DIDAKTISCHER LEITFADEN

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Transkript:

ARBEIT UND LEBEN DGB Berlin-Brandenburg VHS evideo evideo DIDAKTISCHER LEITFADEN TIPPS ZUM METHODISCH-DIDAKTISCHEN EINSATZ IN LEHR- UND LERNSITUATIONEN Digitales Lernprogramm zur Schulung von Grundbildungskompetenzen Das Projekt evideotransfer wird im Rahmen der Nationalen Dekade für Alphabetisierung unter dem Förderkennzeichen W141500 mit Mitteln des BMBF gefördert. evideotransfer

evideo DIDAKTISCHER LEITFADEN TIPPS ZUM METHODISCH-DIDAKTISCHEN EINSATZ IN LEHR- UND LERNSITUATIONEN Digitales Lernprogramm zur Schulung von Grundbildungskompetenzen

INHALT 1 2 3 4 5 6 Ziel und Aufbau dieses Leitfadens 6 Überblick evideos und Materialien 7 Blended-Learning-Ansatz 8 Analyse der Lernendenzielgruppe und 10 Rahmenbedingungen Tipps für Ihr methodisch-didaktisches Design 11 Beispielstunden für den Einsatz von evideo 13

1. ZIEL UND AUFBAU DES LEITFADENS Zielgruppe Zielgruppe dieses didaktischen Leitfadens sind Lehrende bzw. Trainerinnen und Trainer in Lehr- und Lernsituationen sowohl in Bildungseinrichtungen als auch in Unternehmen. Um dieses Ziel zu erreichen, gibt Ihnen dieser Leitfaden zunächst einen Überblick zu den verschiedenen evideos und Begleitmaterialien. Die Beschreibung des Blended Learning Ansatzes bettet das methodische Vorgehen mit evideo in ein gesamtes didaktisches Design ein. Anhand dessen können Sie über die Analyse Ihrer Lernendenzielgruppe und Ihrer Rahmenbedingungen eine Auswahl der für Ihre Lehr- und Lernsituation geeigneten methodisch-didaktischen Tipps treffen. Schließlich finden Sie noch ein paar Beispielstunden von denen Sie sich ebenfalls inspirieren lassen können. Ziel Ziel des didaktischen Leitfadens ist es, Lehrenden Tipps zum methodisch-didaktischen Einsatz von evideo als Blended Learning Ansatz aufzuzeigen, um eine höchstmögliche Lernmotivation und dadurch einen bestmöglichen Lerneffekt für die Lernenden zu generieren. Zum Aufbau SEITE 6

2. ÜBERBLICK EVIDEOS UND MATERIALIEN Lernendenzielgruppe Jugendliche und Erwachsene mit guten mündlichen Deutschkenntnissen und niedrigen Grundkompetenzen. Ziel Level Verbesserung der Grundkompetenzen in den Bereichen Lesen, Schreiben, Rechnen, Medienkompetenz, Sozialkompetenz und Englisch bezogen auf den Arbeitsplatz/Beruf. Überblick und Fachkenntnisse über die jeweilige Branche gewinnen. Einsetzbar ab Alpha-Level 3 oder Ende GER A2/ Anfang B1; Innerhalb dieser Level in drei Schwierigkeitsgrade aufgeteilt, die eine Lernprogression ermöglichen. Branchen evideo Logistik, evideo Hotel- und Gastgewerbe, evideo Gebäudedienstleistung, evideo Gastgewerbe Service, evideo Gastgewerbe Digital. Begleitmaterial Technische Nutzung Handreichung und Lernerhandbuch je evideo zu Einsatz und Technik, Arbeits- und Lösungsblätter je evideo, Arbeitsblätter zur Vorentlastung je evideo, übergreifender didaktischer Leitfaden. Sie erhalten diese auf Anfrage über evideo@berlin.arbeitundleben.de. Alle evideos können kostenlos genutzt werden unter: www.lernen-mit-evideo.de. Detailliertere Informationen hierzu finden Sie in den begleitenden Handreichungen. SEITE 7

3. BLENDED-LEARNING-ANSATZ Unter Blended Learning versteht man die wechselseitige Ergänzung des Lernens mit digitalen Medien in virtuellen Lernumgebungen mit dem Lernen in Präsenzveranstaltungen, wobei diese auch online z. B. mit Hilfe von Webinar-Tools stattfinden können. Ziel ist es daher auch beim Einsatz von evideo, die Vorteile beider Lernwege optimal miteinander zu kombinieren. Rolle der Lehrenden in Blended Learning Szenarien Individuelles Coaching und Lernprozessbegleitung Anleitung zum autonomen Lernen und Förderung der intrinsischen Motivation Arrangieren von binnendifferenzierten Lernszenarien durch Bereitstellen unterschiedlicher Lerninstrumente Untergeordnete Rolle: Reine Wissensvermittlung Abb.: Vorteile Präsenzlernen und online-lernen mit digitalen Medien Blended Learning. Johanna Lambertz Für mehr Informationen zu Blended Learning vgl.: Arnold, Patricia; Kilian, Lars; Thillosen, Anne; Zimmer, Gerhard (2013): Handbuch E-Learning. Lehren und Lernen mit digitalen Medien. 3. Auflage, Bertelsmann Verlag, Bielefeld. SEITE 8

Um eine optimale Blended Learning Umgebung für Ihren Lehr- und Lernkontext zu schaffen, müssen Sie sich zunächst die Bedarfe Ihrer Zielgruppe, d.h. der Lernenden anschauen und die Ihnen zur Verfügung stehenden Rahmenbedingungen analysieren. Hierauf aufbauend können Sie dann anhand der methodisch-didaktischen Tipps zum Einsatz von evideo ein didaktisches Design entwickeln, das eine höchstmögliche Lernmotivation und dadurch einen bestmöglichen Lerneffekt für die Lernenden generiert. Bedarfe Wie sehen die Bedürfnisse der Lerndenden aus? Rahmenbedingungen Was ist technisch und organisatorisch machbar? Blended Learning Welcher didaktische online-präsenz- Mix eignet sich zum erreichen der Lernziele? Didaktisches Design Abb.: Lernerzentrierte Kurs-Gestaltung im Blended Learning. Quelle: Stefanie Quade / eigene Darstellung / angelehnt an: IDEO Design Kit / Lizenz CC-BY-SA 4.0); angepasst von Johanna Lambertz www.bpb.de/lernen/digitale-bildung/werkstatt/241001/blended-learning-in-der-praxis SEITE 9

4. ANALYSE DER LERNENDENZIELGRUPPE UND RAHMENBEDINGUNGEN Bevor Sie mit dem Einsatz von evideo in Ihrer Einrichtung oder in Ihrem Unterricht starten, sollten Sie anhand der folgenden Checkliste zunächst die Bedarfe der Lernendenzielgruppe und die Ihnen zur Verfügung stehenden Rahmenbedingungen klären. Aufbauend auf dieser Grundlage, können Sie im nächsten Schritt geeignete didaktisch-methodische Herangehensweisen auswählen. Lernendenzielgruppe Bedürfnisse der Lernenden Wer nimmt teil? Alter? Vorkenntnisse mit digitalen Medien? Lerngewohnheiten? Sprachfertigkeit/Alphabetisierungsgrad? Welche Muttersprachen? Vorkenntnisse in der Branche? Menschen mit Behinderungen? Welchen Bedarf gibt es in meiner Einrichtung? Wie und was möchten die Lernenden lernen? Was motiviert die Lernenden? Lernort und Lernzeit Gibt es Computerarbeitsplätze oder einen Computerraum? Wird zu Hause am eigenen PC gelernt? Wann habe ich Zugang zu den Räumen und Geräten? Technik Computer/Laptop? Beamer? Tablets? Internetverbindung? Headsets/Boxen? Lern-Management-System? Kosten und Rechtliches Entstehen zusätzliche Kosten? Muss ich bestimmte Gesetze beachten (z. B. Datenschutz)? Mit wem in meiner Einrichtung muss ich dies ggf. absprechen? SEITE 10

5. TIPPS FÜR IHR METHODISCH-DIDAKTISCHES DESIGN 1. Wählen Sie eine Herangehensweise Sprachsensibler Fachunterricht Gestalten Sie Ihren (berufsspezifischen) Fachunterricht mit Fokus auf bestimmte Grundkompetenzen wie Lesen, Schreiben, Rechnen, Sozialoder Medienkompetenz. 2. Wählen Sie das Lernziel Berufsbezogener Sprachunterricht Binden Sie in Ihren Sprachunterricht bestimmte berufsbezogene Aspekte (Fachkenntnisse, Fachwortschatz, typische Textsorten) mit ein. Berufsorientierung, Beruflicher (Wieder-) Einstieg, Kompetenztraining (Sprache, Rechnen, Medienkompetenz, Sozialkompetenz, Fachwortschatz), etc. 3. Wählen Sie die Lerninhalte Branche, evideo chronologisch durchspielen oder einzelne Übungen/Abschnitte, Thematischer Schwerpunkt (fachlich, Arbeitssicherheit, etc.), Kompetenzschwerpunkt, etc. 4. Wählen Sie ein geeignetes Lernformat Lerneinheit bzw. Einzelstunde, Kursreihe mit mehreren Stunden (z. B. in Projektarbeit), Freies Lerntreffen, Blended- Learning-Kurs über Online-Plattform, etc. 5. Wählen Sie einen geeigneten Technikeinsatz Am Computer zu Hause oder im Computer-/Klassenraum, über Beamer und Laptop im Klassenraum, Tablets, Lern- Management-System, etc. 6. Binden Sie evideo und die Begleitmaterialien in verschiedene Unterrichtsphasen ein Nutzen Sie den Einstieg zur Aktivierung von Vorwissen/zur Vorentlastung; Erarbeiten Sie neue Kenntnisse und Fertigkeiten; Nutzen Sie evideo zur Wiederholung und Festigung; Nutzen Sie evideo zur Ergebnissicherung/für Tests 7. Kombinieren Sie Sozialformen und Lernorte Wechseln Sie synchrone (Plenum, Gruppenarbeit, Partnerarbeit, frontal) und asynchrone Lernformen (Selbststudium/ Einzelarbeit mit Coaching) ab; Wechseln Sie das Lernen zu Hause, im Computerraum oder in der Klasse ab. SEITE 11

8. Gestalten Sie binnendifferenzierte Lernszenarien zum Umgang mit heterogenen Gruppen Nutzen Sie die verschiedenen Schwierigkeitsgrade im Lernprogramm; Kombinieren Sie den Einsatz der analogen Materialien (z. B. Arbeitsblätter) und des Online-Lerninstrumentes; Ergänzen Sie den Einsatz von evideo durch weitere (digitale/analoge) Lernangebote im Themenfeld; Mischen Sie die verschiedenen Sozialformen und Lernorte; Ermöglichen Sie Peer-Lernen, bei dem sich (stärkere und schwächere) Lernende gegenseitig unterstützen, etc. 9. Gestalten Sie einen ausgewogenen Online-Offline-Mix Verknüpfen Sie den Einsatz des digitalen Lernprogramms mit klassischen Methoden (z. B. Rollenspielen: evideo als Vorabsimulation einer bestimmten Arbeitssituation, die anschließend nachgespielt wird; auch als Vertiefung mündlicher und Sozialkompetenzen); Vertiefen Sie online geübte Kompetenzen (z. B. nach Videosequenz zu Arbeitsanweisung, üben handschriftliche Notizen zu machen); Nutzen Sie das evideo Wörterbuch, um eigene Texte zu schreiben; Nutzen Sie die Arbeitsblätter zur Vor- oder Nachbereitung von Online- Übungen und zum handschriftlichen Training, etc. 10. Stellen Sie Praxis- und Arbeitsplatzbezug her Gestalten Sie Lernmöglichkeiten am Point of Doing, d.h. orientieren Sie sich an den aktuellen Lernbedarfen der Lernenden in der betrieblichen Praxis; Gestalten Sie Lernen on the Job im betrieblichen Umfeld durch die Portionierung von evideo in passgenaue Lernhäppchen/ Learning Nuggets, um Probleme passgenau während der täglichen Anwendung zu lösen: (z. B. spielen Sie thematisch passende Übungen am entsprechenden Arbeitsplatz); Nutzen Sie evideo zum Simulieren und Nachbilden von Praxissituationen am Arbeitsplatz (z. B. theoretisches Üben einer Textsorte und dann anwenden in der Praxis); Gestalten Sie beispielsweise eine umfassende mobile Betriebserkundung mit Tablets, etc. SEITE 12

6. BEISPIELSTUNDEN FÜR DEN EINSATZ VON EVIDEO Beispiel A: Zwei aufeinander aufbauende Beispielstunden für den niedrigschwelligen Unterrichtseinstieg für Lernende auf einem niedrigen Alpha-Level, die in der Nutzung digitaler Lerninstrumente ungeübt sind. Unterrichtseinheit 1: Einführung in die Geschichte von evideo Ziel: Stärkung der literarischen Kompetenz durch Vorentlastung von Figuren und Handlung Phase Ziel Inhalt Methode Material Einstieg Vorentlastung: Personen Lehrkraft: Personen beschreiben Plenumsgespräch Fotos der Personen und Geschichte und Handlung erzählen und Firma (s. Material kennenlernen Vorentlastung) Erarbeitung Leseverstehen Jede/r erhält ein Bild und einen Einzelarbeit Fotos der Personen trainieren passenden kurzen Text/Satz und Firma u. kurze Texte dazu Wiederholung und Festigung Leseverstehen trainieren Jede/r erhält ein weiteres Bild und einen passenden kurzen Satz Einzel- o. Teamarbeit Fotos der Personen und Firma u. kurze Texte dazu Ergebnissicherung Handlung der Geschichte und Rolle der Figuren verstehen Alle Bilder u. Texte liegen in der Mitte u. sie müssen wie Memory einander zugeordnet werden; die Lernenden erzählen, wer die Personen sind und was in der Geschichte passiert Gruppenarbeit Fotos der Personen und Firma u. kurze Texte dazu SEITE 13

Unterrichtseinheit 2: Einführung in die Funktionalitäten von evideo Ziel: Stärkung der Medienkompetenz durch Einführung in die Funktionalitäten Phase Ziel Inhalt Methode Material Einstieg Vorentlastung: Symbole Gemeinsam Fotos der Symbole für Plenumsgespräch Fotos der Symbole (s. für Funktionen die Funktionen anschauen Handreichung) kennenlernen Erarbeitung Funktionalitäten Gemeinsam Hilfe-Video in Plenumsgespräch Computer, Beamer verstehen Abschnitten anschauen Wiederholung und Festigung Funktionen selbst ausprobieren Erste evideo Video-Sequenz u. Übung selbstständig spielen Einzelarbeit mit Coaching Computer/Tablet, Headset Ergebnissicherung Handhabung der Erste evideo Video-Sequenz u. Plenumsgespräch Computer, Beamer Funktionalitäten Übung gemeinsam spielen u. offene verstehen Fragen klären Darauf aufbauend kann evideo phasenweise gemeinsam oder auch einzeln mit individuellem Coaching chronologisch durchgespielt werden. Die verschiedenen Schwierigkeitsgrade im Lernprogramm unterstützen die unterschiedlichen Niveaus der Lernenden und mit Hilfe der Arbeitsblätter können Übungen abwechselnd vorbereitet, vertieft oder wiederholt werden. SEITE 14

Beispiel B: Eine Vertiefungsstunde zur Stärkung der mündlichen und der Sozialkompetenz in einer typischen Arbeitssituation für Lernende mit einem beruflichen Schwerpunkt. Das Verkaufsgespräch Ziel: Stärkung der mündlichen und der Sozialkompetenz in der Interaktion mit Kund/inn/en Phase Ziel Inhalt Methode Material Einstieg Reaktivierung von Gemeinsame Erarbeitung einer Plenumsgespräch Tafel/Whiteboard etc. Vorwissen Mindmap: Worauf kommt es im Verkaufsgespräch an? Erarbeitung Ein Beispiel für ein evideo Sequenz (ausgewählte Einzelarbeit Computer/Tablet, gutes Verkaufsgespräch Videosequenz u. Übung) spielen Headset kennenlernen Wiederholung und Festigung Gelerntes anwenden: gute Verkaufsgespräche führen lernen Erarbeiten von eigenen Verkaufsgesprächen in Anlehnung an die zuvor besprochenen Kriterien und evideo Inhalte und gegenseitiges Vorspielen in Rollenspielen Teamarbeit; Vorstellung im Plenum Papier, Stifte Ergebnissicherung Neue Erkenntnisse zusammentragen u. alte ergänzen Gemeinsame Auswertung und Ergänzung der Mindmap mit besonders erfolgsversprechenden Kriterien für gute Verkaufsgespräche Plenumsgespräch Tafel/Whiteboard etc. SEITE 15

NOTIZEN SEITE 16

SEITE 17

IMPRESSUM ARBEIT UND LEBEN - DGB/VHS, Landesarbeitsgemeinschaft Berlin e.v. Projekt evideotransfer Keithstr. 1/3 10787 Berlin Weitere Informationen über das Projekt evideotransfer und das Web Based Trainging (WBT) evideo finden Sie unter: www.lernen-mit-evideo.de Erfahren Sie mehr über das WBT evideo und das Projekt evideotransfer - Fotografieren Sie den QR-Code mit Ihrem Smartphone! 030 5130 192 94 evideo@berlin.arbeitundleben.de www.lernen-mit-evideo.de Berlin, Juli 2017 ARBEIT UND LEBEN DGB Berlin-Brandenburg VHS evideotransfer evideo Das Projekt evideotransfer wird im Rahmen der Nationalen Dekade für Alphabetisierung unter dem Förderkennzeichen W141500 mit Mitteln des BMBF gefördert.