Freie und Hansestadt Hamburg Behörde für Wissenschaft und Forschung DIE SENATORIN

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Transkript:

Seite 1 von 11 Freie und Hansestadt Hamburg Behörde für Wissenschaft und Forschung DIE SENATORIN Auftaktveranstaltung des Forschungsprojekts Religion+Dialog in modernen Gesellschaften 6. Februar 2014, 19 Uhr, Universität, ESA 1, Hörsaal B - Agathe Lasch Es gilt das gesprochene Wort. Sehr geehrte Frau Bundesministerin Prof. Wanka, sehr geehrter Herr Prof. Lenzen, sehr geehrte Frau Prof. Arnold, sehr geehrter Herr Prof. Weiße, sehr geehrter Herr Prof. Knitter, sehr geehrte Mitglieder der Hamburgischen Bürgerschaft, meine sehr verehrten Damen und Herren,

es ist mir eine große Ehre und Freude, beim Auftakt des Forschungsprojekts Religion und Dialog in modernen Gesellschaften dabei zu sein! Gern überbringe ich Ihnen die herzlichen Grüße des Hamburgischen Senats. Seite 2 von 11 Wir haben heute eine ganze Reihe von Gründen, uns miteinander zu freuen: Weil ein überaus spannendes Wissenschaftsprojekt offiziell gestartet wird. Weil es dafür mehr als 3 Millionen Euro vom Bund gibt. Weil die Akademie der Weltreligionen durch dieses Projekt einen ungeheuren Schub bekommen hat. Und weil die Universität Hamburg mit der Akademie im Verhältnis zu anderen Hochschulen ein Alleinstellungsmerkmal in der Erforschung des interreligiösen Dialogs in Deutschland erhalten hat. Soweit die Fakten. Was mich daran so sehr freut, ist, dass dies alles zusammen überaus positive Zeichen für einen gesellschaftlichen und politischen

Seite 3 von 11 Wandlungsprozess sind. Religion und Dialog, das ist nicht mehr zwangsläufig ein Oxymoron, ein Widerspruch. Die Religionen in Deutschland, vor allem in Hamburg, SIND im Dialog, manchmal auch in der Diskussion miteinander. Sie existieren nicht mehr nur nebeneinander, sondern zunehmend miteinander. Sie reden nicht mehr nur übereinander, sondern zunehmend auch miteinander. Die Akademie sucht in den verschiedenen Weltreligionen bewusst nach Ansatzpunkten für diesen Dialog und trägt damit erheblich zu seiner Versachlichung bei. Dank der Akademie für Weltreligionen findet das Nachdenken über Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Glaubensbekenntnissen nunmehr in noch stärkerem Maße als bisher auf wissenschaftlichem Niveau statt. Meine Damen und Herren,

Seite 4 von 11 ich gebe zu, dass sich der Hamburgische Senat von dem wissenschaftlichen Ansatz der Akademie und von den zu erwartenden Forschungsergebnissen viel für die politische Praxis verspricht. Mit der Akademie leistet die Universität einen wichtigen Beitrag für das respektvolle Zusammenleben unserer pluralen Stadtgesellschaft. Wir haben eine ganze Reihe politischer Anstrengungen unternommen, um das Miteinander von Bürgerinnen und Bürger mit unterschiedlichen kulturellen und religiösen Wurzeln zu verbessern. Wir begrüßen es sehr, wenn diese Anstrengungen durch ein solides wissenschaftliches Fundament untermauert werden. Wir wollen, dass alle Bürgerinnen und Bürger Hamburgs nach ihrer Façon selig werden und das ist fast noch wichtiger andere selig werden lassen. Wir wollen, dass sie sich heimisch fühlen, ihre religiösen Überzeugungen leben können und gleichzeitig loyal gegenüber unserer Stadt, unserem Land und unserem Gemeinwesen sind. Das

Seite 5 von 11 entspricht unserer Tradition als weltoffene Stadt, als Tor zur Welt, das in alle Richtungen offen ist und jedem und jeder zugesteht, sein oder ihr berufliches, privates und spirituelles Glück zu suchen. Das kann aber nur funktionieren, wenn man aufeinander zugeht, Kompromisse schließt und auf Augenhöhe miteinander spricht. Deshalb hat Hamburg mit den großen Religionsverbänden in unserer Stadt: mit der evangelischen und der katholischen Kirche, mit der jüdischen Gemeinde sowie mit den muslimischen Verbänden und der Alevitischen Gemeinde staatliche Verträge geschlossen. Sie garantieren ihnen gleiche Rechte, stellen jeweilige religiöse Feiertage auf eine Stufe und ermöglichen es, den Religionsunterricht für alle in Hamburg weiterzuentwickeln. Gleichzeitig bekennen sich die Vertragspartner zur freiheitlichdemokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland, zur Diskriminierungsfreiheit und zur Gleichstellung von Mann und Frau.

Seite 6 von 11 Meine Damen und Herren, diese Verträge gilt es nun mit Leben zu füllen. Jetzt kommt es darauf an, den Geist, in dem diese Verträge geschlossen wurden, allen Bürgerinnen und Bürgern in Hamburg zu vermitteln - vor allem den jungen Hamburgerinnen und Hamburgern, den Kindern und Jugendlichen in unserer Stadt. Deshalb ist es so wichtig, dass wir angehende Religionslehrerinnen und lehrer noch besser auf ihre anspruchsvolle Aufgabe im Hamburger Religionsunterricht für alle vorbereiten. Deshalb ist es so richtig, dass die Akademie der Weltreligionen an der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg angesiedelt ist. Denn gerade die Schulen haben hier nach den Familien fundamentale Aufgaben. Sie sind es, die jungen Menschen das Verständnis für unterschiedliche Glaubensrichtungen vermitteln müssen. Sie sind es, die ihnen den Respekt vor anderen Meinungen,

Seite 7 von 11 Traditionen und Kulturen vorleben können. Im Religionsunterricht für alle sollen Mädchen und Jungen lernen und selbst erfahren, dass Toleranz nicht Abgrenzung bedeutet. Und die Schulen sind es auch, die unsere Grundwerte und die demokratischen Prinzipien vermitteln. Dabei kommt der Akademie der Weltreligionen eine Schlüsselrolle zu. Das Wissen über die einzelnen Weltreligionen ist groß. Allein: Wir wissen noch viel zu wenig darüber, wie Menschen unterschiedlicher Religion und Kultur zueinander stehen, welche Erfahrungen unterschiedliche Gruppen innerhalb von Religionsgemeinschaften mit anderen Religionen gemacht haben und wie Angehörige von Religionsgemeinschaften über Menschen anderer Religion oder auch Menschen ohne Religion denken: Wo sie Handlungsspielräume für wechselseitige Verständigung sehen, wo sie aber

Seite 8 von 11 auch eher auf Abgrenzung zueinander bedacht sind. Das Forschungsprojekt Religion und Dialog in modernen Gesellschaften wird sich genau mit diesen Fragestellungen beschäftigen und wichtige Erkenntnisse zutage fördern: für den Religionsunterricht, aber auch für andere Berufe, auf die der Masterstudiengang der Akademie vorbereitet. Denn interkulturelle und interreligiöse Kompetenz sind unabdingbar in allen Berufen mit internationalem Bezug: in der Wirtschaft, in Politik und Verwaltung, in der Weiterbildung, in politischen Organisationen und Verbänden. Und natürlich in der Politik. Die Akademie betreibt also Grundlagenforschung mit Blick auf die gesellschaftliche Praxis ein überzeugendes Wissenschaftsverständnis, das überparteilich und überregional Unterstützung gefunden hat.

Ich bin mir sicher, dass die Akademie der Weltreligionen mit ihrer Forschung, mit ihrer Lehre, mit ihren öffentlichen Veranstaltungen, nicht nur dazu beitragen wird, in Hamburg Pluralität und Toleranz weiterzuentwickeln, sondern bundesweit. Seite 9 von 11 Sehr geehrte Frau Prof. Wanka, für die großzügige Förderung der Akademie durch Bundesmittel möchte ich Ihnen herzlich danken! Ich bin mir sicher, dass die Unterstützung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung es möglich machen wird, dass die Akademie der Weltreligionen eine feste Institution an der Universität Hamburg und in der Freien und Hansestadt Hamburg wird. Ihnen, lieber Herr Prof. Lenzen, möchte ich stellvertretend dafür danken, dass die Universität Hamburg seit Jahren die Einrichtung der Akademie der Weltreligionen aktiv unterstützt hat. Sie und Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben, anfangs mit

Seite 10 von 11 wenigen zusätzlichen Mitteln, der Akademie einen Platz in der Mitte Ihrer Hochschule eingeräumt und sie in ihre Strukturen integriert. Damit hat sich die Universität das Vorhaben zu eigen gemacht und sich auf das Projekt eingestellt eine interne Priorisierung, die über die Förderung islamischer Zentren durch das BMBF noch hinaus geht. Damit setzt sich die Universität Hamburg an die Spitze der Erforschung von Religionen und ihres Miteinanders in Deutschland. Meine Damen und Herren, es gibt viele historische Beispiele dafür, dass Gesellschaften immer dann zu einer besonderen Entfaltung gelangten, wenn ihr Zusammenleben von kultureller und religiöser Toleranz geprägt war. Die Maurenherrschaft auf der iberischen Halbinsel etwa. Oder das sogenannte Goldene Zeitalter in den Niederlanden im 17. Jahrhundert. Der Erfolg unserer modernen Gesellschaft wird nur

dann von Dauer sein, wenn wir mit ihrer zunehmenden religiösen Vielfalt umzugehen verstehen. Wenn sich Menschen unterschiedlicher Religionen und Weltanschauungen mit Respekt begegnen und die Ausgrenzung von Andersgläubigen in Frage stellen. Das gilt besonders für die Gesellschaften in Metropolen wie Hamburg, aber auch für Deutschland insgesamt. Seite 11 von 11 Ich bin sehr zuversichtlich, dass die Akademie der Weltreligionen für den dafür notwendigen interreligiösen Dialog das wissenschaftliche Fundament bereitstellen wird, angefangen mit dem Forschungsprojekt Religion und Dialog in modernen Gesellschaften. Sehr geehrter Herr Professor Weiße, ich wünsche Ihnen und Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern viel Erfolg!