für den Bezirk der Industrie- und Handelskammer Wiesbaden

Ähnliche Dokumente
für den Bezirk der Industrie- und Handelskammer Wiesbaden

KONJUNKTURBERICHT IV/2014

DIHK-Report Gesundheitswirtschaft. Sonderauswertung der DIHK-Konjunkturumfrage bei den Industrie- und Handelskammern ommer 201

IHK-Konjunkturbericht für die Metropolregion Rhein-Neckar zu Jahresbeginn 2017

DIHK-Schlaglicht: Konjunktur in Ostdeutschland

DIHK-Schlaglicht: Konjunktur in Ostdeutschland

DIHK-Report Gesundheitswirtschaft. Sonderauswertung der DIHK-Umfrage bei den Industrie- und Handelskammern Frühjahr 2016

Konjunkturbericht der Industrieund Handelskammer Reutlingen

Exporte, Investitionen und Beschäftigung treiben Wachstum

Weiter auf Wachstumskurs IHK KÖLN. WIR UNTERNEHMEN. Freiheit + Verantwortung Standort Service

DIHK-Schlaglicht: Konjunktur in Ostdeutschland

DIHK-Schlaglicht: Konjunktur in Ostdeutschland

Hamburger Kreditbarometer 2016 Ergebnisse der Sonderbefragung zur Kreditversorgung im Rahmen der Handelskammer-Konjunkturumfrage, I.

Unternehmen sehen Finanzierung weitestgehend entspannt

INFORMATIONEN FÜR PRESSE, FUNK UND FERNSEHEN

Saisonumfrage Tourismus in Rheinland-Pfalz

Rhein-Main KOMPASS Der Wirtschaftstrend-Report der Helaba

IHK-Konjunkturumfrage Jahresbeginn 2016

Wirtschaftsberichterstattung 4. Quartal 2016 (Kurzfassung) Hervorragender Jahresausklang im Rhein-Main- Handwerk

Die Konjunktur in Rheinland-Pfalz

KONJUNKTUR IM IHK BEZIRK FRANKFURT AM MAIN Jahresbeginn 2016

Unternehmen in der Region Leverkusen/Rhein-Berg trotz Schuldenkrise und Eurodiskussion gut aufgelegt

ifo Geschäftsklimaindex steigt

Wirtschaft floriert und schafft Arbeitsplätze

Konjunktur Wochenrückblick

Hamburger Kreditbarometer

DIHK-Report Gesundheitswirtschaft. Sonderauswertung der DIHK-Umfrage bei den Industrie- und Handelskammern Herbst 2015

Hamburger Kreditbarometer

Saisonumfrage Tourismus Niedersachsen. Erwartungen an die Wintersaison 2016/17 Bilanz der Sommersaison 2016

Konjunkturbericht JAHRESBEGINN Konjunktur in voller Fahrt? INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER DARMSTADT RHEIN MAIN NECKAR

Stabile Entwicklung im Einzelhandel, getrübte Stimmung im Großhandel

Aufschwung mit Risiken

Ersteinschätzung der Unternehmen in Deutschland zum Brexit

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck auch auszugsweise nur mit Quellenangabe gestattet.

Konjunktur im IHK-Bezirk Frankfurt am Main Frühsommer 2011

Hamburger Kreditbarometer Ergebnisse der Sonderbefragung zur Kreditversorgung im Rahmen der Handelskammer-Konjunkturumfrage, I.

Saisonumfrage Tourismus. Ergebnisse nach Abschluss der Wintersaison im Frühjahr 2016 für den Bereich der Oldenburgischen IHK

KONJUNKTUR. Schwache Nachfrage im dritten Quartal ZAHNTECHNIKER-HANDWERK. Erste neun Monate unter Vorjahresniveau. 33. Quartal

Konjunktur Wochenrückblick

Wachstum hält weiter an. Konjunkturbericht für den Landkreis Böblingen Jahresbeginn 2014

VIII. 74 / Stark schwankende Auslastungsgrade von Produktionskapazitäten in einer Wirtschaft sind mit den Gefahren

Bericht über die Lage der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie: 1. Halbjahr 2016 und 2. Quartal 2016

Hamburger Kreditbarometer Ergebnisse der Sonderbefragung zur Kreditversorgung im Rahmen der Handelskammer-Konjunkturumfrage, I.

Die Umfrage fand im September 2011 statt. 205 Mitgliedsunternehmen haben geantwortet.

Ergebnisse Konjunkturumfrage der IHK Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern

Weiterhin stabil. Konjunkturbericht für den Landkreis Esslingen Herbst 2016

DIHK-Report Gesundheitswirtschaft. Sonderauswertung der DIHK-Konjunkturumfrage bei den Industrie- und Handelskammern Sommer 2014

M+E-Industrie Niedersachsen Autozulieferindustrie Dienstleistungsbranche

KONJUNKTURBERICHT. Wirtschaft im IHK-Bezirk: Stabile Tendenz. Geschäftserwartungen trotz bestehender Risiken erfreulich positiv

LOGISTIK-KONJUNKTUR BLEIBT STABIL GESCHÄFTSKLIMAINDEX STEIGT WIEDER LEICHT AN

Beschäftigungsentwicklung

Factsheet zur Umfrage Investitionsstandort NRW Der Standort NRW im Urteil internationaler Unternehmen

IHK-Tourismusumfrage Frühjahr 2016

Risiken der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung

Konjunktur in Hessen Jahresbeginn 2017

Konjunkturlagebericht Herbst 2007 Bergische Wirtschaft bleibt gut in Form und optimistisch

Konjunktur Wochenrückblick

Unsicherheit bremst die Wirtschaft

DIHK-Report Gesundheitswirtschaft. Sonderauswertung der DIHK-Umfrage bei den Industrie- und Handelskammern Frühjahr 2014

- Es gilt das gesprochene Wort -

Saisonumfrage Tourismus. Ergebnisse nach Abschluss des Winterhalbjahrs im Frühjahr 2015 für Niedersachsen

Mit festem Tritt. Konjunkturbericht für den Landkreis Böblingen Frühsommer 2015

Anhaltend günstige Exportaussichten

Goldener Herbst. Konjunkturbericht für den Landkreis Esslingen Herbst 2015

KONJUNKTURBERICHT HERBST 2016 KAMMERBEZIRK CHEMNITZ

Saisonumfrage Tourismus Region Trier

Saisonumfrage Tourismus Ergebnisse nach Abschluss der Wintersaison im Frühjahr 2016 für die IHK-Region Hannover

KONJUNKTURTEST Dezember 2016

German Private Equity Barometer

Die Wirtschaftslage im deutschen Interaktiven Handel B2C 2015/2016

Finanzkrise lässt das Geschäftsklima in der Logistikbranche abstürzen

2011 WACHSTUM SETZT SICH IM JAHR NACH DER KRISE FORT

Kommunale Finanzwetterlage: Noch leicht bewölkt, aber stabil

Tirols Wirtschaft startet robust in das Jahr 2016

Beschäftigungs- und Konjunkturprognose FrankfurtRheinMain 2017

HDH. Marktentwicklung Furnier in Deutschland. Konsumklima im Juni optimistisch. Holz: Kleineres Umsatzplus im Monat April

IHK-Konjunkturbericht für die Metropolregion Rhein-Neckar zu Jahresbeginn 2016

Wirtschaftslage und Finanzierung im Mittelstand, Frühjahr 2014 Metropolregion Bremen / Oldenburg

Beschäftigungsentwicklung in Niedersachsen

Verfassung gut, Umfeld schwierig. Wirtschaftslagebericht für den Landkreis Ludwigsburg, Februar 2015

Logistik-Indikator Ergebnisse 2006-Q4 bis 2016-Q3

Gute Stimmung in der Tourismusbranche Südwestsachsens

Leichter Rückgang des Unternehmervertrauens im August

Jena: Situation und Erwartungen von Freiberuflern, Gewerbetreibenden und Handwerkern

HDH. Parkettproduktion im 1. Halbjahr rückläufig. Kapazitätsauslastung in der Möbelindustrie. Holz: Gutes Umsatzplus im Monat Mai

ERWARTUNGEN DER LOGISTIK TREIBEN GESCHÄFTSKLIMA

Konjunkturumfrage. Sommer 2010 mit Ausblick Winter 2010/11

Schlechte Stimmungslage der nordhessischen Wirtschaft zum Jahresanfang 2009! Aktuelle Lage besser als die Zukunftsprojektion

Konjunkturbulletin. November Konjunkturbulletin VDMA. Volkswirtschaft und Statistik

April ember Geschäftslage verbessert sich weiter

Konjunkturtest Transport und Verkehr 1. Quartal 2012

Konjunktur Wochenrückblick

Gewerbe und Handwerk II. Quartal 2003

LOGISTIKER HOFFEN AUF EIN POSITIVES JAHR 2015 TROTZ AKTUELL SINKENDEM GESCHÄFTSKLIMA

Jenaer Geschäftsklimaindex. Gesamtauswertung der Befragung des Basisjahres 2011

Tirol Werbung Tourismusforschung Strategien & Partner. In Kooperation mit

Studie zum Anlegerverhalten im vierten Quartal 2009

Konjunkturbericht. Frühjahr Handwerkskammern in Rheinland-Pfalz (Kaiserslautern, Koblenz, Mainz, Trier)

Geschäftsklimaindex 2016

Transkript:

Indikatorpunkte WIRTSCHAFTLICHER LAGEBERICHT für den Bezirk der Industrie- und Handelskammer Wiesbaden FRÜHSOMMER 2017 Das Wichtigste in Kürze Geschäftsklima Wirtschaftslage Erwartungen Beschäftigung Investitionen Export Der Klimaindex steigt um 7 Punkte auf 135 Punkte. Die aktuelle Geschäftslage wird noch deutlich besser beurteilt als bei Jahresbeginn. Die Geschäftserwartungen sind gestiegen. Die Betriebe sind verstärkt auf der Suche nach Mitarbeitern. Die Investitionsbereitschaft ist abermals gestiegen. Die Exporterwartungen legen auf einen langjährigen Höchststand zu. 150 Geschäftsklimaindikator 140 130 120 124 126 133 132 141 128 126 128 135 110 100 90 3/2014 1/2015 2/2015 3/2015 1/2016 2/2016 3/2016 1/2017 2/2017

Aufwärtstrend setzt sich fort Die deutsche Wirtschaft verzeichnet ein starkes Wachstum im ersten Quartal. Nach der vorläufigen Schnellschätzung lag es bei 0,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Dazu tragen das weiterhin niedrige Niveau bei Ölpreisen und Zinsen, die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt und die hohe Kaufkraft der Verbraucher bei. In der Wirtschaftsregion Wiesbaden setzt sich der sonnige Jahresstart fort. Dies zeigen die Ergebnisse der Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Wiesbaden. Der Geschäftsklimaindex steigt um 7 Punkte auf 135 Zähler und markiert damit weiterhin den Spitzenwert in Hessen. Gegenüber dem hessenweiten Durchschnitt hat der Wiesbadener Indikatorwert 9 Zähler Vorsprung (+2 Punkte gegenüber der Umfrage zum Jahresbeginn 2017). Der im Frühsommer 2016 einsetzende Aufwärtstrend setzt sich fort. Die Daten signalisieren einen positiven Wachstumsimpuls für die Wirtschaftsregion Wiesbaden, der größer ist als jener für ganz Hessen. Die momentane Geschäftslage wird von den Unternehmen im Bezirk der IHK Wiesbaden besser eingeschätzt als am Jahresanfang. 52 Prozent der Unternehmer beschreiben ihre Lage als gut (+5 Prozentpunkte), 5 Prozent (-3 Punkt) als schlecht. Hinsichtlich der Geschäftserwartungen haben nun 29 Prozent der Unternehmen positive Erwartungen (+4 Punkte). Gleichzeitig rechnen nur noch 5 Prozent (-3 Punkte) mit schlechteren Aussichten. Die Betriebe im Wiesbadener Raum sind verstärkt auf Personalsuche. 30 Prozent der Unternehmen rechnet in den kommenden 12 Monaten mit einer Vergrößerung ihrer Belegschaft (+6 Punkte). Nur 6 Prozent planen einen Stellenabbau (-3 Punkte). 39 Prozent der Unternehmen im IHK-Bezirk wollen ihre Investitionsausgaben steigern. Das sind 7 Prozentpunkte mehr als noch zum Jahresbeginn. 14 Prozent planen eine Kürzung der Investitionen (+2 Punkte). Die Investitionsbereitschaft insgesamt ist weiter gestiegen. Vor dem Hintergrund der sich erholenden Weltkonjunktur es wird ein Wachstum von 3,4 Prozent erwartet und dem weiterhin schwachen Euro haben sich die Exporterwartungen stark erhöht. Während 47 Prozent (+16 Prozentpunkte) der exportierenden Betriebe in den nächsten 12 Monaten mit einem wachsenden Exportvolumen rechnen, gehen 7 Prozent (+4 Punkte) von einem Rückgang der Exporte aus. Der Saldo aus steigenden und abnehmenden Exporterwartungen hat sich damit auf 40 Punkte verbessert und markiert damit einen langjährigen Höchststand. Der Anstieg der Exporterwartungen wird allein von der Industriebranche getragen. Gegenwärtige Lage 51 43 59 35 50 45 44 47 52 49 45 6 6 5 7 8 5 Die momentane Geschäftslage wird branchenübergreifend von den Unternehmen im Bezirk der IHK Wiesbaden abermals besser eingeschätzt als in der Vorumfrage. 52 Prozent der Unternehmer beschreiben ihre Lage als gut (+5 Prozentpunkte), nur noch 5 Prozent (-3 Punkte) als schlecht. In der Industriebranche befinden sich 58 Prozent der Unternehmer in einer positiven Lage (+13 Punkte). 6 Prozent beurteilt die eigene Lage negativ (+6 Punkte). Der Saldo aus guter und schlechter Geschäftslage steigt auf 52 Punkte und weist damit wieder einen deutlich 43 gut befriedigend schlecht 2

Prozent höheren Wert (+7 Punkte) auf als bei Jahresbeginn. Auch im Dienstleistungsgewerbe sind die positiven Lageeinschätzungen gestiegen. 59 Prozent (+10 Prozentpunkte) der Betriebe geben eine gute Lageeinschätzung ab, 3 Prozent eine schlechte (-6 Punkte). Für 36 Prozent der Einzelhandelsunternehmen ist die Geschäftslage gut (+1 Punkt), für 15 Prozent negativ (-1 Punkt). Im Großhandel hat sich die Geschäftslage leicht verbessert. 43 Prozent der Unternehmen geben eine positive Lageeinschätzung ab (+2 Punkte). Weiterhin beurteilt jedes zehnte Unternehmen seine Geschäftslage negativ. Geschäftserwartungen 28 35 60 8 5 24 21 25 29 74 67 12 5 8 5 29 Prozent der Unternehmer im Wiesbadener Raum haben für die kommenden 12 Monaten positive Geschäftserwartungen (+4 Punkte). Gleichzeitig rechnen 5 Prozent (-3 Punkte) mit schlechteren Aussichten. Per Saldo sind die Erwartungen damit deutlich höher als bei Jahresbeginn. Weiterhin zwei Drittel der Betriebe gehen von en Erwartungen aus. In der Industrie ist der Anteil der optimistischen Erwartungen mit 27 Prozent gegenüber der letzten Umfrage um 8 Prozentpunkte gestiegen. 3 Prozent der Unternehmen haben negative Erwartungen (+3 Punkte). Der Saldo aus günstigen und ungünstigen Erwartungen steigt von 19 auf 24 Punkte. 66 günstiger ungünstiger Auch beim Dienstleistungsgewerbe ist die Zuversicht gewachsen. Der Anteil der positiven Erwartungen legt abermals um 2 Punkte auf 30 Prozent zu. 7 Prozent der Betriebe haben ungünstige Erwartungen (-1 Punkt). Im Einzelhandel haben 19 Prozent der Händler positive Erwartungen (+5 Punkt), 17 Prozent negative (-2 Punkte). Insgesamt sind die Erwartungen etwas gestiegen. Auch die Großhandelsunternehmen sind hoffnungsvoll gestimmt. Sie haben ihre Erwartungen gegenüber der letzten Umfrage nochmals erhöht. Der Anteil der günstigen Erwartungen ist um 3 Punkte auf 25 Prozent gestiegen, der Anteil der ungünstigen Erwartungen sinkt auf 10 Prozent (-3 Punkte). Der aus Geschäftslage und -erwartungen gebildete Geschäftsklimaindex steigt um 7 Punkte auf 135 Zähler und markiert damit weiterhin den Spitzenwert in Hessen. Gegenüber dem hessenweiten Durchschnitt hat der Wiesbadener Indikatorwert 9 Zähler Vorsprung (+2 Punkte gegenüber der Umfrage zum Jahresbeginn 2017). Die Daten signalisieren einen positiven Wachstumsimpuls für die Wirtschaftsregion Wiesbaden, der größer ist als jener für ganz Hessen. Personalpläne 17 77 28 24 25 24 65 71 67 67 6 7 5 8 9 6 Die Arbeitslosenquote in Wiesbaden bzw. dem Rheingau-Taunus-Kreis lag im April 2017 bei 7,2 Prozent (4,7 Prozent) und damit um 0,4 Prozentpunkte niedriger bzw. 0,2 Punkte höher 30 steigend abnehmend 3

als im Vorjahresmonat. Die Zahl der gemeldeten Stellen veränderte sich im selben Zeitraum um -4,2 Prozent (+12,9 Prozent) auf 3.153 (1.023). Die Unternehmen im Wiesbadener Raum suchen verstärkt nach Mitarbeitern. Auch in den kommenden 12 Monaten wird es einen Beschäftigungsaufbau geben. So rechnen jetzt 30 Prozent der Betriebe mit einem Anstieg der eigenen Belegschaft (+6 Prozentpunkte) und weiterhin zwei Drittel mit einer en Beschäftigung. 6 Prozent (-3 Punkte) gehen von einem Abbau aus. Ein Drittel der Industrie plant eine Aufstockung der Beschäftigung (+9 Punkte). 6 Prozent wollen ihre Beschäftigtenzahl reduzieren (+1 Punkt). Auch das Dienstleistungsgewerbe ist einstellungsfreudig: 31 Prozent (+7 Prozentpunkte) der Betriebe planen Neueinstellungen, 7 Prozent (-1 Punkt) erwarten einen Rückgang der Beschäftigtenzahlen. Bei Großhandelsunternehmen ist der positive Saldo aus Beschäftigungsaufbau und -abbau leicht zurückgegangen. Dennoch geht nach wie vor ein größerer Impuls für den Arbeitsmarkt aus als vom Einzelhandel. Investitionspläne 25 24 22 63 66 68 37 32 53 39 56 47 12 10 10 10 12 14 steigend abnehmend Die Investitionspläne der Unternehmen können als ein Seismograph für den Zustand der Wirtschaft in den kommenden Jahren betrachtet werden. Von Investitionszurückhaltung ist keine Spur: 39 Prozent der Unternehmen im IHK-Bezirk wollen ihre inländischen Investitionsausgaben in den kommenden 12 Monaten steigern. Das sind 7 Prozentpunkte weniger als noch zu Jahresbeginn. 14 Prozent planen eine Kürzung der Investitionen (+2 Punkte). Das weiterhin günstige Zinsumfeld und eine gestiegene Kreditvergabe begünstigen die Investitionsneigung der Unternehmen. In der Industriebranche wollen 42 Prozent der Betriebe mehr investieren. Das sind 2 Prozentpunkte mehr als bei Jahresbeginn. Gleichzeitig planen 14 Prozent, ihre Investitionen zu kürzen (-2 Punkte). Die Investitionsbereitschaft im Dienstleistungsgewerbe hat sich ebenfalls deutlich erhöht. 43 Prozent der Betriebe rechnet mit höheren, 11 Prozent mit fallenden Investitionsausgaben (+9 bzw. +2 Punkte). Nur im Großhandel sind die Investitionsabsichten unverändert. Ein gutes Viertel der Betriebe rechnet mit höheren Investitionen, 13 Prozent gehen von einem Rückgang aus. 27 Prozent der Einzelhändler wollen mehr investieren, 17 Prozent weniger (+2 bzw. -7 Prozentpunkte). Der gestiegene Saldo deutet auf ein Wachstum der Investitionen hin. Hauptmotive für Investitionen im Inland ist für 61 Prozent der Unternehmen der Ersatzbedarf, gefolgt von Produktinnovationen (37 Prozent), Kapazitätserweiterungen (29 Prozent) und Rationalisierung (28 Prozent). Nur 7 Prozent der Unternehmen erklären Investitionen in Umweltschutzmaßnahmen als prioritär. Gegenüber dem Jahresbeginn 2017 gibt es damit keine Änderung bei der Gewichtung der Investitionsmotive. 4

Prozent Indikatorpunkte Exporterwartungen Branchentrends 140 25 36 24 36 31 47 130 61 51 66 46 steigend abnehmend 120 110 100 11 15 13 3 7 90 3/14 1/15 2/15 Dienstleistungen Großhandel Industrie Einzelhandel Vor dem Hintergrund der sich erholenden Weltkonjunktur es wird ein Wachstum von 3,4 Prozent erwartet und dem weiterhin schwachen Euro haben sich die Exporterwartungen gegenüber der letzten Umfrage stark erhöht. Während 47 Prozent (+16 Prozentpunkte) der Betriebe in den nächsten 12 Monaten mit einem wachsenden Exportvolumen rechnen, gehen 7 Prozent (+4 Punkte) von einem Rückgang der Exporte aus. Der Saldo aus steigenden und abnehmenden Exporterwartungen hat sich weiter verbessert, von 28 auf 40 Punkte. Er markiert damit einen langjährigen Höchststand. Die Auslandsnachfrage wird von den Unternehmen weniger als Geschäftsrisiko erkannt als noch vor einem Jahr (siehe Risiken für die Wirtschaft ). Insbesondere die exportierenden Industriebetriebe sind optimistisch gestimmt: 55 Prozent erwarten steigende Exporte (+19 Prozentpunkte), 5 Prozent sinkende (+1 Punkt). Der Saldo steigt von 32 auf 50 Punkte. Unter den exportierenden Dienstleistern erwarten 30 Prozent einen größeren Auslandsabsatz (+10 Punkte). Jedes zehnte Unternehmen hat negative Exporterwartungen (+10 Punkte). Der Saldo bleibt bei 20 Punkten, so dass der Anstieg der Exporterwartungen allein von der Industriebranche getragen wird. Die Klimaindizes der Branchen spiegeln den jeweiligen Branchentrend wider. Unternehmen aus dem Dienstleistungsbereich bewerten das Geschäftsklima, das sich aus der derzeitigen wirtschaftliche Lage und den Geschäftserwartungen ergibt, stets am positivsten. Es folgen die Industrie, der Groß- und schließlich der Einzelhandel. Dieser Trend hat sich in der aktuellen Befragung fortgesetzt. Alle Branchen konnten gegenüber dem Jahresbeginn zulegen. Die Indikatorwerte liegen jeweils über der Wachstumsschwelle von 100 Punkten. Risiken für die Wirtschaft 60 50 40 30 20 10 0 Befragt nach den größten Risiken für die Geschäftsentwicklung in den nächsten 12 Monaten wird nach wie vor von der Hälfte der Unternehmen im Kammerbezirk die Inlandsnach- 2/16 2/17 5

frage genannt. Die Auslandsnachfrage ist nur noch für 11 Prozent der Unternehmen ein Risiko (-7 Punkte). Der Fachkräftemangel wird nunmehr von 49 Prozent der Betriebe als Risiko wahrgenommen. Vor einem Jahr waren es noch 36 Prozent. Nach wie vor betrachtet ein Drittel der Unternehmen die Entwicklung der Arbeitskosten kritisch. 47 Prozent der Betriebe erkennen in den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (-9 Prozentpunkte gegenüber der Vorjahresumfrage) Risiken für den Unternehmenserfolg. Konkret sorgen sie sich vor allem um die politischen Rahmenbedingungen im In- und Ausland. Dazu gehört auch der Ausgang der Bundestagswahl. Weitere Sorgenthemen sind das Niedrigzinsumfeld, Bürokratie und Regulierung, Handelsbeschränkungen, höhere Abgaben für Unternehmen und die Herausforderungen im Einzelhandel. Sonderauswertung: Finanzierung Die häufigsten von Unternehmen im IHK-Bezirk genutzten Finanzierungsformen sind Bankkredite (60 Prozent) und Leasing (42 Prozent). Bürgschaften (6 Prozent) und Förderkredite-/ Zuschüsse (5 Prozent) spielen nur eine kleine Rolle, Factoring, Unternehmensanleihen, Wagnis-/ Beteiligungskapital und Schuldscheindarlehen eine untergeordnete Rolle. 39 Prozent der Unternehmer bewerten den Zugang ihre Unternehmens zu Fremdfinanzierung als gut, 16 Prozent als befriedigend und 5 Prozent als schlecht. 2 Prozent haben keinen Zugang und 38 Prozent benötigen keinen. Unternehmen mit schlechtem oder keinem Zugang zu Fremdfinanzierung wollen vor allem Betriebsmittel (60 Prozent) und Investitionen (40 Prozent) finanzieren, haben aber Probleme bei den Sicherheiten (90 Prozent), der Zinsbelastung (30 Prozent) bzw. dem eigenen Finanzierungsanteil (20 Prozent). Methodik Drei Mal im Jahr befragt die Industrie- und Handelskammer Wiesbaden 400 Mitgliedsunternehmen aller Branchen zur Wirtschaftslage. Die Auswahl der befragten Unternehmen folgt der Wirtschaftsstruktur in Wiesbaden, im Rheingau-Taunus-Kreis und in Hochheim. Eine Gewichtung der Antworten nach Unternehmensgröße und Bedeutung der Branche garantiert repräsentative Ergebnisse. Der Geschäftsklimaindikator spiegelt den konjunkturellen Gesamtzustand der regionalen Wirtschaft wider. Er wird aus dem geometrischen Mittel der Antworten zur gegenwärtigen und erwarteten Geschäftslage berechnet. Der Klimaindikator kann Werte zwischen 0 und 200 Punkten annehmen. Die Wachstumsschwelle liegt beim Wert 100. Darüber ist ein zunehmendes Wachstum zu erwarten. Ein Wert unter 100 deutet auf ein ungünstiges Geschäftsklima hin. Die Indizes für Exporterwartungen, Beschäftigungs- und Investitionspläne ergeben sich aus dem Saldo der jeweiligen positiven und negativen Antworten. Neutrale Aussagen werden nicht berücksichtigt. 6

So können Sie mitmachen! Damit wir fundierte und repräsentative Aussagen über die regionale Wirtschaftslage machen können, brauchen wir auch Ihre Einschätzung! Die Online-Befragung dauert nur drei Minuten. Themen sind die aktuelle Geschäftssituation, Geschäftserwartungen, Investitionsneigung, Export- und Personalpläne. Den Konjunkturbericht mit den Umfrageergebnissen erhalten Sie auf Wunsch drei Mal im Jahr direkt in Ihr E-Mail-Postfach. Noch nicht angemeldet? www.ihk-wiesbaden.de/konjunkturumfrage Herausgeber Industrie- und Handelskammer Wiesbaden Wilhelmstraße 24-26 65183 Wiesbaden www.ihk-wiesbaden.de Ihr Ansprechpartner Dr. Florian Steidl Leiter Standortpolitik Tel. 0611 1500-126 f.steidl@wiesbaden.ihk.de 7