Fragen und Antworten zur externen Evaluation aller öffentlich geförderten Kindertageseinrichtungen in Hamburg

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Transkript:

Fragen und Antworten zur externen Evaluation aller öffentlich geförderten Kindertageseinrichtungen in Hamburg Dokumentation der zentralen Fragen in der Diskussion der Veranstaltung EVITA stellt sich vor Einladung zum Dialog und Kennenlernen der Akkreditierungsstelle am 19. und 26. Februar 2015. Fragen zur Akkreditierungsstelle und zur AG Qualität Welche Aufgaben hat die Akkreditierungsstelle? Die Akkreditierungsstelle arbeitet rechtlich und organisatorisch unabhängig von der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration sowie den Kita-Trägern und verbänden. Im Rahmen ihrer Beauftragung nimmt die EVITA-Akkreditierungsstelle die folgenden Aufgaben wahr: Die Akkreditierungsstelle erarbeitet mit der AG Qualität den Rahmen für die Evaluation prüft die Institute, die die Evaluationen in den Kitas durchführen wollen unterstützt die Kitas bei der Auswahl von Anbietern stellt sicher, dass alle Kitas Termine für die Evaluation erhalten erstellt einen landesweiten Bericht Welche Ausbildung hat das Team der Akkreditierungsstelle und wie unabhängig ist die Akkreditierungsstelle von der BASFI? Das Team ist multiprofessionell aufgestellt und besteht aus Dr. Melanie Staats (Psychologin), Sebastian Niedlich (Politikwissenschaftler), Jann Nestlinger (Sozialwissenschaftler), Laura Crcic (Sozialpädagogin/Sozialarbeiterin) und Kathrin Nachtsheim (Kulturwissenschaftlerin). Zudem ist die Akkreditierungsstelle eng vernetzt mit Experten und Expertinnen aus Wissenschaft und Praxis im Bereich Kindertagesbetreuung und Evaluation. Weitere Informationen: http://www.evita-hamburg.de/ueber-uns/ Wer ist die AG Qualität Die AG Qualität ist das Arbeitsgremium, in dem ein tragfähiges Konzept für die externe Evaluation erarbeitet wird. Unter Moderation und Begleitung der Akkreditierungsstelle sind hier die Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (BASFI), der Landeselternausschuss (LEA) sowie die Trägerverbände vertreten. Abgestimmt werden inhaltliche und methodische Aspekte für die Evaluation, die Auswahl der Anbieter und organisatorische Fragen zum Ablauf der Evaluation. 1/7

Fragen zur Ausgestaltung der Evaluation Wie wird entschieden, welche Kita wann evaluiert wird? Alle öffentlich geförderten Kitas werden alle vier Jahre extern evaluiert. Wann welche Kita evaluiert wird, entscheiden in erster Linie die Kitas bzw. Träger selbst. Diese suchen sich einen akkreditierten Evaluationsanbieter aus, schließen einen Vertrag und stimmen die Termine ab. Unterstützt werden sie dabei von der Akkreditierungsstelle. Um terminliche Engpässe zu verhindern, werden größere Träger gebeten, jährlich 25% ihrer Kitas evaluieren zu lassen. Wie sieht die Evaluation in der Praxis genau aus? Kommt jemand in die Kita? Ja, die Evaluation erfordert den Besuch eines Evaluators in der Einrichtung. Die genaue Ausgestaltung kann sich zwischen unterschiedlichen Verfahren unterschiedlicher Evaluationsanbieter unterscheiden. In der Regel beinhalten die Verfahren Vorgespräche mit der Leitung, Dokumentenanalysen, ein bis zwei Tage Beobachtungen vor Ort sowie die anschließende Berichtslegung und Reflektion der Ergebnisse mit der Kita bzw. dem Träger. Wie viel Zeit fällt für das Kita-Team an? Wo soll diese Zeit hergenommen werden? Der zeitliche Aufwand kann sich zwischen einzelnen Verfahren unterscheiden. Erfahrungen bestehender Verfahren zeigen, dass für die Vorbereitung und Durchführung für die Kitaleitung ca. 3-4 Stunden anfallen sowie für ausgewählte Erzieherinnen/Erzieher ca. 2-3 Stunden. Für die gemeinsame Nachbereitung im Team sollten ca. 3 Stunden veranschlagt werden. Dieser zeitliche Aufwand fällt nur einmal alle vier Jahre an. Kennen die Kitas die Kriterien, nach denen sie evaluiert werden? Ja. Die Kriterien für die externe Evaluation werden im Feinkonzept definiert, welches derzeit noch von der AG-Qualität erarbeitet wird. Das Feinkonzept wird auf der Website www.evita-hamburg.de veröffentlicht, sodass die Kitas die Kriterien einsehen können und diese für alle Beteiligten transparent und nachvollziehbar sind. Bekommt man ein Zertifikat? Nein. Die externe Evaluation schließt nicht mit einer Zertifizierung ab. Ziel der externen Evaluation ist es, den Kitas Hinweise für die Qualitätsentwicklung zu geben und eine Momentaufnahme der Qualität in den Hamburger Kindertageseinrichtungen abzubilden. Es steht den Trägern bzw. Kitas jedoch frei, sich im Zuge der durchgeführten Evaluation einer von den Evaluationsanbietern angebotenen Zertifizierung zu unterziehen. Was passiert, wenn man die Bereiche, in denen im Evaluationsbericht Entwicklungsbedarf festgestellt wird, nicht verbessern möchte, weil man andere Schwerpunkte hat? Was passiert mit den Empfehlungen nach der Evaluation? Kann es passieren, dass einer Kita die Betriebserlaubnis entzogen wird? Die Evaluationsergebnisse werden von den Evaluatoren gemeinsam mit der Kita bzw. dem Träger reflektiert und Handlungsempfehlungen besprochen. Es ist Sache der Kita bzw. des Trägers, zu entscheiden, welche Anregungen aufgegriffen werden und welche Schwerpunkte in der Qualitätsentwicklung gesetzt werden. Eine Entziehung der Betriebserlaubnis auf Basis der Ergebnisse der externen Evaluation kann nicht erfolgen. Es findet keine Meldung der Evaluationsergebnisse an die Kitaaufsicht der BASFI statt. 2/7

Ist für die Kitas transparent, wie die Auswahl von Erzieherinnen und Erziehern sowie Eltern getroffen wird, die im Rahmen der externen Evaluation befragt werden? Die konkrete Ausgestaltung der Evaluation liegt in der Entscheidung des einzelnen Evaluationsanbieters. Um valide und aussagekräftige Aussagen über die Qualität einer Einrichtung geben zu können, ist es empfehlenswert, dass die Gesprächspartner bzw. Gruppen zur Beobachtung frei vom Evaluator gewählt werden. In den Vorgesprächen zwischen Kitaleitung und Evaluator können Untersuchungsschwerpunkt und Besonderheiten der Einrichtung besprochen werden. Wie werden die bisherigen Verfahren anerkannt? Werden die Verbandsverfahren im Feinkonzept berücksichtigt? Im Feinkonzept werden die Rahmenbedingungen für die externe Evaluation definiert. Alle bisherigen Verfahren bzw. Anbieter können sich um eine Akkreditierung bewerben. Einige der bisherigen Verfahren werden diesen Bedingungen entsprechen, andere müssen kleinere oder größere Anpassungen vornehmen. Im Rahmen der Entwicklung des Feinkonzepts wird versucht, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass die bisherigen Verfahren darin Platz finden. Werden offene Gruppenstrukturen bei der Evaluation berücksichtigt? Ja. Die Evaluation untersucht unabhängig von den Gruppenstrukturen, pädagogischer Ausrichtung oder anderen Besonderheiten die Qualität angelehnt an die Hamburger Bildungsempfehlungen. Durch die Wahlfreiheit der Kitas bzw. Träger bei der Wahl eines Evaluationsanbieters kann ein Verfahren gewählt werden, dass besonders gut zur Ausrichtung der Kita passt. Wird es wertgeschätzt, wenn eine Kita bereits vorher Qualitätsmanagement betrieben hat? Die externe Evaluation ist unabhängig von internen Verfahren zum Qualitätsmanagement. Gleichwohl können diese aufeinander abgestimmt werden. Sofern die Anbieter des Qualitätsmanagement unabhängig vom Landesverband des Kitaträgers sind, können sie sich für die Akkreditierung zur externen Evaluation bewerben. Inwiefern wird die Vernetzung einer Kita bei der Evaluation berücksichtigt? (Im Sinne von Prävention) Der Bereich der Vernetzung im Sozialraum und die Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern sind wichtige Aspekte in der Arbeit von Kindertageseinrichtungen, die auch in den Hamburger Bildungsempfehlungen thematisiert sind. Im Zuge der externen Evaluation sieht das Feinkonzept zum bisherigen Stand keine obligatorische Betrachtung der Vernetzung im Sozialraum vor, um den vorgegebenen Katalog an inhaltlichen Bereichen nicht zu überfrachten. Es gibt jedoch eine Reihe von bestehenden Anbietern bzw. Verfahren, die diesen Themenbereich zusätzlich mit abdecken und damit den Kitas eine Rückmeldung zur Vernetzung geben können. Was ist mit Kitas in Stadtteilen mit sozialen Brennpunkten wird das berücksichtigt? Ja. Die erreichte Qualität in Kindertageseinrichtungen muss stets vor dem Hintergrund der gegebenen Rahmenbedingungen betrachtet werden. Hierzu ist vorgesehen, im Zuge der Evaluation auch sogenannte Strukturmerkmale zu den Kindertageseinrichtungen zu erfassen. Hierunter können auch die Lage der Einrichtung sowie die Teilnahme an Bundes- oder Landesprogrammen wie Kita-Plus fallen. Diese Merkmale geben Hinweise auf die Lage in einem sozialen Brennpunkt. 3/7

Wie wird bei der Evaluation mit den unterschiedlichen Rahmenbedingungen der Kitas umgegangen (z.b. unterschiedliche Größe, Öffnungszeiten, Lage)? Wie fließen die Hamburger Rahmenbedingungen ein (z.b. Überstunden, Personalschlüssel)? Die erreichte Qualität in Kindertageseinrichtungen muss stets vor dem Hintergrund der gegebenen Rahmenbedingungen betrachtet werden. Hierzu ist vorgesehen, im Zuge der Evaluation auch sogenannte Strukturmerkmale zu den Kindertageseinrichtungen zu erfassen. Die zu erhebenden Strukturmerkmale müssen noch abgestimmt werden. Wichtige Rahmenbedingungen sind jedoch die Größe der Einrichtung, die Öffnungszeiten, geographische Lage, Alterszusammensetzung der Kinder, Anzahl der Mitarbeiter/-innen etc. In den individuellen Evaluationsergebnissen für die Einrichtung, aber auch in der anonymisierten zusammenfassenden landesweiten Berichterstattung werden die erreichten Ergebnisse zur Qualität im Lichte der Rahmenbedingungen betrachtet. Wie einheitlich ist die Bewertung? Wie objektiv? Die externe Evaluation unterstützt den Träger und das Kita-Team, ihre Arbeit zu reflektieren. Durch einen unabhängigen Blick von außen ist sie eine sinnvolle Ergänzung interner Evaluationsverfahren und kann wichtige Hinweise auf einen konkreten Verbesserungsbedarf liefern. Als externe und von Kita, Träger und Verband unabhängige Evaluatoren sind sie objektiv in ihren Urteilen. Durch das Feinkonzept werden verbindliche Leitlinien für die Durchführung der externen Evaluation aufgestellt, durch welche eine Vergleichbarkeit in der Bewertung durch unterschiedliche Evaluationsanbieter sichergestellt werden soll. Eine Vereinheitlichung ist auch erforderlich, um die Einzelergebnisse für die landesweite Berichterstattung zusammenfassen zu können. Gleichwohl ist es nicht das Ziel, die Evaluationen nach einem standardisierten Verfahren in allen Kitas einheitlich durchzuführen. Es bleibt die Wahlfreiheit zwischen verschiedenen Evaluationsanbietern und Verfahren bestehen, die sich in Methoden und inhaltlichen Aspekten voneinander unterscheiden können. Die Leitlinien der Evaluation sind jedoch über das Feinkonzept bzw. die Hamburger Bildungsempfehlungen gesetzt. Wenn die pädagogische Arbeit einer Kita den Bildungsempfehlungen entspricht ist das dann gute Qualität? Ja. Die Bildungsempfehlungen sind der Hamburger Orientierungsrahmen, der zur systematischen Weiterentwicklung der bereits erreichten Qualität beiträgt. Sie bieten Orientierung für die qualitativ hochwertige pädagogische Arbeit in Kindertageseinrichtungen. Sie stellen das gemeinsame Qualitätsverständnis einer breiten Autorenschaft aus Vertreter/-innen der Wissenschaft, BASFI, Trägern und Verbändern sowie Vertreter/-innen aus der Praxis dar. Die externe Evaluation wird sich an den definierten Qualitätsansprüchen in den Bildungsempfehlungen orientieren. Die Bildungsempfehlungen sind allerdings sehr umfassend, sodass nicht alle Bereiche im Zuge der externen Evaluation untersucht werden können. 4/7

Fragen zu den Evaluationsanbietern Was wird akkreditiert? Die Evaluationsanbieter oder deren Verfahren? Es wird sowohl der Evaluationsanbieter als auch das Verfahren der externen Evaluation akkreditiert. Die Kriterien werden im Feinkonzept definiert, welches von der AG Qualität derzeit erarbeitet wird und noch nicht final abgestimmt wurde. Nach welchen Kriterien werden die Anbieter ausgewählt und welche Ausbildung haben die Evaluatoren? Die Kriterien für die Akkreditierung der Evaluationsanbieter werden derzeit noch in der AG Qualität abgestimmt. Es ist vorgesehen, dass die Anbieter bzw. Evaluatoren über einschlägige Evaluationskompetenz sowie eine pädagogische Ausbildung verfügen, die zum Einsatz als Fachkraft in Hamburg berechtigt. Werden auch die Kitas/Träger über die Kriterien informiert, die die Anbieter erfüllen müssen? Ja. Die Kriterien für die Akkreditierung werden im Feinkonzept erläutert, welches derzeit noch erarbeitet wird. Das Feinkonzept wird auf der Website www.evita-hamburg.de veröffentlicht, sodass die Kriterien auch von Kitas und Trägern eingesehen werden können. Wie werden die Anbieter später präsentiert, damit die Kitas sich welche aussuchen können? Auf der Website www.evita-hamburg.de werden Steckbriefe von den Evaluationsanbietern erstellt, die die wichtigsten Informationen enthalten. Geplant ist außerdem eine Veranstaltung, bei der sich Kitas/Träger und Evaluationsanbieter kennenlernen können. Hierzu wird die Akkreditierungsstelle rechtzeitig informieren und einladen. Wann bekommen die Kitas Informationen über die akkreditierten Evaluationsanbieter? Bevor Informationen über akkreditierte Evaluationsanbieter bereitgestellt werden können, muss das Feinkonzept für die externe Evaluation in der AG-Qualität erarbeitet werden. Anschließend startet das Akkreditierungsverfahren für die Evaluationsanbieter. Sobald die ersten Evaluationsanbieter die Akkreditierung erhalten haben, werden wir alle Kitas und Träger darüber informieren. Was heißt Evaluationsanbieter muss unabhängig vom Landesverband sein? Die externe Evaluation soll einen neutralen Blick von außen auf die Kita werfen und Hinweise für die Weiterentwicklung der erreichten Qualität geben. Hierzu ist Unabhängig der Evaluatoren von großer Bedeutung. Die externe Evaluation ersetzt damit nicht bestehende interne Qualitätsmanagement- Verfahren, sondern flankiert sie durch einen neutralen Blick. Evaluationsanbieter, die für die externe Evaluation akkreditiert werden möchten, müssen rechtlich und organisatorisch unabhängig vom Träger sowie seinem Dachverband sein. Wann werden die Anbieter über das Feinkonzept der Evaluation informiert? Sobald das Feinkonzept in der AG Qualität final abgestimmt wurde, werden alle interessierten Evaluationsanbieter darüber informiert. 5/7

Wo ist der rote Faden bei den Evaluationsanbietern, wenn sie selbst entscheiden, wie sie das Konzept umsetzen? Mit dem Feinkonzept, das gemeinsam in der AG Qualität erarbeitet wird, werden inhaltliche, methodische und organisatorische Leitlinien für die externe Evaluation definiert. Ein gemeinsamer Rahmen stellt Standards und Vergleichbarkeit der Evaluationen sicher. Gleichzeitig soll die Handschrift der individuellen Verfahren und Anbieter erhalten bleiben. Das Feinkonzept stellt also den roten Faden dar, an dem sich die unterschiedlichen Evaluationsanbieter zu orientieren haben. Ist es möglich, den Evaluationsbericht abzulehnen und den Anbieter zu wechseln oder sich zu beschweren? Die Ergebnisse und Handlungsempfehlungen werden zwischen Evaluator und Kita bzw. Träger besprochen. Die Kita hat die Möglichkeit, zu den Ergebnissen Stellung zu nehmen. Sollte darüber hinaus Vermittlungsbedarf bestehen, können sich die Kitas an die Akkreditierungsstelle wenden. Hierzu wird derzeit noch ein Beschwerdemanagement entwickelt. Der Evaluationsanbieter kann gewechselt werden. Fragen zur Veröffentlichung der Ergebnisse der externen Evaluation Welche Informationen gehen an die Öffentlichkeit? In den formulierten Eckpunkten zur Durchführung der externen Evaluation der Qualität in Hamburger Kindertageseinrichtungen von BASFI, Trägerverbänden und LEA wurde sich darauf verständigt, dass einrichtungs- bzw. trägerspezifische Ergebnisse in geeigneter Form veröffentlicht werden. Was dies konkret heißt, wird in der AG Qualität erarbeitet. Neben dem Träger, der Kitaleitung und des Teams haben auch die Eltern von Kindern, die in der jeweiligen Kita betreut werden, ein Interesse an den Ergebnissen. Einigkeit besteht darüber, dass einrichtungsspezifische Evaluationsergebnisse nicht zentral veröffentlicht werden. Ein Kita-Ranking wird es nicht geben. Wie vergleichbar sind die Berichte? Nach Abschluss der Evaluation verfasst der Evaluator einen Evaluationsbericht für die Kita bzw. den Träger. Dieser orientiert sich an den Leitlinien, die im Feinkonzept vereinbart und derzeit abgestimmt werden. Die Ausgestaltung der Berichte wird sich zwischen verschiedenen Evaluationsanbietern bzw. Verfahren unterscheiden. Die Leitlinien stellen jedoch Standards bzgl. Inhalten und Aufbereitung sicher. Wird es ein Ranking der Kitas geben? Nein. Die Evaluationsergebnisse einer Kita werden nicht für ein Ranking der Einrichtungen genutzt. Es wird eine zusammenfassende und anonymisierte landesweite Berichterstattung geben, in der allgemeine Aussagen über die erreichte Qualität auf Landesebene getroffen werden. Dieser Bericht wird von der Akkreditierungsstelle erarbeitet. 6/7

Welchen Nutzen zieht die Stadt Hamburg aus den Ergebnissen der externen Evaluation? Für die Stadt Hamburg ist die Qualität in Kitas ein Thema mit hoher politischer Priorität. Die Kinder und ihre Eltern, aber auch die Hamburger Wirtschaft profitieren von einer hohen Qualität in Kitas, weshalb die Stadt Hamburg in die Qualitätsentwicklung in den einzelnen Einrichtungen investiert. Die Kitas werden durch die externe Evaluation in ihrer Qualitätsentwicklung unterstützt. Durch die externe Evaluation wird zudem ein Überblick über die Betreuungsqualität in allen öffentlich geförderten Hamburger Kitas erreicht. Die anonymisierte landesweite Berichterstattung zeigt auf, in welchen Bereichen bereits gute Qualität erreicht wurde und wo allgemein ein Handlungsbedarf zur Qualitätsverbesserung besteht. Organisatorische Fragen zur externen Evaluation Wann geht es los? Gibt es eine Deadline für den Startschuss, wenn sich die AG Qualität nicht einigt? Derzeit wird mit der AG Qualität (BASFI, LEA, Trägerverbände) unter Moderation und Begleitung der Akkreditierungsstelle ein tragfähiges Evaluationskonzept erarbeitet. Abgestimmt werden müssen inhaltliche und methodische Aspekte für die Evaluation, die Auswahl der Anbieter und organisatorische Fragen zum Ablauf der Evaluation. Die Beteiligten sind bestrebt, im laufenden Kalenderjahr das Konzept zu verabschieden und mit der Akkreditierung und anschließenden Evaluationen zu beginnen. Wie werden nicht organisierte Kitas informiert? Sobald es neue relevante Informationen zur externen Evaluation geben wird, werden alle Hamburger Kindertageseinrichtungen informiert. Alle Kitas können sich darüber hinaus gerne jederzeit bei Fragen oder Anliegen zur externen Evaluation an die Akkreditierungsstelle wenden: Tel: 040 30 20 20 420 (Mo- Fr 10.00-12.00 Uhr, Mo Do 14.00 16.00 Uhr) oder per Email: info@evita-hamburg.de Wer trägt die Kosten der externen Evaluation? Die Kosten für die Evaluation tragen die Träger bzw. Kitas, die diese Dienstleistung bei einem akkreditierten Evaluationsanbieter einkaufen. Über die Kosten wird jedoch momentan zwischen BASFI und Trägerverbänden verhandelt. In Aussicht gestellt ist eine Erhöhung des Leitungssockels für kleinere Einrichtungen, um die entstehenden Kosten gegen zu finanzieren. Die Preise für die Evaluation hängen von deren Ausgestaltung ab. Erfahrungswerte aus Berlin zeigen, dass in Abhängigkeit von der Kita-Größe von einem Schätzwert zwischen ca. 1.500 bis 4.000 Euro ausgegangen werden kann. Diese Kosten fallen nur alle vier Jahre an. Gibt es die Fragebögen in verschiedenen Sprachen? In den Hamburger Kitas gibt es eine große kulturelle Vielfalt. Viele Kinder bzw. deren Eltern haben eine andere Muttersprache als Deutsch. Insbesondere im Zuge der Einbindung von Eltern in die externe Evaluation (z.b. über Fragebögen) ist angesichts dieser Vielfalt ein Angebot von Fragebögen in verschiedenen Sprachen sinnvoll. In wie weit dies als obligatorische Anforderung an die Evaluationsanbieter formuliert werden soll, wird in der AG Qualität vereinbart. Ist Hamburg das einzige Bundesland, das eine externe Evaluation durchführt? Neben Hamburg wird bereits in Berlin eine externe Evaluation der Kitas durchgeführt. Weitere Infos zur externen Evaluation in Berlin finden Sie hier: http://www.beki-qualitaet.de/ 7/7