Hilfsangebote in Düsseldorf Olga Sokolova, Abt. für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Rheinische Kliniken, Kliniken der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf
Überblick: I. Aufbau und Angebote der Abteilung II. Einbettung in das Behandlungsangebot der Region III. Konkretes Beispiel
I. Aufbau und Angebote der Abteilung Pflichtversorgungsgebiet
Abteilung für Kinder und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie Institutsambulanz Tagesklinik Stationärer Bereich: Kinderstation Jugendstation 12 a Jugendstation 12 b
Therapieangebote: Ärztliche Versorgung Pflege- und Erziehung Ergotherapie therapie Gruppentherapie Einzelpsychotherapie Familien- Kunsttherapie Seelsorge Sozialdienst Schule
II. Einbettung in das Behandlungsangebot der Region Ambulantes Angebot: niedergelassene Kinder- und Jugendpsychiater niedergelassene Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten/ psychologische Psychotherapeuten Beratungsstellen verschiedener Träger Beratungsangebote des Gesundheitsamtes / Jugendhilfe
II. Einbettung in das Behandlungsangebot der Region Teilstationäres Angebot: Psychosomatische Tagesklinik des EvK Enge Abstimmung mit: Niedergelassenen Kinder- und Jugendärzten / Hausärzten Ortsansässigen somatischen Kliniken
Effektive Vernetzung durch: Kooperationstreffen Kinder- und Jugendpsychiatern Kooperationstreffen Jugendhilfe und KJPP
III. Hilfsangebote an einem konkreten Beispiel Tim, 17 Jahre alt, Schüler, Aufnahme nach Suizidversuch Problembereiche: nach Umzug Eingewöhnungsprobleme massive Schulprobleme, wenig Kontakte aktuell Krisengespräche über Zukunft sehr deprimiert, wenig Perspektive, öde Rückzug in Computerwelt viele somatische Beschwerden
Stationäre Aufnahme Psychopathologischer Befund bei Aufnahme: 17 jähriger Jugendlicher, schlank, altersadäquat gekleidet unsicher im Verhalten, aber kooperativ, Sprache teilweise unverständlich wach, bewusstseinsklar, allseits orientiert kein Hinweis auf inhaltliche Denkstörungen Aufmerksamkeit, Konzentration gemindert traurig angespannt im Affekt keine Hinweise für Wahrnehmungsstörungen oder Ich-Störungen Ängste (Zukunft)
Untersuchungsbefunde: körperlich/ neurologisch unauffällig. EEG/ MRT: Normalbefund ophthalmologischer Befund: unauffällig EKG: Normalbefund Labor: Normalbefund (keine Drogen) Testpsychologie: IQ 114, Konzentration gut YSR, DIKJ relevante Skalen erhöht
Diagnose nach MAS: 1. rezidivierende depressive Störung, gegenwärtig mittelgradige Episode (F 33.1) 2. keine umschriebene Entwicklungsstörung 3. durchschnittliche Intelligenz 4. keine körperliche Symptomatik 5. abweichende Elternsituation 6. mäßige psychosoziale Anpassung
Durchführung der Behandlung Medizinische Akuthilfe, Abschätzen Suizidrisiko Sicherungsmaßnahmen Stützende psychotherapeutische Gespräche Beschulung Station, dann auf dem Gelände Elternarbeit: Gespräche, Familientherapie Verschiedene Gruppenangebote
Nach emotionaler Stabilisierung: Tagesklinik Kognitive Verhaltenstherapie Teufelskreis Kommunikation kognitive Umstrukturierung Aktivitäten soziales Problemlösen
Im Rahmen von: Familienarbeit Gruppentherapie Fachärztliche Behandlung Kreativ Musiktherapie Regelschule
Weiterbehandlung und Rückfallprophylaxe Umfang: 14-tägig Einzeltherapie und Gruppentherapie, Familiengespräche alle 6 Wochen Ziele: Stabilisierung / Ausbau Fertigkeiten, Bewältigung psychosozialer Folgen und Belastungen, Erkennen von Frühwarnsignalen, Möglichkeiten der Gegensteuerung
Danke! Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie Rheinische Kliniken, Kliniken der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf