Differenzierungskonzept

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Transkript:

Differenzierungskonzept Das Differenzierungskonzept soll darüber informieren, wie an der Weingartenschule in den Fächern Deutsch, Mathematik sowie Heimat- und Sachunterricht (HSU) gefördert und gefordert wird. Dieses Konzept soll nicht als Festschreibung verstanden werden, sondern vielmehr aufzeigen, wie momentan gearbeitet wird. Da Lernen und Lehren einem sich wandelnden Prozess unterzogen ist, wird sich auch die hier beschriebene Momentaufnahme im Laufe der Zeit verändern. Wir unterscheiden zwischen innerer und äußerer Differenzierung: Die innere Differenzierung bezieht sich auf Kinder, die im jeweiligen Fachunterricht gefördert und gefordert werden. Die äußere Differenzierung bezieht sich auf Kinder, die außerhalb des regulären Fachunterrichts gefördert und gefordert werden. Äußere Differenzierung: LRS (Lese- und Rechtschreibschwäche) Kinder mit einer vermuteten oder anerkannten Lese- und Rechtschreibschwäche werden mit mindestens einer Stunde pro Woche von einer Deutsch-Fachkraft gefördert. DAZ-Zentum (Deutsch als Zweitsprache) Kinder, die als Muttersprache nicht Deutsch sprechen und die keine oder geringe deutsche Sprachkenntnisse vorweisen (Sprachstand Basisstufe), werden täglich außerhalb ihres Klassenverbandes gefördert. Wenn sich ihr Sprachvermögen verbessert hat (Sprachstand Aufbaustufe), nehmen sie wieder am gesamten Unterricht des Klassenverbandes teil (s.u.). DAZ (Deutsch als Zweitsprache) - Kinder mit dem Sprachstand Aufbaustufe oder Integrationsstufe erhalten innerhalb des Klassenverbandes eine Förderung. In den Klassen gibt es für bestimmte Stunden eine Doppelbesetzung von Lehrern mit ein oder zwei Stunden pro Woche, um die DaZ-Kinder zu unterstützen. In dieser Zeit kann im Klassenraum mit zwei Lehrern gearbeitet werden oder die Klasse wird in zwei Lerngruppen geteilt, sodass ein Teil der Kinder gefördert, der andere Teil gefordert werden kann. In der Realität sieht es zurzeit noch so aus: Da die Schulen in Schleswig- Holstein verlässliche Grundschulen mit festen Unterrichtszeiten sind, wird die Doppelbesetzung bei Bedarf abgezogen und für den Vertretungsunterricht eingesetzt. 1

- Kinder mit dem Sprachstand Aufbaustufe oder Integrationsstufe erhalten wöchentlich ein bis zwei Stunden Sprachunterricht außerhalb des Klassenverbandes. Prävention / Flex-Klasse Erstklässler, bei denen sich bereits innerhalb der ersten acht Schulwochen herausstellt, dass sie erhebliche Probleme mit den ersten Unterrichtsinhalten in Deutsch und/oder Mathematik haben, werden zu einer Kleingruppe zusammengefasst und täglich bis zu zwei Stunden außerhalb des Klassenverbandes gefördert. In den 2. Klassen findet entweder Begleitung im Unterricht oder Förderung in Kleingruppen statt. Die Stunden für die Flex-Klasse kommen von der Grundschule und aus dem Präventionspool des Förderzentrums. Integration Die Lehrkräfte des Förderzentrums, die für die Kinder mit anerkanntem Förderbedarf zuständig sind, fassen Kinder bei Bedarf zu Gruppen zusammen und unterrichten sie auch außerhalb des Klassenverbandes. AGs im Ganztagsbereich (Arbeitsgemeinschaften im Nachmittagangebot) Die Angebote wechseln hier halbjährlich. Ein Forderangebot des laufenden Schuljahres ist z. B. Rechnen für clevere Köpfe. Kompetenzzentrum für Begabtenförderung Beginnend mit dem Schuljahr 2010/11 werden neben unserer Schule und der Kita Wabe e.v. weitere fünf Kita-Grundschul-Tandems im Rahmen einer eineinhalbjährigen Qualifizierungsmaßnahme zur Förderung von Kindern mit besonderen Begabungen und zur Gestaltung des Überganges von der Kindertagesstätte zur Grundschule fortgebildet. Ziel des Projektes ist es, dazu transferfähige Konzepte zu entwickeln und uns nach Abschluss der Maßnahme als Kompetenzzentrum auszuweisen. Innere Differenzierung: Im Rahmen der inneren Differenzierung werden zwei Ansätze verfolgt: Herkömmliche Differenzierung: durch Bereitstellen von zusätzlichen Arbeitsblättern mit mehr oder weniger Aufgaben zusätzlichen Arbeitsblättern mit schwierigeren oder leichteren Aufgabenstellungen Anschauungsmaterial vertiefendem oder weiterführendem Zusatzmaterial 2

Natürliche Differenzierung: Hier differenzieren die Kinder selbst und können ihre individuellen Fertigkeiten und Fähigkeiten optimal einsetzen. Die natürliche Differenzierung wird ermöglicht durch ganzheitliche, komplexe Themenangebote offene Aufgabenstellungen substantielle Lernumgebungen In den Fächern Deutsch, Mathematik und HSU werden bzw. wurden im Rahmen der Fachkonferenzen Themenkisten (auch fächerübergreifend) erstellt, die auf die natürliche Differenzierung abzielen. Hier können die Kinder ein Thema nach ihren Fertigkeiten und Fähigkeiten bearbeiten. Die Themenkisten können von allen Klassen verwendet werden. In den Fächern Mathematik und HSU stehen je ein Werkstattraum zur Verfügung, der nach den Prinzipien der natürlichen Differenzierung eingerichtet ist. Neben der Freiarbeit mit ausgewählten Materialien werden verschiedene Themen im Jahr so aufbereitet und in den Werkstätten aufgebaut, dass die Schülerinnen und Schüler auf unterschiedlichen Niveaustufen lernen können und individuell gefördert und herausgefordert werden. Die Nutzung dieser Werkstatträume wird durch einen Belegungsplan individuell vergeben. Zu den Fächern ein Beispiel: Deutsch: Das Leseportal Antolin Jede Deutsch-Lehrkraft hat die Möglichkeit, sich mit ihrer Klasse am Leseportal Antolin zu beteiligen. Die Kinder beantworten zu einer selbst ausgewählten Lektüre Fragen zum Inhalt des Buches und erhalten für richtige Antworten Punkte auf ihr Lesekonto. Unabhängig von der Klassenstufe wählt jedes Kind die Lektüre entsprechend seines Lesevermögens und kann sich bei den Fragen zwischen leichteren und schwereren entscheiden. 3

Heimat und Sachunterricht: Themenkisten Schwimmen und Sinken sowie Experimente zur Luft In HSU werden die bereits bestehenden Themenkisten im Werkstattraum so aufgebaut, dass jede Klasse jederzeit daran arbeiten kann. Die einzelnen Bereiche, die vielen Materialien und die zahlreichen Versuche motivieren die Kinder und regen sie an zu forschen und zu entdecken. Die Lernanfänger führen die Versuche aus und werden zum genauen Beobachten angehalten. Die Lernfortgeschrittenen dokumentieren ihre Ergebnisse und suchen erste Begründungen für die beobachteten Phänomene. Mathematik: Aufgabenformat Rechendreiecke Vorschläge zur Unterrichtsgestaltung Beispiel aus einem Rechendreieckeheft: 14 7 14 7 7 14 16 8 16 8 8 16 18 9 18 9 9 18 Im Eingangskreis werden Beispielaufgaben und Lösungsansätze besprochen. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten in ihrem individuellen Arbeitstempo in ihrem Heft. Dabei müssen die Kinder nicht alle Aufgaben bewältigen. Die Kinder können die Aufgaben jeder Zeit mit Materialien legen. Folgende Aufgabenstellungen verdeutlichen die natürliche Differenzierung: Erfindet leichte, schwierige und besondere Rechendreiecke. Vorgegebene Dreieckefolgen (s. Abbildung) regen zu Fragestellungen an. Wie geht es weiter? Was fällt dir auf? Warum ist das so?... Begründungen und Entdeckungen werden in Kleingruppen besprochen und notiert. Ausgewählte Aufgaben werden präsentiert und gemeinsam besprochen. 4

Differenzierung bei Klassenarbeiten: Die Aufgaben werden in Qualität und Quantität so aufgebaut, dass sie nach individuellen Fertigkeiten und Fähigkeiten unter der Voraussetzung des Zuhörens während des Unterrichts, der Anfertigung von Hausaufgaben und der Vorbereitung auf die Klassenarbeit von allen Kindern zu bearbeiten / zu lösen sind. Dabei werden die Mindestanforderungen berücksichtigt, die durch die Bildungsstandards für die jeweiligen Fächer vorgegeben sind. Diese vom Ministerium vorgegebenen Bildungsstandards gelten für den gesamten Unterricht. Über eine einheitliche Benotung sind die Fachkonferenzen im Gespräch. Differenzierung bei Hausaufgaben: Auch hier gilt, dass die Hausaufgaben von allen Kindern in einer angemessenen Zeit zu lösen sind. (Z. B. durch Aufgaben, die dem Leistungsstand eines jeden Kindes entspricht.) Differenzierung durch Wahl der Methoden und Sozialformen: Methoden Lernen an Stationen (vorgegebenes Thema mit unterschiedlichen Zugriffsweisen) Offener Unterricht (Z. B. Freiarbeit, Projektunterricht, entdeckendes Lernen, selbst bestimmtes Lernen, forschendes Lernen) Wochenplanarbeit (herkömmliche Differenzierung) Werkstattunterricht Sozialformen Einzelarbeit Partnerarbeit (zufällige Verteilung / lernstarkes und lernschwaches Kind) Gruppenarbeit (siehe Partnerarbeit) 5