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Transkript:

1 Allgmeine Informationen zum Standard Fairtrade Die Fairtrade-Standards wurden entwickelt, um in armen Ländern die Armut zu bekämpfen und den Produzenten in diesen Ländern einen fairen weltwirtschaftlichen Handel zu eröffnen. Fairtrade arbeitet mit Kriterien, um die Lebenssituation in Entwicklungsländern zu verbessern. 1.1 Herausgeberschaft des Standards International: http://www.fairtrade.net/ Fairtrade Labelling Organizations International, e.v., Bonner Talweg 177, 53129 Bonn, Germany In der Schweiz: http://www.maxhavelaar.ch/ Max Havelaar-Stiftung (Schweiz), Malzgasse 25, 4052 Basel 1.2 Zentrale Inhalte des Standards Fairtrade stärkt Kleinbauern und Plantagenarbeiter in Entwicklungs- und Schwellenländern, damit diese ihre Lebensbedingungen aus eigener Kraft nachhaltig verbessern können. Zentrale Instrumente dazu sind faire Handelsbedingungen, starke Produzentenorganisationen, Preisstabilität, Prämien un nachhaltiger Anbau und Unterstützung vor Ort. Mit dem Entscheid für Fairtrade-Produkte leisten Konsumentinnen und Konsumenten einen wichtigen entwicklungspolitischen Beitrag. Durch Fairtrade erhalten Kleinbauern und Arbeiterinnen eine Stimme, sie werden wahrgenommen und treffen demokratische Entscheidungen. Darüber hinaus spielen die Produzenten als gleichberechtigte Miteigentümer des Fairtrade-Systems eine aktive Rolle bei der Weiterentwicklung von Fairtrade. Nicht jedes Land ist dem Fairtrade-System angedockt. Deshalb können Produzenten nur in den Ländern dem System angehören, welche bei Fairtrade registriert sind. Eine Übersicht über die vertretenen Länder befindet sich in nachfolgender Grafik sowie auf der Liste der geografischen Länderabdeckung unter Punkt 1.3: Gruppe 4: Mike Limacher, Tobias Läderach, Dennis Schweitzer 6. September 2014 Seite 1 (von 18)

Abbildung 1 : Liste der geografischen Länderabdeckung Gruppe 4: Mike Limacher, Tobias Läderach, Dennis Schweitzer 6. September 2014 Seite 2 (von 18)

Die internationalen Fairtrade-Standards basieren auf den drei Säulen Handel, Soziales und Umwelt. Sie zielen somit auf die ökonomische, soziale und ökologische Entwicklung der Produzentinnen und Produzenten in Entwicklungsländern. Für die unterschiedlichen Situationen in den Produzentenländern gibt es verschiedene Standards. Die wichtigsten sind die Standards für Kleinbauernkooperativen und Plantagen sowie die Standards der Handelskriterien. Diese definieren einerseits die Voraussetzungen, die die Produzenten und Händler erfüllen müssen, um die Fairtrade-Zertifizierung zu erlangen (Kern- oder Mindestkriterien). Andererseits formulieren sie weiterführende Ziele, die zertifizierte Produzenten und Händler innerhalb festgelegter Zeitperioden nach der Erstzertifizierung erreichen sollen (Entwicklungskriterien). Da insbesondere die Handelsbedingungen für jedes Produkt unterschiedlich sind, gibt es, ergänzend zu diesen Basis- Standards, zusätzlich spezifische Standards für jedes Produkt. Die Mindestpreise und Prämien werden produkt- und herkunftsspezifisch festgelegt und bei Bedarf angepasst. Auf der Internetseite von Fairtrade International werden folgende Standards erläutert: Standards für den normalen Handel (trade) Firmen die nach diesen Standards wirtschaften, müssen folgende Grundsätze aufweisen/einhalten: Bezahlen eines Mindestpreises, welche die Kosten nachhaltiger Produktion decken Zahlen einer zusätzliche Summe (genannt Fairtrade-Prämie), welche den Produzenten erlaubt, in die Entwicklung zu investieren Bezahlung im Voraus, wenn von den Herstellern gewünscht Unterzeichnung von Verträgen, um die langfristige Planung und eine nachhaltige Produktion sicherzustellen Standards für kleine Produzenten (small producer organizations) Die wichtigsten Grundsätze dieses Standard sind, dass die Mitglieder Kleinproduzenten sein müssen und nicht die ganze Zeit von externen Arbeitern abhängig sind, sondern die Arbeit aus eigener Kraft mit der Familie verrichten; eine Demokratie herrschen muss, die Gewinne zu gleichen Teilen unter den Herstellern verteilt werden und jedes Mitglied eine eigene Stimme in den Entscheidungsprozessen der Organisation hat; Gruppe 4: Mike Limacher, Tobias Läderach, Dennis Schweitzer 6. September 2014 Seite 3 (von 18)

Standards für Lohnarbeit (hired labour) Die wichtigsten Grundsätze dieses Standard sind, dass die Fairtrade-Prämie verwaltet und mit den Standards übereinstimmen muss; Arbeitnehmer das Recht haben, sich einer unabhängigen Gewerkschaft anzuschliessen und ihre Arbeitsbedingungen kollektiv verhandeln können; faire Arbeitsbedingungen herrschen (Gehälter gleich oder höher als der regionale Durchschnitt bzw. Mindestlohn, Einhaltung von Arbeitsschutzmassnahmen etc.) Standards für Auftragsfertigung (contract production) Dieser Standard gilt für Kleinproduzenten, welche noch nicht demokratisch organisiert sind. Vorübergehend können diese Fairtrade beitreten, wenn sie eine Partnerschaft mit einer bestimmten Organisation (z.b. mit gewissen Exporteuren oder Nichtregierungsorganisationen) haben welche sie unterstützt, unabhängig zu werden. Dieser Standard findet momentan in gewissen Regionen der Reis-, Baumwoll, Trockenfrüchte- und Kakaoindustrie Anwendung. 1.3 Allfällige ergänzende Dokumente zum Standard Factsheet Fairtrade Max Havelaar: http://www.maxhavelaar.ch/fileadmin/user_upload/publikationen/factssheet_2013_de.pdf Liste aller internationalen Fairtrade Standards: 15_List_of_Fairtrade_Standards.pdf Liste der geografischen Länderabdeckung, wo Fairtrade angewendet wird: http://www.fairtrade.net/fileadmin/user_upload/content/2009/standards/documents/2014-05- http://www.fairtrade.net/fileadmin/user_upload/content/2009/standards/documents/genericstandards/2014-07-16_geographical_scope_policy_en.pdf Gruppe 4: Mike Limacher, Tobias Läderach, Dennis Schweitzer 6. September 2014 Seite 4 (von 18)

1.4 Informationen über die Umsetzung sowie Durchsetzung (Kontrolle) Die Qualitätssicherung geschieht durch einheitliche Zertifizierung und Kontrolle. Die Einhaltung der Richtlinien für fairen Handel wird seit 2004 von mehr als 130 geschulten Auditorinnen und Auditoren vor Ort durch die ISO-65 akkreditierte Firma FLO-CERT GmbH unabhängig geprüft. Diese arbeitet in über 50 Ländern weltweit und prüft die gesamte Lieferkette vom Anbau des Rohstoffs über den Handel bis zur Verarbeitung im jeweiligen Land. Die Prüfung erfolgt durch regelmässige Kontrollen sowie, je nach Einschätzung des Risikos, durch zusätzliche unangemeldete Kontrollen. Die Auditoren leben in den jeweiligen Ländern und Regionen, in denen die Vertragspartner ansässig sind. Sie kennen die gesetzlichen Rahmenbedingungen und kulturelle Gegebenheiten und sind verpflichtet, an Schulungen teilzunehmen, bei denen Interviewtechniken oder die Sicherstellung der Einhaltung der Standards trainiert werden. Die FLO-CERT GmbH wird selbst einmal im Jahr einer Kontrolle der deutschen Akkreditier- und Prüfstelle unterzogen. Damit werden grösstmögliche Transparenz und ein hohes Mass an internationaler Wettbewerbsfähigkeit gewährleistet. FLO-CERT arbeitet bei der Zertifizierung mit dem Prüfungskatalog SCORE (= strengthen the CORE, den Kern stärken). Im Rahmen der Erneuerung der Zertifizierung wird durch regelmässig durchgeführte Audits die Umsetzung der Fairtrade-Standards im Durchschnitt einmal pro Jahr vor Ort kontrolliert. Je nach Ergebnis kann das Audit-Intervall in der Folge verkürzt oder auch verlängert werden. Es gibt verpflichtende Kernkriterien (CORE), die die Fairtrade-Grundwerte widerspiegeln und eine solide Basis für die Entwicklung und Stärkung der Produzentengruppen bilden. Diese Richtlinien müssen grösstenteils vor der Erstzertifizierung, einige nach 1 und wenige nach 3 Jahren, erfüllt sein und werden nach einem Ja/Nein-Schema geprüft. Bei Verletzungen werden Corrective-Actions angewendet. Des Weiteren gibt es Entwicklungskriterien (DEVELOPMENT), die den Fortschritt in der Produzentenorganisation aufzeigen und dabei helfen, Strukturen zu stärken, längerfristig zu planen und zu investieren. Die meisten dieser Kriterien müssen nach 3 Jahren, die restlichen nach 6 Jahren erfüllt sein. Im Gegensatz zum Ja/Nein-Schema bei den Kernkriterien, wird jedes Entwicklungskriterium nach einem Notensystem (1 = no action und 5 = best practice) bewertet. Die Produzentenorganisationen müssen eine Gesamtdurchschnittsnote von 3 quer über alle Entwicklungskriterien für diesen Zertifzierungszyklus erzielen. Gruppe 4: Mike Limacher, Tobias Läderach, Dennis Schweitzer 6. September 2014 Seite 5 (von 18)

2 Porträts von zwei Unternehmen mit Fairtrade Standard 2.1 Kurzporträt der Unternehmung Abbildung 2: Logo Coop Rechtsform: Genossenschaft Gründung: 1890 (VSK), 1969 (Umbenennung in «Coop») Hauptsitz: Basel, Schweiz Mitarbeiter: Ca. 75 000 (Stand 2013) Leitung: Joos Sutter (Vorsitzender der Geschäftsleitung) Hansueli Loosli (VR-Präsident) Vision/Leitbild/Mission: Abbildung 3: Vision/Leitbild/Missionen Coop Für die insgesamt rund 75'000 Mitarbeitenden der Coop-Gruppe gilt dieselbe Vision: "Gemeinsam an die Spitze". Sie spornt die Mitarbeiter an, in allen Bereichen täglich das Beste zu leisten. Das Leitbild drückt aus, wie die Arbeit verstehen werden sollte. Folgende Schlagwörter sind ausschlaggebend: nah, vielfältig, profiliert, innovativ und partnerschaftlich. Gruppe 4: Mike Limacher, Tobias Läderach, Dennis Schweitzer 6. September 2014 Seite 6 (von 18)

Die Missionen variieren innerhalb der Coop-Gruppe und werden unternehmensspezifisch angelegt. Jedes Unternehmen leistet mit seinen individuellen Missionen einen Beitrag zur gruppenweiten Vision und zum Leitbild. Branche: Die Coop Genossenschaft ist das grösste Detailhandels- und Grosshandelsunternehmen der Schweiz und wird als Handelskonzern bezeichnet. Sie ist als Genossenschaft mit rund 2,5 Millionen Mitgliedern organisiert. Unter dem Eigennamen betreibt Coop Supermärkte, Warenhäuser («Coop City»), Restaurants, Heimwerkerbedarfsgeschäfte («Coop Bau+Hobby»), Apotheken («Coop Vitality») sowie über die Tochtergesellschaft Coop Mineraloel AG Tankstellen- und Convenience-Shops («Coop Pronto») Angebot und Dienstleistung Von seinen Mitbewerbern im Schweizer Detailhandel beabsichtigt sich Coop durch ein detaillierteres Angebot abzuheben. So bietet Coop neben Artikeln unter Eigenmarken auch zahlreiche Markenprodukte an. Verschiedene Linien decken die Nachfrage nach besonders ökologischen, kulinarisch hochstehenden, sozial profilierten oder kostengünstigen Produkten. Weitere Angebote und Dienstleistungen sind Guthabenkarten für Mobiltelefone («CoopMobile»), Pauschalreisen (ITS Coop Travel, Joint Venture mit Rewe Touristik), Brenn- und Treibstoffe (Coop Mineraloel AG) sowie Finanzdienstleistungen (Bank Coop) Unternehmensstruktur (Verkauf) Coop ist aufgeteilt in die vier Verkaufsregionen Suisse Romande, Bern, Nordwestschweiz- Zentralschweiz-Zürich sowie Ostschweiz-Ticino, die über eine eigene Verkaufslogistik und Immobilienstruktur verfügen. Abbildung 4: Verkaufsregionen Coop Gruppe 4: Mike Limacher, Tobias Läderach, Dennis Schweitzer 6. September 2014 Seite 7 (von 18)

2.2 Informationen zur Anwendung des Standards Coop Nachhaltigkeit für morgen und übermorgen. Nachhaltigkeitsüberlegungen durchdringen bei Coop alle Unternehmensbereiche und Tätigkeiten. Dies äussert sich in der grossen Auswahl an biologischen, umweltschonenden und sozialverträglichen Produkten, im effizienten Umgang mit natürlichen Ressourcen und Energie sowie im respektvollen und fairen Umgang mit den Mitarbeitenden, dem wichtigsten Kapital von Coop. Um der Gesellschaft etwas zurückzugeben, unterstützt Coop über den Coop Fonds für Nachhaltigkeit zudem innovative Projekte in den Bereichen nachhaltige Produktion und nachhaltiger Konsum. Die Nachhaltigkeit wird in folgenden drei verschiedenen Bereichen gefördert: - Umweltschutz - Produkte - Mitarbeiter und Gesellschaft Der Fokus in dieser richtet sich auf die Produkte (bei Coop und Mirgros), da der faire Handel bzw. Fairtrade hierbei ein wesentlicher Bestandteil ist. Fairer Handel bedeutet für Coop ein partnerschaftliches Verhältnis zu den Lieferanten. Die Akteure auf allen Stufen der Handelskette sollen soviel verdienen, dass sie nicht nur ihre Kosten decken, sondern auch in die Zukunft investieren können. Fairness, Respekt und Transparenz sind Voraussetzung für gemeinsamen Erfolg und Wachstum. Fairtrade im Alltag Coop bietet eine breite Palette von fairen Produkten unter den Labeln Max Havelaar, Coop Naturaline und Pro Montagna. Das Angebot an Produkten aus fairem Handel bei Coop wächst und wächst. Bereits über 100 fair gehandelte Produkte bieten Qualität und Genuss im doppelten Sinne. Der Markt bewegt sich in die richtige Richtung: Soziale Anforderungen und ökologische Gesichtspunkte rücken mehr denn je in den Mittelpunkt der Kaufentscheidungen von Konsumenten - zu Gunsten von allen. Coop führt bereits heute diverse Max Havelaar-Produkte aus biologischem Anbau. Modisch, ökologisch und fair Mode und ein Engagement für die Umwelt sind kein Widerspruch. Melanie Winiger (Ex-Miss Schweiz) steht hinter dem Label Coop Naturaline, weil sie von der Mischung aus Casual Style und einer Produktion, die höchsten ökologischen und fairen Kriterien genügt, überzeugt ist. Gruppe 4: Mike Limacher, Tobias Läderach, Dennis Schweitzer 6. September 2014 Seite 8 (von 18)

Naturaline umfasst ein attraktives Sortiment mit rund 500 Modellen: Trendige Teile für Frauen, Männer, Kinder und Babys. Für Gutes, das von oben kommt Pro Montagna steht für traditionelle Produkte aus den Schweizer Bergregionen, welche die strengen Qualitätsanforderungen von Coop erfüllen. Einige sind sogar biologisch produziert und mit der Knospe von Bio Suisse ausgezeichnet. Mit einem Angebot von rund 250 Spezialitäten aus den Bergen können so Bergbauern und deren Familien unterstützt werden. Coop ist in der Schweiz die grösste Anbieterin von Fairtrade-zertifizierten Produkten und weltweit führend unter den Detailhändlern. Jedes zweite Fairtrade Max Havelaar-Produkt, dass in der Schweiz verkauft wird, geht bei Coop über den Ladentisch. Seit 1993 besteht die Zusammenarbeit zwischen Coop und Fairtrade Max Havelaar. Angefangen mit Honig und Kaffee trägt heute fast das gesamte Bananen- und Rosensortimente bei Coop das Fairtrade Max Havelaar Gütesiegel. Eine fulminante Pionierleistung für den fairen Handel, der weiterhin Früchte tragen soll. Fairtrade Max Havelaar steht für fairen Handel mit Kleinproduzenten im Süden. Coop setzt sich für faire Handelsbeziehungen ein und bietet ausgewählten Produzenten eine echte Absatzchance auf dem Schweizer Markt. Fairtrade Max Havelaar arbeitet eng mit Bio Suisse zusammen, damit die biologischen Anstrengungen der Südproduzenten klar aufgezeigt werden können. So sind immer mehr Fairtrade Max Havelaar Produkte mit der Knospe von Bio Suisse ausgezeichnet. 2005 hatte Coop 95% des Bananen- und Rosensortiments auf Fairtrade Max Havelaar umgestellt. Anfangs 2011 hat Coop begonnen, umsatzstarke Sortimente der Eigenmarke Coop Qualité & Prix Schritt für Schritt auf Fairtrade-Rohstoffe umzustellen. 100% des Kaffee und des asiatischen Reis sowie 62% der Tafelschokoladen der Eigenmarken Qualité & Prix und Naturaplan sind nun bereits zertifiziert und tragen das Fairtrade Max Havelaar-Gütesiegel. Mit diesen Schritten kommt Coop ihrer Vision ein Stück näher, dass fairer Handel bei Coop-Produkten Standard wird. Seit Juni 2013 führt Coop unter der Eigenmarke Qualité & Prix nur noch Fairtrade- zertifizierte Fruchtsäfte (ungekühlt, aus Fruchtkonzentrat). Die Qualité & Prix Fruchtsaft-Verpackungsbestände werden aufgebraucht und während der Übergangsphase mit einem Fairtrade-Kleber versehen. Gruppe 4: Mike Limacher, Tobias Läderach, Dennis Schweitzer 6. September 2014 Seite 9 (von 18)

So sieht ein Fairtrade Max Havelaar Kleber aus: Abbildung 5: Logo Max Havelaar / Coop Die bestehende Produkte (ca. 100) sind im Sortiment jeweils immer mit einem Fairtrade-Kleber gekennzeichnet (Siehe Beispielsbild): Abbildung 6: Produktbeispiele Max Havelaar Coop 2.3 Motivation zur Beschäftigung mit Arbeitsbedingungen Coop* Durch das Angebot von Fairtrade-zertifizierten Produkten bietet Coop den Kleinbauern in Afrika, Lateinamerika und Asien einen grossen Absatzmarkt. Vom Verkauf der Produkte mit dem Fairtrade Max Havelaar-Gütesiegel bei Coop profitieren derzeit rund 650'000 Kleinbauern, Arbeiter und deren Familien. Die Fairtrade-zertifizierten Produzentenorganisationen erhalten nicht nur einen fairen Preis für ihre Rohstoffe, sondern zusätzlich auch eine Fairtrade-Prämie für die Realisierung eigener Projekte. Eine Fairtrade-Prämie für Gemeinschaftsprojekte, langfristige Handelsbeziehungen sowie ein direkter Marktzugang bilden die Grundpfeiler des fairen Handels. Arbeiterinnen und Arbeiter lernen sich besser zu organisieren, ihre Bedürfnisse zu formulieren und diese in selbst bestimmten Projekten umzusetzen. Vom Erlös der bei Coop verkauften Fairtrade- Produkte fliessen so jährlich über 3 Mio. Franken Fairtrade-Prämie zu den Gruppe 4: Mike Limacher, Tobias Läderach, Dennis Schweitzer 6. September 2014 Seite 10 (von 18)

Produzentenorganisationen. Geld, das ankommt: Mit diesem Geld wurden unteranderem folgende Projekte bereits ermöglicht. - Bildung und Schulmaterial für Kinder, Jugendliche und Erwachsene (z.b. Schulen in Kenia) - Bau von Strassen (z.b. Erstellung von Hauptstrassen, welche wichtig für den Transport sind) - Bau von Trinkwasserbrunnen (z.b. Bau eines Brunnen in Ghana, welcher das ganze Dorf mit Wasser versorgt) - Medizinische Versorgung (z.b. Notspitaleinrichtungen in Kenia bei Epedemien) Neben Investitionen in die Produktivitäts- und Qualitätsverbesserung der Produkte, fliesst also auch ein grosser Teil der Fairtrade-Prämie in Gemeinschaftsprojekte von denen nicht nur die Produzenten und ihre Familien, sondern ganze Gemeinden und Regionen profitieren. Die Fairtrade-Vorteile: - Menschenwürdige Arbeitsbedingungen und langfristige Entwicklungsperspektiven für Arbeitnehmer - Soziales Engagement, Differenzierung und positives Image für Coop - Hochwertige Produkte und ein doppelter Genuss für Konsumenten von Coop. Standarts und Kontrolle: Produkte mit dem Max Havelaar-Gütersiegel werden gemäss den internationalen Standards der Fairtrade Labelling Organizations International (FLO) produziert und gehandelt. Sie umfassen Handelsbedingungen, soziale Kriterien und Umweltaspekte. Die Einhaltung dieser Standards wird von der unabhängigen, ISO-65-akkredierten Zertifizierungsorganisation FLO-CERT kontrolliert. Das Fairtrade Max Havelaar-Label geht weit über die Mindestanforderungen hinaus. Es hat die Förderung benachteiligter Kleinbauern sowie ArbeiterInnen auf Plantagen zum Ziel. Für die Stufe der landwirtschaftlichen Produktion sieht Coop das Fairtrade Max Havelaar-Label als best practice an. Der Entwicklungsansatz von Max Havelaar baut u.a. auf Elemente wie dem Mindestpreis, der Fairtrade-Prämie, Vorauszahlungen der Ernte und langfristigen Handelsbeziehungen auf. Gruppe 4: Mike Limacher, Tobias Läderach, Dennis Schweitzer 6. September 2014 Seite 11 (von 18)

Mindestpreis Der Mindestpreis gewährt den Bauern ein stabiles Einkommen und deckt die Kosten einer nachhaltigen Produktion. Fairtrade-Prämie Die Fairtrade-Prämie ermöglicht den Bauern und Arbeitern zukunftsgerichtete Investitionen, z.b. in den Auf- und Ausbau lokaler Infrastrukturen, in Sicherheits- oder Gesundheitsprojekte, in Ausbildung und Trainings sowie in Qualitätsverbesserungen. Die Verbesserung der lokalen Infrastruktur oder auch Investitionen in eigene Weiterverarbeitungsanlagen bewirken, dass ein grösserer Teil der Wertschöpfung in der Region bleibt. Die dank der Fairtrade-Prämie erwirtschafteten Mittel bewirken zusammen mit dem Empowerment-Ansatz des fairen Handels eine Stärkung der Gemeinschaft der Bauern. Die Bauern werden so befähigt, zusammen einen Mehrwert zu erzielen. Vorauszahlung der Ernte Die Vorauszahlungen, welche die Bauern von den Abnehmern verlangen können, verhindert, dass sich die Bauern verschulden müssen. Langfristige Handelsbeziehungen Feste und vertrauensvolle Partnerschaften gewährleisten den Bauern Sicherheit in Bezug auf einen langfristigen und stabilen Absatz. Auch Coop zieht einen grossen Nutzen aus diesen langfristigen Handelsbeziehungen. So können Qualitätsverbesserungen besser und schneller realisiert werden. Enge Lieferantenbeziehungen leisten zudem einen Beitrag zur langfristigen Versorgungssicherheit von Coop mit qualitativ hochstehenden und nachhaltigen Produkten. Gruppe 4: Mike Limacher, Tobias Läderach, Dennis Schweitzer 6. September 2014 Seite 12 (von 18)

2.3 Kurzporträt der Unternehmung Migros Abbildung 7: Logo Migros Rechtsform: Genossenschaft Gründung: 1925 Hauptsitz: Zürich, Schweiz Leitung: Herbert Bolliger (Präsident der Generaldirektion) Andrea Broggini (VW-Präsident) Mitarbeiter 94'276 (Stand 2013) Werte (Leitbild) Swissness Die Migros ist traditionell ein Teil der schweizerischen Gesellschaft und gestaltet die Zukunft des Landes aktiv mit. Regionalität Über die Bereiche Kultur, Gesellschaft, Bildung oder Freizeit beweist die Migros ihren Bezug zur Regionalität. Gruppe 4: Mike Limacher, Tobias Läderach, Dennis Schweitzer 6. September 2014 Seite 13 (von 18)

Nachhaltigkeit Die Migros strebt bei all ihren Tätigkeiten ökonomisch, sozial und ökologisch ausgewogene Lösungen an für die Generation von morgen. Frische Die Migros legt Wert auf frische, gesunde und natürliche Produkte, die aus regionalen oder nachhaltigen Produktionen stammen. Preis-Leistung Die Migros bietet ein optimales Preis/Leistungs-Verhältnis mit laufenden Aktionen sowie den Angeboten von M-Budget und Cumulus. Branche Migros ist das grösste Detailhandelsunternehmen in der Schweiz und wird wie Coop als Handelskonzern bezeichnet. Kerngeschäft von Migros ist der «Genossenschaftliche Detailhandel», verkörpert durch die Migros-Filialen der zehn regionalen Genossenschaften. Zu diesem Geschäftssegment, das gut 60 % des Konzernumsatzes erzielt, gehören neben den Supermärkten auch verschiedene Fachmärkte und Gastronomiebetriebe. Angebot und Dienstleistungen Eine Eigenheit der klassischen, «orangen» Migros-Standorte ist der Verzicht auf den Verkauf von Alkohol und Tabakwaren. Das von Gründer Duttweiler unter der Bezeichnung «Volksgesundheit» formulierte Prinzip gründet auf dessen Ansicht, dass der Absatz sogenannter Genussmittel nicht preislich gefördert werden soll. Eine weitere Eigenheit ist die starke Eigenmarkenpolititk. Über 90 Prozent der in den Migros- Filialen angebotenen Güter sind Eigenmarken, ein Grossteil davon wird in den 20 Betrieben der Migros-eigenen Industrie produziert. Unternehmensstrukur (Verkauf) Das Unternehmen ist in allen Kantonen mit Schwerpunkt in den Ballungsgebieten und im grenznahen Ausland vertreten Zehn regionale Genossenschaften gehören der Migros an, welche in der ganzen Schweiz verteilt sind. Gruppe 4: Mike Limacher, Tobias Läderach, Dennis Schweitzer 6. September 2014 Seite 14 (von 18)

2.4 Informationen zur Anwendung des Standards Migros Nachhaltigkeit: Nachhaltigkeit ist in der Migros wie auch bei Coop kein separates Programm, sondern integraler Bestandteil der Unternehmenstätigkeit. Die Werte «Verantwortungsbewusstsein» und «Glaubwürdigkeit» sind Bestandteil der Strategie der Migros-Gruppe und gelten als Leitlinie für das Verhalten von Entscheidungsträgern und Mitarbeitenden der gesamten Migros-Gruppe. Als Bestandteil der Unternehmensstrategie fliessen die zwei Werte direkt über reguläre Entscheidungsstrukturen in die dezentral gefällten Entscheide in den einzelnen Unternehmen mit ein. Kundinnen und Kunden finden in der Migros ein breites Angebot an ökologischen und nachhaltigen Labels und Produkten. Die Labels garantieren den Respekt gegenüber Mensch, Tier und Natur bei der Herstellung und dem Handel von Produkten. Folgende Labels wie z.b. Migros Bio, Migros Bio Cotton, Migros Bio Garden, TerraSuisse und Max Havelaar Fairtrade werden angewendet. Fairtrade wirkt: In der Migros gibt es heute Ananas, Kaffee, Tee und Kakao, Zucker und Honig, Schokolade und Gewürze, Reis, Fruchtsäfte, Blumen und Textilien, die das Gütesiegel von Max Havelaar tragen. Besonders beliebt sind nach wie vor die Bio-Bananen mit dem Fairtrade-Label. Mit der Wahl von Fairtrade-Produkten können Konsumentinnen und Konsumenten beim täglichen Einkaufen einen Beitrag an einen gerechten Handel leisten und so das Leben der Produzenten verbessern. Fairtrade gibts auch in der Dose: Das aktuelle Dosen-Angebot der Migros aus fairem Handel besteht aus Mango, Litschi, Ananas, grünem Spargel und Kokosmilch. Die Migros war dem Projekt Max Havelaar von Anfang positiv gestimmt und ist seit 1992 Partner der Stiftung. Kaffee und Honig waren die ersten Produkte aus fairem Handel im Migros-Angebot, der Durchbruch gelang 1997 mit der Einführung von fair gehandelten Bananen. Seit den 90er-Jahren wächst das Angebot an Migros-Artikeln, die mit dem der Max Havelaar-Stiftung vergebende Fairtrade-Gütesiegel ausgezeichnet sind. Die Stiftung wurde 1992 von den Schweizer Hilfswerken Swissaid, Helvetas, Brot für alle, HEKS, Caritas und Fastenopfer gegründet. Das Sortiment an Produkten aus fairem Handel wird stets erweitert, so sind heute längst nicht mehr nur Kaffee, Honig und Bananen mit dem Fairtrade-Label erhältlich. Trotz des schwierigen Wirtschaftsumfelds stieg der Umsatz mit Fairtrade-zertifizierten Produkten in der Schweiz im Jahr 2011 um 8% auf 328,3 Mio. Franken. Die Produzentinnen und Produzenten in den Entwicklungs- und Schwellenländern erzielten Gruppe 4: Mike Limacher, Tobias Läderach, Dennis Schweitzer 6. September 2014 Seite 15 (von 18)

Direkteinnahmen von 70 Millionen Franken, davon 5,8 Millionen als Fairtrade-Prämie. Die Migros erzielte 2011 einen Jahresumsatz von rund 81 Millionen Franken. 2.5 Motivation zur Beschäftigung mit Arbeitsbedingungen Migros Der faire Handel stärkt Kleinbauern und Arbeiterinnen in Asien, Afrika und in Lateinamerika und ermöglicht ihnen, ihre Lebensbedingungen aus eigener Kraft zu verbessern. Demokratische Organisationsstrukturen, direktere Handelbeziehungen, verantwortungsvoller Anbau und soziale Arbeitsbedingungen sind dabei wichtige Faktoren. Kleinbauern erhalten garantierte Mindestpreise für ihre Produkte und ergänzend eine Fairtrade-Prämie. Sie verpflichten sich ihrerseits zu guten Arbeitsbedingungen und einem verantwortungsvollen Anbau. Angestellte auf Plantagen profitieren von kontrollierten Arbeitsverhältnissen, gesicherten Mindestlöhnen und einer Fairtrade-Prämie. Mit der Fairtrade-Prämie realisieren die Produzenten Projekte, die das Leben in der Region verbessern. Die Fairtrade-Standards beschreiben genau wie bei Coop die Anforderungen von Fairtrade an einen fairen Handel, an eine soziale Entwicklung und an einen umweltschonenden Anbau. Sie bilden die wichtigste Grundlage von Fairtrade, um weltweit die Lebenssituation von Produzentinnen und Produzenten in Entwicklungsländern zu verbessern. Fairtrade will insbesondere die Kleinbauern nachhaltig stärken. Kleinbauern sollen durch Fairtrade ihre Organisation in Kooperativen, ihre Produktion und die Infrastruktur verbessern und dadurch langfristig eine bessere Position auf dem Weltmarkt erlangen. Ähnlich wie bei Coop vergibt Migros ein Gütesiegel für Konsumgüter, die gemäss den internationalen Standards von Fairtrade International (FLO) angebaut und gehandelt werden. Die Einhaltung der Standards bei den Produzenten und in der gesamten Handelskette wird von der unabhängigen Zertifizierungsstelle FLO-CERT regelmässig kontrolliert. Vorteile der Fairtrade-Standards bei Migros: - Stabile Handelsbeziehungen und faire Preise, die die Kosten einer nachhaltigen Produktion decken - Zusätzliche Fairtrade-Prämie für Projekte, die der sozialen, wirtschaftlichen oder ökologischen Entwicklung dienen wie beispielsweise Infrastruktur, Bildung, medizinische Versorgung oder Qualität. - Umweltschonende Produktion - Gute Arbeitsbedingungen - Entwicklungsperspektiven für Kleinbauernorganisationen Gruppe 4: Mike Limacher, Tobias Läderach, Dennis Schweitzer 6. September 2014 Seite 16 (von 18)

Die internationalen Fairtrade-Standards (FLO) basieren auf den drei Säulen Handel, Soziales und Umwelt und zielen somit auf die ökonomische, soziale und ökologische Entwicklung der Produzentinnen und Produzenten ab. Zu den Kriterien des fairen Handels gehören beim Abkommen zwischen FLO und Migros: - Garantierte Mindestpreise - Eine Fairtrade-Prämie für Projekte - Langfristige Handelsbeziehungen - Kontrollierte Mindestlöhne - Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz - Umweltschonende Produktion - Verbot von gefährlichen Pestiziden Beispiel eines Beitrages von Migros bzw. Fairtrade Max Havelaar an die Landwirtschaft: Unabhängige Kleinbauernkooperativen wie z.b. APPBOSA im Valle del Chira, im Norden von Peru bauen die Bananen auf ihren Fairtrade-zertifizierten Parzellen an. Sie erhalten für ihre Produkte einen garantierten Mindestpreis und eine Fairtrade-Prämie. Der Mindestpreis deckt die Kosten einer nachhaltigen Produktion und wird von der unabhängigen Standardisierungsorganisation FLO- CERT GmbH festgelegt. Die Kleinbauern entscheiden selbständig und demokratisch darüber, welche Projekte sie mit der Prämie realisieren. Im Beispiel hat die Kooperative eine Seilbahn errichtet, um die schweren Bananenbüschel von der Plantage zur Packstation zu transportieren. Auch übernimmt APPBOSA soziale Verantwortung für die Region und unterstützt mit der Fairtrade- Prämie andere Projekte wie z.b. den Bau neuer Schulen oder investiert in die Verbesserung bestehender Schulen. *Interpretation der Frage 2.2 (Informationen zur Anwendung des Standards): Wieso wird Fairtrade überhaupt aktiv unterstützt und was sind die Arbeitsbedingungen, welche mit den Partnerunternehmen bzw. den Lieferanten vereinbart wurden?) Gruppe 4: Mike Limacher, Tobias Läderach, Dennis Schweitzer 6. September 2014 Seite 17 (von 18)

Quellenverzeichnis: www.coop.ch http://www.fairtrade.net/ www.maxhavelaar.ch www.migros.ch Bildverzeichnis: Abbildung 1 : http://www.fairtrade.net/standards.html Abbildung 2: http://www.coop.ch/pb/site/medien/node/62869617/lde/index.html Abbildung 3: http://www.coop.ch/pb/site/uebercoop/node/64457789/lde/index.html Abbildung 4: http://www.coop.ch/pb/site/common/node/64457764/lde/index.html Abbildung 5: http://www.bio-inspecta.ch/htm/dl_detail.htm?id=52&p=2 Abbildung 6: http://www.coop.ch/pb/site/medien/node/71401768/lde/index.html Abbildung 7: http://www.migros.ch/de/medien/logos.html Gruppe 4: Mike Limacher, Tobias Läderach, Dennis Schweitzer 6. September 2014 Seite 18 (von 18)