit Wenn wir jemanden unkritischer einschätzen wegen seiner Aussagen oder Redensarten, oder weil nur er/sie uns sympathisch vorkommt oder sich uns gegenüber freundlich und hilfsbereit erweist. e) Effekt der soziale Position Wenn wir die soziale Position einer anderen Person kennen (Lehrer, Arzt...) und diese Person dann vor allem auf Basis der Eigenschaften beurteilen die ganz allgemein der spezifischen Gruppe zugeschrieben werden. f) Projektion Wir neigen dazu anzunehmen, dass die andere Person ähnliche Motive, Interessen, Einstellungen und Meinungen hat wir selber. g) Vorurteile und Stereotypien (Klischees) Eine stereotypische Wertschätzung beruht gewöhnlich auf einer Vereinfachung oder Verzerrung. Unabhängig von der speziellen Person setzen wir von Angehörigen einer

Gruppe deren gemeinsame Merkmale voraus. Vorverurteilung ist ein weit verbreitetes Klischee in sozialen Beziehungen. Das kann auf rassistische aber genauso gut auf andere Vorurteile zutreffen.